Hymer Grand Canyon S 600 4×4: Der kompakte Alleskönner

Es ist mal wieder Zeit den Alltag hinter sich zu lassen? Einfach drauf losfahren und schauen, wohin es einen verschlägt? HYMER hat uns mit seinem Grand Canyon S 600 4×4 einen Testwagen zu Verfügung gestellt, wie wir ihn definitiv nicht alle Tage zur Verfügung haben. Ein Campervan mit 6 Metern Länge als idealen Kompromiss zwischen Alltagstauglichkeit und Vanlife. Wir haben das neue Update des Grand Canyon für euch unter die Lupe genommen.

Highlights

Der HYMER Grand Canyon S überzeugt durch seine hohe Qualität, sowohl Innen als auch Außen, wie man es von Hymer gewohnt ist. Die Mischung aus Luxus, Funktionalität und Leistung stellt Hymer immer wieder gekonnt zusammen. Der Grand Canyon S basiert auf dem bewährten Mercedes Sprinter und ist absolut zuverlässig. Dies wurde uns auch von Michael Schubert, Koordinator des Pressefuhrparks bei Hymer, bei der Fahrzeugübernahme  bestätigt.

Im Vergleich zu unserem letzten Test, gab es einige Änderungen. Unser Testwagen hatte dazu eine komplett überarbeitete Innenausstattung, jedoch kein (optional verfügbares) Aufstelldach – dafür einen 4×4 Allrad mit passenden All-Terrain Reifen. Vor allem in den Erscheinung steht der Grand Canyon S so ganz anders da, als unser letzter Testwagen. Dieser wirkte eher zurückhaltend luxuriös, wohingegen der neue 4×4 aussieht, als könnte man mit ihm bis ans Ende der Welt fahren und anschließend in der Donnerkuppel von MadMax parken. Gerade die Kombination aus kompakten Maßen und einem erhöhten Fahrwerk verleiht dem Fahrzeug nicht nur eine sportliche Optik, sondern auch hervorragende Offroad-Eigenschaften. Der Allradantrieb sorgt dafür, dass das Fahrzeug auch abseits der befestigen Straßen zuverlässig performt. Für den bequemen Einstieg sorgt die elektrische Offroad-Trittstufe.

Eine weitere Ausstattung war ein Solarpanel auf dem Dach verbaut, welches dazu führt, dass man sich bei normaler Nutzung kaum mehr Gedanken über den Stromverbrauch machen muss, sofern man mal nicht mit dem Landstrom verbunden ist. Gespeichert wird die Energie in einer 80 Ah Lithium-Batterie.

Auch wenn der Grand Canyon S mit seinen 6 Metern Länge nicht der längste Camper ist, war die 360 Grad Kamera extrem hilfreich, speziell beim engen rangieren auf dem Campingplatz oder auch bei der Alltagsnutzung auf dem Supermarktplatz, ein klares must-have.

Highlight: die neue Hymer Connect App

Über ein Modul im Heck des Fahrzeugs ist man wohlweise per Bluetooth oder per Mobilfunk mit der Cloud verbunden. Somit lassen sich viele Funktionen von der Ferne aus steuern und überprüfen. Obwohl das neue Display zwischen den Sonnenblenden ebenfalls neu gestaltet ist und sich nun per Touchscreen bedienen lässt, ist die Bedienung per App angenehmer und zeitgemäß.

    Hymer Grand Canyon S 600 4x4: Der kompakte fast Alleskönner

Grundlegend haben wir zur Steuerung des Hymer-Modells fast ausschließlich die App zur Steuerung genutzt, allerdings hatten wir zwei mal das Problem, dass wir angeblich per Bluetooth verbunden waren und die Werte z.B. zum Wasserfüllstand sich vom Display zur App stark unterschieden haben. Hier lohnt sich nochmal ein zusätzlicher Blick auf das verbaute Display.

Technik

Das Fahrzeug basiert auf dem Mercedes-Benz Sprinter und ist mit einem 190 PS starken Dieselantrieb erhältlich. Der optionale Allradantrieb macht den Van ideal für Abenteurer, die abseits befestigter Straßen reisen möchten. Das volle Drehmoment von 440 Nm liegt schon bei 1.350 U/min an. Dank des 4×4-Antriebs bietet der Grand Canyon S 600 dazu auch auf unbefestigten Straßen ein sicheres Fahrgefühl. Der Motor reagiert dazu dynamisch und bietet ausreichend Leistung, um sowohl in der Stadt als auch auf Landstraßen komfortabel unterwegs zu sein. Die Federung ist angenehm, und auch bei längeren Fahrten bleibt der Fahrkomfort hoch. Die Geräuschdämmung im Innenraum ist durchweg positiv. Wind- und Motorgeräusche bleiben im Hintergrund, sodass man sich gut unterhalten oder entspannen kann. Die Sitze sind ergonomisch gestaltet und bieten auch auf längeren Strecken hohen Komfort. Der Verbrauch war jedoch je nach Fahrweise und Straße unterschiedlich, bedingt durch die reifenbedingte Limitisierung auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Grundsätzlich kamen wir aber mit 10 bis 12 Litern pro 100 Kilometer Wegstrecke hin, wobei der Kraftstofftank 93 Liter umfasst.

Innenraum

Im Innenraum bietet der Grand Canyon S ein gut durchdachtes Raumkonzept. Die Küche ist dabei kompakt, aber dafür trotzdem voll ausgestattet. Der Schlafbereich bietet hingegen zwar genug Platz für zwei Personen, ist aber durch das Querschlafen und einer Bettgröße von 195 x 135 cm (mit Lattoflex-Schlafkomfortsystem) etwas beengt. Speziell der Raum, welcher weiter nach hinten zu den Hecktüren geht, verjüngt sich immer mehr. Für angenehme Wärme sorgt eine Diesel-Warmluftheizung mit Boiler.

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Das schwenkbare Bad ist mit einer integrierten Dusche und Toilette kompakt und funktional gestaltet. Eine Optimierung gab es beim Waschbecken, wo keine manuelle Entriegelung mehr notwendig ist. Was leider immer noch fehlt, ist ein Halter für den Duschkopf im Innenraum. Hier ist angedacht, den Duschkopf selbst in der Hand zu halten, was für ein eingeschränktes Duscherlebnis sorgt. Sowohl das Querschlafen und das eingeschränkte Duscherlebnis könnte jedoch mit dem neuen Grand Canyon S 700 gelöst sein, welcher dann mit einem größeren und schwenkbaren Bad sowie Längsbetten kommen wird.

Die Materialen im Innenraum sind vermutlich ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Fahrzeugklasse. Die Sitze in einer Stoff- & Lederkombination sind sehr bequem und ermöglichen lange Fahrten ohne Rückenschmerzen. Die Holzverkleidung, welche so aus dem Concept Car VisionVenture übernommen wurde, sieht sehr hochwertig aus und lässt sich dank eingebauten Schienen mit allerlei Zubehör bestücken. Vom Tablethalter bis zum Gewürzregal, es sind die kleinen Lösungen, die es im Van ausmachen. Ebenfalls neu und erwähnenswert ist der festverbaute Armatur in der Küche, – ein echtes Upgrade im Vergleich zur Klapparmatur aus dem Vorgänger. Neben einem zweiflammigen Kochfeld, einer Spüle und einem 12 Volt Kompressor Kühlschrank (90 Liter) bietet das Modell zusätzlich über ausreichenden Stauraum und bleibt so aufgeräumt und gleichzeitig praktisch.

Auf Achse

Unsere Tour mit dem Grand Canyon S 600 4×4 sollte uns über Süddeutschland und den Gardasee nach Venetien führen. Auf dieser Route waren die AT-Reifen nicht wirklich notwendig und manchmal wünschte man sich doch leisere Reifen, aber spätestens wenn man den Hymer von außen sieht, vergisst man das lautere Abrollgeräusch gern wieder. Mit seiner angenehmen Größe hatten wir auf keinem Campingplatz oder den teilweise engen Straßen von Italien ein Problem – auch wenn die 360 Grad Kamera das ein oder andere mal gute Dienste leisten musste. Die Zuladung des Fahrzeuges reicht auf bis zu 940 kg.

Warum er nur fast alles kann?

Leider mussten wir unsere Tour vorzeitig abbrechen, – denn was der Grand Canyon S nicht kann, ist für gutes Wetter garantieren oder dafür sorgen, dass man Gesund bleibt. Deshalb kann er (mit einem Augenzwinkern) 🙂 nur fast alles. Die Punkte, die man vom Modell erwartet, kann er – und da liefert er auch wirklich gut ab.

Fazit und Preis

In vielen wichtigen Punkten hat man bei Hymer nachgebessert und sich dem Feedback von den Kunden und uns angenommen. Leider wurde auch am Preis geschraubt: der Basispreis des Grand Canyon S 600 ist auf 95.500 Euro gestiegen. In unserer Ausstattung landet man aber auch schnell bei über 130.000 Euro. In dieser Preisregion angekommen, wäre eine Alternative wohl auch ein teilintegriertes Wohnmobil, welches zusätzlichen Platz in einer Heckgarage bietet oder Platz für eine Standklimaanlage ermöglicht.

Der HYMER Grand Canyon S 600 4×4 überzeugt durch seine Kombination aus Offroad-Fähigkeiten und Wohnkomfort. Er ist ideal für Reisende, die Abenteuer suchen, ohne auf Annehmlichkeiten verzichten zu wollen. Die durchdachte Ausstattung und das ansprechende Design machen ihn zu einem attraktiven Begleiter für Kurztrips sowie längere Reisen. Bis auf wenige Kleinigkeiten würden wir den HYMER Grand Canyon S 600 gerne in unseren Fuhrpark übernehmen und freuen uns schon auf einen Test des 700er Modells oder eines teilintegrierten Modells von Hymer.

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JMK
17 Tage zuvor

S 600? Interessant, dass MB bei der Modellbezeichnung kein Veto eingelegt hat.

Marc W.
Reply to  JMK
17 Tage zuvor

Irgendwie Tradition. Auch eine Wasch- oder Kaffeemaschine dürfte vermutlich so heißen.
Mir missfällt, dass bei den Wettbewerbern vielfach „weniger nüchterne“ Armaturenbretter und Instrumente geboten werden.
Fahren mit Genuss darf nie unterschätzt werden, und da ist das KI/ Navi prägend !

Alex
Reply to  Marc W.
16 Tage zuvor

Bei welchem Wettbewerber ist das weniger nüchtern ?

Hard Core Pure Luxury
17 Tage zuvor

Ein Auto, dass so billig ist, dass nicht einmal die Front lackiert wird, kann nur ein Luxus Auto von Mercedes sein! Kein Porsche, kein BMW und kein Ferrari leistet sich so eine Peinlichkeit auf 4 Rädern… Und da wundert man sich in Stuttgart, dass die Kunden den Luxusanspruch von Mercedes nicht ernst nehmen…

Ralf
Reply to  Hard Core Pure Luxury
17 Tage zuvor

Die Front gibt es auch lackiert.
Hier wird aber vermutlich für den Look (und auch für die Offroad-Praktikabilität) auf unlackierte Plastik gesetzt.

Panda
Reply to  Hard Core Pure Luxury
17 Tage zuvor

Die Front kann man lackiert bestellen. Bei der Konkurrenz sieht das übrigens genau so aus, denn es handelt sich um Transporter. Je nach Aufbauhersteller kriege ich eben die lackierte oder unlackierte Variante als Standard, egal ob Fiat, Ford, VW, Mercedes, Renault. Seit wann bauen BMW und Porsche Vans? Ich verstehe den Punkt nicht. Das am Luxunsanspruch gezweifelt wird, schön und gut, aber das anhand deines Punktes festzumachen, ist schon irgendwie seltsam und unpassend.

Hard Core luxury
Reply to  Panda
16 Tage zuvor

„egal ob Fiat, Ford, VW, Mercedes, Renault“
Genau das ist der Punkt! Mercedes will aber nicht mit Ford, Fiat und co verglichen werden… Diese Transporter mit Citan und co. passen einfach nicht zur premium Marke Mercedes!

Pano
Reply to  Hard Core Pure Luxury
16 Tage zuvor

Für den Fall, daß es nicht aufgefallen ist, aber der Sprinter ist ein Van.
Grüße
Pano

Schöckl
Reply to  Hard Core Pure Luxury
16 Tage zuvor

Bitte hier ein Like dalassen wer die Ironie des Posts verstanden hat…

dertutnix
Reply to  Hard Core Pure Luxury
16 Tage zuvor

wer serienmäßig lackiert Stoßstangen bei nem Offroader verlangt, geht auch mit Sandalen ins Hochgebirge

Alex
Reply to  Hard Core Pure Luxury
16 Tage zuvor

Mal wieder ein echter Schwachsinnskommemtar ohne sich vorher mal informiert zu haben

Co.Driver
17 Tage zuvor

Der Mercdes unter den Wohnmobilen: Fiat Ducato