Mercedes-Benz überarbeitet mit der Modellpflege der V-Klasse die Baureihe 447 erwartungsgemäß nur dezent – neben Änderungen an der Front sowie bei der Motorisierung mit 9G TRONIC Automatik gibt es im Grunde wenig, was das Modell vom „VorMopf“ unterscheidet. Wir haben uns das Modell in Sindelfingen genauer angesehen.
OM 654 Vierzylinder-Diesel ersetzt OM 651 Motorisierung
Die größte Änderung bei der V-Klasse – vom Exterieurdesign an der Front sowie wenigen Änderungen im Interieur abgesehen – erfolgt mit dem Austausch der Diesel-Motorisierung des OM 651 zum OM 654. So zieht der neue 4-Zylinder Diesel – jeweils mit Euro 6d TEMP Zertifizierung – u.a. als V 250 d mit 140 kW / 190 PS und 440 Nm Drehmoment sowie als Spitzenmotorisierung des V 300 d mit 176 kW / 239 PS sowie 500 Nm neu in das Angebot mit an.
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Wichtigste Daten der Motorisierung (auszugsweise) im Überblick:
Die Top-Motorisierung – als V 300 d – verfügt zusätzlich über kurzfristig weitere 30 Nm Drehmoment – als „Overtorque„, was das Modell innerhalb von 7,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen lässt (220 km/h V-Max). Optional ist für den Motor auch 4MATIC lieferbar, während das Modell in der Serie mit Hinterradantrieb angetrieben wird. Eine Hybrid-Variante für die V-Klasse wird es hingegen nicht geben, dafür später ein EQV Modell, dessen Concept man auf am Genfer Automobilsalon in Genf vorstellen wird.
Geschaltet wird die V-Klasse erstmals mit 9G TRONIC Automatikgetriebe, dessen Fahrstufen mit einer Spreizung von 9,15 weit ausgelegt ist. Mittels DYNAMIC Select stehen die Fahrprogramme „Comfort“, „Sport“ sowie „Manuell“ zur Verfügung.
Exterieur: neue Front – neue Felgen – neue Lackierungen
Das Design im Exterieur wurde in der Modellpflege ebenso leicht angepasst. Als Ausstattungslinien stehen weiterhin drei Ausstattungslinien zur Verfügung: EXCLUSIVE, AVANTGARDE sowie die AMG Line. Grundsätzlich neu gezeichnet wurde der Stoßfänger, ebenso gibt es eine neue Rautenstruktur im Kühlergrill. Die AMG Line erhält nun einen neuen Diamantgrill mit Chrompins.
Neu erhältlich sind nun vier Lackfarben: Graphitgraumetallic, Selenitgraumetallic sowie Hyazinthrotmetallic und Stahlblau. Die Leichtmetallräder erhalten parallel ein neues Design: ein schwarz-lackiertes und glanzgedrehtes 19-Zoll-Leichtmetallrad im 10-Speichen-Design sowie zwei Leichtmetallräder in 18 Zoll mit einem 5-Doppelspeichen-Design in tremolitgrau, glanzgedreht oder einem 5-Speichen-Design in schwarz, glanzgedreht. Zudem ist ein schwarz-lackiertes und glanzgedrehtes Leichtmetallrad mit 5-Doppelspeichen in 17 Zoll neu erhältlich, welches aerodynamisch optimiert wurde.
Interieur: kein digitales Cockpit, kein MBUX, kein neues Lenkrad
Im Interieur ändert sich in der Modellpflege recht wenig. Neben neuen bzw. überarbeiteten Lüftungsdüsen und der neuen Polsterung / Ausstattungsfarbe Leder Nappa Tartufo (kommt aus E- und G-Klasse) steht das Leder Lugano und Leder Nappa zur Verfügung. Zusätzlich gibt es ein neues Zierelement in Doppelstreifen-Optik auf der Instrumententafel sowie an den Seitenverkleidungen.
Auf den Einsatz eines digitalen Cockpits wird überraschend aktuell ebenso verzichtet, wie auf einen Touchscreen mit MBUX. Die Ambientebeleuchtung bleibt mit drei Farbtönen und fünf Dimmstufen unverändert.
Fernlicht-Assistent Plus
Erstmals in der V-Klasse erhältlich ist der Aktive Brems-Assistent, welcher stehende Fahrzeuge/Hindernisse oder querende Fußgänger – im Stadtverkehr – erkennt. Neu ist auch der Fernlicht-Assistent Plus, welche vom dauerhaften Fernlichtmodus in den partiellen Abblendmodus schalten kann. Auf MULTIBEAM LED muss man weiterhin verzichten.
Luxussitze mit Liegefunktion, Massage und Klimatisierung
Die größte Änderung im Interieur übernimmt man für die V-Klasse nun aus China: Luxussitze mit Liegefunktion, Rückenmassage und Klimatisierung. Zur Wahl stehen drei Massagestärken sowie Klimatisierungsstufen. Die Sitze selbst sind in Leder Lugano schwarz oder seidenbeige verfügbar (auch in Kombination mit Leder Nappa verfügbar) und sind faltbar (Easy Entry). Eine Fußstütze wird dazu separat erhältlich sein.
Zusätzlich mit in das Angebot aufgenommen wird eine EASY-PACK Heckklappe.
Serienmäßig ist die V-Klasse mit vier Komfort-Einzelsitzen in zwei Sitzreihen ausgestattet. Optional kann ein klappbarer Tich montiert werden. Alternativ zu den Einzelsitzen stehen für die erste Reihe eine Zweiersitzbank mit zweiteiliger, einzeln umklappbarer Rückenlehne sowie eine Dreiersitzbank mit zweiteiligem Sitzkissen und dreiteiliger Rückenlehne zur Verfügung. Der äußere rechte Sitz der Dreierbank lässt sich dabei nach vorn umklappen oder separat ausbauen, und die gesamte Bank ist umklappbar. Diese Bank ist auf Wunsch auch für die zweite Sitzreihe erhältlich. Die hintere Reihe ist optional auch mit einer Dreiersitzbank als Komfortliege ausstattbar.
Überschaubare Modellpflege mit einigen Highlights
Von den Neuerungen der V-Klasse profitieren auch die kompakten Reise- und Freizeitmobile Marco Polo und Marco Polo HORIZON – unmittelbar und vollumfänglich. Inwieweit – und wann – sich die Überarbeitung jedoch auf das Vito-Modell im Nutzfahrzeugsektor auswirkt, wurde bislang noch nicht kommuniziert.
Die V-Klasse passt man in der Summe recht sparsam an – und das mit überschaubaren Modifikationen. Die wichtigste Baustelle war der Antrieb selbst, der mittels Einsatz des Vierzylinder-Diesels OM 654 nun auf Euro 6d-TEMP Zertifizierung angehoben wurde. Eine Hybrid-Variante gibt es weiterhin nicht, wie auch keine Sechszylinder-Variante. Als Highlight des „Mopf“-Modells zählt – neben der neueren Motorisierung – die Luxus-Sitzanlage für den europäischen Markt, was man bislang lediglich nur für China im Angebot hatte.
In Deutschland startet die V-Klasse ab Verkaufsfreigabe (vermutlich im März 2019) ab 36.990 Euro inkl. MwSt, erste Auslieferungen sollten somit noch im 1. Halbjahr 2019 erfolgen.
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe