Daimler bietet Mitarbeitern Anwesenheitsbonus von 200 Euro brutto pro Jahr

Die Daimler AG und der Gesamtbetriebsrat haben gemeinsam eine Gesamtbetriebsvereinbarung zur erweiterten Gesundheitsvorsorge abgeschlossen. Die Vereinbarung ermöglicht den Mitarbeitern der Daimler AG in Deutschland einen freiwilligen und kostenlosen präventiven Gesundheitscheck ab kommendem Jahr bei den Werksärzten des Unternehmens. Die Untersuchung dient der Früherkennung gesundheitlicher Risikofaktoren wie beispielsweise Bluthochdruck oder erhöhten Cholesterinwerten. Die Ergebnisse der Untersuchung unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht.

Anwesenheitsbonus maximal 200 Euro brutto pro Jahr
Die Gesamtbetriebsvereinbarung regelt zudem als Sonderleistung des Unternehmens einen Anwesenheitsbonus von maximal 200 Euro brutto pro Jahr. Den vollen Bonus erhalten Mitarbeiter, die innerhalb eines Jahres keinen Tag arbeitsunfähig waren. Der Anwesenheitsbonus verteilt sich auf maximal 50 Euro pro Quartal. Bei einem Tag Arbeitsunfähigkeit im Quartal erhält der Mitarbeiter noch 30 Euro. Ab dem zweiten Tag Arbeitsunfähigkeit im Quartal entfällt der Bonus für den entsprechenden Dreimonatszeitraum. Mit der quartalsweisen Verteilung des Bonus ist sichergestellt, dass auch durch längere Krankheiten nicht der komplette Anwesenheitsbonus entfällt. Für Mitarbeiter mit chronischen Erkrankungen gibt es eine Härtefallregelung.

Gesundheitscheck und Anwesenheitsbonus wurden in einer Pilotphase an den Standorten Bremen, Kassel und der Daimler-Zentrale in Stuttgart getestet. Diese Pilotphase dauerte von Oktober 2013 bis September 2015.

Freiwilliger und kostenloser Gesundheitscheck
Für die Daimler AG hat der langfristige Erhalt der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter höchste Priorität. Daimler verfügt seit Jahren über ein ganzheitlich auf Prävention ausgerichtetes Gesundheitsmanagement. Dazu gehören unter anderem die kostenlose werksärztliche Betreuung, Beratungen zu gesunder Ernährung, Kurse zu Themen wie Entspannung und Life-Balance, individuelle Bewegungsangebote sowie eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. Gesundheitscheck und Anwesenheitsbonus sind zusätzliche Bausteine innerhalb der umfangreichen Aktivitäten des Daimler Gesundheitsmanagements.

Quelle/Bild: Daimler

12 Kommentare
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mehrzehdes
7 Jahre zuvor

rechtlich durchaus nicht unangreifbar. sehr mutig, da trotzdem zu handeln.

Anne-Katrin
7 Jahre zuvor

Hm, die Kommentare auf Facebook zu diesem neulich eingeführten Anwesenheitsbonus sehen weniger begeistert aus. Der Betriebsrat-Blog hat eine Kurzfassung dazu veröffentlicht: http://blog.betriebsrat.de/gesundheitsschutz/anwesenheitsbonus-bei-daimler-nur-fuer-gesunde-mitarbeiter-anreiz-oder-symbolik/. Viele finden, dass so ein Anwesenheitsbonus eine Art „Bestrafung für Kranke“ wäre.
Ich bin der Meinung, € 200 im Jahr sind eine symbolische Vergütung, es muss zu keiner Ausgrenzung von den Leuten, die häufiger krankgeschrieben werden, führen. Und es darf nicht dazu führen, dass andere Unternehmen diese Praxis übernehmen und die Mitarbeiter, die auf eine Krankschreibung verzichten, fördern. Sonst kommt man krank ins Büro, steckt die anderen an, die vielleicht schwächer sind, und müssen sich dann tatsächlich krankschreiben lassen und verlieren dadurch ihren Anwesenheitsbonus.

mehrzehdes
7 Jahre zuvor

mal klartext: die krankenquote selbstständiger zahnärzte liegt bei 0,003%. die der daimler-arbeiter je nach werk bis bei knapp unter 10% im jahresschnitt. wie man so hört. ist das denn pech oder glück, dass leute, die ständig direkten körperkontakt zu anderen haben, kaum erkranken und daimler-arbeiter offenbar sehr krank sind? die wochenarbeitszeit kann wohl auch kaum für den zahnarzt sprechen. ebenso nicht die ergonomie der arbeitsumgebung. unwahrscheinlich ist ebenso, dass zahnärzte von haus aus 3000x gesünder sind als daimler-beschäftigte.

da gibt es also etwas anderes, das den einen motiviert, zur arbeit zu kommen, den anderen nicht. daimler ist ein guter arbeitgeber, der sich sehr sozial verhält. es steht also zu vermuten, dass sich so einige beschäftigte im schutze der gesetze und des allmächtigen betriebsrats einfach zurücklehnen und sich 20 tage extraurlaub nehmen.

da gegenzusteuern ist doch unternehmerisch sinnvoll. ich denke aber, in unserem rechtsstaate, wo richter (die idr auch noch nie ernsthaft gearbeitet haben) und gewerkschafter stets den nichtleister supporten, wird man damit nicht weit kommen…

Peter
Reply to  mehrzehdes
7 Jahre zuvor

Solange die Wirtschaft brummt, werden durchaus auch solche Kollegen/innen mit durchgeschleppt. Interessant wäre natürlich nicht nur der Vergleich mit den (enorm gutverdienenden) selbständigen Zahnärzten, sondern von privat- und gesetzlich versicherten Mitarbeitern. Denn in der PKV ist es durchaus üblich einen Bonus zu erhalten, wenn keine Leistung in Anspruch genommen werden. Da überlegt man es cih durch aus, wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt zu gehen und sich krankschreben zu lassen.
Und dass man beim Daimler gut verdient macht diese Situation mit dem Krankenstand durchaus interessant.
Eins ist aber auch klar: Wer krank ist ist krank und darf nicht benachteiligt werden!

ManMen
7 Jahre zuvor

Wenn man Gesund ist alles prima.
Krank ist selber schuld.
Für die Firma oder den Chef das Geld verdienen aber krank sein Nein.
Das wie mit der Pflege wenn es soweit ist will es keiner machen.
Diese Krankenstand Diskussion ist immer die gleiche. Solange man nichts hat und super Verdient (Zahnärzte werden durch die Krankenkasse bezahlt , Wettbewerb gibt es keinen} ist alles toll.

Tobias
Reply to  ManMen
7 Jahre zuvor

Wow. Da geht aber jemand mit riesigen Scheuklappen durchs Leben.

martin
7 Jahre zuvor

Verstehe manche Kommentare hier nicht; es s wird doch keiner dadurch benachteiligt. Es bekommt jeder sein ganz normales Gehalt weiter.
ICH würde da noch viel weiter gehen und die jährliche Gewinnbeiteilung an das Krankenverhalten ankoppeln. Denn das Geld dafür haben die Leute verdient die GEARBEITET haben.

Zudem geht es nicht um die Leute die mal ne Grippe haben und dann zu Hause bleiben. Aber es gibt so eine Gruppe Menschen die unter chronischer Arbeitsunlust (habe selbst so ein Paar Kandidaten in meiner Abteilung) leiden. Und die könnte man mit so einem Mittel schön an die Kandarre nehmen.

mehrzehdes
Reply to  martin
7 Jahre zuvor

und genau das darf man eben leider nicht. ich vermute sogar, diese lasche initiative von daimler wird noch gerichtlich gekippt werden. und dann wundern sich die herrschaften von der gewerkschaft und ihre klientel, dass man marktnah in den usa und china produziert. wer in diesen ländern krank ist, kriegt keinen heller. auch die autos für europa wird man vermutlich mittelfristig nicht mehr in deutschland bauen. warum? irre löhne, irre lohnzusatzkosten, irre zusatzleistungen, irre kosten durch arbeitsunfähigkeit, zu kurze wochenarbeitszeit, zu viel urlaub.

Harald
7 Jahre zuvor

Krank sein ist eben nicht objektiv, obwohl das so klingen könnte, sondern zu einem nicht unerheblichen Teil subjektiv. Oder besser formuliert: ob jemand zu krank zum Arbeiten ist, das entscheidet er zu mind. 50 % selbst. Die Prämie wird aber wahrscheinlich erst so ab 1.000.- Euro interessant.

Marc W.
7 Jahre zuvor

So überfällig diese Diskussion ist, so irre schräg sind die Vergleiche:
1. arbeiten Richter sich krumm
2. wer wollte ernsthaft selbstständige Gutverdiener (Zahnärzte, Makler etc.) mit Angestellten vergleichen?
Und: wäre ich Unternehmer in einer (IGM-)-gewerkschaftsdominierten Branche, würde ich alles, aber auch wirklich alles tun, daraus zu entkommen.

AMG
7 Jahre zuvor

Völlig unnötig diese Diskussion.
Ist alles subjektiv.
Bei dem einen läuft das Geld, mit Arbeit und oder kranken Mitarbeitern.
Ob die USA oder China ein besserer Standort ist. Eine sehr einfache Denkweise.
Das Thema Gewerkschaft ist wie die Diskussion über Tempolimit.
Überflüssig

mehrzehdes
7 Jahre zuvor

die zahnärzte sind erwähnt, weil sie vermutlich die niedrigste krankenquote haben. und dass, obwohl sie ständig kontakt zu fremden menschen haben und aus ansteckungsgründen mit einer akuten krankheit nicht arbeiten dürfen.
die nebenbemerkung zu den richtern geht darum ,ob sie schon einmal in einer realen beschäftigungssituation in einer privaten firma gearbeitet haben. das haben sie nicht, daher die oft weltfremde rechtsprechung im arbeitsrecht. auto fahren tun sie, daher ist im verkehrsrecht die rechtsprechung nachvollziehbarer.