Was der Vorstandswechsel im Jahr 2025 bei Mercedes bedeutet

Mercedes-Benz steht vor einem Personalwechsel im Vorstand, der 2025 nicht nur einen Generationenwechsel, sondern auch eine strategische Neuorientierung mit sich bringt. Dieser Wechsel tritt in den Bereichen Vertrieb, China-Geschäft und Integrität und Recht in Kraft.

Was der Vorstandswechsel im Jahr 2025 bei Mercedes bedeutet

Ab dem 1. März 2025 übernimmt Mathias Geisen, der bislang für die Van-Sparte verantwortlich zeichnete, den Bereich Vertrieb von Britta Seeger. Seeger wird hingegen ab Mai 2025 eine neue Rolle übernehmen und für die Personalangelegenheiten von rund 166.000 Mitarbeitern zuständig. Sehr vermutlich erfolgte der Wechsel von Britta Seeger nicht auf Wunsch von Seeger selbst. Zudem scheidet Sabine Kohleisen, die bisher als Personalchefin tätig war, aus dem Unternehmen aus. Diese Änderungen folgen einem altersbedingten Ausscheiden der bisherigen Vorstandsmitglieder. Auch Hubertus Troska, der seit 2014 für das China-Geschäft zuständig war, wird zum 1. Februar 2025 in den Ruhestand treten. Als sein Nachfolger wird Oliver Thöne, bislang Leiter der Produktstrategie, benannt. Troska bleibt dem Unternehmen  bis Ende Juli 2025 als Generalbevollmächtigter für China erhalten.

Im Ressort Integrität und Recht verlässt Renata Jungo Brüngger den Vorstand auf eigenen Wunsch. Sie war zehn Jahre in dieser Position tätig und hat maßgeblich zur Aufstellung des Unternehmens in rechtlichen und ethischen Fragen beigetragen. Ihr Nachfolger, Olaf Schick, kommt von Continental, wo er ebenfalls im Bereich Finanzen, Controlling, Integrität und Recht tätig war. Schick hat zuvor viele Jahre bei Mercedes gearbeitet, unter anderem als Leiter des Bereichs Finance & Controlling Greater China.

Trotz dieser Veränderungen bleiben die Ämter von CEO Ola Källenius, Finanzchef Harald Wilhelm, CTO Markus Schäfer und Produktionschef Jörg Burzer unberührt. Sie gehören weiterhin zum Führungsteam, was auf eine gewisse Kontinuität in der Unternehmensführung hinweist.

Was der Vorstandswechsel im Jahr 2025 bei Mercedes bedeutet

Hintergründe des Wechsels

Der Personalumbau bei Mercedes ist vor allem durch das altersbedingte Ausscheiden einiger Vorstandskräfte bedingt. Der Wechsel markiert auch einen klaren Generationenwechsel, da die neuen Vorstandmitglieder allesamt nach 1970 geboren sind und damit deutlich jünger als ihre Vorgänger. Allerdings verliert Mercedes im Zuge dieses Umbaus zwei Frauen im Vorstand: Sabine Kohleisen und Renata Jungo Brüngger. Dies bedeutet, dass künftig nur noch Britta Seeger als Frau im Führungsgremium verbleibt.

Ein strategischer Hintergrund des Wechsels im Vertrieb könnte darin begründet sein, dass der Bereich unter der Führung von Britta Seeger in den letzten Jahren mit zu vielen Herausforderungen konfrontiert war. Insbesondere die Einführung des Agentursystems stieß auf Widerstand im Unternehmen und sorgte teilweise für Verunsicherung. Zudem wird der geplante Verkauf der eigenen Mercedes-Niederlassungen als problematisch angesehen, da unklar ist, wie viele Standorte effektiv tatsächlich Käufer finden werden. Was der Vorstandswechsel im Jahr 2025 bei Mercedes bedeutet

Perspektiven für die Zukunft

Der Personalwechsel in der chinesischen Niederlassung und im Vertrieb von Mercedes-Benz könnte hingegen auf eine neue strategische Ausrichtung hinweisen. Oliver Thöne, der ab Februar 2025 das China-Geschäft übernimmt, ist deutlich stärker mit der Produktstrategie des Unternehmens vertraut als sein Vorgänger. Unter der neuen Führung wird eine intensivere Lokalisierung der Mercedes-Produkte in China erwartet, mit besonderem Fokus auf die Integration der Fahrzeuge in das digitale Ökosystem der Kunden. Mercedes will so eine stärkere Marktposition im wachsenden Elektromobilitätsmarkt aufbauen, in dem die Marke bislang noch eine geringe Rolle spielt.

Mathias Geisen, der künftig den Vertrieb verantworten wird, hat sich in der Vergangenheit als Vertriebsstratege erwiesen. Unter seiner Leitung konnte die Van-Sparte von Mercedes deutliche Erfolge erzielen, insbesondere durch einen intelligenten Produktmix und höhere Rentabilität. Er soll nun ähnliche Erfolge im Pkw-Bereich erzielen, sodass die Erträge steigen. Ein Teil dieser Strategie ist es, weiterhin verstärkt auf hochpreisige und gut ausgestattete Modelle zu setzen.

Zudem soll der Vertrieb künftig enger mit den Finanzdienstleistungen und dem Handel verzahnt werden, um Synergien zu heben und den Verkaufsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Fazit

Die Neubesetzungen im Vorstand von Mercedes sind nicht nur eine Reaktion auf das altersbedingte Ausscheiden langjähriger Führungskräfte, sondern eine strategische Neuausrichtung. Mit Oliver Thöne und Mathias Geisen übernimmt eine neue Generation von Führungskräften Verantwortung, die das Unternehmen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten sollen. Besonders im Vertrieb und in China ist mit einem Kurswechsel zu rechnen, der den Fokus auf eine stärkere Marktverankerung in China und die Maximierung der Erträge im Pkw-Bereich legt.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

29 Kommentare
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1 Monat zuvor

Text klingt nach Chatgpt…

Pano
1 Monat zuvor

Genau, lasst die Jugend ran 🙂
Bei Troska frage ich mich, ob der neue Job als Generalbevollmächtigter Ernst zu nehmen ist, oder ob er bis nächsten Juli der Frühstücksdirektor ist…
Grüße
Pano

Südhesse
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

Naja, wenn man 6 Monate vor dem Ruhestand seinen Vorstandsposten aufgibt um für die Restlaufzeit Generalbevollmächtigter zu werden (eine Position die es vorher so nicht gab), dann ist das schon ein starker Hinweis, dass es sich nicht um die wichtigste und zukunftsweisendste Stelle im Unternehmen handelt 😉

CH-Elch
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

„wegbefördert“ lautet das Schlüsselwort…

ilike
1 Monat zuvor

Ich bin gespannt was die neue Personalvorständin für Visionen hat. Die Angebote, die Frau Kohleisen geschaffen hat, waren gut. Aber kaum jemand hat sie wirklich genutzt, weil sich leider jeder fragte wofür. Am Ende stand der Fokus, subjektiv wahrgenommen, mehr auf die Etablierung von Diversität und Unternehmenskultur. Letzteres hat sich durch die Generationenunterschiede schwergetan. Themen wie Feedback oder respektvoller Umgang waren sehr herausfordernd. Moderne Kommunikationsmittel und Arbeitsplattformen werden immer noch nicht vollumfänglich genutzt. Ich vermute das als Erstes die flexiblen Arbeitsmodelle infrage gestellt werden und neu konzipiert werden. Bis einschließlich E3 ist ja schon vorbei mit Homeoffice.

Snoubort
Reply to  ilike
1 Monat zuvor

Ich tippe da auf eine best employee experience 4.0

martin
Reply to  ilike
1 Monat zuvor

Es wird auch Zeit das die Leute mal wieder bei der Arbeit erscheinen statt sich nur im Homeoffice auf Unternehmenskosten um seine Privatangelegenheiten zu kümmern.
Andererseits zeigt diese Thematik wie viele Leute im Unternehmen eigentlich gar nicht gebraucht werden und damit Kosten reduzierbar sind. Da kann man gut ansetzen wenn man den 3 Mrd € Einsparungstopf mit Leben füllen will.
Einfach mal auswerten wer in diesem Jahr mehr als 50 Tage im Homeoffice verbracht hat und diese Stellen abschaffen.

ilike
Reply to  martin
1 Monat zuvor

Ich teile ihre scheinbar sehr aufgeladene Meinung dazu nicht ganz. Es gab halt wohl solche und solche. Leider lässt sich wohl Fehlverhalten, wenn es diese denn gab, scheinbar nicht unter einzelnen klären. Die BV gibt eigentlich dafür Vorgaben. Außerdem wurden unentgeltlich neue, höherwertiger Tätigkeiten und damit Verbindlichkeiten geschaffen, die man mit den flexiblen Arbeitszeitmodellen „vergüten“ wollte. Ich hoffe das man bei einer Personalkostenreduzierung, wenn es die geben soll, auf natürliche Fluktuation setzt. Die ältere Generation holt man zu den neuen Themen sowieso nicht mehr ab. Man könnte es sich sonst mit jüngeren und innovativen Menschen verscherzen.

Ca Sieger
Reply to  ilike
1 Monat zuvor

Die Rückkehr zu 5 Tage Büropflicht wird vor allem junge Mitarbeiter abschrecken, die noch nicht seit 20 Jahren im Eigenheim im Speckgürtel von Stuttgart wohnen und noch versuchen müssen Familie und Beruf zu vereinen. Die alteingesessenen teuren Mitarbeiter, die jegliche Veränderung aussitzen wollen, sitzen diese auch weiterhin aus, nur dann halt wieder im Büro. Unternehmerisch gesehen einfach Schwachsinn.

Ralf
Reply to  Ca Sieger
1 Monat zuvor

Bei uns gibt es bereits Schwierigkeiten neue Leute anzuwerben. Gerade im IT-Bereich ist Homeoffice attraktiv.

Thomas
Reply to  ilike
1 Monat zuvor

Was bringt dich zu der Überheblichkeit zu behaupten, dass man ältere Menschen nicht mehr anholt und ab wann ist man alt?

Jennifer S.
Reply to  Thomas
1 Monat zuvor

Ab ca. 50 wird man alt und die MA sind nicht mehr am Zahn der Zeit

Dietmar Johnen
Reply to  Jennifer S.
1 Monat zuvor

Quatsch!!!!!!!!!!

Pano
Reply to  Jennifer S.
1 Monat zuvor

Jetzt musst du uns nur noch erklären wer dieser „Zahn der Zeit“ ist.

Südhesse
Reply to  martin
1 Monat zuvor

Völlig veraltetes Bild der Arbeitswelt. Als würde die Leute nur Leistung bringen, wenn der Chef hinter ihnen steht und auf die Finger kuckt.

Warum sollte z.B. ein Programmierer jeden Tag ins Büro fahren um dann dort genau das gleiche zu tun wie am heimischen Schreibtisch? Ein paar definierte Anwesenheitstage reichen völlig aus. Wenn man jetzt wieder auf 100% Anwesenheit besteht erreicht man nur, dass sich die guten Leute nach Firmen umsehen wo das ganze Arbeitsumfeld moderner organisiert ist.

Friesee
Reply to  Südhesse
1 Monat zuvor

Ja, das ist ja dann vielleicht auch gewollt. Statt Abfindungen gibt’s 5-Tage-Büro-Pflicht. Anders als bei Stream und Co. (den Abfindungsprogrammen) trifft es nicht die Guten sondern die Flexiblen und die Faulen.
Da ist ja auch was gekonnt

martin
Reply to  Südhesse
1 Monat zuvor

Tja, nur ist es halt in der Realtät so das man viele Leute welche im Homeoffice „arbeiten“ in den Kernarbeitszeit einfach nicht erreichen kann (weder telefonisch oder per Teams. Dann fragt man sich schon wo da gearbeitet wird.
In der Firma latsche ich einfach mal bei denen vorbei, das passt ihnen zwar nicht aber dann hab ich sie am Wickel.
Und grade diese Klientel hat in meinen Augen in Unternehmen nichts mehr verloren.
Naja,egal.
Ola wird nach Weihnachten ganz gewaltig da ran gehen. 20 tsd Job weg und 5 Mrd sparen bis 2027 laut Bericht im MM , kein Problem, ich weiss genügend Plätze wo man ansetzen kann.

Ralf
Reply to  martin
1 Monat zuvor

Homeoffice per se zu verteufeln klingt nach Frustration und Neid.

Auch wenn das niemand glaubt, gibt es Unternehmen, bei denen Homeoffice sehr wohl funktioniert und die Produktivität nicht leidet.
Das kommt natürlich auf den Arbeitsbereich an. Bei manchen ist es kein Unterschied, ob sie an dem Call von Zuhause aus teilnehmen oder km Büro vor dem Bildschirm sitzen.

Und nur weil man vor Ort ist, muss man nicht permanent arbeiten.

Wichtig sind die Rahmenbedingungen und Vorgaben sowie Absprachen mit dem Chef. Dann haben alle etwas davon.

Bertük
Reply to  Ralf
1 Monat zuvor

Und dann bin ich ausnahmsweise mal ins Büro: Kaffeemaschine kaputt, Kartusche im Wassersprudler leer, keine Seife auf der Toilette und überall wird im „hippen“ Großraumbüro per Headset gemeetet.

Sorry, dafür brauch ich nicht ins Büro.

Thomas
Reply to  Bertük
1 Monat zuvor

Hast du zu Hause auch eine kaputte Kaffeemaschine und keine Seife auf der Toilette?

Röland Schnellinger
Reply to  Bertük
1 Monat zuvor

Zuhause habe ich sogar Quellwasser und Kaffee trinke ich seit 20 Jahren nicht mehr. Ein Kräutertee aus dem Garten wirkt den Geist deutlich besser an. Und nein, ich habe mich nicht in Kessel und auch nicht in Dagersheim, Bondorf oder den anderen üblichen Orten der Konzernbeschäftigten niedergelassen. Schön weit weg mit Ruhe.

Siyo royo
Reply to  martin
1 Monat zuvor

Das ist dann doch einfach zu pauschal, bei uns im Unternehmen (deutlich kleiner), bin ich felsenfest davon überzeugt, dass die Kaffeeraum Pilgerer jene sind die im HO nichts machen. Ergo egal ob im betrieb oder daheim, es wird maximal wenig getan.

Ralf
Reply to  Siyo royo
1 Monat zuvor

Das ist so. Wer nicht arbeiten will kann das Zuhause oder im Büro.

Frickleburt Frogfart
Reply to  martin
1 Monat zuvor

Neidisch? Augen auf bei der Berufswahl!

MM Vertriebler
1 Monat zuvor

Schade dass (die von allen MB-Vertrieblern geliebte) Britta Seeger nun in die Perso-Abteilung wechselt. Wenn man einmal den Fuß in der Türe hat…
Aber „at First our Profit“. Der Kunde (der den Stern im Herzen trägt) wird wie die Weihnachtsgans gesehen. Hauptsache er kann gerupft werden.
And („by the way“) congratulations Britta…
Hauptsache die Indianer liefern die Daten die die Häuptlinge benötigen.

Jennifer S.
1 Monat zuvor

Da gehört mal frischer Wind ins Management – dynamische Leute mit einem Track-Rekord, die auch andere Unternehmen kennen!

Nicht immer nur jemand, der schon seit 20J im Konzern hockt und außer dem eigenen Sut nichts anderes kennt.

Pano
Reply to  Jennifer S.
1 Monat zuvor

Also jemand wie der Elon?

Ralf
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

Nee, der ist ja schon über 50. Also alt!

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Ralf
Pano
Reply to  Ralf
1 Monat zuvor

Und hockt schon seit 20 Jahren im Konzern 😉