Die Daimler AG hat im rheinland-pfälzischen Speyer heute das Richtfest für ein neues Logistikzentrum gefeiert. In dem neuen so genannten Consolidation Center wird zukünftig im Südwesten Deutschlands Produktionsmaterial von Lieferanten gebündelt und auf den weiteren Weg zu den großen Pkw-Auslandswerken von Mercedes-Benz in China, Südafrika und den USA gebracht. Ab der im Frühjahr 2015 geplanten Eröffnung wird der Standort schrittweise bis zum Start des Vollbetriebs im Jahr 2016 hochgefahren.
Bislang werden die Umfänge deutscher und europäischer Lieferanten für die großen Auslandwerke ausschließlich bei Logistikdienstleistern in Bremen abgewickelt. Dank dem neuen, zusätzlichen Konsolidierungspunkt in Speyer entfallen für die Anlieferungen von Lieferanten beispielsweise aus Süddeutschland in erheblichem Maße Transportkilometer – mit entsprechenden Logistikkosten- und CO2-Einsparungen. Den Standort Speyer hatte Daimler nach intensiver Prüfung möglicher Alternativen aufgrund der verfügbaren Fläche sowie der geographischen Lage mit den günstigen Anbindungen an Straße, Schiene und Binnenschiff ausgewählt. Dazu Hansjörg Eger, Oberbürgermeister der Stadt Speyer: „Speyer ist dank seiner Infrastruktur und guten Verkehrsanbindung zu einem attraktiven Standort in europäischer Zentrallage geworden. Wir begrüßen die Entscheidung von Daimler für den Standort Speyer. Denn damit hat sich ein namhaftes Unternehmen für Speyer ausgesprochen und wird mit dem Aufbau eines Logistikzentrums in der Domstadt dauerhaft Arbeitsplätze ermöglichen. Wir können damit das wirtschaftliche Wachstum der letzten Jahre weiter stärken.“
Für das neue Consolidation Center investiert Daimler insgesamt rund 90 Millionen Euro. Dazu erklärte Koesling: „Geeignete Flächen dieser Größenordnung sind entlang der südlichen Rheinschiene immer seltener verfügbar. Insofern ist dies für uns eine strategische Investition in langfristige Planungssicherheit. Zudem können wir unsere großen Auslandswerke über diesen, für unsere Anforderungen maßgeschneiderten Idealstandort versorgen – stabil, hochflexibel und mit optimalen Transportmöglichkeiten.“ Das Consolidation Center wurde so gestaltet, dass alle Prozesse besonders effizient und sicher – z.B. mit Trennung der Verkehre von Fußgängern, Lkw und Container-Handlingsgeräten (den so genannten Reachstackern) – gefahren werden können.
Das Consolidation Center entsteht auf einem von Daimler vorab erworbenen rund 250.000 Quadratmeter großen Grundstück als ein langgestreckter Komplex mit rund 79.000 qm Hallenfläche, rund 21.000 qm Außenfläche für einen Containerhof sowie einem Verwaltungsgebäude. Die übergreifende Steuerung wird bei einem Team des Supply Chain Managements Mercedes-Benz Cars liegen, die operative Logistik wird ein Logistikdienstleister übernehmen. Insgesamt sollen im Consolidation Center zukünftig mindestens 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Zudem werden in der direkten Umgebung des Standorts etwa bei Packmittellieferanten weitere Arbeitsplätze geschaffen.
Die Bauarbeiten starteten im April 2014 nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens unter Berücksichtigung des Umwelt- und Artenschutzes, Generalunternehmer ist das Bayreuther Unternehmen W. Markgraf GmbH & Co. KG. Der Hochbau begann im Juni, Ende des Jahres sollen alle Gebäude geschlossen sein. Nach dem anschließenden Innenausbau wird der Betrieb ab der Eröffnung des Consolidation Centers im Frühjahr 2015 schrittweise hochgefahren. Ab 2016 werden nach Plan im Vollbetrieb dann wöchentlich mehrere hundert Seecontainer per Binnenschiff bzw. Bahn zu den Seehäfen in Antwerpen und Bremerhaven transportiert, um von dort auf die Reise nach China, Südafrika und in die USA gehen.
Die drei Auslandswerke in East London (Südafrika), Tuscaloosa (USA) und Peking (China) haben in diesem Jahr innerhalb von nur sechs Monaten nach dem Anlauf der neuen C-Klasse im Werk Bremen ebenfalls die Produktion der volumenstärksten Fahrzeugfamilie der Marke mit dem Stern aufgenommen, mit der Mercedes-Benz neue Maßstäbe in der Premium-Mittelklasse setzt. In Peking werden für den lokalen Markt darüber hinaus die E- und GLK-Klasse, in Tuscaloosa die SUV-Baureihen der M-, GL- und R-Klasse produziert. Im kommenden Jahr wird das Produktionsportfolio sowohl in Peking mit der GLA-Klasse sowie in Tuscaloosa mit einem ganz neuen, besonders dynamischen SUV weiter ausgebaut. Entsprechend den wachsenden Stückzahlen an allen drei Standorten werden auch die von deutschen bzw. europäischen Lieferanten gelieferten Produktionsmaterial-Umfänge – von der Schraube bis zum Kühler – weiter zunehmen.
Quelle: Daimler AG