Werk Rastatt ist Vorreiter für „Digital First“

Das Mercedes-Benz Werk in Rastatt wird ab Mitte der Dekade mit der Produktion der MMA-Plattform (Mercedes Modular Architecture) beginnen. Durch den umfangreichen Umbau der Montagehalle 4.0 hat das Werk in den vergangenen Monaten bereits wichtige Weichen für den Anlauf gestellt. Dabei fungiert es als Vorreiter des „Digital First“ Ansatzes im weltweiten Produktionsnetzwerk des Unternehmens.

Die neue Produktionslinie im Werk Rastatt wurde innerhalb weniger Wochen mit hochpräzisen digitalen Simulationstechniken umgerüstet, konfiguriert und optimiert. Durch den innovativen Ansatz konnten sowohl bei der Bauzeit als auch bei den Kosten große Potenziale realisiert werden. Neben der Digitalisierung der Produktion liegt der Fokus ebenso auf Nachhaltigkeit – sowohl bei der Energiestrategie als auch hinsichtlich der Mobilitätskonzepte für die Mitarbeitenden.

„Die Belegschaft am Standort Rastatt bereitet sich Schritt für Schritt auf die neuen Fahrzeuge der MMA-Plattform vor. Mit innovativen digitalen Tools starten wir hier am Standort in eine neue Ära und sind stolz darauf, als Vorreiter für das weltweite Produktionsnetzwerk fungieren zu können. Mein Dank gilt unseren hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen, die hier Tag für Tag mit großem Engagement und Herzblut unsere begehrenswerten Kompaktmodelle bauen.“ – so Marco Zwick, Standortverantwortlicher und Leiter Produktion des Mercedes-Benz Werks Rastatt 

Montagehalle im Vorfeld virtuell
In Vorbereitung auf die Produktion des neuen MMA-Modells hat das Mercedes-Benz Werk Rastatt den Umbau einer bestehenden Montagehalle erstmals im Vorfeld virtuell dargestellt und in Betrieb genommen. Hierfür wurden sämtliche Daten einzelner Produktionsanlagen digital erfasst und im virtuellen Raum geplant, erprobt und entsprechend angepasst. Die genaue Position von Robotern, Versorgungswegen und Produktionslinien wurde am Rechner vorab simuliert, ohne währenddessen die Produktion der aktuellen Kompaktmodelle A und B-Klasse, GLA und EQA zu unterbrechen. Mehr als 400 Kilometer Kabel wurden verlegt, um die sechs neuen Montagelinien und 240 neuen Hubgehänge zu installieren. Innerhalb von zwölf Wochen wurde die Halle vollständig umgerüstet. Mercedes-Benz investiert insgesamt einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag in die Vorbereitung des Werks Rastatt auf die künftigen MMA-Modelle.

KI-gesteuerte Verfahrenstechnik
Pionierarbeit leistete das Werk Rastatt außerdem beim Einsatz einer KI-gesteuerten Verfahrenstechnik in den Decklackkabinen. Anstelle einer konventionellen speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) übernahm KI die Überwachung der relevanten Teilprozesse, was zu einer Einsparung von 20 Prozent des Energieeinsatzes führte. Darüber hinaus konnte mit der KI die erforderliche Zeit zum Hochfahren des Prozesses enorm reduziert werden. Der erfolgreiche Einsatz von KI-geregelter Verfahrenstechnik ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung der Produktion und wird nun auf weitere Standorte ausgerollt.

Erstmals MB.OS im Serienprodukt
Mit dem Produktionsanlauf der MMA-Modelle in Rastatt kommt erstmalig das Mercedes-Benz Operating System (MB.OS), die eigens entwickelte Chip-to-Cloud-Architektur, in einer Serienproduktion zum Einsatz. Die Fahrzeug-Software wird damit nicht länger über verschiedene Hardware-Module übertragen, sondern über einen zentralen Server der Mercedes-Benz Intelligent Cloud. Dank des erfolgreichen Roll-Outs von MB.OS in einer bestehenden Produktion dient Rastatt als Blaupause für den weltweiten Roll-Out in allen Mercedes-Benz Fahrzeugwerken.

Quelle/Bilder: Mercedes-Benz Group AG

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
14 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Snoubort
7 Monate zuvor

Die KI-PR durfte auch hier nicht fehlen.

Was aber noch fehlt ist ein Hinweis, wie grün das alles ist und wie dadurch die Klimaverbrennung verhindert wird.

M.Rix
Reply to  Snoubort
7 Monate zuvor

? Diese PR-Produktionsprosa zur MMA (vulgo A-Klasse…) hatten wir doch gestern schon, wo sich die meisten der Comments um das Mercdes-Bullshit-Bingo in deren PR drehen (wobei das Problem ist, dass MBP diese PR-pur gestern – und heute erneut! – druckte).

Ralf
Reply to  M.Rix
7 Monate zuvor

Hier „druckt“ niemand und der Blog ist keine Zeitung.
Manche wollen auch zwischen den Zeilen lesen…

Pano
Reply to  Snoubort
7 Monate zuvor

Auch dazu steht was: „Mercedes-Benz produziert seit 2022 in allen eigenen Werken weltweit bilanziell CO₂-neutral und bezieht Strom, der aus regenerativen Energien stammt. Darüber hinaus strebt das Unternehmen an, die Erzeugung von erneuerbarer Energie vor Ort an seinen Standorten zu erhöhen. Das Mercedes-Benz Werk Rastatt hat dazu seine Photovoltaikflächen bereits auf 18.000 m² erweitert. Mit der vollständigen Inbetriebnahme der neuen PV-Anlage im Oktober 2023 können bis zu 2.75 MWp erzeugt werden, was einer Leistung vergleichbar mit Photovoltaikanlagen auf etwa 275 Einfamilienhäusern entspricht. Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept mit einer Vielzahl von Mobilitätsangeboten gehört ebenfalls zur Strategie des Werks Rastatt. Die Anzahl an Elektrofahrzeug-Fahrerinnen und -Fahrern innerhalb der Belegschaft nimmt zu – darauf hat sich das Werk Rastatt vorbereitet und erweiterte im Jahr 2023 seine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge signifikant. Somit verfügt das Werksgelände nun insgesamt über etwa 300 Ladepunkte, von denen weit mehr als ein Drittel öffentlich zugänglich ist. Damit zahlt das Werk auf den Mobilitätspakt Rastatt ein, welcher im Januar 2020 beschlossen wurde. Weitere Maßnahmen im Zuge eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts umfassen einen kostenlosen Shuttle-Service für die Beschäftigten, eine grenzüberschreitende Buslinie für Berufspendlerinnen und -pendler aus dem Elsass, eine Kostenbeteiligung am Deutschlandticket sowie die Attraktivierung des Radverkehrs durch die Möglichkeit der Fahrradmitnahme auf das Werksgelände und die Förderung des Fahrrad-Leasing-Modells JobRad.“
Der Betriebsrat wird ebenfalls zitiert: „Die Produktion der MMA-Modelle in Rastatt ist ein klares Bekenntnis zu unserem Standort und sichert nicht nur die Beschäftigung, sondern stärkt zudem auch unsere Zulieferer sowie unsere gesamte Region. Wir sind stolz, ein Teil der Aufbauwerke zu sein und die Zukunft maßgeblich mitgestalten zu können.“
Murat Sür, Vorsitzender des Betriebsrats am Standort Rastatt
Jetzt müsste alles Wesentliche beisammen sein.
Grüße
Pano

M.Rix
7 Monate zuvor

OMG! Wer „digital first“ noch immer in seiner PR-propagiert, muss sich durchaus fragen lassen, ob er (hier: Daimler) auch noch „analog second“ hat? Falls nicht, wovon ich ausgehe (außer bei den Papier-Spesenabrechnungen 🙂 ), dann kann der Daimler sich das aber PR-Digitaldings echt sparen!

PS. Das „digital first“-Dings ernsthaft in Headlines zu wiederzuverwenden, ist recht, well … unbeholfen.

Ralf
Reply to  M.Rix
7 Monate zuvor

PR muss doch „propagieren“ – wer das nicht versteht, muss sich durchaus fragen, ob den Artikel überhaupt kommentieren sollte.

PS: Begriffe auch noch in Fettschrift darzustellen und mehrfach an verschiedenen Stellen und Beiträgen darauf hinzuweisen, ist recht, well… unbeholfen. 😉

Cornelius
7 Monate zuvor

Toll, dass das MB.OS tatsächlich wie ursprünglich avisiert nächstes Jahr in Serie geht. Für einen Autohersteller, zu dessen Kerngeschäft es nicht gehört, Betriebssysteme zu programmieren, ist das eine beachtliche Leistung. So schlecht kann die Software-Abteilung nicht sein…

Ralf
Reply to  Cornelius
7 Monate zuvor

Bin auch gespannt auf MB.OS. Nach dem es anfangs ein wenig haperte im W177 mit MBUX, macht „Zero Layer“ im W206 schon Spaß.
Und wenn die Werke agiler werden und schneller reagieren können, ist das nur gut für das Unternehmen. Gibt genug Druck von allen Seiten…

driv3r
Reply to  Cornelius
7 Monate zuvor

Ein Autohersteller, der Software noch nicht zu seinem Kerngeschäft gemacht hat, wird schon sehr bald ganz große Probleme bekommen… oder darf sich in die vollständige Abhängigkeit von Google begeben und nur noch Metall-Hüllen produzieren…

Cornelius
Reply to  driv3r
7 Monate zuvor

Das stimmt natürlich. Ich hätte vielleicht besser schreiben sollen, dass es nicht zum klassischen Kerngeschäft der Autohersteller gehört, Software zu erstellen. Aber die bevorstehende Fertigstellung des MB.OS ist Beweis einer digitalen Transformation, die viele Mercedes nicht zugetraut haben und ist deswegen in meinen Augen ein großer Erfolg.

Mercedesfan
7 Monate zuvor

Wann kommen die Lieferzeiten für September 23?

Beste Grüße

Snoubort
7 Monate zuvor

Diese ganze nutzlose linksgrün-woke PR-Abteilung gehört entlassen.
Vielen MA fehlt das Verständnis, dass sie solche geistigen Bremsklötze durchfüttern müssen.

Alex
Reply to  Snoubort
7 Monate zuvor

Heute wieder auf dem Beleidigungstrip??? Das muss man echt nötig haben.

Pano
Reply to  Snoubort
7 Monate zuvor

Kein Grund so gereizt zu sein. Die tun auch nur ihren Job.
Grüße
Pano