Produktion der EQS Batteriesysteme gestartet

Batteriefertigung am Mercedes-Benz Standort Untertürkheim – Werksteil Hedelfingen. Die Fertigung von Batteriesystemen für den Mercedes-Benz EQS erfolgt auf einer rund 300 Meter langen Produktionslinie mit mehr als 70 Produktionsstationen und einer hohen Anzahl automatisierter sowie manueller Produktionsschritte. Battery production at the Mercedes-Benz Untertürkheim site – Hedelfingen part of the plant. Production of battery systems for the Mercedes-Benz EQS is set on an approximately 300 meters long production line with more than 70 production stations and with a high number of automated as well as manual production steps.

Kurz vor der EQS Weltpremiere am 15. April 2021 startet die Batterieproduktion dafür im Werk Hedelfingen, Teil des Mercedes-Benz Standorts Stuttgart-Untertürkheim. Der EQS markiert den Start einer neuen Generation von Hochleistungs-Elektrofahrzeugen und wird eine Reichweite von mehr als 700 km (basierend auf WLTP) bieten – dank eines hocheffizienten Antriebsstrangs und Fortschritten bei der Energiedichte der Batterie.

Durch die nahtlose Integration der Batterieproduktion in die bestehende Getriebeproduktion ist das Werk Hedelfingen ein wichtiger Teil des weltweiten Batterieproduktionsnetzwerks des Unternehmens. Der schnelle Ausbau der weltweiten Batterieproduktionskapazitäten und die gezielte Erweiterung der Batteriekompetenzen über die gesamte Wertschöpfungskette sind die tragenden Säulen der Elektroinitiative von Mercedes-Benz. Die Aktivitäten erstrecken sich von der Grundlagenforschung über die Zellproduktion bis hin zu 2nd Life Anwendungen von Batterien und deren Recycling.

Dieses Know-how und die vertikale Integration sind zentrale Erfolgsfaktoren, um eine führende Rolle bei Elektrofahrzeugen einzunehmen. Neben der Skalierung der EQS Batteriesysteme wird der Mercedes-Benz Drive Systems Campus Untertürkheim seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Elektromobilität wie Anfang des Monats angekündigt gezielt ausbauen – mit einem Campus für elektrische und elektrifizierte Antriebssysteme.

Hochleistungs-Batteriesysteme „made in Stuttgart-Hedelfingen“
Als Teil des Mercedes-Benz Standorts Untertürkheim ist der Werkteil Hedelfingen verantwortlich für die Produktion von Mercedes-EQ Batteriesystemen des EQS, gefolgt von Systemen für das anstehende Modell EQE. Die Batteriefabrik Hedelfingen verfügt über eine Produktions- und Logistikfläche von rund 16.500 m2, setzt auf hochmoderne Anlagen und nutzt vielfältige Industrie 4.0-Technologien. Die Produktion der hochkomplexen Lithium-Ionen-Batterien erfolgt auf einer rund 300 Meter langen Produktionslinie mit mehr als 70 Produktionsstationen und einer hohen Anzahl automatisierter sowie manueller Produktionsschritte. Eine Vielzahl von Komponenten, darunter beispielsweise bis zu 12 Zellmodule und das sogenannte
EE-Compartment zur intelligenten Integration der Leistungselektronik, das am Mercedes-Benz Standort Berlin montiert wird, werden in Hedelfingen zu einem Gesamtsystem verbunden.

Der EQS wird optional mit modularen Batterielayouts ausgestattet, welche unterschiedliche Reichweiten- und Leistungsspektren ermöglichen. Mit einem nutzbaren Energieinhalt von bis zu 108 kWh und unterstützt durch erstklassige Aerodynamik erzielt der EQS Reichweiten von mehr als 700 Kilometern (WLTP). Die eigenentwickelte, innovative Software ermöglicht technologisch Over-the-Air Updates (OTA). Dadurch wird sichergestellt, dass das Energiemanagement des EQS über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs immer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden kann. Die performante Zellchemie der EQS Batterie enthält Nickel, Kobalt und Mangan im Verhältnis 8:1:1. Dadurch reduziert sich der Kobaltgehalt auf rund zehn Prozent. Die Produktion der Batteriezellen erfolgt CO2-neutral.

Die Produktion spielt eine entscheidende Rolle im Nachhaltigkeitsverständnis der Mercedes-Benz AG. Der EQS wird zusammen mit der neuen S-Klasse von Beginn an CO2-neutral in der „Factory 56“ im Werk Sindelfingen gefertigt. Bereits 2022 werden alle eigenen Mercedes-Benz Pkw- und Van-Werke weltweit und damit auch das Werk Hedelfingen CO2-neutral produzieren.

Gezielte Erweiterung der eigenen Elektro-Kompetenz mit Fokus auf Batteriezellen 
Mit der Bündelung und Erweiterung seiner Batterieaktivitäten auf dem Mercedes-Benz Drive Systems Campus am Standort Untertürkheim (Deutschland) stärkt das Unternehmen sein Know-how im Bereich E-Mobilität weiter. Am Standort sind bereits umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verankert, wie das E-Technikum und das Zell-Technikum, in denen unter anderem Prototypen für elektrische Antriebssysteme gebaut sowie Zelltechnologien erforscht und erprobt werden. Die Ergebnisse unserer internationalen Forschungszentren werden an diesem Standort gebündelt.

Um seine Kompetenz im Bereich der Batterietechnologie weiter zu stärken, plant Mercedes-Benz eine neue Fabrik zur Kleinserienfertigung von künftigen Lithium-Ionen-Batteriezellen, die 2023 ihren Betrieb aufnimmt. Dabei spielt der Nachhaltigkeitsfaktor, die transparente Zellentwicklung bis hin zur Recyclingfähigkeit eine große Rolle. Der Fokus auf in-house Know-how und hohe vertikale Integration ist der Schlüssel, um eine führende Rolle bei Elektrofahrzeugen einzunehmen. Mercedes-Benz plant, einen dreistelligen Millionenbetrag in die Transformation des Standortes zu investieren.

Die Elektrooffensive der Mercedes-Benz AG ist in vollem Gange
2021 steht vor allem für die Beschleunigung der Elektrifizierung bei Mercedes-Benz Cars – mit einer Steigerung des xEV-Anteils auf rund 13%. Unter dem Dach der neuen Submarke Mercedes-EQ unterstreicht die Mercedes-Benz AG ihren Anspruch, im Bereich Elektrifizierung und Digitalisierung führend zu sein, indem sie ihren Kunden ein perfektes Gleichgewicht aus Nachhaltigkeit, Emotionalität und Innovationskraft bietet. Insgesamt werden dieses Jahr vier neue Mercedes-EQ Modelle vorgestellt: EQA, EQB, EQE und EQS. Darüber hinaus wird die Plug-in-Hybridfamilie, die derzeit aus mehr als 20 Modellvarianten besteht, um elektrifizierte Derivate der C-Klasse und der S-Klasse mit elektrischen Reichweiten von rund 100 km (im WLTP) erweitert. In weniger als zwei Jahren wird die Mercedes-EQ Familie aus mehr als zehn vollelektrischen EQ-Modellen in allen Segmenten bestehen.

Quelle: Daimler AG

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Andreas
3 Jahre zuvor

108kWh netto? Nicht schlecht!

HO
3 Jahre zuvor

15,4 kWh Verbrauch. Das erklärt wohl auch das Design. Hier wurde nur auf Cw Wert bzw Effizienz geachtet und somit war das schöne Design der Studie hinfällig. Sehr schade. Aber besser als bei Porsche…. schönes Auto aber nur 300km Reichweite.

Mathias
Reply to  HO
3 Jahre zuvor

Der entscheidende verbrauchsbeeinflussende Faktor ist und bleibt die Konstruktion und die Auslegung des Antriebsstrangs, das wird im obigen Beitrag mit »[…]dank eines hocheffizienten Antriebsstrangs[…]« auch angedeutet.

Im Porsche Taycan indes werden Hochleistungsmotoren mit unüblich hoher Dauerleistung verbaut (326 PS bereits im Basis-Taycan mit Heckantrieb!), die primär auf (Dauer-)Performance ausgelegt sind; daher die »nur« 300km Reichweite. Porsche baut nunmal Sportwagen.

Aerodynamisch geben sich der flache Taycan und der hochaufbauende EQS eher nichts, tatsächlich wird der mit einem sehr guten cw-Wert von 0,22 gemessene Porsche aufgrund seiner geringeren Stirnfläche noch im Vorteil sein.

PS: 300km Reichweite waren für einen Hochleistungssportwagen vor 30 Jahren noch normal… 😉

Thomas
Reply to  Mathias
3 Jahre zuvor

Schau dir mal den WLTP Zyklus an. Dann wird klar, warum Aerodynamik so extrem wichtig ist. Die Reichweitenermittlung ist direkt von guter Aerodynamik abhängig, da sie bei hohen Geschwindigkeiten stattfindet.

FrohesNeues
Reply to  Thomas
3 Jahre zuvor

Mathias sagt ja nicht, dass die Aerodynamik keine Rolle spielt. Kernaussage von Mathias ist, dass die Aerodynamik nicht den Reichweiten-Unterschied zwischen EQS und Taycan ausmacht, da der Taycan (auch) eine sehr gute Aerodynamik hat. HIER liegt der Unterschied an der Auslegung und Konstruktion des Antriebsstrangs.

aladin
Reply to  Mathias
3 Jahre zuvor

Das war jedoch nicht der top taycan sondern von insgesamt vieren der zweitschlechteste in Sachen Performance. Dazu wurde nur im unteren Bereich getestet. Nach oben beschleunigt der Taycan deutlich schneller.
Von daher war das ein sehr schlecht umgesetzter Vergleich.

HO
Reply to  Mathias
3 Jahre zuvor

Der Porsche ist nicht gut beim Ampelstart, sondern lässt erst später so beim Sprint von 100 auf 200 alles hinter sich. Das liegt auch am höheren Gewicht gegenüber dem Tesla. Und Tesla ist technisch halt immer noch führend.

Thomas
Reply to  HO
3 Jahre zuvor

Das ist der rechnerische Wert, relevant für die Reichweite. Der (zu ladende) „Verbrauch“ muss prinzipbedingt darüber liegen. Ich hoffe unter 17 kWh.

Cornelius
3 Jahre zuvor

Würde mich interessieren, ob Daimler den Kobalt-Anteil auch reduzieren möchte. Tesla hat ja im September letzten Jahres bekannt gegeben, eine Methode zu gefunden haben, die ohne Kobalt auskommt. Das dürfte ein wesentlicher Kostenvorteil sein, schließlich kostet eine Tonne Kobalt ca 40.000 USD, und angenommen die Batterie des EQS wiegt ebenfalls eine Tonne und 10% des Gewichts sind Kobalt, dann wären das immerhin ca 4.000 USD pro Batterie.

Frank Fronmueller
3 Jahre zuvor

Weniger Kobalt (oder Kobold) in der Batterie spart 4000€? Ich bitte Sie, das brauchen wir nun wirklich nicht zu tun in den besten Zeiten aller Zeiten. Da setzen wir die Negativ- Haben- Zinsen noch ein Stückchen runter, schon sinkt die Leasingrate wieder.

Cornelius
Reply to  Frank Fronmueller
3 Jahre zuvor

Muss mich korrigieren. Die NMC-Batterien haben wohl eine Energiedichte von ca. 300 Wh/kg, d.h. eine 120kWh-Batterie würde nur ca. 500 kg wiegen. Wenn davon 10% Kobalt sind, dann entstünden für den Kobalt-Anteil Beschaffungskosten von ca. 2.000 USD.