Die Faszination der Lackfarben – von gelb nach weiß

Die Mercedes-Benz Kompaktklasse-Limousinen, Modelle der Baureihe 201. The Mercedes-Benz compact-class sedans – models of the 201 series.

Durchaus gab es schon buntere Zeiten auf der Straße – und bei Mercedes. Blickt man in das Jahr 1975 zurück, wurden die meisten Mercedes-Benz in gelb geordert – später folgte ein kurzer Trend zu Blau, der dann Mitte der 80er mit Silber abgelöst worden ist. Seitdem stehen die Farben Silber, Schwarz und Weiß im Trend – was auch ein Besuch von uns im Werk Rastatt kurz vor Weihnachten erneut bestätigt hat.

Weiße Lackierung bevorzugt
Die Liebhaber von weißen Lacken streben angeblich nach Purismus und einfachen Stukturen, wobei eine Vorliebe für gedeckte Farben wiederum für ein Streben nach Wertigkeit und suchen nach Zeitlosigkeit steht. Der Käufer will also nicht auffallen, er liebt eher die Unkompliziertheit. Doch die Farbwahl ist nicht fest mit dem Charakter zu erklären, sondern hat oft auch reine pragmatische Gründe. Ein Teil der Neuwagen laufen als Firmenwagen, die meist neutral lackiert werden sollen. Privatkäufer suchen dagegen in der Regel nach einem bleibendem Wert, wobei auch der Wiederverkauf als wichtiger Punkt zählen kann. Auch wenn man als lebensfroh gilt, ein schwarzes Auto verkauft sich meist leichter.

Bei der Trends der Farbwahl sticht aber auch die weiße Lackierung heraus, dessen Hype auch im Jahr 2001 die Marke Apple mit bestimmte. Die Farbe Weiß stand hier mit der Einführung der ersten iPods in weiß für ein cooles Design und den technischen Fortschritt. Doch die Trends werden selten von einzelnen Firmen gesetzt, wobei Lackhersteller und Fahrzeugbauer sich oft auch auf Textilmessen informieren, die Kunstszene beobachten sowie einen Blick auf die Architektur werfen. Diese Beobachtungen werden in Farbvorschläge übersetzt, die dann mit etwas Glück auch den richtigen „Ton“ bei Neufahrzeugen treffen.

In Zukunft wieder mehr Farbvielfalt
Die Zukunft wird wohl wieder eine Fahrzeugwelt mit mehr Farbvielfalt bieten – dabei gilt es noch, das kleine Fahrzeuge um so farbenfroher sein sollen und dürfen. So zeigt sich die aktuelle A-Klasse in „Elbaitgrün“, der Nachfolger kommt in einer bekannten – alten – Farbgebung in sonnengelb uni.

Bei den Lackherstellern gilt es aktuell, das der Trend Richtung helle und dunkle Blautöne gehen wird – Farben, die z.B. Mercedes-Benz oft bei der Digitalisierung und bei der Elektromobilität nutzt. In China zeigen sich oft Exterieurfarben in Gold oder Bronze, was dort für Luxus stehen soll. In den USA werden gelbliche Töne, wie „Lemon“ erwartet – was für Optimismus stehen soll. Asien zeigt dagegen eher ein sattes und tiefes Rot, für mehr Selbstbewusstsein. Auch Bicolor-Lackierungen werden bald im Trend folgen.

Bilder: Daimler AG

4 Kommentare
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Thomas
6 Jahre zuvor

Weiß hat, seit es für Mitarbeiter komplett freigegeben ist, noch einen anderen, pragmatischen Vorteil: man zahlt in der Miete keine Extraeuros für die Lackierung. Insbesondere im Schwabenland ist das sehr bedeutend.

Benjamin
6 Jahre zuvor

Diese Rechnung geht nicht auf. Sofern man sich nämlich im Fa-Geschäft für die weiße Unilackierung entscheidet, ist das aufpreispflichtige Panoramaschiebedach ein MUSS. Wenn man sich hingegen für Diamantweiß Bright entschieden hat, zahlt man natürlich auch mehr als für eine normale Metalliclackierung!

Werk68
6 Jahre zuvor

Pano Dach ist im FA Modell aber nicht bei allen Autos Pflicht

Benjamin
6 Jahre zuvor

Das stimmt auch wieder. Bei den größeren Modellen ist es nicht Pflicht in der Kombination. Dafür ist dort der Unilack nicht einfach so auswählbar, sondern nur Diamantweiß Bright.