Mercedes-Benz Group AG

Daimler AG trennt sich von 4 % der Tesla-Anteile

Die Daimler AG hat die Zusammenarbeit mit Tesla Motors Inc. neu geordnet. In diesem Zusammenhang löste Daimler die Ende 2013 durchgeführte Kursabsicherung auf und gab die Anteile an Tesla von rund 4% ab. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit bei den Fahrzeugprojekten ist davon nicht betroffen. Die Entwicklungsarbeiten für die Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive sind abgeschlossen, die Zusammenarbeit mit Tesla bleibt bestehen.

Mittelzufluss in Höhe von rund 780 Millionen Dollar
Durch den Verkauf der Anteile an Tesla durch die Daimler AG ergibt sich ein Mittelzufluss in Höhe von rund 780 Mio. $. Diese Mittel werden für die Stärkung des operativen Geschäfts verwendet. Der Effekt auf das EBIT liegt für das Gesamtjahr 2014 in etwa in der selben Größenordnung.

Entwicklungsprokte von Anteilstrennung unbeeinflusst
Daimler hatte ursprünglich im Mai 2009 einen Anteil von 9,1% an Tesla übernommen. 40% dieser Beteiligung wurden im Juli 2009 an Aabar Investments PJSC im Rahmen eines gemeinsamen strategischen Projekts veräußert. Seit Ende Juni 2010 ist Tesla an der Börse notiert. Aufgrund von Kapitalerhöhungen bei Tesla hat sich die Beteiligungshöhe von Daimler an dem Unternehmen auf zuletzt rund 4% reduziert. Die strategische Kooperation und die gemeinsamen Entwicklungsprojekte waren davon unbeeinflusst.

Tesla entwickelt für den Daimler-Konzern u.a. den kompletten Antriebsstrang für die B-Klasse electric drive, die im November in Deutschland auf den Markt kommt. Die Batterien für den smart electric drive kommen ebenso von Tesla. An der Entwicklung der elektrischen A- und B-Klasse von Mercedes hatte der Konzern intensiv mitgearbeitet.

„Wir verfolgen unsere Strategie für emissionsfreies Fahren konsequent. Ein Baustein sind elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Wir haben mit Tesla einen starken Partner an der Seite und gemeinsam im Sommer die B-Klasse Electric Drive erfolgreich in den USA eingeführt. Im November wird die B-Klasse mit Elektroantrieb auch in Europa auf den Markt kommen. Wir sind davon überzeugt, dass dieses leistungsstarke und alltagstaugliche Elektrofahrzeug viele Kunden ansprechen wird“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. Darüber hinaus stammten die Batterien der ersten Generation des smart fortwo electric drive von Tesla. Der Zweisitzer mit Elektroantrieb zählt zu den meistverkauften Elektroautos in Deutschland. „Die Partnerschaft mit Tesla ist sehr erfolgreich und wird auch künftig fortgesetzt“, fügte Zetsche hinzu.

Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finanzen & Controlling und Financial Services: „Wir sind mit der Entwicklung unserer Beteiligung an Tesla außerordentlich zufrieden. Für unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit ist eine Finanzbeteiligung an Tesla aber nicht notwendig. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, unsere Anteile abzugeben. So hat Tesla auch die Möglichkeit, sich einer breiteren Investorenbasis zu öffnen.“

„Wir haben Tesla über viele Jahre als Startup-Unternehmen unterstützt und viel von Tesla gelernt. Gleichzeitig konnte Tesla von unserem automobilen Know-how profitieren. Die Zusammenarbeit mit Tesla ist ein Baustein unserer Aktivitäten auf dem Gebiet der Elektromobilität. Sie ergänzt unser Engagement bei der Deutschen ACCUmotive optimal“, erläutert Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstand der Daimler AG für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung.

Daimler verfügt über das branchenweit größte Portfolio an Elektrofahrzeugen – vom Pkw und Van bis hin zu Bussen und leichten Lkw: smart electric drive, Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL, B-Klasse Electric Drive, B-Klasse F-CELL, SLS AMG Coupé Electric Drive, Vito E-CELL, Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid, Fuso Canter E-CELL, Freightliner Custom Chassis MT E-CELL All-Electric. Auch die konsequente Hybridisierung ist fester Bestandteil der Daimler-Antriebsstrategie. 2014 verkaufte Mercedes-Benz mehr Hybrid-betriebene Automobile als alle anderen deutschen Hersteller zusammen. In den kommenden Jahren wird der Schwerpunkt weiter auf Plug-in-Hybriden liegen. Bis zum Jahr 2017 wird Mercedes-Benz zehn neue Plug-in-Hybrid-Modelle in allen Segmenten auf den Markt bringen.

Bild: Daimler AG

16 Kommentare
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Uli
10 Jahre zuvor

Gut gemacht!

Pano
10 Jahre zuvor

Nur einen Tag vorher war zu lesen, dass Daimler bzw AMG mit 25% bei der italienischen Motorradmarke MV Agusta einsteigen möchte. Vielleicht wird das Geld aus dem Tesla-Deal dafür gebraucht?

Wobei mir nicht klar ist wo sich da der Mehrwert bzw die mögliche Kooperation verbirgt. War mir schon beim kurzen Intermezzo mit Ducati nicht so ganz klar.

Grüße
Pano

Dienstwagenfahrer
10 Jahre zuvor

@Pano:
Für neue Downsizing-Motoren. Renault und 3-Zylinder ist erst der Anfang.

Hopfen
10 Jahre zuvor

Mercedes trennt sich von der Zukunft. Anstatt sich an Tesla entsprechend zu beteiligen und von der Entwicklung der E-Technik zu profitieren, steigt man aus und investiert das Geld in einen Motorrad-Hersteller???
Zukünftig wird man damit keinen Zugriff mehr auf diese Technologie haben, nur die laufenden Projekte werden weitergeführt da vertraglich vereinbart. Im Segment der Luxus und in Kürze SUV mit E-Antrieb ist Daimler somit Welten entfernt. Zudem hätte man auf das Supercharger-System Zugriff, welches Tesla Kunden das kostenlose auftanken ermöglicht, das ist im Fahrzeugpreis enthalten. Mercedes S-Klasse mit E-Antrieb wird frühestens in 7-8 jahren Marktreif sein, bis dahin hat Tesla den amrkt schon für sich entschieden und auch VW und BMW werden schon auf dem MArkt sein. Hier bewahrheitet sich der ZDF bericht das man in Deutschland einfach keine Innovationen vorantreiben kann, ob Automobil, Digitale Produkte, Lebensmittel, alles wird inzwschen in Asien oder den USA vorangetreiben, wir verwalten noch die alten Techniken bis es dann vorbei ist. Somit wird Mercedes weiter an Boden verlieren, gerade in den Ländern welche mit Tempo 120-130 km/h eingeschränkt sind, wird Tesla die Kunden abgreifen… Ohne Daimler… ein riesen Strategie Fehler in Stuttgart!

E-Klassenfahrt
10 Jahre zuvor

Ich glaube daimler kann auch ohne Tesla E

MartinG.
10 Jahre zuvor

@Hopfen
Daimler hat mit den 4% einen riesen Gewinn und somit alles richtig gemacht. Die Zusammenarbeit geht weiter, das vetraglich vereinbarte ist nicht an Anteile gekoppelt. Tesla wird zunehmend uu einem Konkurrenten, das wird hauptsächlich der Verkaufsgrund sein. Man will nicht Eigner an der eigenen Konkurrenz sein… E-Autos wird Mercedes früh genug auf den Markt bringen bzw. erweitern (die B-Klasse gibts ja schon), in Europa und auch China+Russland und gar den USA wird sich die nächsten Jahre zunächst Hybrid weiter verfestigen (also quasi ein Mix aus beidem, man kann die Hauptsponsoren und Aktieneigner aus Malaysia und den arabischen Emiraten sicher nicht von heute auf morgen „verprellen“. Alles gut so…

Lightning
10 Jahre zuvor

@Hopfen:
Anteile abzugeben sagt doch rein gar nichts darüber aus, dass man nicht auch in Zukunft nicht eng mit Tesla zusammenarbeitet.

Stefan
10 Jahre zuvor

Es bringt uns gar nichts ein bestehendes Auto zu nehmen (z.B. B-Klasse) und darin ein Elektromotor zu verbauen.
Ein Elektroauto braucht ein völlig neues konzept.

„-Autos wird Mercedes früh genug auf den Markt bringen“.

Da bin ich ganz und gar nicht deiner Meinung. BMW i gibts heute. Ein Mercedes kommt die nächsten 3 Jahre nicht.

MartinG.
10 Jahre zuvor

Warum muss ein E-Auto nach „Zukunft“ aussehen? Finde den i3 persönlich potthä… Ist natürlich Geschmacksache, aber Mercedes geht da derzeit den Weg den VW auch geht, bekanntlich verkaufen die quantitativ am besten… Derzeit ist ein E-Auto auch größtenteils für den Käufer/Fahrer Imagesache, da passt der i3 besser, warten wir die Verkäufe ab, der Tesla z.B. ist sehr erfolgreich und sieht such schön „normal“ aus

Marco
10 Jahre zuvor

Der i3 ist auch potthässlich … viel zu abgespacet und verspielt!!! Um eine breite Klientel anzusprechen, muss man ein konventionelles Chassis-Konzept wählen, wie es z. B. beim W242 getan wurde!!!
Daher haben meine Kolleginnen und Kollegen alles richtig gemacht!!! 🙂

StefanV
10 Jahre zuvor

Das „aussehen“ ist zunächst egal.
Es geht um Design nicht Styling.
Wer das nicht sieht ist im Jahr 2000 hängen geblieben.

Marco
10 Jahre zuvor

Das Design bzw. Aussehen (Styling ist wiederum eine Sache persönlichen Geschmacks bzw. persönlicher Präferenzen!!!) eines Autos war noch nie egal und das wird es hoffentlich auch niemals werden!!!
Fahrzeuge werden hauptsächlich aufgrund von Emotionen gekauft und nicht nur rein aus Vernunft, abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen natürlich!!! 😉

Stefan
10 Jahre zuvor

Du hast mich – denke ich – falsch verstanden.
Design ist sehr wichtig, wenn nicht das wichtigste eines jeden Produkts.

Styling allerdings ist verwerflich.

Design ist etwas ganz anderes als Styling. Das bitte nicht vergessen.

Eduardo Nicolas Gomez Boehringer via Facebook
10 Jahre zuvor

!!!EL JEFE….¡¡¡¡

boris
10 Jahre zuvor

@ MartinG: „Man will nicht Eigner an der eigenen Konkurrenz sein…“

Und warum nicht?

Microsoft kaufte übrigens 1997 auch für 150 Mio $ Anteile am direkten Konkurrenten Apple.

Hätte man diese 2003 nicht schon wieder verkauft, wären sie heute übrigens 30 Milliarden $ wert…

elias
10 Jahre zuvor

@boris: die MS-Beteiligung an Apple hatte damals primär kartellrechtliche Gründe.