Blick zurück: das Forschungsfahrzeug F 800 Style von 2010

Mit dem Forschungsfahrzeug F 800 Style zeigte Mercedes-Benz im Jahr 2010 die Zukunft des Premiumautomobils aus einer neuen Perspektive: Die fünfsitzige Oberklasselimousine kombinierte hocheffiziente Antriebstechnologien mit einzigartigen Sicherheits- und Komfortfunktionen sowie einer emotionalen Formensprache, die das moderne Mercedes-Benz Design im Sinne der markentypisch kultivierten Sportlichkeit interpretiert.

5-Sitzige Oberklassenlimousine

Die fünfsitzige Oberklasselimousine, die einen großzügigen Innenraum mit intelligenten Sitz-, Bedien- und Anzeigekonzepten und hocheffiziente Antriebstechnologien mit innovativen Komfort- und Sicherheitsfunktionen bietet. Im Jahr 2010 weltweit einmalig für große Limousinen war eine neu entwickelte variable Fahrzeugarchitektur. Sie eignete sich für einen Elektroantrieb mit Brennstoffzelle, der rund 600 Kilometer Reichweite ermöglicht, oder auch für den Einsatz eines Plug-in-Hybriden, der bei einer Gesamtreichweite von rund 700 Kilometern bis zu 30 Kilometer weit rein elektrisch fahren kann. Beide Varianten ermöglichen so lokal emissionsfreie Mobilität auf Premiumniveau, verbunden mit voller Alltagstauglichkeit.

102 PS starkes Hybridmodul

Bei der Hybridversion des F800 Style hatten die Ingenieure besonderes Augenmerk auf die Weiterentwicklung des rein elektrischen Fahrens im urbanen Verkehr gelegt. Die Antriebseinheit besteht aus einem rund 220 kW [300 PS] starken V6-Benziner mit Direkteinspritzung der nächsten Generation und einem rund 80 kW [109 PS] starken Hybridmodul. Die Lithium-Ionen-Batterie sitzt platzsparend und geschützt unter der Rücksitzbank. Sie lässt sich an Ladestationen oder Steckdosen aufladen – und ermöglichte so eine elektrische Reichweite von bis zu 30 Kilometern.

Hybridmodul bereits vollständig im Gehäuse der Automatik integriert

Das Hybridmodul im F 800 Style ist vollständig in das Gehäuse der Siebenstufen-Automatik 7G-TRONIC integriert. Seine hohen Leistungsreserven ermöglichen im Elektromodus eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Die Gesamtleistung des Hybridantriebs beträgt rund 300 kW [409 PS] und garantiert Fahrleistungen auf Sportwagenniveau.

Durch den effizienten Antrieb und einen CO2 -Bonus für den batterieelektrischen Fahrbetrieb erreichte der F 800 Style dennoch einen zertifizierten Verbrauch von lediglich 2,9 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Mit seinem hocheffizienten Antrieb markierte der F 800 Style einen wichtigen Schritt hin zur Marktreife des Plug-in-Hybriden, den Mercedes-Benz mit der nächsten Generation der S-Klasse in Serie brachte.

Elektroantrieb mit Brennstoffzellentechnologie

Auch mit einem Elektroantrieb auf Basis der Brennstoffzellentechnologie bietet der F 800 Style sauberen Fahrspaß. Der rund 100 kW [136 PS] starke Elektromotor entwickelt ein souveränes Drehmoment von rund 290 Nm. Charakteristisch für den F 800 Style sind Innovationen, die bereits einen seriennahen Entwicklungsstand aufweisen. Die flexibel einsetzbaren Brennstoffzellenkomponenten stammen aus dem modularen Mercedes-Benz Baukasten für Elektrofahrzeuge. Beim Forschungsfahrzeug sitzt die Brennstoffzelle im Vorderwagen, während der kompakte Elektromotor im Bereich der Hinterachse eingebaut ist. Die hinter den Rücksitzen platzierte Lithium-Ionen-Batterie ist ebenso wie die vier Wasserstofftanks bestmöglich gegen Unfallfolgen geschützt.

Innovationen im Jahr 2010 im F 800 Style

Zu den zahlreichen Innovationen des F 800 Style zählt ein neues Bedien- und Anzeigekonzept, das erstmals vorrangig auf elektrische Fahrfunktionen ausgerichtet ist. Das neue Cam-Touch-Pad ist eine besonders anwenderfreundliche Systemerweiterung für das Infotainmentsystem COMAND. Die Bedieneinheit besteht aus einem Touchpad in der Mittelkonsole und einer Kamera, die Videobilder von der Hand des Benutzers am Touchpad aufnimmt. Im Livebild wird die Hand dann transparent im zentralen Display über der Mittelkonsole dargestellt: Der Benutzer sieht im Display nur die Konturen seiner Finger über das Bild gleiten, ohne dass dabei etwas verdeckt wird.

Die Menüfunktionen – darunter Klimatisierung, Telefon, Audio- und Navigationssystem sowie das Internetangebot – können durch leichten Druck auf das Touchpad gesteuert werden. Dank der sehr einfachen, intuitiven und komfortablen Bedienung wird der Fahrer weniger vom Verkehrsgeschehen abgelenkt, wodurch das System zur weiteren Verbesserung der aktiven Fahrsicherheit beiträgt.

Im Jahr 2005 hatte Mercedes-Benz mit DISTRONIC PLUS die weltweit erste Abstands- und Temporegelung auf den Markt gebracht, die bis zum Fahrzeugstillstand arbeitet. Die im F 800 Style vorgestellte neue Funktion DISTRONIC PLUS Staufolgefahrassistent war im Jahre 2010 das weltweit erste System, das in der Lage war, dem Vordermann auch in Kurven zu folgen. Die notwendigen Daten generieren die Abstandsradarsensoren sowie eine zusätzliche Stereokamera. Das System übernimmt bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 40 km/h sowohl die Längs- als auch die Querführung.

Der Fahrer muss nicht mehr selbst lenken, sondern kann sich – mit den Händen am Lenkrad – entspannt zurücklehnen. Bei Geschwindigkeiten über 40 km/h wird der Staufolgefahrassistent sanft abgeschaltet, indem das Lenkmoment sukzessive verringert wird. Selbstverständlich kann der Fahrer das System jederzeit übersteuern. Der DISTRONIC PLUS Staufolgefahrassistent ist die konsequente Fortführung der Mercedes-Benz Sicherheitsphilosophie und bildet einen weiteren Meilenstein auf dem Weg innovativer Technologien, die den Mercedes-Benz typisch hohen Fahrkomfort in künftigen Fahrzeugen noch weiter steigern werden.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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Phil
11 Monate zuvor

Im ersten Absatz des Abschnitts „Elektroantrieb mit Brennstoffzellentechnologie“ ist der Satz „Die flexibel einsezbaren Brennstoffzellenkomponenten… und kam als DISTRONIC PLUS…“ inhaltlich verunglückt.

Benzfahrer
11 Monate zuvor

So hätte der EQE auch aussehen können.
Die kurze Heckpartie hat er ja schon.

Vor allen die Front ist viel mehr Mercedes like. und die Rückleuchten sehen richtig gut aus.

Marc W.
Reply to  Benzfahrer
11 Monate zuvor

Volle Zustimmung. Könnte man heute so bringen und der Jubel wäre groß (wertige Anmutung Interieur, gelungene Leuchten rundum).
Nachhaltig: Reduktion von Masse durch Verzicht auf immer mehr Stellmotoren. Sehe ich da ein Lehnenverstellrad? Warum nicht mal hier verschmerzbaren Verzicht eingehen?

Phil
Reply to  Marc W.
11 Monate zuvor

Im Prinzip gerne, aber dann gibt es diesbezüglich eben auch kein PRE-SAFE.

Ralf
11 Monate zuvor

Auch ein interessantes Lenkrad… ob das wohl das neue Lenkrad wird: https://jesmb.de/16096 ? 😉

Rainer
11 Monate zuvor

Frage mich immer, warum sowas nicht gebaut wird, ein AMG One aber schon.
Den H2-Fummel hätte man weglassen können, dann wäre das sicher in einem bezahlbaren Bereich gelandet.

Torx
11 Monate zuvor

Sehr schönes Konzeptfahrzeug! Meines Erachtens war das – zusammen mit Concept A und Concept S-Coupé – die absolute Hochphase im Schaffen von Gorden Wagoner und Team. Inzwischen hat man sich mit der Design-Philosophie leider in eine eher langweilige und mit den EQ-Modellen zu eintönige Sackgasse manövriert.

Ilike
Reply to  Torx
11 Monate zuvor

Das Concept IAA 2017 war doch auch nicht schlecht 🙂

Pano
11 Monate zuvor

Schade, dass die Idee mit dem Cam-Touch-Pad nicht weiter verfolgt wurde. Dafür hat man heute MBUX und große Displays. Im Vergleich dazu sieht der COMAND-Monitor im Forschungsfahrzeug mickrig aus.
Grüße
Pano

Peter
11 Monate zuvor

Also das Lenkrad wurde ordentlich verunstaltet. Aber ansonsten schickes Konzept!