Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen startet mit der Fertigung des Kompakt-SUV GLA ab dem ersten Quartal 2018. Am Standort wird damit erstmals ein Kompaktfahrzeug mit Frontantrieb produziert.
Der Produktionsstart des kompakten SUV gehört zum Pilotprojekt „Innovationsfabrik“ auf das sich Daimler und der Betriebsrat gemeinsam geeinigt haben. Das Pilotprojekt ist auf rund zwei Jahre angelegt. Es umfasst nahezu alle Aspekte der Produktion angefangen von Fertigungstechnologien mit einem niedrigen Automatisierungsgrad und modernsten Industrie 4.0-Lösungen über die Logistik bis zur Arbeitsorganisation mit flexiblen Arbeitszeitmodellen. Dazu wird die Halle 32 inmitten des Werks entsprechend ausgerüstet. „Das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen befindet sich in der größten Modernisierungsphase seiner über hundertjährigen Geschichte. Beim Pilotprojekt ‚Innovationsfabrik‘ nutzen wir das herausragende Know-how, die Flexibilität und die hohe Motivation unserer Mitarbeiter und können so die Zukunft der Produktion bei Mercedes-Benz Cars mitgestalten. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Transformation des Werks. Gleichzeitig unterstützen wir unser globales Produktionsnetzwerk, indem wir kurzfristig zusätzlich Kapazitäten bereitstellen“, so Michael Bauer, Standortverantwortlicher und Produktionsleiter Mercedes-Benz Werk Sindelfingen.
„Im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars ist größtmögliche Flexibilität ein entscheidender Stellhebel, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Deshalb werden wir innerhalb der nächsten Dekade die bestehenden und die neuen Produktionsstandorte so gestalten, dass sie als so genannte Full-Flex-Werke Fahrzeuge unabhängig von der Architektur und dem Antrieb bauen können. Die Fertigung des GLA im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen ist die Initialzündung für das Pilotprojekt ‚Innovationsfabrik‘“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain.
Der GLA läuft seit 2013 im Mercedes-Benz Werk Rastatt und seit 2015 am chinesischen Produktionsstandort BBAC in Peking vom Band. Das Lead-Werk Rastatt, das bereits unter Vollauslastung läuft, bereitet sich derzeit auf den Anlauf der nächsten Kompaktwagengeneration vor und benötigt deshalb zusätzliche Kapazitäten. Die sehr erfolgreiche aktuelle GLA-Generation wird deshalb ab dem ersten Quartal 2018 bis zum Ende seines Lifecycles auch im Werk Sindelfingen produziert. Innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars steuern Lead-Werke die Produktion der verschiedenen Fahrzeugsegmente. So verantwortet das Mercedes-Benz Werk Rastatt neben der Qualität der Kompaktwagen auch deren Anlauf- und Änderungsmanagement in Kecskemét (Ungarn), Peking (China) und beim Produktionspartner Valmet in Uusikaupunki (Finnland). Im Jahr 2018 startet zudem die Produktion der nächsten Kompaktwagen-Generation im mexikanischen Joint Venture-Produktionswerk COMPAS (Cooperation Manufacturing Plant Aguascalientes).
Flexible Produktion
In seinen Pkw-Werken setzt Mercedes-Benz Cars auf die so genannte „Full-Flex-Montage“. Mit diesem Konzept sind die Montagelinien und die Anlagen ideal auf mögliche Veränderungen der Rahmenbedingungen vorbereitet. So können beispielsweise verschiedene Fahrzeugarchitekturen (Heck- und Frontantrieb) und ihre Derivate in einem Werk produziert werden. Das gilt ebenso für unterschiedlichste Antriebsarten – vom Fahrzeug mit Verbrennungsmotor über Modelle mit Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieb bis zum reinen Elektrofahrzeug. Ziel von Mercedes-Benz Cars ist es, die bestehenden Produktionsstätten innerhalb einer Dekade zu „Full-Flex-Werken“ weiterzuentwickeln. Dabei werden modernste Technologien in die bewährten Produktionsprozesse integriert. Das ist möglich, weil Mercedes-Benz Cars in seinen Werken frühzeitig in die Flexibilität und technische Ausstattung mit zukunftsweisenden Industrie 4.0-Lösungen investiert hat. Das erste von Grund auf neu gebaute „Full-Flex-Werk“ entsteht derzeit neben dem bestehenden Kompaktwagenwerk am ungarischen Standort Kecskemét. Es soll zum Ende dieser Dekade mit der Pkw-Produktion starten.
Quelle: Daimler AG