Daimler AG: neue Konzernstruktur tritt in Kraft

Die Daimler AG hat nun zum 1. November 2019 die neue Konzernstruktur eingenommen und das Pkw- und Van-Geschäft, wie auch das Lkw- und Bus-Geschäft durch eine Ausgliederung auf rechtlich eigenständige Einheiten übertragen. So verantwortet die Mercedes-Benz AG die bisherigen Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans, die Daimler Truck AG fasst die Geschäftsfelder Daimler Buses und Daimler Trucks zusammen. Vorab wurde die bereits selbständige Daimler Financial Service AG zur Daimler Mobility AG.

Die Ausgliederung des Geschäfts mit Pkw, Vans sowie Lkw und Bussen in die Tochtergesellschaften ist Ende Oktober durch Eintragung in das Handelsregister wirksam geworden. Sitz der Gesellschaften bleibt weiterhin Stuttgart.

Die Daimler AG als börsennotierte Dachgesellschaft wird in der neuen Konzernstuktur Governance-, Strategie- und Steuerungs-Funktionen wahrnehmen sowie konzernübergreifende Dienstleistungen erbringen. Mit drei schlagkräftigen Einheiten unter einem gemeinsamen Dach stellt sich der Konzern so deutlich flexibler und fokussierter auf. Mit der neuen Struktur – auch als „PROJEKT ZUKUNFT“ betitelt – will Daimler seinen Geschäftsfeldern aber auch mehr unternehmerische Freiheiten geben, die Markt- und Kundenorientierung stärken sowie Kooperationen einfacher und schneller ermöglichen. Durch die gezielte Ausrichtung der neuen Gesellschaften auf ihre Kunden, Märkte und Kernkompetenzen können so neue Wachstums- und Ergebnispotenziale erschlossen werden. Zudem dient die Stärkung der divisionalen Struktur dem Ziel, bestehende Investoren langfristig zu binden und neue Kapitalgeber und Partner hinzuzugewinnen.

PROJEKT ZUKUNFT ist dabei die umfangreichste Neuaufstellung in der mehr als 130-jährigen Unternehmensgeschichte und betrifft neben der operativen Geschäftstätigkeit in Deutschland rund 800 Gesellschaften in über 60 Ländern. Gemessen an Umsatz und Gesamtmitarbeiterzahl der Daimler AG ist es zudem die größte Neuorganisation, die es in den vergangenen Jahren in einem deutschen Konzern gegeben hat. Rund 130.000 Mitarbeiter der Daimler AG in Deutschland sind im Rahmen eines gesetzlich geregelten Betriebsübergangs in die beiden neuen Gesellschaften gewechselt und wurden darüber bereits frühzeitig und umfassend informiert.

Durch die Zukunftssicherung 2030 sind betriebsbedingte Kündigungen für Mitarbeiter der Daimler AG ausgeschlossen.

 

 

Die neuen Vorstandsmitglieder bzw. Aufsichtsratsmitglieder sind hier im Detail:

Zukünftige Besetzung des Vorstands der Mercedes-Benz AG:

  • Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz AG
  • Jörg Burzer, Produktion & Supply Chain Management
  • Renata Jungo Brüngger, Integrität und Recht
  • Sajjad Khan, CASE/EVA
  • Sabine Kohleisen, Personal
  • Frank Lindenberg, Finanzen und Controlling
  • Markus Schäfer, Forschung und Entwicklung
  • Britta Seeger, Vertrieb

Zukünftige Besetzung des Vorstands der Daimler Truck AG:

  • Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG
  • Stefan Buchner, Region Europa/Lateinamerika und die Marke Mercedes-Benz
  • Sven Ennerst, Entwicklung und Einkauf und Region China
  • Jochen Götz, Finanzen und Controlling
  • Jürgen Hartwig, Personal
  • Roger Nielsen, Region Nordamerika und die Marken Freightliner, Western Star und Thomas Built Buses
  • Hartmut Schick, Region Asien und die Marken FUSO und BharatBenz

Aufsichtsrat Mercedes-Benz AG – Vertreter der Anteilseigner:

  • Manfred Bischoff
  • Valeria Gargiulo
  • Petraea Heynike
  • Joe Kaeser
  • Robert Köthner
  • Bernd Pischetsrieder
  • Wilfried Porth
  • Gesa Reimelt
  • Marie Wieck
  • Harald Wilhelm

Aufsichtsrat Mercedes-Benz AG – Vertreter der Arbeitnehmerseite

  • Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Sindelfingen
  • Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Untertürkheim
  • Michael Peters, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Bremen
  • Helmut Stengel, Betriebsratsvorsitzender des Werks Düsseldorf
  • Michael Rahmel, Betriebsratsvorsitzender des Werks Berlin
  • Jörg Thiemer, Betriebsratsvorsitzender des Werks Hamburg
  • Michael Brecht, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Gaggenau
  • Nadine Boguslawski, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart
  • Sibylle Wankel, Justitiarin, IG Metall Vorstand Frankfurt/Main
  • Frank Weber, Vorsitzender Konzernsprecherausschuss und Sprecherausschuss Sindelfingen

Der Aufsichtsrat der Daimler Truck AG wird sich zukünftig aus den folgenden Mitgliedern zusammensetzen:

Aufsichtsrat Daimler Truck AG – Vertreter der Anteilseigner:

  • Ola Källenius
  • Bader M. Al Saad
  • Sari Baldauf
  • Clemens Börsig
  • Jürgen Hambrecht
  • Sabine Kohleisen
  • Annette Matzat
  • Wilfried Porth
  • Hubertus Troska
  • Harald Wilhelm

Aufsichtsrat Daimler Truck – Vertreter der Arbeitnehmerseite:

  • Michael Brecht, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Gaggenau
  • Thomas Zwick, Betriebsratsvorsitzender des Werks Wörth
  • Joachim Horner, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Mannheim
  • Jörg Lorz, Betriebsratsvorsitzender des Werks Kassel
  • Florence Göckeritz, Betriebsrätin der Zentrale
  • Frank Trampedach, Betriebsratsvorsitzender Niederlassung Kassel
  • Ergun Lümali, Betriebsratsvorsitzender des Standorts Sindelfingen
  • Claudia Peter, Geschäftsführerin der IG Metall Gaggenau
  • Roman Zitzelsberger, IG Metall Bezirksleiter Baden-Württemberg
  • Markus Maier, Mitglied im Konzernsprecherausschuss und im Sprecherausschuss Zentrale

Symbolbilder: Daimler AG

5 Kommentare
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Uwe
5 Jahre zuvor

Kann hier irgendjemand sagen, was mit der alten Struktur nicht gegangen wäre, was die neue aber ermöglicht?
Außer – was ja immer heftig dementiert wurde – die Trucks oder die Cars irgendwann mal zu verticken (weil Hardware herstellen ja so 1970 ist) und nur noch die Mobility Services zu behalten und Geld mit Software/Dienstleistungen zu verdienen?

Uwe
5 Jahre zuvor

Warum soll z.B. Truck jetzt schneller reagieren können als vorher? Auch jetzt muß sich der Truck-Chef mit seinem Aufsichtsrat abstimmen. Das sind alles so „Nullsätze“ (geht nicht gegen Dich, Du hast ja auch nur das zitiert, was man offiziell so lesen konnte).

Ich sehe da eine „Hidden agenda“ und es wird nicht mal versucht, das profund auszuräumen.

Christian
5 Jahre zuvor

Es wird ja schon gefordert Trucks an die Börse zu bringen. Ein Riesen Schwachsinn! Hat schon bei Traton schon nichts gebracht. Aber die Aktionäre würden scheinbar am liebsten jede Baureihe einzeln an die Börse bringen…

harry
5 Jahre zuvor

Es werden so aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen, von schlauen Assistenten (frisch von der Uni), die den neu geschaffenen Vorständen zuarbeiten. Immerhin!!!

Rene
Reply to  harry
5 Jahre zuvor

Es ist leider die neue Struktur Leute in Führungspositionen zu setzten (E1-E4) die frisch von der Uni kommen und dann das so hoch gelobte Carrier Programm absolviert haben. Die Abspaltung ist einer der größten Fehler die man nur machen konnte nach den DaimlerChrysler spektakel. Die LKW Sparte wird dies mit massiven Einsparungen zu spüren bekommen um auf dieselben Bilanzen vom PKW Bereich zu gelangen. Im LKW Bereich darf man nicht Sparen da dies hauptsächlich technische Einsparungen sind die aber das + gegenüber anderen Marken ausmachen.