Mit einer ersten Mercedes Design-Studie zeigte Mercedes-Benz auf der Tokyo Motor Show im Jahr 1997 ein neues Luxusauto, welches als Chauffeurslimousine in der Oberklasse angesiedelt war. Angetrieben wurde das Modell mittels 6 Liter Ottomotor.
Drei Design-Center beteiligt
Die Maybach-Studie von 1997 kam aus einer multinationalen Gemeinschaftsarbeit von Stilisten aus drei Kontinenten von Mercedes-Benz. Dabei bestand das Team aus Fachleuchten aus den Design-Centern in Japan und den USA, die sich im Frühjahr 1996 nach ausführlichem Gedankenaustausch mit ihren deutschen Kollegen an die Arbeiten machten, um ein einzigartiges Automobil mit Hilfe von Skizzen und 1:4 Modellen in Form zu bringen. Als Ergebnis des Wettbewerbes entschied man sich schließlich für einen Entwurf des japanischen Design-Centers, der bereits im Januar 1997 in Originalgröße bereitstand und den Ingenieuren der Daimler-Vorentwicklung für die Herstellung eines fahrbereiten Prototyps diente.
Mehr Luxus für die Marke Mercedes-Benz
Bereits auf den ersten Blick unterschied sich das Fahrzeug von den sonstigen Fahrzeugen der Marke – sowohl in der Größe. als auch Styling. Das Fahrzeug war gezielt als Chauffeurs-Fahrzeug konzipiert und trug ein sehr klares und elegantes Styling mit einer Balance zwischen Avantgarde und Klassik. Besonders durch den Einsatz von edlen Metallen und einer Zwei-Ton-Lackierung stach das Fahrzeug aus der Masse hervor. Bei der Vorbeifahrt entstand durch den Einsatz von sanften und gestreckten Linien mit eleganten Formen ein nahezu majestätischer Eindruck. Ein Chromstreifen der Motorhaube über A-Säule, Dachkante und C-Säule Richtung Kofferraumdeckel setzte ein besonderes Glanzlicht.
Mercedes-Benz Maybach Studie von 1997
Der Innenraum bot bereits beim ersten Blick ein großzügiges Platzangebot, wobei die Fondpassagiere sich als Hauptpersonen fühlen konnten. Die wertvolle Inneneinrichtung mit cremefarbenem Leder, leichten Rauchglas, veredelten Materialen und hochwertigen Holz betonten zusätzlich dieses Gefühl.
Die Passagiere konnten das Licht bzw. die Lichtmenge im Innenraum selbst bestimmen. Wahlweise sorgte das Glasdach für eine vollständig klare und durchsichtige oder halbdurchlässige Lichtdurchflutung. Unter dem Dach positionierte man im Fond zwei 20 Zoll LCD Displays, die wahlweise durch Radio-Tuner, CD-Wechsler oder Mini-Disc-Abspielgerät genutzt wurden. Ein hochwertiges Soundsystem sorgte für optionalen Klang. Die Steuerung erfolgte über zwei kleine 6-Zoll Bildschirmen im Bereich der rechten und linken B-Säule, die mit berührungssensiblen Schaltfeldern ausgestattet wurden.
Größere Abmessungen als der S 600
Bei den Abmessungen übertrifft das Showcar die Langversion des damaligen Mercedes-Benz S 600 um knapp 56 Zentimeter, wobei der Radstand mit 3,54 Meter genau 40 Zentimeter mehr war als beim S 600 L. Auch bei den sonstigen Abmessungen legte das Fahrzeug gegenüber anderen Serienmodellen stark zu. Gegenüber der S-Klasse war die Studie statt 1,49 beachtliche 1,55 Meter hoch und mit 1,95 m Breite auch noch 60 mm breiter.
Extrem steifer Rohbau
Bereits beim Rohbau wurde dafür gesorgt, dass die Karosserie extrem steif war, um einen möglichst hohen Fahrkomfort zu gewährleisten. Gleichzeitig wurde auf mittels Hybrid-Bauweise versucht, die Karosserie leichter auszulegen. Dazu wurde der größte Teil des Rohbaus aus leistungsfähigen Faserverbund-Werkstoffen mit Anbauteilen aus Leichtbauwerkstoffen (u.a. Alu und Magnesium) ergänzt.
Als Triebwerk erhielt das Fahrzeug einen 12-Zylinder Motor mit knapp sechs Litern Hubraum, der über eine Zylinderabschaltung für den Teillastbereich und eine optimale Abgasnachbehandlung verfügte. Als Basis für optimale Leistung bei geringem Kraftstoffkonsum dient die äußerst wirkungsvolle Dreiventil-Technik mit Doppelzündung.
„MM“ – die Maybach-Manufaktur
Auffälliger Weise wurde das Konzeptfahrzeug als Maybach Studie zuerst noch unter dem Namen Mercedes-Benz präsentiert, wovon man aufgrund Kundenbefragungen später in der Serie absah. Das Serienmodell wurde dann unter dem Namen Maybach vertrieben. Heutzutage nutzt man in der aktuellen Maybach-Variante schon unlängst wieder die Marke Mercedes-Benz.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG