Die Historie der E-Klasse

Die Geschichte der E-Klasse hat ihren Platz in der Mitte der Marke Mercedes-Benz. Es ist die Tradition einer Familie von innovativen, faszinierenden und vielfältigen Automobilen der oberen Mittelklasse und Oberklasse. Die Wurzeln dieser Historie reichen fast 120 Jahre zurück, und allein seit 1947 gibt es zehn Generationen der E-Klasse und ihrer direkten Vorgänger. Den Namen „E-Klasse“ trägt die obere Mittelklasse Klasse von Mercedes-Benz seit 1993. Im Sommer 2020 hat die überarbeitete E-Klasse der Baureihe 213 Premiere.

Die Ursprungsmarken von Mercedes-Benz bereiten der Erfolgsgeschichte der E-Klasse bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Weg: Sie überzeugen die Kunden mit Fahrzeugen, die unterhalb der Luxus- und Oberklasse, aber oberhalb der Kleinwagenklasse positioniert sind und einen Schwerpunkt des Modellprogramms bilden.

Als die beiden Unternehmen 1926 zur damaligen Daimler-Benz AG fusionieren, wird das Profil der oberen Mittelklasse mit Einflüssen beider Marken geschärft. Einer der ersten Personenwagen der neuen Marke Mercedes-Benz ist der Typ 8/38 PS (W 02), der nach seiner 1928 erfolgten Überarbeitung Stuttgart 200 heißt. Er darf ebenso wie der 10/50 PS Typ Stuttgart 260 (W 11, 1928) als E-Klasse-Vorläufer gelten. Auch die Typen 200 (W 21, 1933), 230 (W 143, 1936) sowie 260 D (W 138, 1936 – der weltweit erste Serien-Personenwagen mit Dieselmotor) stehen in dieser Tradition.

Der Aufbruch ins Wirtschaftswunder, 1947 bis 1955: Mercedes-Benz 170 V bis 170 DS (W 136/W 191)

Ein Vorläufer der Mercedes-Benz E-Klasse steht am Anfang der Personenwagenproduktion der Marke nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Auf der Grundlage des aus dem Jahr 1936 stammenden Typ 170 V werden ab 1946 zunächst Fahrzeuge für Rettungsdienst, Polizei, Handel und Handwerk gebaut. 1947 folgt dann die Limousine als erster Nachkriegspersonenwagen von Mercedes-Benz. Der 28 kW (38 PS) starke 170 V (von 1950 an 33 kW/45 PS) mit vollsynchronisiertem Viergang-Schaltgetriebe wird – wie bereits in den 1930er-Jahren – zum Rückgrat des Personenwagenprogramms von Mercedes-Benz.

Die Stärken des Fahrzeugs würdigt beispielsweise die schweizerische „Automobil Revue“ im Heft 12/1950. Dort heißt es: „Der Mercedes-Benz Typ 170 V ist aus dem jugendlichen Alter eines Autos schon lange herausgewachsen. Aber ist es nicht ein Fahrzeug, das in seiner Leistung, in seiner Anspruchslosigkeit, seiner Wirtschaftlichkeit, seiner Sicherheit, seiner langen Lebensdauer und – last not least – auch in seiner Schönheit auch heute noch den Vergleich mit den neuesten, chromschillernden Schöpfungen der Automobilmode aushält?“

So startet in den schwierigen Nachkriegsjahren die Fahrt von Mercedes-Benz in Richtung Wirtschaftswunder. Zum Erfolg der Baureihenfamilie trägt auch eine konsequente Weiterentwicklung bei. Denn von der Limousine mit 1,7-Liter-Ottomotor leiten die Ingenieure 1949 den Diesel-Pkw 170 D ab (28 kW/38 PS, von 1950 an 29 kW/40 PS), den ein kompakter Vierzylindermotor mit Vorkammereinspritzung antreibt.

Ebenfalls 1949 ergänzt die luxuriösere Limousine 170 S mit Ganzstahlkarosserie die Modellpalette – der Typ 170 S (38 kW/52 PS) ist auch als Cabriolet A und Cabriolet B zu haben. Bis zum Erscheinen der Sechszylindermodelle 220 und 300 deckt der 170 S als neues Topmodell den oberen Bereich des Segments ab und stößt in die Ober- und Luxusklasse vor. 1952 erscheint die effiziente Dieselvariante 170 DS (W 191, 29 kW/40 PS). Als letzte Entwicklungsstufe in der Baureihe W 136 stellt Mercedes-Benz 1953 die Typen 170 S-V und 170 S-D vor. Geräumige Karosserie, hoher Fahrkomfort und gediegene Anmutung: Diese Attribute verkörpert die Baureihenfamilie bis zu ihrem Produktionsende 1955. Es sind Stärken, die bis heute die Mercedes-Benz E-Klasse ausmachen.

Moderne Zeiten, 1953 bis 1962: Mercedes-Benz „Ponton“-Limousinen mit Vierzylindermotor (W 120/W 121)

Er ist der erste aller Erlkönige: 1952 zeigt die Zeitschrift „das Auto, Motor und Sport“ das Foto eines Prototyps des Mercedes-Benz 180 und textet dazu eine Parodie auf Goethes Ballade „Erlkönig“. So entsteht die im Deutschen gebräuchliche Bezeichnung „Erlkönig“ für einen getarnten Prototyp. Diese Aufmerksamkeit hat die Limousine verdient. Denn mit ihr bricht 1953 eine neue Zeit an. Das macht schon das hochmoderne „Three-Box-Design“ in Pontonform mit voll integrierten Kotflügeln und rechteckigem Grundriss deutlich, welches auch den Luftwiderstand und damit den Kraftstoffverbrauch senkt.

Die Gestaltung passt zur Neuerung der selbsttragenden Karosserie – erstmals bei einem Mercedes-Benz Personenwagen. Die Rolle des Typs 180 (38 kW/52 PS, ab 1957 mit 1,9-Liter-Motor zuerst 48 kW/65 PS, später 50 kW/68 PS) als technischer und ästhetischer Schrittmacher wird 1954 deutlich, als Mercedes-Benz die Modelle der Mercedes-Benz Oberklasse vorstellt: Die Karosserie der Sechszylindertypen orientiert sich an der erfolgreichen Vierzylinderlimousine. Ebenfalls 1954 folgt die Dieselvariante 180 D (29 kW/40 PS, ab 1955 dann 32 kW/43 PS und ab 1961 35 kW/48 PS). Als dritter Typ kommt 1956 der 55 kW (75 PS) starke Mercedes-Benz 190 ins Programm (ab 1959 leistet er 59 kW/80 PS), der 190 D mit 37 kW (50 PS) debütiert 1958. Insgesamt rund 443.000 Kunden in aller Welt entscheiden sich für ein „Ponton“-Vierzylindermodell.

Zu den innovativen Details des „Ponton“ gehört auch die ab 1955 hinten eingesetzte Eingelenk-Pendelachse mit tief liegendem Drehpunkt. Zur passiven Sicherheit der Limousine tragen ab 1959 ein entschärfter Innenraum mit gepolstertem Armaturenbrett und elastischen, zum Teil versenkt angeordneten Bedienungselementen sowie ein Lenkrad mit Polsterplatte und das Keilzapfen-Türschloss mit zwei Sicherheitsrasten bei. Dem Komfort dient die für Fahrer und Beifahrer getrennt regulierbare Heizung und Lüftung.

Neue Perspektiven, 1961 bis 1968: Mercedes-Benz „Heckflossen“-Limousinen mit Vierzylindermotor (W 110)

Markante Peilstege an den hinteren Kotflügeln zeichnen die 1961 eingeführte Generation der oberen Mittelklasse von Mercedes-Benz aus. Das Designdetail bringt der Baureihe ihren Beinamen „Heckflosse“ ein – wie auch den bereits zwei Jahre zuvor präsentierten Oberklasselimousinen der Baureihe W 111. Denn mit diesen teilen sich die Typen der oberen Mittelklasse weitgehend die Karosserie. Der kürzere Vorbau und die runden Scheinwerfer unterscheiden den Vorläufer der E-Klasse von den Ahnen der S-Klasse. Beide Baureihen haben die wegweisende Sicherheitskarosserie, die Mercedes-Benz mit ihnen in den Automobilbau einführt.

Béla Barényi, Vordenker der Fahrzeugsicherheit und Mitarbeiter der Stuttgarter Marke, erfindet diese Karosserie mit Sicherheitsfahrgastzelle sowie Knautschzonen vorn und hinten. Sie wird am 23. Januar 1951 zum Patent angemeldet und feiert 1959 in der Baureihe W 111 Premiere.

Zu den technischen Highlights der „kleinen Heckflosse“ hinsichtlich der Fahrsicherheit gehören ab 1963 eine Zweikreis-Bremsanlage mit Bremskraftverstärker und Scheibenbremsen vorn und ab 1967 die Sicherheitslenkung mit Teleskop-Lenksäule und Pralltopf.

Die Baureihe W 110 debütiert mit den Vierzylinder-Limousinen der Typen 190 und 190 D. 1965 folgen die in Ausstattung und Technik verbesserten Typen 200 und 200 D. Gleichzeitig präsentiert die Marke den Typ 230, ein Sechszylindermodell in dem bislang den Vierzylindermotoren vorbehaltenen Segment. Das Leistungsspektrum beginnt bei 40 kW (55 PS) im 190 D. Es reicht bis 77 kW (105 PS) im Typ 230, dessen Leistung 1966 dann auf 88 kW (120 PS) steigt. In bewährter Weise bietet Mercedes-Benz die Typen der oberen Mittelklasse auch als Fahrgestell mit Teilkarosserie an. Diese gibt es beim 200 D und 230 zudem mit verlängertem Radstand. Auf dieser Grundlage entstehen bei unabhängigen Aufbauherstellern verschiedene Sonderaufbauten wie Krankenwagen und Kombi.

Eine besondere Rolle nehmen hierbei ab 1966 die Kombiwagen „Universal“ des belgischen Unternehmens IMA ein. Denn sie werden direkt über das Vertriebsnetz der Daimler-Benz Verkaufsorganisation in Deutschland angeboten. Zwei Generationen später in der Geschichte der E-Klasse wird Mercedes-Benz in der Baureihe 123 eine eigene Kombilimousine auf den Markt bringen – das für Lifestyle und Transport entwickelte T-Modell.

Die „Heckflossen“-Modelle verwöhnen ihre Insassen schon Mitte der 1960er-Jahre auf Wunsch mit zahlreichen Annehmlichkeiten. Beispielsweise einem selbst entwickelten Automatikgetriebe (ab 1962). Über den damit ausgestatteten Mercedes-Benz 190 schreibt das deutsche Magazin „Motor-Tourist“ im Heft 3/1963: „Das Ergebnis: begeisterte Zustimmung. Mit so einem Wagen macht es Spaß, Auto zu fahren, und selbst Langstreckenfahrten werden zum Vergnügen.“ Zum umfangreichen Angebot der Wunschausstattungen gehören auch Stahlschiebedach (1962), Servolenkung (1964), heizbare Heckscheibe (1964) sowie Klimaanlage (1966) und elektrische Fensterheber (1966).

Der revolutionäre Millionenseller, 1968 bis 1976: Mercedes-Benz „Strich-Acht“ (W 115/W 114)

Die elegant-moderne Baureihenfamilie W 114/W 115 startet im Januar 1968 eine besondere 68er-Revolution im Modellprogramm von Mercedes-Benz: Offiziell als „Neue Generation“ bezeichnet, wird die Baureihe bald unter dem Begriff „Strich-Acht“ populär. Der Beiname basiert auf dem Zusatz „/8“, der in der Typenbezeichnung auf das Erscheinungsjahr 1968 hinweist und, vor allem im internen Gebrauch, zur Unterscheidung von den Vorgängermodellen dient. Die neue Modellreihe markiert den endgültigen Abschied von der Einheitskarosserie für obere Mittelklasse und Oberklasse, wie es sie beim „Ponton“ und vor allem der „Heckflosse“ gab. Den souveränen Auftritt des eigenständigen Entwurfs unterstreicht die Marke im Oktober 1968 mit dem Debüt des „Strich-Acht“-Coupés. Erstmals ist ein sportlich-eleganter Zweitürer in der direkten Vorgeschichte der E-Klasse erhältlich. Als weitere Karosserievariante erscheint 1969 die Langlimousine mit verlängertem Radstand und sieben bis acht Sitzen, je nach Konfiguration. Der Erfolg der Baureihenfamilie bestätigt das Konzept, denn der „Strich-Acht“ wird zum ersten Millionenseller der Marke mit dem Stern. Bis 1976 entstehen mehr als 1,8 Millionen Limousinen, dazu kommen noch einmal über 67.000 Coupés.

Alle Vierzylinder- und Fünfzylindertypen fasst die Baureihe W 115 zusammen, der Baureihe W 114 sind die Typen mit Sechszylindermotoren zugeordnet. Zu Beginn reicht die Modellpalette vom Typ 200 D (40 kW/55 PS) bis zum Typ 250 (96 kW/130 PS). Bei der Premiere der Coupés rückt der 250 CE mit seinem 110 kW (150 PS) starken Motor mit elektronischer Bosch D-Jetronic Benzineinspritzung an die Spitze der Modellpalette. Schließlich debütieren im April 1972 die Sechszylindertypen 280 und 280 E mit Top-Motorisierungen von 118 kW (160 PS) und 136 kW (185 PS) Leistung. Die amerikanische Fachzeitschrift „Road & Track“ schreibt im Februar 1973 über den Mercedes-Benz 280: „Sein überlegenes Handling in Verbindung mit der Lenkung macht ihn – trotz seines unverfänglichen Aussehens – zu einem Fahrzeug, das auf einer gewundenen Straße oder auch auf schnell gefahrenen Geraden zutiefst zufrieden stellt.“

Der „Strich-Acht“ überzeugt durch sein klares und harmonisches Design, das Paul Bracq in der von Friedrich Geiger geleiteten Stilistik-Abteilung erstellt. Das Coupé, technisch eng mit der Limousine verwandt, setzt im Design eigene Akzente. In den sportlich-eleganten Reisewagen stehen die Front- und Heckscheiben flacher, und das um 45 Millimeter niedrigere Dach sorgt zusammen mit den rahmenlosen und voll versenkbaren Seitenscheiben vorn und hinten für eine dynamische Anmutung.

Zu den technischen Neuerungen im „Strich-Acht“ gehört die hintere Diagonal-Pendelachse. Diese Schräglenker-Hinterachse mit Gummizusatzfedern und serienmäßigem Drehstab-Stabilisator ermöglicht den Ingenieuren, den markentypischen Fahrkomfort mit weiter verbesserten Fahreigenschaften zu verbinden. So titelt die Fachzeitschrift „auto motor und sport“ im Heft 4/1968 über diese Mittelklasse von Mercedes-Benz: „Die wohlkalkulierte Perfektion.“ Auf Wunsch erhältlich sind zudem eine Zentralverriegelung, ein Fünfgang-Schaltgetriebe (ab 1969 für die Sechszylindermodelle) und Leichtmetallräder (für 280/280 E ab 1972).

Im September 1973 stellt Mercedes-Benz die modellgepflegten „Strich-Acht“-Typen vor. Die optisch dezent modernisierten Limousinen weisen unter anderem schmutzabweisende Zierblenden an den A-Säulen auf, die die Seitenscheiben auch bei widrigen Witterungsverhältnissen sauber halten. Dazu kommen profilierte, verschmutzungsarme Rückleuchten sowie eine Regenrinne an der Heckscheibe. Bereits früher im Jahr erhalten die Fahrzeuge der oberen Mittelklasse das aus dem SL der Baureihe 107 und der S-Klasse der Baureihe 116 bekannte Vierspeichen-Sicherheitslenkrad. Auch Kopfstützen und Automatik-Sicherheitsgurte vorn gehören nun zur Serienausstattung der Baureihen W 114/W 115.

Im Juli 1974 hat der Mercedes-Benz 240 D 3.0 Premiere. Es ist der erste Personenwagen mit Fünfzylinder-Dieselmotor der Welt. Seine Leistung von 59 kW (80 PS) ist damals für einen Personenwagen mit Selbstzünder höchst beachtlich.

Traumwagen, Lifestylekombi und Rallyesieger, 1976 bis 1986: Mercedes-Benz Baureihe 123

So vielfältig und vielseitig wie nie: Die nächste obere Mittelklasse von Mercedes-Benz lässt ab 1976 die Menschen mit ihrer modern gezeichneten Karosserie und der vorbildlichen Ausstattung träumen. Insgesamt wird Mercedes-Benz bis Anfang 1986 rund 2,7 Millionen Fahrzeuge der Baureihe 123 produzieren. Das sind so viele wie von keiner anderen Generation in der Geschichte der E-Klasse. So groß ist die Nachfrage nach den Modellen, dass die erste Jahresproduktion schon bald nach der Vorstellung ausverkauft ist. Mancher Kunde wartet daher bis zu einem Jahr auf seinen Wagen. So begehrt die Baureihe 123 von Beginn an ist, so wertstabil bleibt sie im Lauf ihrer Auto-Biografie. Dazu prognostiziert bereits im September 1976 das „mot auto-journal“ am Beispiel des 200 D: „Kein vergleichbarer Wagen kann mit einer so niedrigen Wertminderung aufwarten.“

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Vielfalt prägt diese Generation. In der Baureihe 123 erscheint erstmals ein T-Modell (1977), und es gibt wieder ein sportlich-elegantes Coupé sowie die sieben- oder achtsitzige Limousine mit langem Radstand. Bereits zur Präsentation der Limousine im Januar 1976 bietet Mercedes-Benz zudem neun verschiedene Motorisierungen mit Leistungen von 40 kW (55 PS) bis 130 kW (177 PS) an. Das Typenprogramm umfasst die Ottomotortypen 200, 230, 250, 280 und 280 E sowie die Dieselfahrzeuge 200 D, 220 D, 240 D und 300 D. Mit welch großem Variantenreichtum diese Baureihe in den Markt startet, macht ein Detail der Fahrvorstellung in Südfrankreich deutlich: Um alle 33 Testfahrzeuge mit verschiedenen Motorisierungen und Ausstattungsvarianten an die Côte d’Azur zu bringen, chartert das Unternehmen einen Sonderzug bei der damaligen Deutschen Bundesbahn.

Die Studien, die für die Limousinen entstehen, zeigen auch futuristische Entwürfe mit scharfen Kanten, gewaltigen hinteren Dachüberhängen, steilen Heckscheiben und massigen Gummiwülsten rund um die Karosserie. Doch die gewagtesten Entwürfe bleiben in der Schublade, 1973 steht die klassisch-elegante Form dieser Baureihe weitgehend fest. Sie prägt auch die Coupés (40 Millimeter niedriger, 85 Millimeter kürzer, mit einer gestreckten, dynamischen Silhouette) und die T-Modelle (die ersten in eigener Regie produzierten Kombilimousinen der E-Klasse).

Das T-Modell startet im September 1977 und setzt Maßstäbe für den Kombi als familientaugliches Lifestyle- und Freizeitauto, beispielsweise mit automatischer hydropneumatischer Niveauregulierung als Serienausstattung. Das T steht für „Touristik und Transport“ und betont die Rolle als flexibel nutzbares Fahrzeug der oberen Mittelklasse. Im T-Modell führt Mercedes-Benz 1980 zudem erstmals in Deutschland einen Pkw mit Dieselmotor und Abgasturboaufladung ein, den 92 kW (125 PS) starken Typ 300 TD Turbodiesel. Für den Export nach Nordamerika und Japan ist diese Motorisierung auch als Limousine zu haben. Das Magazin „Road & Track“ aus den USA schreibt im April 1981 über das T-Modell: „Unzweifelhaft ist der Mercedes 300 TD Turbodiesel der beste Kombi, der heute in den USA angeboten wird, und sicherlich ist er der edelste.“

Modern ist nicht nur das Design, sondern auch die Technik der Baureihe 123. So weisen die Fahrzeuge eine Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung mit Lenkrollradius null auf, und sie haben eine Sicherheitslenksäule mit Wellrohr nach Béla Barényi. Ein Merkmal der passiven Sicherheit ist auch der kollisionsgeschützt über der Hinterachse angeordnete Kraftstofftank. Mercedes-Benz bietet auf Wunsch einen Tempomat in der Baureihe 123 an, ab 1980 zudem das Antiblockiersystem ABS und von 1982 an den Fahrer-Airbag – er ist erstmals in dieser Fahrzeugklasse verfügbar. Die Servolenkung ist ab 1982 Serienausstattung. In die Zukunft zeigen Versuche mit alternativen Antrieben in Fahrzeugen der Baureihe 123 wie Wasserstoff, Elektromotor und Flüssiggas. Diese Generation führt die Erfolgsgeschichte der Mittelklasse-Modellreihe zu Verkaufsrekorden: Unter den rund 2,7 Millionen gebauten Fahrzeugen sind nahezu 2,4 Millionen Limousinen, rund 200.000 T-Modelle und fast 100.000 Coupés.

Einen ganz besonderen Beweis ihrer sportlichen Ausdauer und Leistungsfähigkeit sowie ihres Komforts und ihrer Zuverlässigkeit liefert die Baureihe 123 bei der Marathon-Rallye von London nach Sydney im Jahr 1977: Zwei Mercedes-Benz 280 E gewinnen die damals härteste Rallye der Welt, und zwei weitere Limousinen des gleichen Typs sind ebenfalls unter den ersten zehn Fahrzeugen im Ziel. Die Marke mit dem Stern setzt für die spektakuläre Fernfahrt weitgehend serienmäßige Limousinen ein. Die 280 E erhalten lediglich andere Räder, Fahrwerkmodifikationen und robuste Sandbleche statt Stoßstangen.

Die erste E-Klasse, 1984 bis 1997: Mercedes-Benz Baureihe 124

Die 1984 vorgestellte Baureihe ist die erste Fahrzeugfamilie von Mercedes-Benz, die vom Jahr 1993 an den Namen „E-Klasse“ trägt. Konsequenter Leichtbau und optimierte Aerodynamik reduzieren den Verbrauch und ermöglichen noch bessere Fahrleistungen als bei den Vorgängern. Diese Generation der E-Klasse ist mit gleich vier Karosserievarianten so vielfältig wie nie zuvor: Im November 1984 stellt die Stuttgarter Marke zunächst die Limousinen (W 124) vor. Es folgen das T-Modell (1985, S 124), das Coupé (1987, C 124) und schließlich erstmals in der jüngeren Geschichte der E-Klasse ein Cabriolet (1991, A 124). Das Cabriolet spielt eine besondere Rolle für die Entwicklung des Modellprogramms von Mercedes-Benz. Denn es ist nach 20 Jahren das erste viersitzige, offene Fahrzeug der Marke mit dem Stern. Die 1989 eingeführte Limousine mit langem Radstand (V 124) und Fahrgestelle für Sonderaufbauten runden das Typenprogramm ab.

Zur Markteinführung der Baureihe 124 im Jahr 1985 sind drei Typen mit Dieselmotor (200 D, 250 D und 300 D), der Typ 200 mit 2-Liter-Vergasermotor sowie vier Ottomotor-Varianten mit Benzineinspritzung (200 E, 230 E, 260 E und 300 E) erhältlich. Die Leistung reicht von 53 kW (72 PS) im 200 D bis 140 kW (190 PS) im 300 E. Über das erste Topmodell schreibt das Magazin „Road & Track“ im April 1986: „[D]er 300 E ist ein Fahrzeug, das seine direkten Mitbewerber übertrifft, Beschleunigung liefert und ein Handling, das viele teure Sportwagen und GTs herausfordert, und es bietet zudem die unersetzbaren Vorteile von Haltbarkeit und Zuverlässigkeit, die so keine andere Marke hat. Wenn man dazu noch Prestige oder Status rechnet […], dann steht die Summe für eine viertürige Limousine, die einem begeisterten Fahrer einen erheblichen Gegenwert bringt – mal ganz abgesehen von höllisch viel Spaß.“

In neue Dimensionen stößt die Baureihe 124 im Jahr 1990 vor, als der Mercedes-Benz 500 E Premiere hat, das erste Achtzylindermodell in der Geschichte der E-Klasse. Die 240 kW (326 PS) starke Hochleistungslimousine unterscheidet sich nur durch etwas voluminösere Kotflügel, eine leicht tiefergelegte Karosserie und eine modifizierte Bugschürze mit eingelassenen Nebelleuchten von den übrigen Modellen der Baureihe 124. Der dezente Auftritt macht dieses Automobil mit Fahrleistungen auf Sportwagenniveau, das in Manufakturfertigung bei Porsche montiert wird, umso spektakulärer. Die Zeitschrift „auto motor und sport“ schreibt im Heft 25/1990 über das Fahrverhalten des 500 E: „Gutmütig wie ein Märchenonkel, agil wie ein flinker Sportwagen und etwa auch noch komfortabel? Jawohl, das ist die überraschendste Komponente des Fahrwerks.“ Zum Spitzenmodell der Baureihe 124 wird der 1993 präsentierte E 60 AMG (280 kW/381 PS). Er ist das erste Hochleistungsautomobil der E-Klasse-Geschichte, das in Zusammenarbeit von Mercedes-Benz und AMG entsteht.

Mercedes-Benz schafft mit der Baureihe 124 einen bis dahin beispiellosen Technologiesprung der Motoren- und Karosserieentwicklung in der oberen Mittelklasse der Marke. Konsequenter Leichtbau und optimierte Aerodynamik (Luftwiderstandsbeiwert je nach Modell ab cW = 0,29) reduzieren den Verbrauch und ermöglichen bessere Fahrleistungen. Für herausragende Fahrsicherheit sorgen die innovative Raumlenker-Hinterachse und die Dämpferbein-Vorderachse mit Bremsnick-Abstützung. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main präsentiert die Stuttgarter Marke im September 1985 dann das „Mercedes-Benz Fahrdynamik-Konzept“, das drei abgestufte elektronisch-automatische Fahrdynamik-Systeme umfasst: das Automatische Sperrdifferential (ASD), die Antriebsschlupf-Regelung (ASR) und den exklusiv in der Baureihe 124 erhältlichen automatisch zuschaltenden Vierradantrieb 4MATIC.

Der Allradantrieb ist das technisch aufwendigste System des Konzepts. Er umfasst neben der Regelungselektronik einen kompletten zusätzlichen Vorderradantrieb mit Verteilergetriebe und Differential. Mercedes-Benz führt die 4MATIC in den ab Frühjahr 1987 lieferbaren Limousinen und T-Modellen der Typen 260 E 4MATIC und 300 E 4MATIC sowie dem nur als Limousine erhältlichen 300 D 4MATIC ein. Im Herbst 1987 folgt der 300 D Turbo 4MATIC als Limousine und T-Modell. Das Antiblockiersystem ABS wird 1988 Serienausstattung, 1992 folgen der Fahrer-Airbag und die Zentralverriegelung. Bereits ab Herbst 1986 sind alle mit Ottomotor ausgerüsteten Modelle serienmäßig (auf Wunsch ab 1985) mit der Abgasreinigung per geregeltem Dreiwegekatalysator ausgestattet.

Im Juni 1993 wird die zum zweiten Mal überarbeitete Baureihe 124 unter neuem Namen präsentiert: Die Fahrzeugfamilie heißt nun E-Klasse, analog zur S-Klasse und zur neu eingeführten C-Klasse. Der Buchstabe E kennzeichnet die Klassenzugehörigkeit und führt die Typenkennzeichnung an, gefolgt von der dreistelligen und den Hubraum nennenden Ziffernfolge. Verschiedene Karosserieformen sind zwar noch Teil des Fahrzeugnamens, jedoch im Typenschriftzug auf dem Heckdeckel nicht mehr gesondert gekennzeichnet. Durch ihre Variantenvielfalt übertrifft die Baureihe 124 mit 2,737 Millionen gebauten Fahrzeugen sogar noch ihre erfolgreiche Vorgängerbaureihe 123: Die Rekordstückzahl beinhaltet 2,213 Millionen Limousinen, rund 340.000 T-Modelle, 140.000 Coupés und 34.000 Cabriolets.

Vier Augen für die E-Klasse, 1995 bis 2002: Mercedes-Benz Baureihe 210

Die nächste Baureihe der oberen Mittelklasse von Mercedes-Benz schaut 1995 mit vier Augen in die Welt – denn vier elliptische Scheinwerfer prägen ihre Front. Das Design der Limousine setzt einen Entwurf um, den die Marke erstmals 1993 mit einer Coupé-Studie auf dem Genfer Auto-Salon zeigt. Umgehend erhält diese Generation der oberen Mittelklasse den Designpreis „red dot“. Die Fachzeitschrift „auto motor und sport“ beschreibt im Heft 11/1995 diesen Entwurf, zu dem auch eine coupéartige Heckgestaltung gehört, als „den mutigsten Styling-Sprung in der Geschichte des Hauses Mercedes“.

1996 folgt das T-Modell der Baureihe 210. Es ist ein echtes Raumwunder, das mit dem größten Ladevolumen seiner Klasse von bis zu 1.975 Liter überzeugt. Die automatische Niveauregulierung an der Hinterachse ist Serienausstattung. Als Sonderausstattung gibt es eine gegen die Fahrtrichtung montierte Sitzbank mit Dreipunktgurten im Gepäckraum, die das T-Modell zum Siebensitzer macht. Im Gegensatz zu ihrem direkten Vorgänger ist die E-Klasse der Baureihe 210 weder als Coupé noch als Cabriolet erhältlich. Dieses Segment führen die entsprechenden CLK-Varianten der Baureihe 208 von 1997 an fort.

Mit den Typen E 200, E 230, E 280, E 320 und E 420 sowie E 220 Diesel, E 290 Turbodiesel und E 300 Diesel geht diese E-Klasse 1995 an den Start. Die Leistung reicht von 70 kW (95 PS) im E 220 Diesel bis 205 kW (279 PS) im E 420. Im September 1995 präsentiert Mercedes-Benz auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) das Spitzenmodell E 50 AMG mit 255 kW (347 PS). Diese Hochleistungslimousine stellt das Magazin „Road & Track“ im Juli 1996 in die Tradition des legendären 500 E der Baureihe 124: „Auf der Straße hat der E 50 einen Doppelcharakter. Bei zurückhaltender Gaspedalstellung fährt er sich wie ein E 320 […]. Tritt man das Gaspedal allerdings tief durch (es ist justiert für würdevolle Starts, nicht herumgeworfene Köpfe), tritt der Geist des 500 E hervor und verwandelt die viertürige Limousine in eine Rakete.“ Über die gesamte Laufzeit hinweg werden immer wieder Antriebe angepasst, und weitere Modelle ergänzen die Palette – darunter 1998 der innovative E 220 CDI mit Common-Rail-Direkteinspritzung sowie im Jahr 2000 der E 200 Kompressor. Ab 1997 halten dann die V-Motorenbaureihen M 112 und M 113 mit drei Ventilen pro Zylinder Einzug in die E-Klasse. Mit der Modellpflege 1999 nimmt der E 55 AMG (260 kW/354 PS) die Rolle des Topmodells ein.

Erstmals in der Baureihe 210 gibt es in der E-Klasse die Auswahl zwischen drei Design- und Ausstattungslinien: CLASSIC, ELEGANCE und AVANTGARDE. Gegenüber der Basisversion CLASSIC, die sich durch ihr bewusst zurückhaltendes Auftreten auszeichnet, bietet ELEGANCE eine Reihe von Zusatzausstattungen für Interieur und Exterieur. Erwähnenswert sind dabei Leichtmetallräder im Zehnloch-Design sowie Chromauflagen auf Türgriffen, Stoßfängern und den seitlichen Schutzleisten. AVANTGARDE ist die technisch-progressive Modellvariante, die sich optisch spürbar von den beiden anderen Versionen abhebt. Zudem sind die Fahrzeuge serienmäßig tiefergelegt und mit Sportfahrwerk sowie Breitreifen auf 16-Zoll-Leichtmetallrädern im Fünfloch-Design ausgerüstet. Zur Serienausstattung gehören außerdem neuartige Xenon-Scheinwerfer mit Gasentladungslampen und dynamischer Leuchtweitenregulierung, die bei den anderen Varianten auf Wunsch erhältlich sind. Für Kunden, die auf ein besonders dynamisches Erscheinungsbild ihres Fahrzeugs Wert legen, wird zusätzlich zu den drei Design- und Ausstattungslinien eine AMG-Version angeboten. Mit der Modellpflege 1999 wird der individuelle Charakter der drei Linien noch einmal geschärft.

Insgesamt verwirklicht Mercedes-Benz in der Baureihe 210 rund 30 technische Neuerungen. Zu den Highlights gehören unter anderem von Beginn an serienmäßige Gurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzer für Fahrer und Beifahrer sowie das Elektronische Traktionssystem ETS. In den folgenden Jahren kommen zur Serienausstattung hinzu: Sidebags und Brems-Assistent BAS (ab 1996), die Antriebsschlupf-Regelung ASR (ab 1997), Klimaanlage (ab 1998) sowie Windowbags und das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP® (ab 1999). Auf Wunsch sind weitere Innovationen wie Regensensor, Xenon-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung, Fünfgang-Automatikgetriebe mit elektronischer Steuerung, Einparkhilfe PARKTRONIC und Navigationssystem APS (beide ab 1996), Bedien- und Anzeigesystem COMAND sowie Komfortsitze mit Belüftung und Sitzheizung (ab 1999) erhältlich. Die nächste Generation der 4MATIC als permanenter Allradantrieb mit ETS hat 1997 in den Typen E 280 4MATIC und E 320 4MATIC Premiere. Die Allradvarianten basieren auf zwei Typen mit den neuen V6-Motoren der Baureihe M 112. Im Herbst 1997 erweitert zunächst der E 430 und zwei Jahre später dann auch der E 55 AMG die Modellpalette der 4MATIC-Modelle.

Sonderschutzvarianten in Hochschutz- und Höchstschutz-Ausführung ergänzen ab 1995 die Modellpalette der Baureihe 210. Erhältlich sind die Typen E 320 und E 420/E 430 in der Sonderschutzklasse B4. Den E 420/E 430 gibt es zusätzlich in der Sonderschutzklasse B6 – weltweit das einzige Fahrzeug dieses Segments in dieser Schutzklasse. Äußerlich unterscheiden sich die Fahrzeuge mit Sonderschutz kaum von den serienmäßigen Limousinen. Von 1995 bis 2002 baut Mercedes-Benz insgesamt 1.374.368 Limousinen und von 1996 bis 2002 mehr als 257.000 T-Modelle dieser Generation der E-Klasse.

Klassische Moderne, 2002 bis 2009: Mercedes-Benz Baureihe 211

Die E-Klasse der Baureihe 211 kommt im März 2002 auf den Markt. Von der VorgängerBaureihe 210 übernimmt sie das Vier-Augen-Gesicht mit einer erfrischenden Sportlichkeit und setzt mit zahlreichen technischen Innovationen neue Standards bei Fahrzeugsicherheit, Komfort und Fahrdynamik. Auch die Fahrzeuge der Baureihe 211 sind in den drei Ausstattungslinien CLASSIC, ELEGANCE und AVANTGARDE erhältlich. Der Einsatz hochfester Blechlegierungen sowie konsequenter Leichtbau kennzeichnen die Karosseriekonstruktion. Durch noch größere Verformungszonen im Frontbereich erfüllt diese E-Klasse die weltweit strengsten Sicherheitstests. Ein Jahr nach der Limousine stellt die Marke das T-Modell vor, bei dem die Designer eine besonders überzeugende Verbindung aus großzügigem Laderaum und dynamischer Eleganz schaffen. Zu seinen Innovationen gehört das System EASY-PACK mit einer asymmetrisch geteilten Fondsitzanlage. Zeitgleich mit dem T-Modell hat auch das aktive Bi-Xenon-Kurvenlicht Premiere: Limousine und T-Modell sind als erste Fahrzeuge mit dieser Technologie erhältlich.

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Zum Start der Baureihe 211 sind 2002 drei Modelle mit Ottomotor und sechs und acht Zylindern sowie zwei Dieselvarianten mit Common-Rail-Einspritzung erhältlich. Das Leistungsspektrum reicht von 110 kW (150 PS) im E 220 CDI bis 225 kW (306 PS) im E 500. Bereits in den folgenden Monaten wird die Motorenpalette der E-Klasse weiter ausgebaut, unter anderem durch den E 200 KOMPRESSOR (120 kW/163 PS) mit Vierzylinder-Ottomotor und Kompressoraufladung sowie weiteren CDI-Motoren von vier bis acht Zylindern. Die Diesel-Direkteinspritzer zählen zur zweiten Generation der CDI-Motoren und bieten ein beachtliches Plus an Geräusch- und Schwingungskomfort. Die Serienausstattung ist umfangreich. Zu ihr gehören das elektrohydraulische Bremssystem SBC, eine sensorgesteuerte Klimatisierungsautomatik, Leichtmetallräder, ein Regensensor und das Autoradio Audio 20. Noch im Premierenjahr 2002 debütiert außerdem der E 55 AMG (350 kW/476 PS) als Spitzenmodell der Baureihe. Die Konstrukteure von AMG lassen bei der Entwicklung auch ihre Erfahrungen aus dem Rennsport in die Sportlimousine einfließen. Ab Herbst 2003 ist der permanente Allradantrieb 4MATIC zunächst in Limousinen und T-Modellen mit Sechszylinder-Ottomotoren zu haben.

Zu den technischen Highlights der Baureihe 211 zählen die neu entwickelte Vierlenker-Vorderachse und eine größtenteils aus Aluminium hergestellte Raumlenker-Hinterachse. Das serienmäßige, elektrohydraulisch gesteuerte Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBC) und das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP® lassen sich auf Wunsch durch das neuartige Luftfedersystem AIRMATIC DC (Dual Control) ergänzen. Adaptive Front-Airbags und erstmals auch zweistufige Gurtkraftbegrenzer sowie eine automatische Gewichtsklassifizierung des Beifahrers ermöglichen mit zusätzlichen Crash-Sensoren einen noch präziseren, auf das tatsächliche Unfallgeschehen abgestimmten Insassenschutz. Sidebags für die Frontpassagiere, großflächige Windowbags, Leistungsgurtstraffer, automatische Kindersitzerkennung und Überschlagsensor sowie crashaktive NECK-PRO-Kopfstützen (ab 2005) sind weitere Komponenten der serienmäßigen Sicherheitsausstattung.

Die Modellpalette der E-Klasse der Baureihe 211 wird kontinuierlich weiterentwickelt. So hat 2004 der E 200 NGT auf Basis des E 200 KOMPRESSOR Premiere, ein Erdgasfahrzeug mit bivalentem Antrieb. Nachdem Ende 2004 der neu entwickelte 3,5-Liter-V6-Motor M 272 im Typ E 350 (200 kW/272 PS) debütiert, folgt im Sommer 2005 der E 280 mit der 170 kW (231 PS) starken hubraumreduzierten Variante des M 272. Parallel dazu erscheinen die Modelle E 280 CDI (140 kW/190 PS) und E 320 CDI (165 kW/224 PS) mit den ebenfalls neu entwickelten V6-Dieselmotoren der Baureihe OM 642. Der E 420 CDI kommt schließlich im Herbst 2005 mit dem seinerzeit drehmomentstärksten V8-Pkw-Dieselmotor der Welt auf den Markt. Er bietet eine Leistung von 231 kW (314 PS) und ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmetern.

Im April 2006 präsentiert Mercedes-Benz die modellgepflegte E-Klasse der Baureihe 211 auf der New York International Auto Show. Die Konstrukteure haben rund 2.000 Teile neu entwickelt oder verbessert, rund die Hälfte der Motoren sind neu oder weiterentwickelt, außerdem ist das Design für einen noch dynamischeren und souveräneren Auftritt als bisher überarbeitet. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Limousinen und 13 Varianten des T-Modells. Sie sind serienmäßig mit dem präventiven PRE-SAFE®-System ausgerüstet, das vor einem drohenden Unfall reflexartig Schutzmaßnahmen für Fahrer und Beifahrer aktiviert. Als weltweit erstes Automobil bietet die überarbeitete Generation der E-Klasse adaptive Scheinwerfer. Dieses INTELLIGENT LIGHT SYSTEM ist als Sonderausstattung lieferbar und umfasst fünf verschiedene Lichtfunktionen. Zudem sorgt das Maßnahmenpaket DIRECT CONTROL für ein noch agileres Fahrverhalten, das Bremssystem ADAPTIVE BRAKE ermöglicht durch elektronische Steuerung der hydraulischen Zweikreis-Bremse neue Sicherheits- und Komfortfunktionen, und ein automatischer Reifendruck-Verlustwarner gehört zur erweiterten Serienausstattung der E-Klasse.

Der 378 kW (514 PS) starke E 63 AMG ist ab 2006 die bis dahin stärkste E-Klasse. Als perfekter Partner des 6,2-Liter-V8-Saugmotors von AMG präsentiert sich das AMG SPEEDSHIFT 7-Gang-Automatikgetriebe mit drei individuellen Schaltprogrammen. Die Diesel-Technologie BLUETEC stellt mit dem Mercedes-Benz E 320 BLUETEC 2006 ihre Leistungsfähigkeit bei einer Langstreckenfahrt von Paris nach Peking unter Beweis. 2007 startet die Einführung von BLUETEC in Europa. Außerdem hat in diesem Jahr der E 350 CGI mit innovativem Benzin-Direkteinspritzverfahren mit strahlgeführtem Brennverfahren Premiere.

Markantes Quartett, 2009 bis 2016: Mercedes-Benz Baureihen 212 und 207

Im Januar 2009 stellt Mercedes-Benz die E-Klasse der Baureihe 212 mit ihrem markanten Design vor. Das Vier-Augen-Gesicht der beiden Vorgänger ist völlig neu interpretiert: Die Scheinwerfer wirken wie Edelsteine, die präzise aus den Kotflügeln herausgeschliffen sind. Die Kühlermaske mit dreidimensional geformtem Chromrahmen unterstreicht den Auftritt. Und einmal mehr setzt die E-Klasse Maßstäbe bei Sicherheit, Komfort und Wirtschaftlichkeit in der oberen Mittelklasse und Oberklasse.

Neben der Limousine (W 212) und dem im August 2009 vorgestellten T-Modell (S 212) gehören auch wieder zwei sportlich-elegante Zweitürer zu dieser Generation der E-Klasse: Das Coupé (C 207) und das Cabriolet (A 207) sind die Nachfolger der erfolgreichen CLK-Modelle. Das Coupé ist mit einem Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,24 bei seiner Premiere das strömungsgünstigste Serienautomobil der Welt. Dem steht die Limousine als strömungsgünstigste Oberklasse-Limousine der Welt mit einem Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,25 allerdings kaum nach.

Zum Start dieser E-Klasse sind zwölf Typen mit Diesel- und Ottomotoren von vier bis acht Zylindern und mit einem Leistungsspektrum von 100 kW (136 PS) im E 200 CDI BlueEFFICIENCY bis 285 kW (388 PS) im E 500 erhältlich. Die V6-Modelle E 350 CDI BlueEFFICIENCY und E 350 sowie die Achtzylinder-Limousine E 500 sind auf Wunsch auch mit dem Mercedes-Benz Allradantrieb 4MATIC der jüngsten Generation lieferbar. Das System unterscheidet sich durch höheren Wirkungsgrad, noch bessere Traktion, geringeres Gewicht und kompaktere Bauweise von der bisherigen Technik. Bereits im April 2009 folgt der E 63 AMG (386 kW/525 PS) als Topmodell.

Die Ingenieure haben diese E-Klasse noch effizienter gemacht, der Treibstoffverbrauch ist um bis zu 23 Prozent geringer als beim Vorgänger. Dazu tragen neben der modernen Motorentechnik auch die Maßnahmen des BlueEFFICIENCY-Pakets bei: In allen Entwicklungsbereichen werden dabei Bauteile und Komponenten optimiert, um durch geringeres Gewicht, neue Form, verbesserte Funktion oder effizienteres Energiemanagement Kraftstoff einzusparen. Zu BlueEFFICIENCY gehören auch neu entwickelte Reifen mit bis zu 17 Prozent geringerem Rollwiderstand, die energiesparende Regelung von Generator, Kraftstoffpumpe, Klimakompressor und Servolenkung sowie die ECO Start-Stopp-Funktion, die den Motor des E 200 CGI im Leerlauf abschaltet. Displays im Tachometer informieren den Autofahrer, wie viel Kraftstoff umgerechnet pro 100 Kilometer Strecke verbraucht wird und wann im Sinne einer wirtschaftlichen, umweltbewussten Fahrweise das Schalten in den nächsthöheren Gang sinnvoll ist.

Den für die E-Klasse typischen Langstreckenkomfort steigert Mercedes-Benz in der Limousine vor allem durch neuartige Karosserietechnik mit bis zu 30 Prozent höherer Steifigkeit sowie mit nochmals verbesserten Sitzen und einem neu entwickelten Fahrwerk, dessen Stoßdämpfer sich automatisch der jeweiligen Fahrsituation anpassen. Die auf Wunsch lieferbare Luftfederung arbeitet mit einem stufenlosen, elektronisch geregelten Dämpfungssystem zusammen. Ebenfalls auf Wunsch gibt es Aktiv-Multikontursitze mit Komfort-Kopfstützen sowie zweistufiger Fahrdynamikunterstützung und Massagefunktion.

Zu den innovativen Assistenzsystemen gehört die serienmäßige Müdigkeitserkennung ATTENTION ASSIST. Ihre hochempfindliche Sensorik erfasst permanent mehr als 70 verschiedene Parameter für die Aufmerksamkeit des Fahrers und warnt ihn bei erkannten Anzeichen von Müdigkeit. Auf Wunsch kommt die E-Klasse zudem mit adaptivem Fernlicht-Assistent, Spurhalte-Assistent und Totwinkel-Assistent sowie PRE-SAFE® Bremse mit autonomer Vollbremsung.

Für ein vorbildliches Niveau hinsichtlich der passiven Sicherheit sorgen sieben serienmäßige Airbags, Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer, crashaktive Kopfstützen und ISOFIX-Kindersitzbefestigungen. Neu ist die aktive Motorhaube, mit der Mercedes-Benz das langjährige Engagement für den Fußgängerschutz fortsetzt. Beim Unfall hebt ein Federsystem die Motorhaube im hinteren Bereich millisekundenschnell um 50 Millimeter an und vergrößert auf diese Weise den Deformationsraum. Dank intelligenter Mechanik kann der Autofahrer die aktive Motorhaube nach der Auslösung mit eigener Kraft zurückstellen, ein Werkstattbesuch ist nicht erforderlich. Serienmäßig hat die E-Klasse auch das präventive Insassenschutzsystem PRE-SAFE®. In unfallträchtigen Situationen aktiviert es reflexartig vorsorgliche Schutzmaßnahmen für die Insassen, sodass Gurte und Airbags beim Aufprall ihre volle Schutzwirkung entfalten können.

Mercedes-Benz entwickelt die E-Klasse der Baureihen 212 und 207 kontinuierlich weiter. So hat 2010 eine Langversion der E-Klasse für den chinesischen Markt mit 140 Millimeter mehr Fußraum im Fond Premiere. 2011 kommen der E 300 BlueTEC HYBRID (der erste Diesel-Hybrid-Personenwagen von Mercedes-Benz) und der E 400 HYBRID auf den Markt.

2013 erscheint die umfassend modernisierte Modellpalette der E-Klasse mit einer neuen Formensprache, neuen effizienten Motoren und Intelligent Drive, einem Paket aus elf neuen oder optimierten Assistenzsystemen, die Sicherheit und Komfort kombinieren. Im E 350 BlueTEC hat die weltweit erste Neunstufen-Wandlerautomatik 9G-TRONIC Premiere. Erstmals wird die E-Klasse mit zwei unterschiedlichen Fronten angeboten: die Serienausführung und die Ausstattungs-Line ELEGANCE setzen auf den traditionellen Kühlergrill mit Mercedes-Stern auf der Motorhaube, während die Line AVANTGARDE von der sportlichen Frontgestaltung mit Zentralstern geprägt wird. Topmodell wird der E 63 AMG S 4MATIC. Das Hochleistungsautomobil (430 kW/585 PS) ist als Limousine und T-Modell mit performance-orientiertem Allradantrieb erhältlich, der das Motormoment zu 33 Prozent auf die Vorder- und zu 67 Prozent auf die Hinterachse verteilt.

Ein Zeichen für die exzellente Effizienz der Baureihe 212 setzt Mercedes-Benz 2014 mit einer Langstrecken-Rekordfahrt von Tanger (Marokko) nach Goodwood (Großbritannien): Der E 300 BlueTEC HYBRID absolviert die 1.968 Kilometer lange Strecke mit nur einer Tankfüllung. Einen wichtigen Schritt hin zur universellen Konnektivität macht die E-Klasse 2015 mit der Internetanbindung über das Multimedia-System COMAND Online. Es erlaubt die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Mercedes-Benz Apps „Mercedes-Benz Radio“ und „Service Mercedes-Benz“ während der Fahrt.

Die Familie der intelligentesten Business-Limousine, seit 2016: Mercedes-Benz Baureihen 213 und 238

Mit der jüngsten Generation der E-Klasse fährt Mercedes-Benz 2016 in die Zukunft. Denn die Baureihe 213  bietet umfangreiche unfallvermeidende Systeme sowie Funktionen zum teilautomatisierten Fahren. So hält beispielsweise der auf Wunsch erhältliche aktive Abstands-Assistent DISTRONIC auf allen Straßentypen automatisch den vom Fahrer eingestellten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und folgt ihnen mit bis zu 210 km/h. Das aktive Mitlenken übernimmt die E-Klasse ebenfalls kooperativ. Der Aktive Spurwechsel-Assistent hilft beim Spurwechsel, wenn der Blinker für mindestens zwei Sekunden gesetzt wird. Serienmäßig an Bord sind der Aktive Brems-Assistent, der notfalls auch autonom bremst, als auch der ATTENTION ASSIST mit einstellbarer Empfindlichkeit sowie ein Seitenwind-Assistent. Insgesamt ermöglichen die Systeme der E-Klasse komfortables und sicheres Fahren auf bisher nicht erreichtem Niveau mit einer neuen Dimension der Fahrerentlastung.

Die weltweit erste voll integrierte Car-to-X-Lösung macht die Kommunikation des Fahrzeugs mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur über abgesicherte Cloud-Funktionen möglich. Zu den Lösungen für die Konnektivität gehören auch die Multifunktions-Telefonie mit induktivem Laden, Near Field Communication (NFC), den Infotainmentsystemen CarPlay® (Apple) und Android Auto (Google) sowie der Einsatz des Smartphones über NFC als digitaler Fahrzeugschlüssel. Über den Remote Park-Assistenten steuert das Telefon auch das automatische Einparken in enge Parklücken. Und COMAND Online bietet die zuschaltbare Teilfunktion des Aktiven Geschwindigkeitslimit-Assistenten zum selbstständigen Einregeln von erkannten Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Zu den innovativen Lösungen für die Fahrzeugsicherheit gehören unter anderem PRE-SAFE® Impuls Seite und PRE-SAFE® Sound. Während PRE-SAFE® Impuls Seite eine präventive Seitwärtsbewegung von Fahrer oder Beifahrer bei einer erkannten und unmittelbar bevorstehenden Seitenkollision vornimmt, erzeugt PRE-SAFE® Sound ein kurzes Rauschsignal zum Schutz des Trommelfells bei erkannter Kollisionsgefahr mit zu erwartenden erheblichen Crashgeräuschen. Die hochauflösenden MULTIBEAM LED-Scheinwerfer mit je 84 einzeln angesteuerten Hochleistungs-LEDs pro Scheinwerfer sorgen für eine präzise, automatisch gesteuerte Lichtverteilung. Das Neungang-Automatikgetriebe 9G-TRONIC ist Serienausstattung in der E-Klasse, das ebenfalls serienmäßige AGILITY CONTROL Fahrwerk oder DYNAMIC BODY CONTROL Fahrwerk kann auf Wunsch durch die Mehrkammer-Luftfederung AIR BODY ergänzt werden.

Das Exterieur- und Interieur-Design der intelligentesten Business-Limousine ist klar, sinnlich und von hochwertigen Materialien geprägt. Das auf Wunsch erhältliche Widescreen-Cockpit besteht aus zwei hochauflösenden Displays mit jeweils 12,3 Zoll Diagonale, die optisch zu einer vermeintlich frei schwebenden Anzeige verschmelzen. Berührungssensitive Touch-Controls im Lenkrad machen es erstmals möglich, viele Funktionen des Autos ähnlich dem Touchscreen eines Smartphones zu bedienen. Die Innenraumbeleuchtung mit LED-Technik lässt sich auf Wunsch zur Ambientebeleuchtung mit 64 Farben erweitern.

Ein halbes Jahr nach der Limousine (W 213) stellt die Stuttgarter Marke im September 2016 das T-Modell (S 213) vor. Es folgen im März 2017 das Coupé (C 238) und im Juni 2017 das Cabriolet (A 238). Die Baureihe 213 startet mit sechs Motorisierungen, deren Leistung von 135 kW (184 PS) bis 245 kW (333 PS) reicht. Darunter sind drei Ottomotorvarianten, zwei Dieselfahrzeuge und ein Plug-in-Hybrid. Mercedes-Benz entwickelt das Portfolio laufend weiter. So debütieren noch im gleichen Jahr die Performance-Modelle von AMG mit Leistungen von 295 kW (401 PS) bis 450 kW (612 PS).

2020 präsentiert Mercedes-Benz unter dem Motto „Intelligent wird aufregend“ die modellgepflegte E-Klasse. Sie ist in vielen Details überarbeitet – und führt die Tradition in dieser Fahrzeugklasse weiter in die Zukunft.

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Benzfahrer
4 Jahre zuvor

Schöner Artikel der zeigt, wie gut die E-Klasse immer weiter entwickelt wurde, auch vom Design her.
Aber in jüngster Zeit geht die Design-Entwicklung vor allem bei der jeweiligen MoPf m.E. in die falsche Richtung.

Meine Wertung in Bezug auf Außendesign:

211: vorMoPf: OK; MoPf: schöner

212: vorMoPf: OK; MoPf: nur noch als Classik und Exclusive schöner, Avantgarde und AMG nicht so dolle

213: vorMoPf: Classik, Exclusive und All-Terrain OK, Avantgarde und AMG nicht so dolle;
MoPf: nur noch als All-Terrain Ok, der Rest ist stark gewöhnungsbedürftig

Wenn ich mir allerdings anschaue, welche Versionen vor allem vom 212er und 213er so rum fahren, gehöre ich mit meiner Meinung wohl eher einer Minderheit an. 😉
Und wenn ich mir dann noch anschaue, welche schönen und vor allem praktischen Dinge im Laufe der Bauzeit „weg gemopft“ werden, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Ich sage nur Analoguhr und Fondlehnenentriegelungsschalter (T-Modell).

Stranger
4 Jahre zuvor

So eine schöne und lange Historie ist schon fast einzigartig !
Das gelungenste Design aus meiner Sicht war der W 211, außen wie innen (insbesondere die geschwungen integrierte Mittelkonsole). Wirkt heute noch alles zeitlos schön und da gab es bspw. noch außergewähnliche SAs wie „wärmedämmendes und einbruchhemmendes Verbundglas rundum für ca. 1000 DM“, das so schön rot/violett spiegelte. Und Avantgarde hatte noch blau getönte Scheiben.
Ich hatte W 210er und 211er, doch dann „trieb“ mich der Pfeiffer’sche W 212 zum BMW F10….
Verfolge aber die „Szene“ und bin bereit zur Rückkehr bei einem schönen W 214….

Snoubort
Reply to  Stranger
4 Jahre zuvor

Wer soll der der „Pfeiffer’sche“ W212 sein?
Das Paradebeispiel für das „Pfeiffer’sche“ Design war Dein 211er, der 212 war durch und durch Wagener, und vielmehr der Dolchstoß für Pfeiffer (weil man im Daimler Management vor der Einführung des 212 offensichtlich der Überzeugung war, dass das Ding DER großer Wurf wäre…).
Klar, dass Design für den 212er wird irgendwann 2005-2006 final verabschiedet worden sein, und damals hieß der übergeordnete Designchef noch Pfeiffer, aber bereits seit 2002 lag die Baureihenverantwortung bei dem neuen „Designstar“.
Es ist absolut augenscheinlich, dass der 212er so gar nichts mit den Entwürfen von Pfeiffer zu tun hat, sondern dass da jemand rumwurschteln durfte, der quasi noch in der Ausbildung war:
https://www.karriere.de/gorden-wagener-er-ist-design-chef-bei-mercedes/23048482.html
(siehe z.B. Absatz zum Showcar „Fascination“)

Stranger
Reply to  Snoubort
4 Jahre zuvor

Danke für den Link. Korrekt, Wagener war der BR-Verantwortliche, doch letztendlich wird halt der Designchef mit dem Produkt in Verbindung gebracht und er „steht dafür gerade“.
Wenn ihm der 212 nicht (auch) gefallen hätte, hätte er doch kraft seines Amtes hier Änderungen erwirken können, noch bevor man die Modelle dem MM zur finalen Verabschiedung zeigt, oder ?
Und ja, er war natürlich auch für den schönen 211 verantwortlich. Warten wir mal gespannt auf den 214….

Der Wahrsager
4 Jahre zuvor

Pfft… nach dem W124 ist schluss, danach waren alle keine wirklichen Mercedes-Benz PKWs…

Snoubort
Reply to  Der Wahrsager
4 Jahre zuvor

jeb, wobei ich beim S211 schon wieder ein Willkommen-zu-Hause Gefühl hatte…
Der 124er hatte ein wirklich zeitloses Design, bei dem mir tatsächlich die Assoziation zu „Bauhaus“ in den Sinn kommt – ein Begriff den G.W. ja auch gerne bei seinen heutigen, völlig konturlosen Rundlutsch-Dingern verwendet.

Helge
4 Jahre zuvor

Für mich gilt der W124 als eine der besten Baureihen (seiner Zeit), auch was die Qualität anbelangt.
Beim 210 fing es ja dann mit Rost an…
Und der 211er hatte ja anfangs die „berühmte“ SBC-Bremse, die auch für Ärger sorgte.
Wer heute noch eine (gepflegte) E400 oder E500 Limousine oder ein Cabrio aus der 124er Reihe besitzt, kann sich echt glücklich schätzen. Ist eine echte Wertanlage

viano 3.5
Reply to  Helge
4 Jahre zuvor

Da gehöre ich zu den Glücklichen die mehrere W124 besitzen 🙂 , nochmal danke für den schönen Beitrag .Es gibt übrigens auch noch gute W210 .Wer mit dem W 223 nichts anfangen kann , hier kann man noch „Knöpfe“ /Schalter drücken.

Snoubort
Reply to  viano 3.5
4 Jahre zuvor

Glückwunsch 😉

Pádraic
3 Jahre zuvor

Super Artikel – Super recherchiert und geschrieben!
Herzlichen Dank. War eine Freude zu lesen – auch weil das Auto einfach so klasse ist.