Mercedes erweitert mit der neuen T-Klasse seine Angebotspalette um einen neuen Small-Van. Das neue Modell bietet neben 5 Sitzplätzen (später folgte auch ein 7-Sitzer) jede Menge Raum für Familien und Freizeit. Zugleich ist die T-Klasse der günstigste Weg um ein Fahrzeug mit Stern zu fahren. Wir sind mit dem T 180 auf eine erste Testfahrt gegangen.
Optisch ist der neue kleine Van ein klassisches Hochdachkombi. In der von uns gefahrenen Progressive-Ausstattungs-Line sieht die T-Klasse auch recht ansprechend aus. Der große Kühlergrill mit Zentralstern verfügt serienmäßig über Chromzierelemente und die LED-Scheinwerfer sind dem Design in der B-Klasse ähnlich. Sie werten die Frontansicht zusätzlich auf. Die Heckansicht ist schlicht und funktionell. Die Rückleuchten sind ebenfalls mit Teil-LED-Technik ausgeführt. Der vertikale Lichtleiter erinnert an die V-Klasse und stellt damit die Verbindung zum großen Van her. Die aufpreispflichtigen 17 Zoll Leichtmetallräder lassen die T-Klasse in der seitlichen Ansicht kraftvoll dar stehen.
T 180: Vierzylinder-Benzinmotor
Im getesteten T 180 arbeitet unter der Motorhaube ein 1,3 Liter Vierzylinder-Benzinmotor (M200). Seine maximale Leistung liegt bei 131 PS (96 kW). Über die Vorderräder stemmt der Motor ein maximales Drehmoment von 240 Newtonmetern auf die Straße. Der Motor zeigte sich im unteren Geschwindigkeitsbereich als ausreichend kraftvoll. Erst auf der Autobahn jenseits der 100 km/h fehlte es an einer Portion von Durchzug und Spitzigkeit. Zudem wird der Benziner dann auch akustisch mit einem rauen Klang sehr präsent. Auf der Autobahn sind außerdem auch die Windgeräusche recht deutlich hörbar. Ohne Kritik ist das optionale 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe. Es verrichtet unauffällig seine Arbeit und schaltet sauber und rückfrei durch die Gänge.
Während der ersten Fahrt gefällt der neue Van in Sachen Fahrwerk. Das Testfahrzeug schluckte Kanten und Unebenheiten zu jeder Zeit richtig gut weg und vermittelte ein angenehmes Fahrgefühl. Die Federung ist nicht zu hart und nicht zu weich und ist eine gute Voraussetzung für hohen Langstreckenkomfort. Die Vorderräder werden über eine McPherson-Achse mit unteren Querlenkern geführt. Hinten kommt eine platzsparende H-Förmige Verbundlenkerachse zum Einsatz. Federn und Stoßdämpfer sind separat. Gefallen hat auch die Lenkung. Um die Mittellage ist sie angenehm stabil und beim lenken ausreichend direkt. So lässt sich die T-Klasse immer leicht auf Kurs halten.
T-Klasse mit MBUX
Der Innenraum der neuen T-Klasse ist sachlich mit großflächigen Kunststoffteilen gestaltet worden. In der Instrumententafel sind vier Lüftungsdüsen in Turbinenoptik integriert. Es gibt ein klassisches Cockpit mit analogen Rundinstrumenten. Das 7-Zoll große MBUX samt darunter befindlicher Schaltereinheit, wirkt vertraut und ist auch so im Sprinter von Mercedes wieder zu finden. In unserem Testfahrzeug ist die Instrumententafel auf Grund der Progressive-Line zum Teil mit Kunstleder bezogen und hebt auf diese Weise das Interieur ein bisschen nach oben.
Das T in der T-Klasse soll vermutlich für Transport stehen, denn es geht so einiges rein in den Kasten. Der rund 4,50 Meter lange Van bietet ein Laderaum von 520 Litern. Die Rücksitzbank kann zur Vergrößerung im Verhältnis 1/3 zu 2/3 einzeln oder komplett umgelegt werden. Es entsteht dann eine ebene Ladefläche mit dem Kofferraumboden. In dieser Situation schluckt die T-Klasse dann bis zu 2.127 Liter Volumen. Das Beladen ist dank niedriger Ladekante äußerst komfortabel und erfolgt über eine große nach oben schwingende Heckklappe.
Alternativ kann auch eine zweigeteilte Hecktür geordert werden. Im Test zeigte sich, das die große Heckklappe den Nachteil hat, dass sie recht schwer zu schließen geht, da die Dämpfer einen ordentlichen Widerstand geben. Die geteilte Türvariante ist vermutlich deswegen die bessere Wahl. Für einen komfortablen Ein- und Ausstieg in den Fond sorgen serienmäßig weit öffnende Schiebetüren auf beiden Seiten. Der Zugang zur zweiten Sitzreihe ist damit auch in engen Straßen und Parklücken kein Problem.
Einstiegs-Mercedes
Die neue T-Klasse ist vor allem für den Privatkunden gedacht, wohin gegen der baugleiche Citan in erster Linie den Gewerbekunden ansprechen soll. Der „T“ ist in Summe hochwertiger ausgerichtet. In der ersten Fahrt konnte der T 180 eine größtenteils gute Figur machen. Vor allem beim Fahrkomfort mit einer harmonischen Auslegung von Federn und Dämpfer plus einer guten Lenkung gibt es nichts zu beanstanden. Anders dagegen beim Motor, denn der Vierzylinder Benziner könnte für unseren Geschmack gerne etwas spritziger sein.
In Summe passt das gesamte Paket der T-Klasse aber und ist von den Möglichkeiten und Optionen mit Sicherheit für die ein oder andere Familie sowie den freizeitaktiven Menschen attraktiv. Bis zu 7 Sitzen und jede Menge Möglichkeiten an Laderaum sind einfach zwei Punkte die für ein Familien- oder Freizeitauto sprechen. Zudem muss man auch noch den Preis im Blick behalten, denn es ist die günstigste Möglichkeit einen Mercedes zu fahren – der Einstiegspreis für die T-Klasse beginnt bei unter 30.000 Euro.
Das hat uns Gefallen:
- Frontgesicht
- Fahrwerk und Lenkung
- Variabilität
Das hat uns weniger Gefallen:
- Durchzug auf der Autobahn
- Laute Windgeräusche über 110 km/h
- Schwere Heckklappe
- Große Plastikverkleidung an den Fond-Schiebetüren
Testfahrzeug im Detail:
T 180 | 30.441,39 |
helvinsilber metallic | 606,90 |
Leder ARTICO schwarz | 0,00 |
17″ Leichtmetallräder 5-Doppelspeichen | 357,00 |
Progressive | 3.633,07 |
Premium-Paket | 3.007,13 |
7-Gang Automatikgetriebe | 2.616,81 |
Park-Paket | 0,00 |
Spiegel-Paket | 0,00 |
Aktives Sicherheitspaket | 0,00 |
Navigationspaket | 0,00 |
Technik-Paket | 768,74 |
SE-Paket | 505,75 |
Keyless-Go | 0,00 |
Klimatisierungsautomatik THERMOTRONIC | 0,00 |
Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer | 0,00 |
LED-Scheinwerfer | 0,00 |
Fernlicht-Assistent | 0,00 |
Nebelscheinwerfer in LED-Technik | 0,00 |
Dachreling | 357,00 |
Zierelemente Hochglanzlack schwarz | 0,00 |
Kabelloses Ladesystem für mobile Endgeräte | 0,00 |
2 USB Schnittstellen in Mittelkonsole hinten | 0,00 |
Gesamtfahrzeugpreis | 42.293,79 |
Bilder: © Philipp Deppe / MBpassion.de