Vor zehn Jahren stellte Mercedes-Benz erstmals seine neue ganzheitlichen Telematik-Strategie @yourCOMAND im Forschungsfahrzeug F 125! vor: das Konzept eines Cloud-basierten Systems. Bereits im Jahr 2011 bot man mit dem Multimedia-System COMAND Online aber bereits einen ersten Internetzugang in Serienmodellen.
Internetzugang, das komfortable Sprachbediensystem LINGUATRONIC, zwei verschiedene Navigationslösungen, Schnittstellen für mobile Endgeräte und ein intuitives Bedienkonzept: Das alles bot bereits im Jahr 2011 das damals neue Multimedia-System COMAND Online, mit dem Mercedes-Benz die Devise „ always on im Auto“ erstmals umgesetzt hat. Wie die multimediale Zukunft bei der Marke mit dem Stern aber aussehen könnte, zeigt damals auch das Forschungsfahrzeug F 125!, das den Weg für zukünftige Telematik- und Infotainmentsysteme im Auto bereiten sollte.
@YourCOMAND zeigte Bausteine für die zukünftige Kommunikation
Die damals neue Telematik-Strategie @yourCOMAND basierte dabei auf den Bausteinen „Ganzheitliches Erlebnis“, „Natürliche Interaktion“, sowie „Sensorische Perfektion“ und „Fern-Bedienkomfort“. In heutigen Zeiten von MBUX klingt das hingegen schon fast amüsant, zumal viele Punkte dahingehend in heutigen Fahrzeugen bereits mehr als selbstverständlich sind.
Damals war man bereits stolz auf das neue COMAND Online mit „always on„, was man erstmals in die Modelle der C- und E-Klasse, wie auch SLK und CLS einführte. Ebenso kam das System ab November 2011 parallel in die damals neue B-Klasse und M-Klasse. Die dort angebotenen „Apps“ mit der Nutzung des Daimler Vehicle Backend sind heutzutage größtenteils nicht mehr im Angebot oder wurden deaktiviert. Zumal die Kommunikation mit der Außenwelt über das Mobilfunkgerät erfolgte, was heutzutage eher antiquiert erscheint. Eingabe per Touchscreen oder Touchpad ? – damals in den Serienmodellen noch in weiter Ferne, wobei der Touchscreen erst sehr viel später in der Serie angeboten wurde.
Betrachtet man die Bilder vom damaligen Forschungsfahrzeug F 125 ! aber genauer, sieht man durchaus einige Elemente, die es später durchaus in die Serienfertigung geschafft haben. Und: das Beifahrerdisplay gibt es in Form das MBUX Hyperscreens ja auch im kommenden EQS, nur einiges moderner und deutlich (!) besser integriert. Im Showfahrzeug von 2011 wirkt der Screen hingegen weniger integriert und eher nachträglicher aufgesetzt.
Im F 125! nutzte man im @YourComand System bereits natürliche Sprache und Gestik, wo der Fahrer mittels intuitiven Touchgesten und der Sprache mit dem Fahrzeug interagieren konnte. Das Spracherkennungssystem nutzte dabei nicht nur die Onbord-Spracherkennung, sondern parallel auch – weil stehts online – die Internetspracherkennung aus der Cloud. Die Steuerungsmöglichkeiten per Sprache bot bereits hier passende Antworten auf (damals) komplexe Fragen, wie nach dem aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens oder reagierte auf Musikwünsche ala „Spiel bitte romantische Musik“. Schriftliche Nachrichten abhören oder beantworten, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen war u.a. ebenso möglich. Heutzutage Grundfunktionen in modernen Fahrzeugen von Mercedes-Benz, die deutlich mehr komplexe Aufgaben bis hin zur Home-Automation steuern können.
Zusätzlich bot im F 125 ! eine fahrzeugeigene Homepage auch von zuhause Informationen über das Fahrzeug, sei es Tankfüllstand, nächster Wartungstermin oder den Verbrauch – auch via Smartphone, was heutzutage bequem die Mercedes me App leistet und problemlos übernimmt. Auf die damals angedachte Fernkonfiguration der sitzplatzgenauen Innenraumtemperatur oder der Fernkonfiguration des Entertainment-Systems verzichtet man jedoch bislang, dafür gibt es nun z.B. nützliche Ansteuerung von Fenster, Schiebedach oder u.a. auch der Standheizung.
Das man im F 125 ! bereits ein 3D-Display zur räumlichen Darstellung des Kombiinstruments nutzte, war uns hingegen weniger bekannt – hier ist man heutzutage erst mit der neuen S-Klasse der Baureihe 223 in der Serienfertigung angekommen (wenn auch technisch noch viel weiter). Das damalige Kombiinstrument und dessen optischer Aufbau erinnert jedoch auch leicht an einige Serienfahrzeuge, die erst viel später vorgestellt worden sind.
Ein Touchpad mit 3D-Fingertracking im Griffbereich des Fahrers war im F 125 ! übrigens ebenso bereits zur Steuerung integriert, was es an dieser Position sowie Ausführung nie in die Serie schaffte. Einen „Dreh-Drück-Steller“ gab es damals schon in Serienmodellen, der übrigens auch mit der Modellpflege der E-Klasse Limousine und T-Modell überlebt hat und so optional (gegen Aufpreis, jedoch nicht in der offiziellen Preisliste) mitbestellt werden kann.
@YourComand – Umgesetzt im Forschungsfahrzeug F 125 !
Der damalige strategische Ansatz aus dem Jahr 2011 wurde im Forschungsfahrzeug 125 ! umgesetzt, welches man damals auf das Jahr 2025 datierte. Eine Einschätzung, die – soviel wissen wir ja heute – wohl so grob stimmte.
Die Bausteine der damaligen Strategie im F 125 ! waren im Detail: