Mercedes-Benz Vans treibt Digitalisierung im Transportsektor voran

Mercedes-Benz Vans treibt die Digitalisierung im Transportsektor weiter voran. Die aktuelle Generation des Sprinter ist vor gut einem Jahren bereits als vollvernetztes Fahrzeug auf den Markt gekommen. Mit ihm – und inzwischen auch mit dem Vito und eVito – können die Mercedes PRO connect Dienste genutzt werden. Die Vernetzungslösung ermöglicht, online Aufträge zu steuern und Fahrzeuginformationen wie Standort, Tankfüllstand oder Wartungsintervalle nahezu in Echtzeit abzufragen. So können unter anderem Ausfallzeiten durch ein vorausschauendes Wartungs- und Reparaturmanagement reduziert werden. Gleichzeitig ist auch eine betriebswirtschaftliche Analyse des Fuhrparks möglich. Die Services von Mercedes PRO nutzen Fuhrparkbetreiber vom Kleinstgewerbe bis hin zu Großkunden. Im Juli 2019 hatte fast jeder zweite Sprinter-Neukunde einen oder mehrere Dienste aktiviert. Ältere Fahrzeuge können inzwischen mit dem Der Mercedes PRO Adapter nachgerüstet werden. Mit ihm findet der Transporter ebenfalls die Integration in die Systemwelt von Mercedes PRO. Der Adapter ist für viele Vito und Sprinter Bestandsfahrzeuge erhältlich und wird über die OBD-II-Schnittstelle im Fahrzeug installiert. Er liefert über seine eingebaute Bluetooth-Schnittstelle Fahrzeugdaten für sechs kostenfreie Dienste. So können  ältere und neue Fahrzeuge in einem Fahrzeugmanagement-Toolsystem verwaltet werden.

Mercedes-Benz Van Uptime erkennt frühzeitig mögliche technische Störungen

Neu und derzeit exklusiv für den Sprinter ist die digitalen Service-Funktion „Mercedes-Benz Van Uptime“ Mit der intelligenten Vernetzung des Transporters wird eine Auswertung und Interpretation technischer Fahrzeugdaten in Echtzeit möglich. So kann Uptime beispielsweise einen verstopften Kraftstofffilter oder eine Unwucht der Vorderräder erkennen und proaktiv konkrete Empfehlungen an den Flottenmanager geben, um eine Panne und damit den Ausfall des Transporters zu verhindern. Uptime erkennt zudem den konkreten Wartungsbedarf des Sprinters und sendet diesen automatisch an den ausgewählten Mercedes-Benz Service-Partner. Der Flottenmanager kann so rechtzeitig den Termin zur Wartung in die jeweilige Tourenplanung einbauen.

Onboard Logic Unit – Innovatives Steuergerät als neue Fahrzeugschnittstelle

Mit der Onboard Logic Unit, kurz OLU, hat Mercedes-Benz Vans ein innovatives Steuergerät für den Transportsektor entwickelt. Die OLU ist eine neuartige Fahrzeugschnittstelle und verbindet das Fahrzeug mit einer Cloud und ermöglicht so die Verknüpfung verschiedener neuer Dienste und Funktionen von Fremdfirmen.

Die Hardware der OLU bestehet aus der Connect Unit und der Computer Unit und hat eine Vielzahl von Schnittstellen und Anschlüssen. Die Onboard Logic Unit macht den Transporter zu einem aktiven Teil des Internet der Dinge (IoT). Dank der OLU können beispielsweise Fahrzeugsensoren, Kameras oder Temperaturfühler miteinander verbunden werden. Drittanbieter können auf Basis der Software der OLU, zukünftig Apps und Funktionen selbst entwickeln und zusätzlich auch diese anderen Nutzern zum Download anbieten.

Marco Kick, Leiter IoT Solutions Future Transportation: „Die OLU bringt die Cloud in den Van und ermöglicht es Drittanbietern, komplexe Softwarelösungen zu entwickeln und diese schnell und einfach ins Fahrzeug zu bringen. Wir schaffen damit die Möglichkeit, vollkommen neue Services für unterschiedliche Branchen zu realisieren – auch, indem bestehende Dienste miteinander verknüpft werden können und so ein attraktives Ökosystem aus Software-Anwendungen entsteht.“ Unter anderem ermöglicht die OLU Transportunternehmen bestehende Geschäftsbereiche zu optimieren und auszubauen sowie neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Kombination aus moderner Hardware und Software sorgt gemeinsam mit modernen Sensoriksystemen und Datenanalysen für einen flexiblen Einsatz des Fahrzeugs. Flottenmanager und Fahrer profitieren gleichermaßen von der OLU Schnittstelle.

Kontrollierte Öffnung der Fahrzeugarchitektur für Drittanbieter

Bislang war Software in allen Fahrzeugen wie eine Art „Fort Knox“. Eine Hochsicherheitszone in der es kein Weg rein oder raus gab. Mit der Onboard-Logic-Unit wird dieses jetzt anders. Die OLU vereinfacht den technischen Zugang und den Umgang mit Live-Fahrzeugdaten ohne das fahrzeugspezifisches Fachwissen benötigt wird.

Über die Onboard Logic Unit können Drittanbieter jetzt deutlich einfacher und schneller Applikationen und Software entwickeln und diese im Fahrzeug implementieren. Um die Sicherheit der Systeme und Daten zu gewährleisten werden diese nur anwendungsspezifisch zur Verfügung gestellt und können so nicht für andere Zwecke genutzt werden. Mit dem bordeigenen, digitalen Kommunikationsmodul verbunden, erlauben Over-the-Air-Update-Funktionen Aktualisierungen und Erweiterungen im laufenden Betrieb.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten der OLU: Vom Paket- bis zum Rettungsdienst

Mit der OLU stellt Mercedes-Benz Vans ein Gesamtpaket ganz nach den individuellen Bedürfnissen verschiedener Branchen zur Verfügung: Paketunternehmen können beispielsweise über die OLU Fahrzeugsensoren mit einer Kundendatenbank verlinken, wodurch der Status einer Lieferung automatisch an den jeweiligen Kunden übermittelt wird.

Lieferanten im Nahrungsmittelbereich können mit Hilfe der OLU die Temperatur des Laderaums auf einfachem Wege überwachen und steuern. Entsprechend übermittelte Daten unterstützen das Verfolgen der Kühlkette und die weitere Prozessanalyse.

Im Rettungsdienst kann die Onboard-Logic-Unit die Versorgungsleistung des Patienten optimieren, da der gesundheitlichen Status besser genutzt und in der Ferne verarbeitet werden können.

Aktuell befindet sich die OLU noch im erweiterten Pilotstatus und wird unter anderem im Rahmen der Dienste VAN2SHARE und In-Van Delivery & Return genutzt.

„In-Van Delivery & Return“ vereinfacht Logistkkette

Aktuell ist In-Van Delivery & Return (IDR) bei zehn CO-INNOVATION Kunden im Feldeinsatz (BETA TESTING). Bis zum Ende des Jahres sollen 200 Fahrzeuge mit der Technologie ausgerüstet sein. Die Markteinführung in Deutschland ist im 1. Quartal 2020 geplant.

In-Van Delivery & Return ermöglicht es einem Unternehmen zu bestimmen, welches Logistikunternehmen Zugang zum jeweiligen Fahrzeug der Firmenflotte erhält. Die Berechtigung zum Öffnen des Fahrzeugs kann mit IDR gezielt auf die Hecktüren beschränkt werden. Das Öffnen und Schließen des Fahrzeugs  erfolgt zuverlässig per direkter Bluetooth­Verbindung zum Konnektivitätsmodul im Fahrzeug, so ist sicherhergestellt das auch ohne Internetverbindung der Zugang zum Fahrzeug sichergestellt ist. Der digitale Schlüssel ist im Handscanner des Logistik-Fahrers integriert, so dass keine weitere zusätzliche Hardware erforderlich ist. Zur Dokumentation der Lieferkette erhalten sowohl der Fahrer des zu beliefernden Fahrzeugs als auch der Flotten-Disponent beim Öffnen/Schließen eine Benachrichtigung.

VAN2SHARE – Die digitale Flotten-Sharing-Lösung 

Überall wo Transporter von häufig wechselnde Fahrern genutzt werden ist VAN2SHARE eine mögliche Lösung um Prozesse zu vereinfachen. Die digitale Sharing-Lösung vernetzt Fahrer, Fahrzeuge und Aufträge auf einer Plattform. Neben dem schlüssellosen Zugang zum Fahrzeug ermöglicht sie eine einfache geteilte Nutzung der Fahrzeuge, ein einfaches Schadensmanagement und umfangreiche Datenauswertungen für eine bessere Steuerung der Flotte.Einmalig im System registriert, kann der Fahrer unverzüglich mit der Arbeit beginnen. Die passende Smartphone-App leitet ihn zum Fahrzeug und dient dazu, es sicher zu entriegeln.

Eine Schlüsselübergabe, beispielsweise auf dem Betriebshof, ist dadurch nicht mehr erforderlich. Zudem haben Disponenten immer die gesamte Flotte im Blick. Der Manager der Flotte kann  jederzeit den Status der Fahrzeuge abfragen und dank des GPS-Trackings auch die Fahrzeugnutzung und Flottenauslastung ausgewertet werden. Aktuell sind bereits mehr als 400 Fahrzeuge bei verschiedenen Kunden in Europa und den USA mit VAN2SHARE im Einsatz und mehr als 1.600 Fahrer nutzen das System bereits erfolgreich. Der „BerlKönig“ der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) setzt beispielsweise in seinem On-Demand Public Transit-Angebot auf 160 mit VAN2SHARE ausgestattete Fahrzeuge.

Quelle: Mercedes-Benz Vans

3 Kommentare
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Peter Möllner
4 Jahre zuvor

Der digitale Fortschritt im LKW-Sektor ist ein signifikanter Aspekt. Ich finde neben dem PKW-Sektor und den dortigen digitalen Fortschritten wurde hier in den letzten Jahren vernachlässigt. Gerade Sicherheitssysteme und Systeme der Fahrstabilität sollten digitalisiert werden. Dazu gehören u.a. die Ruhe- und Lenkzeiten des Fahrers, der Fahrtenschreiber oder das Fahrverhalten hinsichtlich z.B. Müdigkeit oder Aufmerksamkeit. Denn dies sind die üblichen Unfallursachen mit den schlimmsten Toten und Verletztenzahlen auf deutschen Autobahnen.

Daniel
Reply to  Peter Möllner
4 Jahre zuvor

Die Sicherheitssysteme sind seit ihrer Marktreife digital. Oder glaubst du ernsthaft, dass das ESP analog arbeitet?

Peter Möllner
Reply to  Daniel
4 Jahre zuvor

In diesem Artikel geht es nicht um digitale oder analoge Signaltechnik sondern um Digitalisierung.
Beispielsweise eine Möglichkeit: irgendwelche Parameter bleiben nicht nur im Fahrzeuginneren (z.B. Sensor am Zündschloss) , sondern werden mit andern kommuniziert (z.B. Erfassung Ruhe und Lenkzeit). Dies könnten Flotteninhaber oder die Verkehrsaufsichtsbehörde sein.