Daimler setzt Erfolgskurs mit Bestwerten bei Absatz, Umsatz und EBIT im ersten Quartal fort

Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat mit Bestwerten bei Absatz und Umsatz und einem deutlich gesteigerten Ergebnis ihren Erfolgskurs im Auftaktquartal des Jahres 2015 fortgesetzt.

Mercedes-Benz S 63 AMG (V 222) 2013

Insgesamt setzte das Unternehmen im ersten Quartal mit 641.600 Pkw und Nutzfahrzeugen weltweit 13% mehr Fahrzeuge als im Vorjahresquartal ab. Mercedes-Benz Cars verzeichnete mit einem Plus von 18% auf 459.700 abgesetzte Einheiten das bisher absatzstärkste erste Quartal der Unternehmens­geschichte. Der Konzern-Umsatz lag im Berichtsquartal bei 34,2 Mrd. € und damit 16% über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Wechselkurs­veränderungen betrug der Umsatzanstieg 9%. Der Konzern erwirtschaftete ein EBIT von 2.906 (i. V. 1.787) Mio. €. Aufgrund der positiven Entwicklung der größten Geschäftsfelder verbesserte sich auch das EBIT aus dem laufenden Geschäft auf 2.930 (i. V. 2.072) Mio. € deutlich um 41%. Das Konzernergebnis stieg ebenfalls deutlich um 89% auf 2.050 Mio. €.

Zum Anstieg des EBIT um 63% trug überwiegend das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars bei. Die Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen auf das weitere Absatzwachstum in allen Regionen zurückzuführen. Bei Daimler Trucks und Mercedes-Benz Vans waren ebenfalls deutliche Ergebnis­verbesserungen zu verzeichnen. Daimler Buses konnte dagegen das sehr hohe Ergebnis des Vorjahres marktbedingt nicht erreichen. Bei Daimler Financial Services führte insbesondere das gestiegene Vertragsvolumen zu einem Anstieg des Ergebnisses. Wechselkursveränderungen haben sich insgesamt positiv auf das operative Ergebnis ausgewirkt.

Darüber hinaus haben die in der u.a. Tabelle dargestellten Sonderfaktoren das EBIT im ersten Quartal 2015 und 2014 beeinflusst.

Der im Berichtsquartal ausgewiesene Aufwand für Ertragsteuern von 751 Mio. € erhöhte sich wegen des erheblich gestiegenen Vorsteuer­gewinns gegenüber dem Vorjahr um 187 Mio. €. Das Konzernergebnis verdoppelte sich nahezu auf 2.050 (i. V. 1.086) Mio. €. Dabei entfiel auf Minderheitsanteile ein Gewinn von 87 (i. V. 59) Mio. €. Der Anteil der Aktionäre der Daimler AG am Konzernergebnis betrug 1.963 (i. V. 1.027) Mio. €; das Ergebnis je Aktie stieg auf 1,83 (i. V. 0,96) €.

Gegenüber dem 31. Dezember 2014 erhöhte sich die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts von 17,0 Mrd. € auf 20,5 Mrd. €. Der Anstieg war im Wesentlichen auf den höheren Free Cash Flow des Industriegeschäfts von 2,3 Mrd. € sowie auf positive Wechselkurseffekte zurückzuführen.

„Wir sind sehr solide finanziert und nutzen die attraktiven Refinanzierungs­bedingungen rund um den Globus. In China haben wir in diesem Monat den dritten Pandabond begeben. Bei den Finanzdienstleistungen wachsen wir weiter profitabel, investieren in den Ausbau des Geschäftsmodells und verzeichnen historisch niedrige Kreditausfallraten“, sagte Uebber.

Zum Ende des ersten Quartals 2015 waren bei Daimler weltweit 283.541 (Jahresende 2014: 279.972; Ende März 2014: 276.322) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 170.296 (Jahresende 2014: 168.909; Ende März 2014: 167.746) in Deutschland tätig.

Die Geschäftsfelder im Einzelnen

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars stieg in den ersten drei Monaten 2015 um 18% auf 459.700 Einheiten. Damit war das zurückliegende Vierteljahr das bisher absatzstärkste erste Quartal. Wachstumstreiber in Westeuropa war erneut Großbritannien mit einem Plus von 17%; in Deutschland stieg der Absatz um 11%. Auch in den größten Märkten USA (+14%) und China (+24%) sowie in Japan (+23%) und Südkorea (+20%) wurde der Wachstumskurs erfolgreich fortgesetzt.

Der Umsatz nahm um 15% auf 19,5 Mrd. € zu. Das EBIT des Geschäftsfelds lag mit 1.841 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 1.183 Mio. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 9,4 (i. V. 7,0)%. Die Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen auf das weitere Absatzwachstum in allen Regionen zurückzuführen. Dazu haben insbesondere die neue C-Klasse sowie die erweiterte Kompaktwagenpalette beigetragen. Ergebniszuwächse erzielte Mercedes-Benz Cars auch durch eine bessere Preisdurchsetzung. Zudem wirkten sich Effizienzmaßnahmen positiv auf das Ergebnis aus. Die Ergebnis­entwicklung war jedoch auch geprägt von einer veränderten regionalen Struktur des Absatzes, unter anderem durch den höheren Anteil lokal produzierter Fahrzeuge in China. Darüber hinaus haben sich Aufwendungen für Produktattraktivierungen, Kapazitätserweiterungen, Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge sowie Währungseffekte im Ergebnis niedergeschlagen. Zudem sind einmalige Effekte aus der Verlagerung der Hauptverwaltung der Mercedes-Benz USA, LLC. und aus dem Verkauf von Immobilien in den USA enthalten.

Der Absatz von Daimler Trucks stieg im ersten Quartal um 4% auf 112.400 Einheiten. Die anhaltend starke Konjunktur in der NAFTA-Region ließ die Lkw-Nachfrage dort weiter steigen: Mit 40.800 verkauften Fahrzeugen lag der Absatz um 18% über dem Vorjahresquartal. Der Absatz in Westeuropa lag mit 11.500 Lkw leicht unter dem Vorjahresniveau (-2%); gleichzeitig konnte Mercedes-Benz Lkw dort seine Marktführerschaft behaupten. Die weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen belasteten die Lkw-Nachfrage in Lateinamerika merklich. Daher blieb der Absatz mit 7.200 (i. V. 10.200) Fahrzeugen in dieser Region deutlich unter dem Vorjahres­wert. Die Verkäufe in Asien blieben spürbar hinter dem Vorjahresniveau zurück, insbesondere aufgrund der unerwartet schwachen Markt-entwicklung in Indonesien. Hier verminderte sich der Absatz auf 10.000 (i. V. 14.200) Einheiten. Auch in Japan lag der Absatz mit 12.300 (i. V. 13.400) verkauften Einheiten unter dem Vorjahr. Anhaltend auf Wachstumskurs bewegt sich das noch junge Geschäft in Indien, wo der Absatz deutlich auf 3.600 (i. V. 2.200) Fahrzeuge stieg.

Der Umsatz erreichte 8,4 Mrd. € (+18%). Das EBIT des Geschäftsfelds lag mit 472 (i. V. 341) Mio. € deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Umsatzrendite erreichte 5,6 (i. V. 4,8)%. Insbesondere der Absatzanstieg in der NAFTA-Region sowie Wechselkurseffekte trugen positiv zur Ergebnis­entwicklung bei. Auch die Realisierung von weiteren Effizienzgewinnen schlug sich positiv im Ergebnis nieder. Gegenläufig beeinflussten vor allem Absatzrückgänge in Lateinamerika und Indonesien, erhöhte Garantiekosten sowie Aufwendungen für Kapazitätserweiterungen das Ergebnis von Daimler Trucks. Weiterhin entstanden Aufwendungen aus der Bewertung der Atlantis Foundries (Pty.) Ltd., deren Verkauf Ende Februar beschlossen wurde. Ebenso belasteten Personalmaßnahmen im Rahmen des fortgeführten Optimierungsprogramms in Brasilien das EBIT.

Mercedes-Benz Vans steigerte seinen Absatz im ersten Quartal 2015 um 4% auf 63.800 Einheiten. Wachstumstreiber waren in den ersten drei Monaten des Jahres die Kernregion Westeuropa mit einem deutlichen Zuwachs auf 41.700 Einheiten, hier vor allem Deutschland (+15%), sowie Osteuropa (+16%). In den USA setzte sich der Erfolgskurs mit einem Plus von 24% auf 6.200 abgesetzte Fahrzeuge fort.

Der Umsatz wuchs verglichen mit dem Vorjahresquartal um 0,2 Mrd. € auf 2,4 Mrd. €. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete ein operatives Ergebnis von 215 (i. V. 123) Mio. €. Die Umsatzrendite stieg auf 8,9% gegenüber 5,6% im Vorjahresquartal. Der Umsatz und das Ergebnis von Mercedes-Benz Vans wurden im Berichtsquartal von einem sehr positiven Produktmix geprägt. Zusätzlich trugen insbesondere die gute Nachfrageentwicklung in Europa und der NAFTA-Region sowie Effizienzverbesserungen zum Ergebnisanstieg bei. Wechselkurseffekte belasteten die Ergebnisentwicklung.

Der Absatz von Daimler Buses lag im ersten Vierteljahr 2015 mit 5.700 Bussen und Fahrgestellen deutlich unter dem ungewöhnlich hohen Vorjahreswert von 6.700 Einheiten. Der Absatzrückgang ist im Wesentlichen auf das schwächere Fahrgestellgeschäft in Lateinamerika zurückzuführen, das durch die anhaltend gute Nachfrage nach den Komplettbussen in Westeuropa und in der Türkei nicht kompensiert werden konnte.

Der Umsatz lag aufgrund des stärkeren Anstiegs bei Komplettbussen mit 877 (i. V. 859) Mio. € leicht über dem Vorjahr. Das EBIT des Geschäftsfelds betrug 34 Mio. €, lag jedoch marktbedingt unter dem sehr hohen Vorjahresniveau von 53 Mio. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 3,9 (i. V. 6,2)%. Die angespannte wirtschaftliche Lage in Brasilien und der damit verbundene Marktrückgang bei Fahrgestellen haben das Ergebnis negativ beeinflusst. Eine hohe Nachfrage nach Komplettbussen, ein positiver Produktmix in Westeuropa sowie positive Wechselkurseffekte konnten die rückläufige Absatzentwicklung in Lateinamerika teilweise ausgleichen.

In allen automobilen Geschäftsfeldern wirkte sich darüber hinaus die Restrukturierung des konzerneigenen Vertriebs in Deutschland aus.

Daimler Financial Services schloss im ersten Quartal rund 342.000 neue Leasing- und Finanzierungsverträge ab (+19%); damit stieg das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um 34% auf 13,2 Mrd. €. Das Vertrags­volumen lag zum Ende des ersten Quartals mit 108,7 Mrd. € erstmals über der Marke von 100 Mrd. €. Gegenüber dem Jahresende 2014 betrug der Zuwachs 10%. Wechselkursbereinigt wuchs das Vertragsvolumen um 3%.

Im ersten Quartal 2015 erzielte das Geschäftsfeld ein Ergebnis von 409 Mio. € und lag somit über dem Vorjahreswert (i. V. 397 Mio. €). Ausschlaggebend hierfür waren vor allem das in allen Regionen gestiegene Vertragsvolumen und positive Wechselkurseffekte. Gegenläufig wirkten sich höhere Aufwendungen für die Ausweitung der Geschäftstätigkeit aus.

Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten sind Aufwendungen in Höhe von 80 (i. V. 314) Mio. € entstanden. Im Vorjahr waren der Aufwand aus der Absicherung des Aktienkurses von Tesla in Höhe von 161 Mio. € sowie der Aufwand von 118 Mio. € aus der Ausübung der Put-Option auf die Beteiligung an Rolls-Royce Power Systems Holding (RRPSH) enthalten. Aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ergab sich im ersten Quartal 2015 ein Ertrag von 15 (i. V. 4) Mio. €.

Investitionen
Im Berichtsquartal wurden insgesamt 1,0 Mrd. € für neue Produkte und Technologien, die Erweiterung der Kapazitäten sowie für Modernisierungs­maßnahmen insbesondere an den Produktions- und Montagestandorten investiert. Darüber hinaus wurden 1,5 Mrd. € für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Insgesamt sind in diesem und im kommenden Jahr Investitionen für Sachanlagen sowie für Forschungs- und Entwicklungs­projekte von rund 25 Mrd. € geplant.

Ausblick Märkte
Zu Beginn des zweiten Quartals sind die Perspektiven für eine anhaltende Expansion der Weltwirtschaft weiterhin intakt. Angesichts des markanten Rückgangs der Rohölpreise, der anhaltend unterstützenden geldpolitischen Maßnahmen wichtiger Notenbanken sowie ausgesprochen niedriger Inflationsraten ist das Momentum der Weltwirtschaft mit erwarteten Zuwachsraten von knapp 3% allerdings weiter eher verhalten.

Im Einklang mit der weiterhin eher moderaten konjunkturellen Dynamik ist für die weltweite Pkw-Nachfrage im Jahr 2015 mit einem Anstieg von rund 3% zu rechnen. Der weltgrößte Pkw-Markt China dürfte nochmals deutlich zulegen und damit den mit Abstand größten Beitrag zum weltweiten Zuwachs beisteuern. Auch der US-amerikanische Markt sollte sich weiterhin solide entwickeln und ein Volumen von 17 Mio. Fahrzeugen erreichen. In Westeuropa ist mit einer anhaltenden Erholung der Nachfrage zu rechnen, wobei sich die Ausgangssituation der Einzelmärkte weiterhin deutlich unterscheidet. Im deutschen Pkw-Markt werden ein moderater Anstieg und ein Marktniveau von gut 3 Mio. Einheiten erwartet. Auf dem japanischen Markt ist für 2015 von einer entsprechenden Korrektur und einem Rückgang der Nachfrage auszugehen, nachdem er sich seit mehreren Jahren aufgrund verschiedener Sondereffekte auf einem künstlich überhöhten Niveau bewegte. In den großen Schwellenländern neben China bleibt das Bild im Jahr 2015 gemischt. In Indien ist mit einer Erholung der Pkw-Nachfrage zu rechnen. Im Gegensatz dazu ist in Russland aufgrund der tiefen Konjunkturkrise von einem drastischen Rückgang der Pkw-Verkäufe auszugehen.

Auf dem weltweiten Markt für mittelschwere und schwere Lkw ist nach dem spürbaren Nachfragerückgang des vergangenen Jahres für 2015 nochmals mit einer rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Zudem wird die Situation in regionaler Hinsicht weiterhin unterschiedlich bleiben. Die erfreulichste Entwicklung verspricht erneut die NAFTA-Region. Die wesentlichen Konjunkturindikatoren sprechen dort für ein weiterhin günstiges Lkw-Marktumfeld und lassen einen Nachfrageanstieg von 10 bis 15% erwarten. Für den europäischen Markt haben sich die volkswirt­schaftlichen Aussichten seit Jahresbeginn aufgehellt, sodass Daimler zwischenzeitlich mit einem Marktzuwachs von 5 bis 10% rechnet. Nochmals deutlich verschlechtert haben sich dagegen die Marktbedingungen in Brasilien. Von einem niedrigen Niveau kommend muss hier inzwischen von einem weiteren starken Rückgang in der Größenordnung von 30% ausgegangen werden. Der japanische Markt für leichte, mittelschwere und schwere Lkw zeigt sich trotz verhaltener Konjunkturentwicklung relativ robust, sodass für das Jahr 2015 mit einem Marktvolumen in der Größenordnung des Vorjahres gerechnet wird. In Indonesien ist hingegen nach einem sehr schwachen Jahresstart davon auszugehen, dass die Nachfrage das Vorjahresniveau um rund 20% verfehlen wird. In Russland wird die tiefe Rezession den Markt weiterhin belasten, sodass die Nachfrage erneut stark zurückgehen dürfte. In Indien ist hingegen dank leicht verbesserter volkswirtschaftlicher Perspektiven mit einer spürbaren Markt­erholung zu rechnen. Die Lkw-Nachfrage in China steht aktuell wegen der Einführung der Emissionsnorm CN4 (analog Euro IV) unter Druck. Daimler erwartet daher, dass der Markt das Vorjahresniveau deutlich verfehlen wird.

Für das Jahr 2015 rechnet das Unternehmen in Europa mit einem leichten Marktwachstum sowohl für mittelgroße und große Transporter als auch bei den kleinen Transportern. Für die USA wird ein deutliches Wachstum im Markt für große Transporter angenommen. In Lateinamerika geht Daimler von einem deutlichen Rückgang des Marktes für große Transporter aus, in China wird im vom Konzern adressierten Markt mit einer Nachfrage auf Vorjahresniveau gerechnet.

Bei Bussen rechnet das Unternehmen in Europa mit einem Marktvolumen, das leicht über dem sehr niedrigen Vorjahresniveau liegt. In Brasilien dürfte sich die Busnachfrage im Jahr 2015 noch einmal deutlich verringern.

Ausblick Geschäftsfelder

Auf Basis der Planungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass der Konzernabsatz im Jahr 2015 deutlich gesteigert werden kann.

Mercedes-Benz Cars knüpft 2015 an den Erfolg aus dem vergangenen Jahr an und baut seine Marktposition weiter aus. Nach dem besten ersten Quartal will das Geschäftsfeld den Absatz auch im Gesamtjahr 2015 deutlich steigern und damit erneut einen Absatzrekord erzielen. Dazu werden vor allem die C-Klasse Limousine und das T-Modell beitragen. Im Laufe des Jahres wird die Produktoffensive weiter fortgesetzt und damit für zusätzliche Wachstumsimpulse sorgen. 2015 kommen insgesamt acht neue oder überabeitete Pkw-Modelle auf den Markt. Den Anfang machte die Mercedes-Maybach S-Klasse im Februar, das erste Produkt der neuen Sub-Marke. Im März folgten der Mercedes-AMG GT und der CLA Shooting Brake, der mit seinem einzigartigen Design die erfolgreiche Kompaktwagen-Familie ergänzt. Im zweiten Halbjahr stehen die neuen SUV-Modelle als wichtige Wachstumstreiber im Mittelpunkt. Im Juli kommt das GLE-Coupé auf den Markt, das bereits im Januar in Detroit seine Weltpremiere feierte. Bis zum Ende des Jahres werden weitere vier Modelle in den Markt eingeführt, darunter zwei SUVs. Mit diesen Fahrzeugen bedient Mercedes-Benz die weiterhin steigende Nachfrage nach Premium-SUVs und ermöglicht so weitere Absatzimpulse. Zu einer deutlichen Absatzsteigerung werden auch die beiden smart Modelle beitragen, die ab diesem Jahr in allen Kernmärkten verfügbar und mit »twinamic« Doppelkupplungsgetriebe bestellbar sind.

Daimler Trucks erwartet für das Jahr 2015 eine deutliche Absatz­steigerung. In Westeuropa dürfte eine anziehende Investitionstätigkeit zu steigenden Ersatzbeschaffungen bei Lkw führen. Daher dürften die Verkaufszahlen in dieser Region über dem Vorjahr liegen. In der Türkei rechnet Daimler Trucks für das Jahr 2015 mit merklichen Vorzieheffekten aufgrund der Euro-VI-Einführung im Jahr 2016. Die wirtschaftliche Situation in Brasilien hat sich in den letzten Monaten weiter verschärft. Die politische Situation und ungünstigere Finanzierungskonditionen lähmen die Investitionstätigkeit, sodass mit deutlich rückläufigen Absatzzahlen gerechnet werden muss. Für die NAFTA-Region geht Daimler Trucks davon aus, dass der Absatz, einhergehend mit der Markterwartung, erneut deutlich über dem Vorjahr liegen wird. Die neuen und erfolgreichen Produkte sollten die Marktführerschaft in dieser Region sichern.

In Asien erwartet das Geschäftsfeld Verkaufszahlen, die in etwa auf Vorjahresniveau liegen. Der weitere Ausbau des Händlernetzes dürfte in Indien eine spürbare Absatzsteigerung ermöglichen. Darüber hinaus sollte das erweiterte Angebot an FUSO Fahrzeugen aus Chennai für zusätzliches Absatz­wachstum außerhalb Indiens sorgen. In Indonesien erwartet Daimler Trucks für das Gesamtjahr noch keine Umkehrung des schwächeren Markttrends. In Japan geht das Geschäftsfeld davon aus, dass die Verkaufszahlen in der Größenordnung des hohen Vorjahresniveaus liegen werden.

Mercedes-Benz Vans plant für das Jahr 2015 einen deutlichen Absatzanstieg. Vor allem im Kernmarkt Europa rechnet das Geschäftsfeld bei den mittelgroßen und großen Fahrzeugen mit einem deutlichen Absatzzuwachs. Hierzu werden vor allem der neue gewerbliche Transporter Vito und die privat genutzte Großraumlimousine V-Klasse beitragen. Diese sind nach der Markteinführung im Jahr 2014 nun voll verfügbar. Im Rahmen der Geschäftsfeldstrategie »Mercedes-Benz Vans goes global« wird der Vito in diesem Jahr auch in Nord- und Lateinamerika eingeführt. Dies wird dort für zusätzliche Nachfrageimpulse sorgen. Mit dem Sprinter, den die Transporter-Sparte künftig auch in Nordamerika produzieren wird, strebt Mercedes-Benz Vans in diesen Märkten ebenfalls weiteres Wachstum an.

Daimler Buses geht davon aus, die Marktführerschaft in seinen Kernmärkten bei den Bussen über 8t mit innovativen und hochwertigen neuen Produkten behaupten zu können. Für das Jahr 2015 rechnet die Bus-Sparte nun insgesamt mit einem deutlichen Absatzrückgang. Dabei geht Daimler Buses von einem signifikanten Rückgang in Lateinamerika aus, während eine stabile Absatzentwicklung in Europa sowie steigende Absatzzahlen in Mexiko erwartet werden.

Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2015 einen deutlichen Anstieg sowohl beim Neugeschäft als auch beim Vertragsvolumen. Ausschlaggebend hierfür sind die Wachstumsoffensiven der automobilen Geschäftsfelder, die zielgruppengerechte Ansprache jüngerer Kunden, die Ausweitung des Geschäfts insbesondere in Asien sowie die Weiter­entwicklung der Online-Vertriebskanäle. Außerdem wird das Angebot an Mobilitätsdienstleistungen weiter ausgebaut.

Ausblick Daimler

Daimler geht davon aus, dass der Konzernumsatz im Jahr 2015 deutlich zunehmen wird. In regionaler Hinsicht erwartet das Unternehmen für Asien und Nordamerika die höchsten Zuwächse, aber auch in den anderen Regionen sollte das Geschäftsvolumen wachsen.

Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung sowie der Planungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, das EBIT aus dem laufenden Geschäft im Jahr 2015 deutlich zu steigern.

Für die einzelnen Geschäftsfelder strebt das Unternehmen im Jahr 2015 die folgenden EBIT-Ziele aus dem laufenden Geschäft an:

– Mercedes-Benz Cars: deutlich über Vorjahresniveau,
– Daimler Trucks: deutlich über Vorjahresniveau,
– Mercedes-Benz Vans: deutlich über Vorjahresniveau,
– Daimler Buses: deutlich unter Vorjahresniveau und
– Daimler Financial Services: leicht über Vorjahresniveau.

Die erwartete Ergebnisentwicklung in den Automobilgeschäftsfeldern wird sich im Jahr 2015 auch positiv im Free Cash Flow des Industriegeschäfts niederschlagen. Beim Vergleich mit dem Wert des Jahres 2014 ist zu berücksichtigen, dass der industrielle Free Cash Flow des Jahres 2014 durch den Verkauf der Anteile an RRPSH und Tesla sowie die außer­ordentliche Dotierung der deutschen Pensionsvermögen und die Abgeltung eines Gesundheitsfürsorgeplans in Nordamerika beeinflusst war. Für das Jahr 2015 erwartet Daimler einen Free Cash Flow aus dem Industrie­geschäft, der die Dividendenzahlung im Jahr 2015 in Höhe von 2,6 Mrd. € deutlich übersteigt. Da die Investitionen in Sachanlagen nochmals leicht und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich gesteigert werden, geht das Unternehmen allerdings davon aus, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts deutlich unter dem Wert des Jahres 2014 (2014: 5,5 Mrd. €) liegen wird. „Vor dem Hintergrund der Entwicklung im ersten Quartal zielen wir aus heutiger Sicht auf das obere Ende der Bandbreite ab“, sagte Finanzvorstand Uebber.

Angesichts der insgesamt sehr günstigen Geschäftsentwicklung, die für das Jahr 2015 erwartet wird, werden die Produktionsumfänge weiter ansteigen. Gleichzeitig werden die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, die in den zurückliegenden Jahren in allen Geschäftsfeldern durchgeführt wurden, nun in vollem Umfang greifen. Die mittel- und langfristig ausgerichteten Programme zur strukturellen Verbesserung der Geschäftsprozesse dürften zusätzliche Effizienzgewinne ermöglichen. Daimler geht deshalb davon aus, dass sich die Zahl der Beschäftigten nur geringfügig erhöhen wird.

Quelle: Daimler AG