Mercedes-Benz legt Jahresumsatz von 2022 vor

Die Mercedes-Benz Group AG (Börsenkürzel: MBG) hat sich im vergangenen Geschäftsjahr verstärkt auf High-End-Pkw und Premium-Vans fokussiert. In Verbindung mit einer konsequenten Kostendisziplin konnten so der Umsatz um 12% auf 150,0 Mrd. € (2021: 133,9 Mrd. €) und das Konzern-EBIT um 28% auf 20,5 Mrd. € (2021: 16,0 Mrd. €) gesteigert werden.

Im ersten Jahr nach der Abspaltung von Daimler Truck setzte die Mercedes-Benz Group die Transformation inmitten geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen fort. Die starken Ergebnisse unterstreichen die verbesserte Profitabilität, wenngleich die COVID-19-Pandemie und die Engpässe in der Halbleiterlieferkette sowie die Auswirkungen des Krieges von Russland gegen die Ukraine das Geschäft weiterhin beeinträchtigt haben.

“Wir haben Mercedes-Benz zu einem profitableren Unternehmen weiterentwickelt. Schlüssel sind der Fokus auf begehrenswerte Produkte sowie diszipliniertes Margen- und Kostenmanagement. Auch wenn wir makroökonomische und geopolitische Ereignisse nicht kontrollieren können, ist das Geschäftsjahr 2022 ein Beleg dafür, dass die strategische Ausrichtung stimmt. Unser Team hat nicht nur starke finanzielle Ergebnisse erzielt, sondern auch unsere Geschwindigkeit als ein Technologieführer beim elektrischen und automatisierten Fahren ausgebaut. Das nächste Kapitel unseres Wandels präsentieren wir beim Mercedes-Benz Strategie-Update mit dem Fokus auf unserem eigenen Betriebssystem ‚MB.OS‘ am 22. Februar in Kalifornien.” – so Ola Kaellenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG.

Mercedes-Benz Group* Q4 2022 Q4 2021 Veränd. 22/21 Jahr 2022 Jahr 2021 Veränd. 22/21
Umsatz** 41.003 35.240 +16% 150.017 133.893 +12%
EBIT** 5.411 4.115 +31% 20.458 16.028 +28%
EBIT bereinigt** 5.071 5.044 +1% 20.655 17.158 +20%
Konzernergebnis** 4.027 2.477 +63% 14.809 11.050 +34%
Free Cash Flow (Industriegeschäft)** 2.479 1.421 +74% 8.128 7.880 +3%
Free Cash Flow (Industriegeschäft) bereinigt** 2.706 1.615 +68% 9.294 10.125 -8%
Ergebnis je Aktie (EPS) in € 3,72 2,24 +66% 13,55 10,00 +35%
* aus fortgeführten Aktivitäten

**in Millionen €

Transformation beschleunigt

Mercedes-Benz erweiterte sein Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen auf neun Pkw und vier Vans, darunter der neue EQS SUV und der neue EQE SUV sowie der vor kurzem vorgestellte neue eSprinter. Um die Produktion von emissionsfreien Pkw und Vans zu skalieren, wurde das Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz neu ausgerichtet und neue Verträge mit Lieferanten geschlossen. Mercedes-Benz wird Batteriezellen aus einem neuen Werk beziehen, das von Contemporary Amperex Technology Co., Limited (CATL) in Debrecen, Ungarn, gebaut wird. Mit dem kanadisch-deutschen Start-up Rock Tech Lithium Inc. wurde zudem ein jährlicher Liefervertrag über durchschnittlich 10.000 Tonnen Lithiumhydroxid unterzeichnet. Darüber hinaus kündigte Mercedes-Benz weitreichende Pläne für den Start eines globalen High-Power-Charging-Netzwerks in Nordamerika, Europa, China und anderen wichtigen Märkten an.

Investitionen, Free Cash Flow und Liquidität

Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts stieg im Geschäftsjahr 2022 auf 8,1 Mrd. € (2021: 7,9 Mrd. €). Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts stieg auf 26,6 Mrd. € (Ende 2021: 21,0 Mrd. €). Die Investitionen des Konzerns in Sachanlagen beliefen sich im Gesamtjahr auf 3,5 Mrd. € (2021: 4,6 Mrd. €*). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen 8,5 Mrd. € (2021: 9,1 Mrd. €*).

*Im Jahr 2021 ist in dieser Zahl der Umfang des Daimler Nutzfahrzeuggeschäfts bis zum Zeitpunkt der Abspaltung und Ausgliederung enthalten.

Ergebnisse der Divisionen

In einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld lag der Absatz von Mercedes-Benz Cars bei 2.040.719 Fahrzeugen (+5%). Im Einklang mit seiner Elektro-Strategie verzeichnete Mercedes-Benz mit 149.227 Einheiten inkl. smart (+67%) starke Auslieferungen seiner batterieelektrischen Fahrzeuge. Im Top-End-Segment ist der Absatz um 8% gestiegen – getrieben durch Verkäufe der S-Klasse (+6%) und ihrer vollelektrischen Version EQS mit mehr als 23.400 verkauften Fahrzeugen. Q4 markierte das beste Verkaufsquartal für das vollelektrische Flaggschiff. Darüber hinaus erzielte Mercedes-Maybach mit einem Absatzplus von 41% ein neues Rekordjahr. Starke Verkäufe der C-Klasse, des Topsellers GLC und des neuen EQE führten zu einem Absatzplus von 9% im Core Segment. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) von Mercedes-Benz Cars stieg von 13,1% im Vorjahreszeitraum auf 14,6%.

Im vierten Quartal führte die bewusste Entscheidung des Unternehmens, Zahlungen an ausgewählte Lieferanten zu tätigen, und die Auswirkung der Inflationsprämie für berechtigte Mitarbeiter in Deutschland zu leichtem Gegenwind und einer bereinigten Umsatzrendite auf weiterhin hohem Niveau von 13,4%.

Mercedes-Benz Cars Q4 2022 Q4 2021 Veränd. 22/21 Jahr 2022 Jahr 2021 Veränd. 22/21
Absatz in Einheiten 536.181 500.421 +7% 2.040.719 1.943.930 +5%
– davon xEV 111.046 89.161 +25% 333.490 271.847 +23%
– davon BEV 53.539 31.676 +69% 149.227 89.571 +67%
Umsatz* 30.557 25.380 +20% 111.601 96.712 +15%
EBIT* 4.243 3.838 +11% 16.340 12.487 +31%
EBIT bereinigt* 4.088 3.988 +3% 16.245 12.689 +28%
Umsatzrendite (RoS) in % 13,9 15,1 -1,2%Pkte 14,6 12,9 +1,7%Pkte
Umsatzrendite (RoS) bereinigt in % 13,4 15,7 -2,3%Pkte 14,6 13,1 +1,5%Pkte
CFBIT* 3.104 1.533 +102% 10.718 9.344 +15%
CFBIT bereinigt* 3.233 1.646 +96% 11.413 10.714 +7%
Cash Conversion Rate bereinigt 0,8 0,4 0,7 0,8
*in Millionen €

Bei Mercedes-Benz Vans lag der Absatz im Gesamtjahr weltweit bei 415.344 Fahrzeugen (+8%) dank dem umfassenden Produktportfolio an gewerblichen und privaten Vans und trotz anhaltender globaler Herausforderungen in den Bereichen Teileversorgung und Logistik. Im Berichtsjahr wurden 15.000 eVans verkauft (+15%), davon rund zwei Drittel kommerzielle eVans. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) von Mercedes-Benz Vans stieg auf 11,2% (2021: 8,3%). Im Jahr 2022 wurden zudem die vollelektrischen Kleintransporter eCitan und EQT [Stromverbrauch kombiniert (WLTP): 18,99 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert (WLTP): 0g/km] vorgestellt. Vor wenigen Tagen feierte der neue eSprinter seine Premiere.

Mercedes-Benz Vans Q4 2022 Q4 2021 Veränd. 22/21 Jahr 2022 Jahr 2021 Veränd. 22/21
Absatz in Einheiten 122.733 111.499 +10% 415.344 386.239 +8%
Umsatz* 5.114 4.122 +24% 17.217 14.735 +17%
EBIT* 670 256 +162% 1.897 1.143 +66%
EBIT bereinigt* 501 294 +70% 1.927 1.229 +57%
Umsatzrendite (RoS) in % 13,1 6,2 +6,9%Pkte 11,0 7,8 +3,2%Pkte
Umsatzrendite (RoS) bereinigt in % 9,8 7,1 +2,7%Pkte 11,2 8,3 +2,9%Pkte
CFBIT* 665 519 +28% 1.731 826 +110%
CFBIT bereinigt* 740 592 +25% 2.039 1.581 +29%
Cash Conversion Rate bereinigt 1,5 2,0 1,1 1,3
*in Millionen €

Mercedes-Benz Mobility verzeichnete einen Rückgang des Neugeschäfts auf 58,0 Mrd. € (2021: 63,6 Mrd. €). Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass im Neugeschäft des Jahres 2021 bis zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Abspaltung des Nutzfahrzeuggeschäfts noch das Neugeschäft mit Fahrzeugen von Trucks & Buses enthalten war. Ende 2022 lag das Vertragsvolumen bei 132,4 Mrd. € und ist damit auf dem gleichen Level wie zum Vorjahresende (2021: 133,7 Mrd. €). Das Vertragsvolumen von finanzierten und geleasten batterieelektrischen und hybriden Fahrzeugen konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Im Jahr 2022 sank das bereinigte EBIT auf 2,4 Mrd. € (2021: 3,4 Mrd. €) vor allem wegen gestiegener Kreditrisikokosten aufgrund des schwächeren makroökonomischen Ausblicks sowie höherer Refinanzierungskosten und dem geringeren Volumen nach der Abspaltung von Daimler Truck. Infolgedessen lag die bereinigte Eigenkapitalrendite (RoE) mit 16,8% unter dem Vorjahresniveau (2021: 22,0%).

Mercedes-Benz Mobility Q4 2022 Q4 2021 Veränd. 22/21 Jahr 2022 Jahr 2021 Veränd. 22/21
Umsatz* 6.858 7.246 -5% 26.954 27.941 -4%
Neugeschäft* 15.121 15.043 +1% 58.031 63.631 -9%
Vertragsvolumen (31.12)* 132.379 133.687 -1% 132.379 133.687 -1%
EBIT* 494 882 -44% 2.428 3.493 -30%
EBIT bereinigt* 494 885 -44% 2.428 3.449 -30%
Eigentkapitalrendite (RoE) in % 14,0 21,6 -7,6%Pkte 16,8 22,3 -5,5%Pkte
Eigentkapitalrendite (RoE) bereinigt in % 14,0 21,7 -7,7%Pkte 16,8 22,0 -5,2%Pkte
*in Millionen €

Dividende und Aktienrückkauf

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 3. Mai 2023 eine Dividende von 5,20 € je Aktie vorschlagen (2021: 5,00 €). Die Gesamtausschüttung im Jahr 2022 würde damit einer Summe von 5,6 Mrd. € entsprechen (2021: 5,35 Mrd. €).

Das Unternehmen hat angekündigt, eigene Aktien im Wert von bis zu 4 Mrd. € (ohne Nebenkosten) über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren über die Börse zurückzukaufen. Ziel ist, die Kapitalstruktur zu optimieren und Wert für die Aktionäre zu generieren. Die zurückgekauften Aktien werden anschließend eingezogen. Aufgrund der sehr guten operativen Ergebnisse und der anhaltend starken Cash-Generierung soll das Programm im März 2023 starten. Der Rückkauf wird durch den zukünftig erwarteten überschüssigen Free Cash Flow von Mercedes-Benz finanziert und steht in vollem Einklang mit den strategischen Prioritäten und der Dividendenpolitik des Unternehmens. Mercedes-Benz setzt weiterhin auf ein starkes Investment-Grade-Rating und strebt ein A-Rating der großen Agenturen an. Weitere Details zum Aktienrückkaufprogramm werden vor Programmbeginn gesondert bekannt gegeben.

Ausblick

Die Weltwirtschaft ist mit einer außergewöhnlichen Unsicherheit hinsichtlich geopolitischer und makroökonomischer Entwicklungen wie dem Krieg in der Ukraine, den Entwicklungen des Handels zwischen China, der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten und dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie konfrontiert. Diese können sich auf die Lieferketten und die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise auswirken. Zudem erschweren der anhaltende Inflationsdruck auf Verbraucher und Unternehmen und die damit verbundenen Zinserhöhungen der Notenbanken sowie eine stärkere Wachstumsverlangsamung der Konjunktur die Aussichten. Die weltweite Knappheit von Halbleitern verbessert sich, wobei weiterhin individuelle Herausforderungen bestehen bleiben, welche zu Lieferengpässen führen können.

Gesamtnachfrage: In Europa ist der Auftragseingang verhaltener, allerdings stützt der Auftragsbestand die Verkäufe in der ersten Jahreshälfte. In den USA ist die Nachfrage auf einem guten Niveau. In China wirken sich die COVID-19-Effekte im vierten Quartal auch auf die Stimmung im ersten Quartal aus. Erste Hinweise deuten allerdings auf eine Rückkehr der Dynamik nach dem chinesischen Neujahr hin.

Absatzprognose: Der Absatz von Mercedes-Benz Cars wird aufgrund des zurückhaltenden Prognoseansatzes auf Vorjahresniveau gesehen. Insgesamt wird erwartet, dass der Absatz von Top-End-Fahrzeugen dank des neuen EQS SUV und weiterer kommender Produkte wie dem Mercedes-Maybach EQS SUV leicht steigen wird. Es wird erwartet, dass sich der Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) etwa verdoppelt. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) wird in einer Bandbreite von 12% bis 14% erwartet. Es wird von einer leicht positiven Entwicklung der Nettopreise ausgegangen, um die inflationsbedingten Kostensteigerungen, Lieferkettenunterbrechungen und einmaligen Rohstoffpreissteigerungen zu kompensieren. Das Gebrauchtwagengeschäft wird leicht unter dem Niveau von 2022 erwartet. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden voraussichtlich leicht über dem Vorjahr liegen. Investitionen in Sachanlagen werden vor allem aufgrund der MMA-Plattform deutlich über dem Vorjahr gesehen.

Der Gesamtabsatz von Mercedes-Benz Vans bleibt voraussichtlich stabil und die bereinigte Umsatzrendite wird im Bereich von 9% bis 11% erwartet. Es wird von einer stabilen Entwicklung der Nettopreise ausgegangen um die inflationsbedingten Kostensteigerungen, Lieferkettenunterbrechungen und einmaligen Rohstoffpreissteigerungen zu kompensieren. Die geplanten Investitionen in Sachanlagen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen liegen deutlich über dem Vorjahresniveau aufgrund von Ausgaben für die zukünftige vollelektrische VAN.EA-Plattform.

Das Portfoliovolumen von Mercedes-Benz Mobility ist leicht rückläufig. Die bereinigte Eigenkapitalrendite wird für 2023 im Bereich von 12% bis 14% gesehen. Darin enthalten sind die operativen Aufwendungen (OpEx) des kürzlich angekündigten Ladenetzes.

Die Mercedes-Benz Group erwartet, dass sich der Umsatz des Konzerns im Jahr 2023 auf Vorjahresniveau bewegen wird. In einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld rechnet der Konzern auf Basis der Entwicklung der Segmente mit einem EBIT leicht unter dem Vorjahresniveau. Für den Free Cash Flow des Industriegeschäfts geht die Mercedes-Benz Group davon aus, dass dieser im Jahr 2023 auf Vorjahresniveau liegen wird. Es werden höhere Steuerzahlungen als im Vorjahr erwartet.

Die Mercedes-Benz Group erwartet, dass der CO2-Flottendurchschnitt der Pkw-Neuwagenflotte in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) für das Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig sein wird. Mit dem weiteren Ausbau der Flotte an Elektrofahrzeugen ist davon auszugehen, dass die CO2-Anforderungen in Europa auch im Jahr 2023 erfüllt werden.

31 Kommentare
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Ralf
1 Jahr zuvor

Sich für das „disziplinierte Margen- und Kostenmanagement“ zu rühmen, wäre ich vorsichtig. Das geht schnell in Richtung mangelnder Qualität. Der Fokus auf MB.OS ist richtig und wichtig!
Ansonsten sind die Zahlen schon gut. Freut den (chinesischen) Aktionär mit der Dividende. 😉

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von Ralf
Dietmar Johnen
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

Nö, keine guten Zahlen. Investitionen in Sachanlagen und Forschung reduziert. Und demnächst durch Aktienrückkauf die Dividende pro ausgegebende Aktie eingespart. Der Laden muß wohl laufen!

Snoubort
Reply to  Dietmar Johnen
1 Jahr zuvor

Genau, Auftragsvorlauf abgebaut, Preisschaube selbstbewusst ausgereizt (wobei, vielleicht doch noch nicht), Zukunftsinvestitionen gesenkt – das freut den kurzfristig interessierten Aktionär – oder vielleicht auch einfach nur die Braut hübsch gemacht?

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von Snoubort
Ralf
Reply to  Dietmar Johnen
1 Jahr zuvor

Stimmt. Die „kurzfristigen Zahlen“ sind gut.
Bei der hohen Dividende kann ich den Aktienrückkauf aber auch verstehen.

Dietmar Johnen
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

Die Höhe der Dividenden 2021 und 2022 sehe ich nur im Zusammenhang mit den chinesischen Investoren, aber nicht im Zusammenhang mit den Kapitalmarktzinsen in 2021 und 2022. Gehe ich von einem mittleren jährlichen Kurswert der Aktie von 70 Euro aus, wären 3;50 Euro bzw 5% eine angemessene Verzinsung.

Ralf
Reply to  Dietmar Johnen
1 Jahr zuvor

Ist denn F&E wirklich reduziert oder fehlt da einfach nur der Anteil der Trucks?

driv3r
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

F&E ist doch bei Industrieunternehmen auch immer Zyklus getrieben. In diesem Jahr wird es durch MMA-Vorbereitungen, MB.OS und u.a. Kecskemét-Erweiterung wieder mehr werden.
Außerdem wurde im Gesamtenkonzern F&E zielgerichteter zugewiesen. Wenn ich weniger Modellreihen plane, brauche ich zu einem guten Teil auch weniger F&E. Ebenso bei weniger (Antriebs)-varianten.

Ich kann mit super viel F&E auch total viel Blödsinn machen, der zwar Horden von Entwicklern beschäftigt, mir aber nichts nützt, wenn die kein marktfähiges und marktreifes Zeug entwickeln. Die Fokussierung der Strategie zahlt auch auf die Entwicklung ein, da nicht mehr die riesige Schere zwischen „billigster Ecktyp“ und Anforderung für Fahrzeug mit allen SAs gegangen werden muss.

JMK
Reply to  Dietmar Johnen
1 Jahr zuvor

Die 2021 Zahlen für Sachanlagen und Forschung enthalten die DTAG. Insofern müssen die Zahlen niedriger sein, ansonsten wären die Ausgaben ja explodiert. Ist schon ok so.

Snoubort
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

Bei 20% würde ich jetzt nicht von dem chinesischen Aktionär sprechen – aber zum Thema Qualität:
https://www.mercedes-fans.de/magazin/news/j-d-power-2023-us-auto-zuverlaessigkeitsstudie-ranking-fahrzeug-qualitaet-mercedes-schneidet-ganz-schlecht-ab.19747

MB wollte mal unbedingt „CSI No 1“ werden…

Ansonsten: das spannende Jahr kommt jetzt – relativ geringer Auftragsvorlauf (speziell zum letzten Jahr, siehe Lieferzeiten), ein zurückhaltender Chinesischer Markt, völlig abgedrehte Preisaufschläge bei GLE und sicher auch bald E-Klasse, Umstellung Agenturmodell in D / Europa (letzteres erklärt wohl auch die aktuell hohen Zulassungszahlen in D, im Januar, gerade im Vergleich zum Rest der Welt)

driv3r
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

JD Power wurde von Ola kommentiert. Das kam aus der fehlenden Freigabe von einigen Fahrzeugen für das Cloud-Backend für MBUX Linguatronic (und damit eingeschränkten Funktionen) und daher wurde MB von den Kunden „abgewertet“. Der fehlende Zugang ist natürlich inzwischen freigeschaltet für die Kunden.
Bemerkung von Källenius war dazu, dass Fahrzeuge, die gar keine Sprachsteuerung haben, von den Kunden super bewertet wurden.

Da lässt sich jetzt die Frage stellen, ob Sprachsteuerung sinnvoll ist, oder einfach wie Effekt-erregend und methodisch fragwürdig manche „Qualitätsstudien“ aus den USA sind.

Unabhängig davon hat Källenius klar gesagt, dass es bei Qualität keine Kompromisse und Diskussion geben darf und sollte. Im Bereich QS ist das Thema Reifegrad seit längerem ein bedeutendes mit der klaren Ansage: Verkaufsfreigabe nur, wenn QS-Freigabe ohne Einschränkungen.

Und ja, das Jahr 2023 wird spannend. Zu „unserem“ Nachteil, dass Europa auf dem Niveau 2022 bleiben oder etwas zurückgehen wird, während man die USA sehr stabil mit einem Plus sieht und ebenso China durch entsprechende Markteinführung von GLC, E-Klasse und Maybach in CHN. Verschiebt das Absatzverhältnis vermutlich weiter zu Ungunsten der Bedürfnisse europäischer Kunden. …

Snoubort
Reply to  driv3r
1 Jahr zuvor

Na, wenn Källenius das alles kommentiert hat, dann ist ja gut.

Ralf
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

Ist ja schon mal was, wenn der CEO es im Blick hat. Daran muss er sich jetzt messen lassen. Ob das jetzt nur ein Lippenbekenntnis ist, weiß man natürlich nicht.
Mal sehen, was die Rückrufstatistik dieses Jahr macht. Wirklich aussagekräftig wird die (Langezeit-)Qualität aber erst in ein paar Jahren sein…

martin
Reply to  driv3r
1 Jahr zuvor

Klar , wenn das Ergebnis einer (in Fachkreisen und der gesamten Induestrie anerkannten) JD Power Studie nicht gefällt ist sie halt fragwürdig.
Wenn sie Mercedes früher in den Kram passte war es die tollste Sache der Welt und man wurde gar nicht fertig damit sich selsbt zu feiern.

Und das die Software der Assistenzsystem miserabel ist fällt nicht nur den Amis auf sondern auch hier in Europa. Nur versucht man seitens MB das Mäntelchen des Schweigens darüber zu legen.

Mercedes sollte sich halt wieder auf seine Kernkompetenz besinnen nämlich hochwertige Autos zu bauen.
Opel Niveau der 2000er Jahre als Premium verkaufen zu wollen ist langfrstig keine gute Idee, wie man an eben dieser Firma gesehen hat.
Aber dann haben die heutigen Entscheider die Zitrone ja schon lange ausgepresst und sind weiter gezogen.

driv3r
Reply to  martin
1 Jahr zuvor

Kernkompetenz wie einen 211er? Oder ein paar gute Rost-C- und E-Klassen? 😉
Das Geheule „früher war alles besser“ lässt sich wirklich echt nicht mehr hören.

Ich habe nicht die Studie an sich angezweifelt, sondern lediglich die Methodik hinterfragt. Ist angesichts der Tatsache, dass Fahrzeuge, die überhaupt gar keine Sprachsteuerung haben, in diesem Kriterium besonders gut bewertet wurden legitim, oder?

Ich wüsste zudem nicht, dass es irgendwo ein „Assistenzsystem“-Problem gäbe. Von EuroNCAP bis hin zu Fachjournalisten bewerten die Assistenz stets ziemlich gut in den aktuellen Fahrzeugen. Wo ist da ein Mäntelchen des Schweigens?

Phil
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

Als Kleinaktionär streiche ich die Dividende sehr gerne ein, aber über die schwindende Qualität oder Geschichten wie etwa zuletzt Maastricht freue ich mich überhaupt nicht.
Was die Qualität anbelangt, frage ich mich freilich, ob man in den letzten15 Jahren vielleicht zu sehr „verwöhnt“ wurde. Selbst der 6.9 hatte kein Lederlenkrad, der 124er hatte eine Plastikwüste an der Oberseite der Armaturentafel, an der das bisschen Zebrano in der Mittelkonsole wenig helfen konnte, über den 212/207 decken wir den Mantel des Schweigens, der CLS 219 hatte bei seinem Erscheinen eine Alleinstellung in Sachen Güte der Materialien, bei der selbst die damalige S-Klasse nicht mitkam, diese Qualität mit Ziernähten an der Armaturentafel war dann in allen Klassen erhältlich. Jetzt nimmt diese Güte wieder ab, was man nüchtern feststellen oder auch verurteilen und bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen mag.
Was aber definitiv schlechter ist: Ob es der R170, der A208 oder alle SL war(en), gleich welche Materialien, da klapperte und knarzte nichts. Selbst bei unserem W222 und A217 musste nachgebessert werden; von den jüngeren Modellen ganz zu schweigen.

Marc W.
Reply to  Phil
1 Jahr zuvor

Mit dem Verwöhntsein stimme ich vollkommen zu. Das geht soweit, all jenen zu danken, die sich „opfern“, mit schönen Modellen ala 108, 116, 107 etc. das Straßenbild zu bereichern – mir wäre das mittlerweile zu teuer, zu unsicher und zu unkomfortabel.
Bitte beim 124 aber nicht vergessen, wie seine Wettbewerber aussahen. Konnte da beim Audi 100 oder 5er nicht edleres erkennen.
Aber: dass die Modelle um 2016 einen Gipfelpunkt erreichten, was Luxus, Qualität, Power und Emissionen umfasst (Verbrauch mitunter niedriger als Zylinderzahl), sollte schon auch Menschen geschuldet sein, die einfach an vielen Stellen bestmögliche Arbeit machten. Forscher, Betriebswirte, Bandarbeiter, QM.
Schwindet die Lust (wie derzeit), gehts bergab, zuletzt dann immer schneller.

Phil
Reply to  Marc W.
1 Jahr zuvor

Auf unsere beiden C124er waren wir gewaltig stolz; wir wären nicht auf die Idee gekommen, ihnen gegenüber das Produkt eines anderen Herstellers vorzuziehen. Aber wenn man einmal ein Level erreicht hat, fällt jeder Rückschritt schwer. Wer kann die Blenden und etwa die Schalter der Sitzverstellung eines 223 gut finden, wenn er die Qualität und die Haptik eines 222 gewohnt war?
Es stimmt,um 2015 herum dürfte der Gipfel in Bezug auf Materialauswahl erreicht gewesen sein. In Bezug auf Verarbeitung befand man sich da aber schon auf dem Abstieg; jedenfalls haben wir es so er“fahren“.
Das mit dem Schwinden der Lust kann ich vereinzelt in Gesprächen feststellen wie auch aus der Tatsache herleiten, dass fähige Kräfte früher gehen als gedacht.

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von Phil
Cornelius
Reply to  Ralf
1 Jahr zuvor

Aktionärsstruktur:

Europa: 50%
Asien: 21%
USA: 13%
Rest: 16%

https://group.mercedes-benz.com/investoren/aktie/aktionaersstruktur/

Snoubort
Reply to  Cornelius
1 Jahr zuvor

Immer diese Leute mit Fakten.

Ralf
Reply to  Cornelius
1 Jahr zuvor

Deswegen auch in Klammern.
Wobei China bei smart schon mit im Boot ist und durchaus stärkere Rolle in Europa anstrebt (Geely, BYD, MG, Polestar,…). Das empfinde ich bei anderen nicht so, auch wenn „nur“ 1/5 Asien ist.

Gordon
1 Jahr zuvor

„High-End-PKW“
… mit low-end Qualität.

Pano
1 Jahr zuvor

Daß die Dividende nur moderat angehoben wird überrascht angesichts des hohen Gewinns ein bißchen. Den Schritt zum Aktienrückkauf haben andere auch gemacht. Kann er als Versuch gewertet werden sich besser vor einer Übernahme zu schützen?
Grüße
Pano

mete111
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Die Daimler Truck Aktie zahlt bestimmt auch noch eine Dividende. Das muss noch dazu addiert werden, damit man die beiden Jahre vergleichen kann. Jeder, der letztes Jahr Daimler Aktien hatte, hat beim Split ja auch die Truck Aktien bekommen.

Cornelius
Reply to  mete111
1 Jahr zuvor

Die Analystenschätzungen belaufen sich auf 1,35 EUR pro Truck Aktie. Wenn man bedenkt, dass man für zwei Mercedes-Aktien je eine Truck-Aktie bekommen hat, muss man also die 1,35 EUR durch zwei teilen und auf die 5,20 EUR Mercedes-Dividende addieren, um einen fairen Vergleich zum Vorjahr zu haben.

Snoubort
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Wenn man 50% kauft, ja 😉
Ansonsten ist es einfach nur ein Versuch den Kurs nach oben zu treiben…

Pano
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

Das letztes Jahr die Truckdividende dazukam, die jetzt wegfällt, hab ich verstanden.
Wichtiger fand ich zum Aktienrückkauf folgenden Satz: „Die Mercedes-Benz Group AG hat mit ihren beiden Aktionärinnen, der Beijing Automotive Group Co Ltd (BAIC) und der Geely Group, jeweils separat vereinbart, dass diese ihren Anteil an der Mercedes-Benz Group AG jeweils unter zehn Prozent halten werden, indem sie anlässlich der Durchführung des Aktienrückkaufprogramms anteilig Aktien veräußern.“
Bin kein Börsen- oder Aktienafficionado, aber klingt für mich nach „Wir halten die Chinesischen Anteilseigner auf Abstand“. Oder täuscht das?
Grüße
Pano

driv3r
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

🙂
Andere scheinen das Volvo-Stagnations-Trauma noch nicht verarbeitet zu haben und reden deswegen eine Braut daher…

Snoubort
Reply to  driv3r
1 Jahr zuvor

Stimmt, Stagnation kann man bei den GLE Preisen Mercedes wirklich nicht vorwerfen.

driv3r
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

Da versucht aber jemand (un)geschickt abzulenken. 😉

Ralf
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Klingt für mich auch nach Abstand. Deswegen muss das „Aufhübschen“ der Aktie aber nicht falsch gedeutet sein. Vielleicht wollte man den chinesischen Aktionären mit der einer besser bewerteten Aktie noch etwas gutes tun – ich meine natürlich, dass man sie nur dadurch dazu bewegen konnte.

So ganz sehe ich die Braut auch nicht. Wobei natürlich dieses Jahr echt spannend wird, gerade auch mit der Preispolitik.