Mercedes-Benz hat kürzlich seine strategische Ausrichtung für die kommenden Jahre präsentiert. Innerhalb der nächsten zwei Jahre plant der Konzern die Einführung von insgesamt 36 neuen oder aktualisierten Modellen. Diese umfassen sowohl vollelektrische Modelle als auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, was zeigt, dass Mercedes trotz des wachsenden Trends zu Elektromobilität weiterhin stark auf traditionelle Antriebe setzt. Angekündigt sind 17 BEV-Modelle, sowie 19 ICE.
Neuer Offroader – Die Baby G-Class
Ein besonderes Highlight der Präsentation ist der neue kompakte Offroader, der unter dem Namen „Baby g-Class“ laufen soll. Das Fahrzeug wird durch die Verwendung eines kleinen „g“ im Namen klar von der klassischen G-Klasse abgegrenzt. Es besticht durch einen kompakten, aber dennoch robusten Charakter, der an das ikonische Design des Originals aus dem Jahr 1979 erinnert – mit markanten Stoßfängern, einem kurzen Radstand und einer betonten Bodenfreiheit. Obwohl Mercedes bislang keine detaillierten technischen Angaben veröffentlicht hat, kursieren Gerüchte, dass das Modell möglicherweise vollelektrisch sein könnte. Unklar bleibt dabei, ob es auf einem traditionellen Leiterrahmen basieren wird oder ob ein moderner Unibody-Ansatz verfolgt wird.
Elektrifizierung der E-Klasse
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der vollelektrischen Variante der E-Klasse, die künftig die EQE Variante ablösen soll – jedoch parallel zur Verbrenner-Version angeboten wird. Das Design des neuen E-Klasse Modells wird sich von den bisherigen, abgerundeten Formen entfernen und stattdessen kantige, klassische Linien aufweisen. Neben einer „statusorientierten“ Radbasis wird das Fahrzeug mit verbesserten Geräuschdämmungstechnologien sowie fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (Level 2++ sowie Level 3 mit Autobahn-Funktionen) verfügen.
Überarbeitete S-Klasse und zukünftige Generationen
Auch die S-Klasse erfährt ein umfassendes Facelift. Die Flaggschiff-Limousine wird sowohl optisch als auch technologisch modernisiert – dazu gehören neue Styling-Elemente, innovative Technologieupdates und ein erweitertes Angebot an Individualisierungsmöglichkeiten im Rahmen des Manufaktur-Labels. Die Antriebspalette bleibt breit gefächert: Neben Diesel, Benzin und Hybrid werden auch leistungsstarke V8- und V12-Motoren weiterhin angeboten – wobei der 12-Zylinder in ausgewählten Märkten erhältlich sein wird. Blickt man weiter in die Zukunft, so ist auch eine komplett neue Generation der S-Klasse geplant, die gegen Ende des Jahrzehnts sowohl als ICE- als auch als BEV-Version erscheinen soll.
Erneuerung der SUV-Linie
Im SUV-Segment stehen insbesondere der neue GLC im Fokus, der 2026 als direkter Konkurrent zum BMW iX3 Neue Klasse erwartet wird. Der GLC wird auf der MB.EA-Plattform basieren – dieselbe Plattform, auf der auch eine vollelektrische C-Klasse Limousine entwickelt wird. Zusätzlich werden überarbeitete Modelle der kleineren GLA und GLB sowie aktualisierte Versionen von GLE und GLS vorgestellt. Alle diese Modelle profitieren von der neuen Designphilosophie, die aggressive Frontpartien, neu interpretierte Kühlergrills, markante LED-Scheinwerfer und sportliche AMG-Elemente integriert.
Wirtschaftliche Ziele und Marktstrategie
Die umfassende Modelloffensive ist Teil einer größeren Strategie, mit der Mercedes-Benz seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und gleichzeitig die Produktionskosten senken möchte. Angesichts eines prognostizierten Margenrückgangs – auf etwa 6 % in diesem Jahr – und einer nachlassenden Nachfrage in wichtigen Märkten wie China plant der Konzern, die Produktionskosten bis 2027 um 10 % zu reduzieren. Diese Einsparungen sollen vor allen durch Senkung der Kosten bei Zuliefern erzielt werden, um die Rentabilität zu erhöhen.
Bilder: Mercedes-Benz Group AG