Daimler erhöht Renditeziele nach starkem ersten Quartal

Daimler AG Zentrale - Stuttgart Daimler AG Headquarter Stuttgart, Germany

Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) hat heute die Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht, das am 31. März 2021 abgeschlossen wurde, und erhöht die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021. Der Konzernabsatz stieg um 13% auf 728.600 (Q1 2020: 644.300) Pkw und Nutzfahrzeuge und profitierte dabei von der sich erholenden Weltwirtschaft sowie einem attraktiven Produktportfolio. Der Umsatz legte unterstützt durch einen guten Produktmix und eine vorteilhafte Preisgestaltung auf 41,0 (Q1 2020: 37,2) Mrd. € zu. Das starke operative Geschäft führte im ersten Quartal zu einem sprunghaften Anstieg des EBIT auf 5.748 (Q1 2020: 617) Mio. €. Auch das bereinigte EBIT, welches das laufende Geschäft reflektiert, vervielfachte sich auf 4.970 (Q1 2020: 719) Mio. €.

Harald Wilhelm, Chief Financial Officer der Daimler AG: „Absatz, Umsatz und Gewinn stiegen deutlich insbesondere durch Rückenwind aus China, einen starken Produktmix und eine vorteilhafte Preisdurchsetzung. Verbesserungen der industriellen Performance und Kostendisziplin trugen dazu ebenfalls bei. Nach diesem vielversprechenden Start sind wir sehr zuversichtlich, dass wir bei der nachhaltigen Verbesserung unserer Renditen weiterhin schnell vorankommen, während wir gleichzeitig unser Elektro-Fahrzeugportfolio weiter ausbauen.“

Das Konzernergebnis betrug im ersten Quartal 4.373 (Q1 2020: 168) Mio. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis belief sich auf 4.290 (Q1 2020: 94) Mio. €; dies führte zu einem Anstieg des Ergebnisses je Aktie auf 4,01 (Q1 2020: 0,09) €.

Investitionen, Free Cash Flow und Liquidität

In den ersten drei Monaten 2021 wurden 1,2 (Q1 2020: 1,3) Mrd. € in Sachanlagen investiert. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen bei 2,4 (Q1 2020: 2,4) Mrd. €. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 1,8 (Q1 2020: minus 2,3) Mrd. €, darin sind essentielle Zukunftsinvestitionen berücksichtigt. Der Umschwung resultiert aus einem besseren operativen Geschäft, einer disziplinierten und fokussierten Kapitalallokation und effektiven Maßnahmen zur Working Capital-Steuerung. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts verzeichnete mit 2,8 (Q1 2020: minus 1,9) Mrd. € ebenfalls einen hohen Zufluss. Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts erhöhte sich auf 20,1 Mrd. € am Ende des ersten Quartals im Vergleich zu 17,9 Mrd. € zum 31. Dezember 2020. Der Anstieg ist insbesondere auf den Free Cash Flow des Industriegeschäfts zurückzuführen.

Die Geschäftsfelder im Einzelnen

Der Absatz des Geschäftsfelds Mercedes-Benz Cars & Vans stieg im ersten Quartal um 15% auf 627.300 (Q1 2020: 546.700) Fahrzeuge. Der Umsatz betrug 26,9 (Q1 2020: 23,2) Mrd. €. Das EBIT lag bei 4.078 (Q1 2020: 510) Mio. €, die Umsatzrendite bei 15,2% (Q1 2020: 2,2%). Das um wesentliche Einzelsachverhalte bereinigte EBIT betrug 3.841 (Q1 2020: 603) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite 14,3% (Q1 2020: 2,6%). Der Cash Flow before Interest and Taxes (CFBIT) lag bei 1.968 (Q1 2020: minus 1.729) Mio. €, der bereinigte CFBIT betrug 3.129 (Q1 2020: minus 1.281) Mio. €. Die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) belief sich auf 0,8 (Q1 2020: minus 2,1).

Mercedes-Benz Cars verkaufte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 538.900 (Q1 2020: 470.600) Pkw – ein Plus von 15%. Der Absatz von Mercedes-Benz Vans stieg um 16% auf 88.400 (Q1 2020: 76.200) Einheiten.

Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses legte im ersten Quartal um 4% auf 101.300 (Q1 2020: 97.600) Fahrzeuge zu. Der Umsatz betrug 8,7 (Q1 2020: 8,7) Mrd. €. Das EBIT betrug 1.041 (Q1 2020: 247) Mio. € und die Umsatzrendite 12,0% (Q1 2020: 2,8%). Das bereinigte EBIT lag bei 518 (Q1 2020: 247) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite bei 6,0% (Q1 2020: 2,8%). Der Cash Flow before Interest and Taxes (CFBIT) betrug 621 (Q1 2020: minus 85) Mio. €. Der bereinigte CFBIT betrug 435 (Q1 2020: minus 85) Mio. €. Die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) belief sich auf 0,8 (Q1 2020: minus 0,3).

Daimler Trucks verkaufte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 97.600 (Q1 2020: 92.500) Lkw – ein Plus von 6%. Der Absatz von Daimler Buses sank um 27% auf 3.700 (Q1 2020: 5.100) Einheiten.

Bei Daimler Mobility legte das Neugeschäft getrieben durch die starke Absatzentwicklung des Industriegeschäfts im ersten Quartal um 4% auf 16,8 (Q1 2020: 16,2) Mrd. € zu. Das Vertragsvolumen belief sich zum Ende des Quartals auf 152,7 (Jahresende 2020: 150,6) Mrd. €. Der Umsatz betrug 7,0 (Q1 2020: 7,1) Mrd. €. Das EBIT stieg auf 744 (Q1 2020: 58) Mio. €. Die Eigenkapitalrendite lag mit 20,2% deutlich über dem Vorjahreswert von 1,6%. Das bereinigte EBIT belief sich auf 691 (Q1 2020: 58) Mio. €, die bereinigte Eigenkapitalrendite auf 18,7% (Q1 2020: 1,6%).

Abspaltung von Daimler Truck im Zeitplan

Um Wert für die Aktionäre zu schaffen und die Profitabilität weiter zu erhöhen, beabsichtigt Daimler zwei eigenständige Unternehmen mit Fokus auf Pkw und Vans sowie auf Lkw und Busse zu schaffen. Angestrebt wird die Übertragung einer bedeutenden Mehrheitsbeteiligung an Daimler Truck an die Daimler-Aktionäre. Die Transaktion und die Notierung von Daimler Truck an der Frankfurter Wertpapierbörse liegen voll im Zeitplan und sollen vor Jahresende 2021 abgeschlossen sein. Das Projekt befindet sich aktuell in der Vorbereitungs- und Prüfungsphase. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Herbst soll die Zustimmung der Aktionäre der Daimler AG zu diesem historischen Schritt eingeholt werden.

Ausblick für Daimler und die Geschäftsfelder

Daimler erwartet eine sukzessive Normalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den wichtigsten Märkten. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die Weltwirtschaft unter anderem mit Hilfe der zunehmenden Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe von der pandemiebedingten Schwäche des Jahres 2020 erholen kann. Auf Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler weiterhin, dass Absatz, Umsatz und EBIT im Jahr 2021 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen werden. Der aktuelle Engpass in der Halbleiter-Industrie hat im ersten Quartal den Fahrzeugabsatz beeinflusst. Daimler geht davon aus, dass der Engpass auch Auswirkungen auf den Absatz im zweiten Quartal haben wird. Obwohl die weitere Entwicklung derzeit nur schwer absehbar ist, erwartet Daimler eine Erholung im dritten und vierten Quartal.

Die Geschäftsfelder erwarten auf Grundlage der Entwicklung im ersten Quartal folgende bereinigte Renditen für das Jahr 2021:

–           Mercedes-Benz Cars & Vans: bereinigte Umsatzrendite von 10 bis 12%

–           Daimler Trucks & Buses: bereinigte Umsatzrendite von 6 bis 7%

–           Daimler Mobility: bereinigte Eigenkapitalrendite von 14 bis 15%.

Der Geschäftsplan von Daimler deckt das gesamte Jahr 2021 ab und beruht auf der bestehenden Konzernstruktur, einschließlich Daimler Trucks & Buses. Die Abspaltung von Daimler Truck, einschließlich wesentlicher Teile des damit verbundenen Finanzdienstleistungsgeschäfts, vor Ende des Jahres 2021 wird geprüft. Vor der Abspaltung wird Daimler Truck als nicht fortgeführte Aktivität von Daimler klassifiziert. Die daraus in der zweiten Jahreshälfte zu erwartenden beträchtlichen positiven Effekte können derzeit noch nicht zuverlässig bestimmt werden.

Für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars & Vans wird die bereinigte Cash Conversion Rate (Verhältnis von Cash Flow zu EBIT) im Jahr 2021 voraussichtlich zwischen 0,7 und 0,9 liegen, für Daimler Trucks & Buses voraussichtlich zwischen 0,8 und 1,0.

Daimler erwartet für 2021, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts unter dem Vorjahr liegen wird, aufgrund von Zahlungen im Rahmen des Vergleichs mit US-Behörden bei zivilrechtlichen Diesel-Emissions-Verfahren. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts sollte nun in der Nähe des Vorjahresniveaus liegen.

Link zur Kapitalmarktpräsentation zum ersten Quartal 2021:  http://www.daimler.com/q1-2021

Quelle: Daimler AG