Kaum hat Mercedes-Benz sein EQA Modell vorgestellt, schreiben die Medien über das kleinste Elektrofahrzeug der neuen Submarke Mercedes-EQ. Wir haben uns auf einigen Medien umgesehen, auch unabhängig der Automobilindustrie.
Betrachtet man die ersten Presseberichte zum EQA, einem Fahrzeug, welches bislang noch kein normaler Pressevertreter weder real gesehen, noch überhaupt gefahren ist, gibt es bereits jetzt unterschiedliche Meinungen – sei es zum Design, Eigenständigkeit oder allein zur technischen Ausstattung oder zu den Details des Fahrzeugs.
„..nichts anderes, als ein umgebauter GLA“
So schreibt n-tv.de: „Nüchtern betrachtet ist der EQA nichts anderes als ein umgebauter GLA“ – und hat damit im Grunde recht, zumal das Fahrzeug nicht nur in der Optik nahezu identisch ist, sondern aufgrund von Gleichteilen vieles GLA-Elemente – inkl. dessen Blechkleid – übernimmt. Hierzu sind nicht nur die Länge gleich, auch die Sitzverhältnisse sind weitgehend gleich. Dafür fällt der Kofferaum beim „e-Modell“ unwesentlich kleiner aus.
Die „Südddeutsche Zeitung“ kritisiert bereits mit „Entschleunigung im Zwei-Tonnen-Stromer“ in der Überschrift und verweist darauf, das man beim Grundpreis des EQA mit 47.540 Euro bereits im preislichen Segment des einfachsten Ford Mustang Mach-E mit 269 PS sowie dem günstigen Tesla Model 3 mit 325 PS sowie dem VW ID.4 mit 204 PS mitspielt. Weiter heißt es: „Der Mercedes, der sich für den Spurt von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde 8,9 Sekunden Zeit lässt, tut sich erwartungsgemäß schwer damit, den Rivalen in puncto Fahrleistungen Paroli zu bieten.“ – verweist aber dann darauf, das bei der E-Fahrt meist das Fahrvergnügen durch Entspannung, Entschleunigung und Effizienz erreicht wird.
BMW iX1 unter Druck
Bei den BMW-Kollegen von bimmertoday.de sieht man mit der Vorstellung des EQA den neuen BMW iX1 bereits unter Druck. Die Leserschaft wird hier darauf hingewiesen, das der EQA bereits in Kürze zu kaufen gibt, während man für den bestätigten Elektro-X1 von BMW noch keine Informationen dazu hat. Auch hier kritisiert man ein wenig die Fahrleistungen des EQA: „..die Fahrleistungen sind mit 8,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 stärker am tatsächlichen Bedarf der meisten Kunden als an der Jagd nach Superlativen orientiert. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h stört höchstens deutsche Kunden, schließlich darf man im Rest der Welt ohnehin kaum jemals schneller als 130 fahren.“
Während die Wirtschaftswoche bereits einen Beginn einer neuen Ära bei Daimler sieht, kritisiert man auf ecomento.de vor allen die hohen Anschaffungskosten und die Reichweite: „Der vergleichsweise hochpreisige EQA ist nicht das reichweitenstärkste und auch nicht das potenteste Elektroauto seiner Klasse„. Leicht wird es der EQA definitiv nicht haben, auch wenn man die Förderung bereits vom Grundpreis rechnerisch abgezogen hat.
Mercedes-Benz verspricht für den EQA einen „effizienten Fahrspaß„, wobei es sich beim EQA 250 mit Frontantrieb erst um die kleinste Motorisierung handelt – Varianten mit zwei E-Maschinen sowie Allradantrieb 4MATIC folgen noch im Laufe des Jahres 2021. Auch eine Variante mit über 500 Kilometern Reichweite ist bereits angekündigt.
Fahrtest notwendig
Eine richtige Meinung zum Fahrzeug müssen wohl erst die ersten intensiven Fahrtests zeigen, wobei es die ersten Prototypenfahrten bereits schon vor der Weltpremiere des Modells gegeben hat. Einen entsprechenden Fahrbericht findet man z.B. beim Kollegen Björn „Habby“ Habegger auf autohub.de. Hier geht man auch schon auf die Höchstgeschwindigkeit bzw. dessen Limitierung des EQA auf 160 km/h ein und lobt das Ein-Pedal-Fahren des Modells, wie auch die Entkopplung von Motor, Karosserie und Chassis – auf Kosten eines Frunks im Bug.
Wir freuen uns vorab schon auf den ersten Kontakt mit dem EQA, der für uns deutlich interessanter ist, als jedes EQ-Modell vorab – nicht als EQA 250 (bestellbar ab 4. Februar), sondern in Form der bereits jetzt angekündigten Allradvarianten sowie das >500 km Reichweitenmodell (nach WLTP). Kritisieren könnten wir vorab lediglich den für uns erneut klein ausgefallenen Bordlader .. anderes muss man sehen.
Wer übrigens auch einen interessanten Presseartikel zum EQA Modell gefunden hat: die Kommentarfunktion steht dafür offen, wir freuen uns über ergänzende Links.
Symbolbilder: Daimler AG