Doppeljubiläum im Mercedes-Benz Werk Bremen und über 350 Gäste feierten gestern Abend mit.
Anlässlich 75 Jahre Werk Bremen und 35 Jahre Mercedes-Benz Pkw-Produktion in Bremen fand gestern Abend im Werk – genauer gesagt in der Halle 66 des Betriebsmittelbau wo die Werkzeuge für die Produktion der Bremer Modelle C-Klasse, E-Klasse Coupé und Cabrio, GLK, SLK und SL gefertigt werden – ein großer Festakt statt.
Die Eröffnung des Werks im Bremer Stadtteil Sebaldsbrück von Carl F.W. Borgward im Jahr 1938 markiert einen Meilenstein in der Geschichte Bremens als Automobilstandort. Nach dem Ende der Borgward-Ära und der anschließenden Nutzfahrzeug-Produktion unter Hanomag-Henschel lief 1978 als erster Mercedes-Benz Pkw ein E-Klasse T-Modell in Bremen vom Band.
Die 75-jährige Bremer Werksgeschichte, wurde im Rahmen eines Bunten Programms des „theatre du pain“, den Bremer Philharmonikern und einer Percussion-Show der „Groove Onkels“ aufbereitet. Durch den Abend führte der Bremer Hans König, Autor, Regisseur, Schauspieler und Musiker. Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, betonte in seinen Grußworten die Verbundenheit zum Werk: „Bremen ist eine Autostadt und Mercedes kann sich auf Bremen verlassen. Umgekehrt kann sich aber genauso auch Bremen auch auf Mercedes verlassen“ so der Bürgermeister.
Natürlich ließ es sich auch der Daimler Chef Dr. Dieter Zetsche nicht nehmen an der Geburtstagsparty in Bremen teilzunehmen. Schließlich kommt es ja nicht alle Tage vor, dass man gleichzeitig zum 35-sten und 75-sten Geburtstag eingeladen wird, so der Daimler Chef in seiner Rede. Zugleich erinnerte er sich an die Anfänge in Bremen: „Als ich vor 37 Jahren beim Daimler in Stuttgart anfing, stand die PKW-Produktion in Bremen in den Startlöschern. Das war aufregend, weil Norddeutschland für viele Schwaben ja damals als Ausland galt – eine Fremde Kultur, eine exotische Küche und nicht zuletzt das viele Hochdeutsch.“ so Zetsche.
Getreu dem norddeutschen Motto, nicht lange schnacken sondern liefern, steht Bremen rückblickend betrachtet immer vorn dabei wenn es um neue Ideen mit Stern geht. So zum Beispiel das erste T-Modell, der erste Baby-Benz oder der SLK mit Vario-Dach. Auf Bremen ist Verlass! In den letzten 35 Jahren gingen sechs Millionen Mercedes Fahrzeuge „made in Bremen“ in alle Welt. Allein im letzten Jahr hat das Werk über 316.000 Fahrzeuge produziert – kaum zwei davon waren identisch!
Auch Andreas Renschler, der für die Produktion und den Einkauf bei Mercedes-Benz Cars & Vans verantwortlich ist, gratulierte ganz herzlich mit einen „Danke“ an alle Mitarbeiter des Werks für ihre Spitzenleistungen in der Produktion und der Qualität der Produkte. Zugleich betonte in seiner kurzen Rede zur kombinierten Ü35 und Ü75 Party, wie flexibel die Bremer Produktion mit seinen aktuell acht Baureihen ist. Bis zu vier verschieden Modelle werden dabei bei Bedarf auf ein und demselben Band produziert. Als Beispiel wie fit und flexibel die Bremer-Manschaft ist, nannte Renschler die Umstellung der Produktion auf die Modellpflege beim E-Klasse Coupé und Cabrio: „Das Ganze hat gerade mal so lange gedauert wie eine Fußball-Halbzeit.“
Daimler wird zwischen 2011 und 2014 am Standort Bremen über eine Milliarde Euro investieren. Zu den Zukunftsmaßnahmen gehört die Vergrößerung der Rohbauhalle um das nahezu Vierfache auf 145.000 Quadratmeter. Nebenan wurde eine 12.000 Quadratmeter große Logistikhalle errichtet. Eine Montagehalle im Norden des Werks wird bei laufender Produktion bis 2015 von 43.000 Quadratmetern um 70 Prozent vergrößert. Der Versandplatz wurde innerhalb des Werks verlegt und in diesem Zuge ebenfalls vergrößert, um mehr Fahrzeuge zu fassen. Zusätzlich wurde auch die Fläche eines der beiden Presswerke nahezu verdoppelt. Auch der Betriebsmittelbau wurde um 4.500 Quadratmeter auf insgesamt rund 18.500 Quadratmeter erweitert.
Damit ist Bremen bestens für die Zukunft und den Start der neuen C-Klasse Anfang 2014 gerüstet. Die neue C-Klasse der Baureihe 205 wird das erste Mercedes PKW Modell sein, das auf vier Kontinenten (Deutschland, USA, Südafrika und China) gefertigt werden wird. Verantwortlich für den Anlauf, die Produktionssteuerung und die Qualität ist dabei einzig das Werk in Bremen als globales Kompetenzzentrum. Aktuell werden deshalb schon seit Monaten, aus den drei ausländischen Werken Mitarbeiter für den Produktionsanlauf in Bremen geschult und ausgebildet, damit sie bereit sind wenn es heißt: C-Klasse Made in Tuscaloosa/USA, Made in East London/Südafrika oder Made in Peking/China.
[Datenschutzhinweis: Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Das Vorschaubild wird hingegen zum Schutz der Privatsphäre des Besuchers lokal bei uns (MBpassion.de) gespeichert.]
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe