Erste Eindrücke der neuen Sprinter Generation #newSprinter

Die neue Sprinter Generation von Mercedes-Benz Vans, die am Dienstag Nachmittag in Duisburg erstmals offiziell vorgestellt wurde, möchte in allen Bereichen flexibel sein. Das Modell ist als Kastenwagen, Tourer, Pritsche, Fahrgestell, Bus oder Triebkopf erhältlich, wobei es erstmals auch einen reinen Vorderradantrieb gibt. Variabel bleibt aber auch die Kabinengestaltung, die Aufbaulänge, die Tonnagen oder die Laderaumhöhe. Die Preise beginnen bei 19.990 Euro zzgl. MwSt.

Kastenwagen, Tourer, Pritschenwagen, Fahrgestelle oder als perfektes Vehikel für die Personenbeförderung als Bus: Aufbauend auf diesen Fahrzeugtypen als Basisangebot setzt der Sprinter neue Maßstäbe bei der Modularität. Bei den Antriebskonzepten vervollständigt neben den bewährten Heck- und Allradantrieben erstmals ein Vorderradantrieb das Angebot.

Die Kabinengestaltung mit klassischem Fahrerhaus oder als Doppelkabine, vier unterschiedliche Aufbaulängen sowie anpassbare Tonnagen und Laderaumhöhen machen die dritte Auflage zum Individualisierungs-Weltmeister. Je nach Absatzmarkt gehören Rechts- und Linkslenker zum Angebot und die Variante des Triebkopfs wird ausschließlich für Aufbauhersteller und zusätzliche Aufbaumöglichkeiten gefertigt.

Exterieurdesign
Beim Design der neuen Mercedes-Benz Sprinter Generation greift der Hersteller die bewährten Proportionen des Vorgängers auf, um diese in die Moderne zu tragen. So verändern sich vor allen die bisher hart angesetzten Kotflügel hin zu weichen und fließend geformten Bauteilen.

Insgesamt ist das klar definierte Gesicht mit seinen präzise gezeichneten Scheinwerfern markanter und eine Ecke sportlicher geworden. An der Front zeigt sich eine markante Motorhaube, die mit verschiedenen Kühlergrill Varianten ausgestattet wird (u.a. mit 3 Doppellamellen und LED Scheinwerfern). Die großen Flächen gehen nun fließend ineinander über.

Neu ist auch das Heckscheibendesign, welches möglichst mehr Licht in den Innenraum bringen möchte. Beim Kühlergrill stehen der klassisch schwarze Grill mit oder ohne Rahmen in Fahrzeugfarbe, eine optisch aufgewertete Variante mit verchromten Lamellen sowie ein rein weißer Kühlergrill zur weiteren Lackierung zur Wahl. Für die Stoßfänger vorne und hinten stehen ab Werk vier Lackierungen in Wagenfarbe zur Auswahl.

Interieur-Design der neuen Sprinter-Generation
Im Zentrum zeigt sich die Instrumententafel, abhängig von der Ausstattungsvariante finden sich dort Lüftungsschlitze, Bedienelemente und Touchscreens. Im Innenraum wurde besonders auf die Reduzierung von Fugen geachtet.

Motorisierungen

Für die neue Sprinter-Generation setzt Mercedes-Benz auf bewährte Motorisierungen, allen voran der 4 Zylinder Diesel OM 651 sowie der 6-Zylinder Diesel OM 642. Speziell für USA und Kanada ist der 4 Zylinder Benziner des M 274 als reine Heckantriebsvariante (RWD) verfügbar, dessen Motorleistung bislang aber noch nicht bekanntgegeben wurde. Zusätzlich ist  dort auch der OM 642 6-Zylinder Diesel mit 140 kW / 440 Nm sowie der OM 651 mit 120 kW / 360 Nm – jeweils als Heckantriebs-Variante –  erhältlich.

Benzin-Motorisierung des M 274 nur für USA und Kanada 

Für Europa wird es folgende Motorisierungen geben:

  • OM 642 mit 140 Nm und 440 Nm Drehmoment, ausschließlich als Heckantrieb
  • OM 651 mit 84 kW als Vorder- und Heckantrieb
  • OM 651 mit 105 und 120 kW als Vorder- und Heckantrieb
  • OM 651 mit 130 kW als Vorderradantrieb (ausschließlich für Reisemobilaufbau)

Alle Diesel-Motorisierungen in Europa sind mit Schalt- oder Automatikgetriebe erhältlich und erfüllen Euro 6/VI. Der Benzin-Variante wird mit 85 Liter Tank ausgeliefert, der Diesel als Heckantrieb mit 71 Liter – optional auch 93 Liter. Der Vorderradantrieb erhält einen 65 Liter Tank ab Werk, optional ist hier auch eine 50 und 92 Liter Variante erhältlich.

Für Vorderradantrieb: neue 9 Gang Wandlerautomatik verfügbar

Zu den technischen Höhepunkten des neuen Sprinter zählen zwei neu entwickelte Getriebe für den Frontantrieb. Ein Novum im Transporter-Segment ist der Einsatz einer 9-Gang-Wandlerautomatik bei der Frontantriebsvariante (wie auch beim Benziner). Mit „Drive Select“ und Schaltpaddles am Lenkrad können Fahrer manuell in das aktuelle Schaltprofil eingreifen. Der Heckantrieb – wie auch die Allradvariante – erhält optional 7G TRONIC PLUS.

Das neu entwickelte 6-Gang-Schaltgetriebe überzeugt mit hohem Schaltkomfort ohne lästige Vibrationen am Schalthebel. Möglich wird das durch die neue Sensorik mit Gangerkennung.

Fahrzeuge mit zuschaltbarem Allradantrieb werden überwiegend von den Hinterrädern angetrieben. Im Allradmodus liegt die Kraftverteilung bei 35 Prozent zu 65 Prozent an Vorder- zu Hinterachse.

Die Kraftstoffverbräuche varrieren abhängig von Aufbauart, Radstand, Dachhöhe, Antriebsart und Motorisierung zwischen 6,9 und 9,7 Litern Diesel pro 100 Kilometer (Kraftstoffverbrauch kombiniert / CO2-Emissionen kombiniert: 181 – 253 g/km). Zur Reduzierung der Emissionen sorgt die BlueTEC-Motorentechnologie. Durch die SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) zur Abgasnachbehandlung inklusive AdBlue sinkt der Anteil der Stickoxide nach der Verbrennung um über 80 Prozent. Die AdBlue-Tankkapazität liegt nun bei 22 Liter.  Alle Motoren sind nach Euro 6/VI zertifiziert. Der eSprinter folgt 2019.

Bei den Wartungsintervallen ist für die Sprinter-Varianten mit Dieselmotor und Heckantrieb eine maximale Laufleistung von 60.000 Kilometern oder höchstens zwei Jahren vorgesehen (in den europäischen Märkten). Der neu eingeführte Fronttriebler fährt nach maximal 40.000 Kilometern oder ebenfalls höchstens zwei Jahren zum Service.

Aufbauvarianten

Die 3,0 to Variante ist als Kurz und als Standard-Variante erhältlich, die 3,5 to sowie 4,0 to Variante in Kurz, Standart, Lang und Extra Lang. Die 5 to Variante SuperSingle ist in Standard, Lang und Extra Lang bestellbar, die normale Variante mit Standard, Lang, und Extra Lang. Das normale Fahrzeug ist mit den Aufbauten Standard, Hoch und Super-Hoch erhältlich, der Passagier-Van sowie der Bus in Standard und Hoch. Alle anderen Varianten sind nur mit normalen Aufbau bestellbar.

Ladevolumen / Zuladung
In der längsten Kastenwagen-Variante mit maximaler Dachhöhe umfasst das Ladevolumen nun rund 17 m³. Dazu kommen 50 Kilogramm mehr Nutzlast gegenüber der Vorgängerbaureihe. Die maximale Zuladung in der Gewichtsklasse mit 5.500 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht beträgt 3.150 Kilogramm. Unbeladen beginnt das Gewichtsniveau bei 1.990 Kilogramm beim Kastenwagen und 1.975 Kilogramm beim Pritschenwagen. Das erhöht bei der Heckantriebsvariante die Nutzlast um 15 Kilogramm im Vergleich zum Vorgänger. Weitere 35 Kilogramm zusätzlicher Nutzlast erreicht das Modell mit Frontantrieb als Kastenwagen mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Beim Vorderradantrieb steht zusätzlich eine 80 Millimeter abgesenkte Ladekante und eine zusätzliche Türinnenhöhe von 80 mm zur Verfügung.

 

Der Laderaum lässt sich nun optional nun auch durch zwei LED Leuchtleisten zusätzlich beleuchten, welche sich beim Öffnen der Türen automatisch einschalten – aber auch über ein Bedienfeld in der Fahrerkabine gesteuert werden kann.

Ladungssicherung / Ladeboden
Alle Kastenwagen verfügen in Serie über eine vollflächige Trennwand zum Laderaum. Das Frachtgut kann durch Zurr-Ösen gesichert werden. Optional lässt sich auch ein Schienensystem im Boden / auf der Höhe des Brüstungsgurts sowie unterhalb des Dachrahmens verbauen. Die serienmäßige Metall-Variante kann auf Wunsch durch einen Leichtbauboden aus Kunststoff oder einen Schwerlastboden aus Holz ergänzt werden. Der gewichtsoptimierte Kunststoffboden eignet sich perfekt für Ladungen mit geringer Flächenpressung, wie zum Beispiel bei Paketdienstleistern, Gemüsehändlern oder Floristen. Weiter Vorteile sind die Wasserbeständigkeit und eine Gewichtsersparnis von bis zu 18 Kilogramm gegenüber der Holzbodenlösung. Der Schwerlastboden aus Holz wurde dagegen für maximale Gesamt- und höchste Punktbelastungen konzipiert.

Optional ist ein innneliegender Dachgepäckträger und eine selbstarretierende Hecktür verfügbar. Die Gummipuffer an den Hecktüren und Seitenwänden entfallen, weil das neue Scharniersystem die Hecktüren entsprechend stoppt.

Die wichtigsten Merkmale der Ladefläche des Sprinter Kastenwagens:

  • 3,980 m2 bis 7,606 m2 Ladefläche
  • 7,8 m3 bis 17,0 m3 Ladevolumen
  • 2.732 mm bis 4.810 mm Laderaumlänge bodennah
  • 1.787 mm maximale Laderaumbreite
  • 1.719 mm bis 2.243 mm Laderaumhöhe
  • Mehr als 3.000 kg maximale Zuladung in der Gewichtsvariante mit 5.500 kg
  • Platz für bis zu sieben Europoolpaletten

Die wichtigsten Merkmale der Ladefläche des Sprinter Pritschenfahrzeugs:

  • 5,8 m2 bis 9,2 m2 Ladefläche i. V. m. Standardfahrerhaus
  • 4,3 m2 bis 7,7 m2 Ladefläche i. V. m. Doppelkabine
  • 2.858 mm bis 4.308 mm Pritschenlänge i. V. m. Standardfahrerhaus
  • 2.128 mm bis 3.608 mm Pritschenlänge i. V. m. Doppelkabine
  • 2.035 mm bis 2.135 mm Pritschenbreite
  • 403 mm Bordwandhöhe
  • Mehr als 3.000 kg maximale Zuladung in der Gewichtsvariante mit 5.500 kg
  • Platz für bis zu acht Europoolpaletten

Sitzkonfigurationen
Zwei ergonomisch geformte Einzelsitze in der Kabine eines gewerblich genutzten Kastenwagens oder 20 Sitzplätze für 19 Passagiere plus Fahrer im Sprinter Bus. Das ist die Bandbreite der Sitzkonfigurationen im neuen Sprinter. Mit Easy Mounting hat Mercedes-Benz Vans außerdem ein neues System entwickelt, mit dem auch Einzelpersonen Sitzreihen aus dem Sprinter Tourer, der den bisher bekannten Kombi ersetzt, ohne fremde Hilfe (mit Hilfe von Rollen) ein- und ausbauen können.

Neu im Sprinter-Segment sind ebenso elektrische Frontsitze mit Memory-Funktion. Sie speichern die Sitz- und Außenspiegeleinstellungen für bis zu drei Fahrer – ein wichtiges Komfort-Plus für Poolfahrzeuge, die von mehreren Fahrern genutzt werden. Weitere Konfigurationen lassen sich jederzeit manuell einstellen.

Für den Fahrer selbst ist nun optional der Fahrersitz Plus mit abgeflachten Seitenwangen der Sitzkissen verfügbar, welche sich vor allen an Kurierfahrer richtet. Ein Klappsitz im Beifahrersbereich beschlenunigt dazu das Ein- und Aussteigen auf der Beifahrerseite.

Für die Personenbeförderung bietet der neue Sprinter individuelle Konfigurationen im Fahrgastraum und außerdem verschiedene Ausstattungsvarianten bei den Sitzen. Die Sitze können mit optionaler Armlehne, 4-Wege-Kopfstütze und Lehnenneigungsverstellung ausgestattet werden und verfügen auf Wunsch auch über USB-Ladebuchsen und Stauraum für Smartphones.

Bilder: © Philipp Deppe

4 Kommentare
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Michael
6 Jahre zuvor

Optisch von außen ziemlich enttäuschend und langweilig. Und der Klavierlack im Inneren wird nach einem Monat ziemlich alt aussehen.

Klar, am Ende des Tages entscheiden Dinge wie Kosten/Funktionen/etc. bei so einem Nutzfahrzeug, aber man hätte das ganze doch etwas mutiger zeichnen können. Gerade für die Modelle, die als Passagier-Vans/Shuttle Service genutzt werden.

Etwa wie bei der Studie Vision Van. Der sah doch richtig gut aus.

Schalter Weel
6 Jahre zuvor

… ist der hässlich (im Vergleich zum Vorgänger).

Marc
6 Jahre zuvor

Vom ersten Eindruck her ein fast stimmiges Design.

Kritikpunkt:
Die unteren horizontal-vertikal verlaufenden Lüftungsgitter beißen sich optisch mit den vertikal angeordneten Kühlergrill-Lamellen. Zumindest in der hier gezeigten hellen Lackierungen fällt mir persönlich diese kleine Disharmonie extrem auf.

Möhre
6 Jahre zuvor

Die Marke Mercedes-Benz steht nicht nur für luxuriöse Fahrzeuge, sondern seit je her auch für zuverlässige und alltagstaugliche (mag hiervon Ausnahmen geben). Die Betriebe die sich einen Sprinter zum reinen Transport anschaffen rechnen dir jeden einzelnen Cent vor, und da gehts nicht nur um Anschaffung sondern v.a. auch um Parkschäden etc. Und das ist der einzige aber starke Grund für die serienmäßige Plastilbeplankung…wobei ich mich frage, ob man die nicht evtl. in Wagenfarbe hätte machen können.