Der ATTENTION ASSIST feiert zehnjähriges Jubiläum

Vor zehn Jahren hat Mercedes-Benz den Müdigkeitswarner ATTENTION ASSIST als Weltpremiere vorgestellt. Das Assistenzsystem kann typische Anzeichen von Müdigkeit erkennen und zu einer Pause auffordern. Intuitiv erfassbares Symbol dafür ist eine stilisierte Kaffeetasse im Kombiinstrument. Der ATTENTION ASSIST ist inzwischen in allen Pkw-Baureihen von Mercedes-Benz serienmäßig. Über 14 Millionen Fahrzeuge wurden damit bereits an Kunden ausgeliefert.

„Einfacher und international verständlicher als mit einer Kaffeetasse lässt sich ‚mach mal Pause‘ nicht illustrieren“, sagt Klaus Frenzel, Leiter UX Design, zuständig unter anderem auch für das Design der Benutzeroberflächen in Mercedes-Benz Fahrzeugen. „Hinzu kommt der freundliche Charakter dieser Aufforderung. Unsere Vision ist ja ein gesamtheitliches Erlebnis im Auto. Der Fahrer soll sich wohl und wie zuhause fühlen. Schließlich ist es entscheidend, dass die komplexe digitale Welt einfach und verständlich erscheint.“

„Stressbedingte Unfälle zu vermeiden und die Konditionssicherheit zu verbessern, ist eine der Hauptstoßrichtungen unserer Sicherheitsentwicklung“, betont Dr. Michael Hafner, Leiter Fahrtechnologien und Automatisiertes Fahren. „Einen Beitrag dazu leisten Assistenzsysteme wie der ATTENTION ASSIST, die den Fahrer unterstützen.“ 2009 hat Mercedes-Benz den Müdigkeitswarner als Weltpremiere vorgestellt und als Serienausstattung in der E- und S-Klasse eingeführt. Inzwischen ist er in allen Pkw der Marke serienmäßig. Und er ist damit wesentlich früher an Bord als gesetzlich vorgeschrieben: Ab 2022 müssen Neuwagen in der EU über ein solches System verfügen.

Übermüdung verursacht in Deutschland rund 0,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden und rund 1,2 Prozent aller Unfälle mit Getöteten, so Angaben des Statistischen Bundesamtes für 2018. Über 14 Millionen Fahrzeuge hat Mercedes-Benz inzwischen mit dem ATTENTION ASSIST ausgeliefert, in der GIDAS[1]-Unfalldatenbank ist in Deutschland seit der serienmäßigen Einführung des Systems kein Unfall eines Mercedes-Benz Modells mit Übermüdung als Ursache verzeichnet.

 

So funktioniert der ATTENTION ASSIST

Mit dem ATTENTION ASSIST hat Mercedes-Benz 2009 ein Assistenzsystem eingeführt, das typische Anzeichen von Müdigkeit erkennt und entsprechend warnt. Die Sensoren des Systems beobachten das Verhalten des Autofahrers und können vor allem anhand seiner Lenkradbewegungen einschätzen, ob er müde wird. Erkennt das System entsprechende Anzeichen, ertönt ein akustisches Warnsignal und eine Anzeige im Kombi-Instrument gibt dem Fahrer den unmissverständlichen Rat: „ATTENTION ASSIST. Pause!“ Der ATTENTION ASSIST ist heute bei einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 200 km/h aktiv.

Der ATTENTION ASSIST erfasst über 70 Parameter, die für die Müdigkeits-Detektion ausgewertet werden. Diese kontinuierliche Beobachtung ist wichtig, um den gleitenden Übergang vom Wachzustand zur Ermüdung erkennen und den Autofahrer frühzeitig warnen zu können. Auf Basis dieser Vielzahl von Daten ermittelt der ATTENTION ASSIST während der ersten Minuten jeder Fahrt ein individuelles Fahrerprofil, das in dem elektronischen Steuergerät des Fahrzeugs mit aktuellen Sensordaten und der jeweiligen Fahrsituation verglichen wird. Neben der Geschwindigkeit, der Längs- und Querbeschleunigung erfasst das System zum Beispiel auch Blinker- und Pedalbetätigungen und äußere Einflüsse wie Seitenwind oder Fahrbahnunebenheiten.

Im Rahmen der mehrjährigen Entwicklungs- und Erprobungsarbeit mit dem ATTENTION ASSIST hat sich das Lenkverhalten als ein besonders aussagekräftiger Indikator für Übermüdung erwiesen. Bei Tests mit fast 700 Autofahrerinnen und Autofahrern stellten die Mercedes-Benz Wissenschaftler fest, dass ein übermüdeter Autofahrer Mühe hat, die Spur präzise einzuhalten. Er macht kleinere Lenkfehler, die oft schnell und in charakteristischer Weise korrigiert werden. Dieser Effekt kann bereits in einer frühen Phase der beginnenden Müdigkeit auftreten – in der Regel vor dem gefährlichen Sekundenschlaf.

Zur Funktionsweise siehe auch: https://blog.daimler.com/2013/09/04/einfach-technik-der-attention-assist-von-mercedes-benz/

[1] GIDAS steht für German In-Depth Accident Study. GIDAS ist ein Kooperationsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V.