C 111-II Wankelmotor am Highway One nach Big Sur

Die Klassik-Abteilung von Mercedes-Benz hat das Experimentalfahrzeug C-111 II von 1970 mit Vier-Scheiben-Wankelmotor nicht nur in Pebble Beach selbst vorgestellt, sondern damit auch die Pebble Beach Tour d´Elegance mit rund 150 Automobilen angeführt – u.a. auf dem 17-Mile Drive und dem Highway One Richtung Big Sur.

Zu den Topterminen der Pebble Beach Automotive Week gehörte auch dieses Jahr die Tour d’Elegance am 15. August 2024. Mercedes-Benz führte sie in diesem Jahr mit dem Targa-Florio-Rennwagen sowie dem C 111-II an. Die Pebble Beach Tour d’Elegance präsentierte rund 150 Automobile aus dem Kreis der Concours-Teilnehmer auf einer landschaftlich atemberaubenden Strecke. Dazu gehören unter anderem der 17-Mile-Drive und der Highway One nach Big Sur.

C 111-II Wankelmotor am Highway One nach Big Sur

Der 300 km/h schnelle, futuristische Supersportwagen mit Vier-Scheiben-Wankelmotor begeistert bis heute die Fans der Marke, obwohl er nie in Serie gebaut wurde.  Das Classic Center hat das Experimentalfahrzeug mit seinen 257 kW / 350 PS nach einer längeren Standzeit im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart nach insgesamt über 50 Jahren wieder zum Leben erweckt. Mit Wankelmotor, Hightech-Werkstoffen, atemberaubenden Fahrleistungen und einem futuristischen Design ist er heute eine faszinierende Zeitmaschine, welchen den Spirit von 1970 wieder lebendig macht.

C 111-II Wankelmotor am Highway One nach Big Sur

Beim C 111-II wurde für einen möglichst geringen Auftrieb an der Vorderachse sowie für einer bessere Kühlleistung gegenüber dem ersten C 111 (Version 1) von 1969 nochmals komplett überarbeitet. Der C 111-II besitzt nun – statt im Vorgänger mit Dreischeiben- nun einen vierrotorigen 180 kg schweren Wankelmotor aus der KE-Serie (Typ M 950)  mit 99 mm Radius und einer Mantelbreite von 75 mm sowie einer Exzentrizität von 15 mm und einer Äquidistante von 4 mm. Das Kammervolumen entspricht knapp 600 cm³, das Arbeitsvolumen in Summe 4,8 Liter. Der Motor selbst liefert ein maximales Drehmoment von 433 Nm bei 5.000 u/min und leistet 257 kW / 350 PS bei 6.000 u/min, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 300 km/h (C 111 I maximal 260 km/h). Bei der Kupplung nutzte man eine Doppelscheiben-Variante. Bei der Karosserie nutzte man beim C-111 II nun eine verklebte und vernietete Bodengruppe, während die Fensterflächen vergrößert wurden. Der Luftwiderstand gegenüber dem C-111 I wurde um 8 Prozent verringert.

Aufgrund Problemen bei der Standfestigkeit wurde das Modell nicht in Serie gebaut und man nutzte den C 111  nur als Versuchsträger – später mit dem OM 617 Dieselmotor und 140 kW / 190 PS und 3 Liter Hubraum. So brauch man im Juni 1976 alle bestehenden Geschwindigkeits- und Beschleunigungsrekorde für Diesel-Kraftwagen. In Nardo schaffte das Fahrzeug insgesamt 16 Rekorde – davon 13 für Dieselfahrzeuge.

C 111-II Wankelmotor am Highway One nach Big Sur

Quelle/Bilder: Mercedes-Benz Classic / Mercedes-Benz Group AG

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Ing. Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Warum hat sich der Wankel eigl nicht durchgesetzt?

Herr Holle
Reply to  Ing. Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Empfindlich (ging oft kaputt) und ineffizient

H018
Reply to  Ing. Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Wie Herr Holle sagt war Zuverlässigkeit und Efficienz generell nicht gut und auch nicht nach MB-standard. Aber verbrauch von Benzin und Öl war auch zu hoch. Und dass war auch in 70er gleichzeitig mit die Ölkrise.

Seit 70er Jahre hat am meisten (oder nur) Mazda Entwicklung und Nützung von Wankelmotoren durchgesetzt.

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von H018
Langstrecke
Reply to  Ing. Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Die Brennräume beim Wankel sind konstruktionsbedingt bei der Zündung länglich und flach, die daraus resultierende inhomogene Verbrennung mit langen Flammwegen hat einen hohen Verbrauch zur Folge. Hinzu kommt die technisch anfällige und problematische Abdichtung an den Kreiskolbenkanten mit verschleissanfälligen Dichtleisten.

Diese Nachteile konnten damals nicht gelöst werden,so dass die Vorteile- vibrationsfreier Lauf und turbinenartiges hochdrehen – nicht ausreichten um einen Wankel in Serie zu bringen.

NSU hatte es mit dem Wankelspider und mit dem RO80 gemacht, der seiner 10 Jahre voraus war und vom genialen Claus Luthe designed war. NSU ist nicht zuletzt an den Problemen und Kosten gescheitert. Mazda hat über Jahrzehnte einen Sportwagen mit Wankelmotor gebaut, als einziger der sich mit klienn Stückzahlen durchgebissen hat.

Dr Alexander
Reply to  Ing. Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Meines Wissen waren die Wankelmotoren zumindest anfangs nicht standfest. Ro 80-Fahrer haben sich damals ja mit ausgestreckten Fingern begrüßt um anzuzeigen den wievielten Austauschmotor sie bereits haben. Und vor allem Wankelmotoren „saufen“. Alleine Mazda hat dieses Konzept weiter verfolgt und mehr als 1 Million PKW mit Wankel verkauft.

schwob
Reply to  Ing. Dieter Schneider
1 Monat zuvor

Astronomischer Verbrauch und das Problem mit den Dichtleisten konnte man mit damaligen Werkstoffen und technischen Möglichkeiten nicht befriedigend lösen

JMK
Reply to  schwob
1 Monat zuvor

Nicht zu vergessen, dass die Einhaltung der Abgasnormen 6 und höher mit einem Wankelmotor sehr schwer zu erreichen ist.

Langstrecke
Reply to  JMK
1 Monat zuvor

Das spielte aber zu Zeiten des C111, als Mercedes die Einführung eines Wankelmotors plante, noch keine Rolle.

Stephan
1 Monat zuvor

Auch wenn irrelevant würde mich der Verbrauch eines so groß-volumigen Wankel-Motors echt interessieren…

Dr Alexander
Reply to  Stephan
1 Monat zuvor

Also mein Onkel fuhr damals den NSU Ro8 80 und erzählte meinem Vater immer was von 20 Liter auf 100 km

schwob
Reply to  Stephan
1 Monat zuvor

Mazda RX7, Verbrauch 15-20 Liter