Daimler Trucks revolutioniert Lkw-Produktion in Brasilien

Daimler Trucks startet in Brasilien eine neue Ära der Lkw-Produktion und setzt dafür konsequent auf Industrie 4.0-Konzepte. Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz do Brasil hat jetzt in ihrem brasilianischen Werk Sao Bernardo do Campo (Bundesstaat Sao Paulo) eine komplett neuartige Lkw-Montagelinie in Betrieb genommen. Hyper-Konnektivität (Echtzeit-Vernetzung von Individuen, Dingen, Geräten) und Digitale Technologien bei Anlagen und Werkzeugen sorgen für ein zukunftsweisendes Produktionssystem. In einem komplett neuen Gebäude hat Mercedes-Benz do Brasil die Montage von leichten bis schweren Lkw sowie die zugehörige Teilelogistik zusammenführt. Das Unternehmen hat seine Belegschaft maßgeblich an der Gestaltung der neuen Produktion beteiligt, um so ein ergonomischeres, intelligenteres und sichereres Arbeitsumfeld zu schaffen.

“Brasilien kommt als Lkw-Markt zurück. Wir haben immer daran geglaubt und hier investiert. Jetzt eröffnen wir unsere komplett vernetzte Produktionslinie in Sao Bernardo do Campo. Damit revolutionieren wir den Bau von Lkw in Brasilien. Die neue Fertigung setzt auch Standards innerhalb des Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Lkw weltweit. Für unsere Kunden heißt das: Noch mehr Flexibilität und Effizienz.“ sagte Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Lkw weltweit, anlässlich des Produktionsstarts.

Investitionen in die Zukunft

Als weltweit erfolgreichster Nutzfahrzeughersteller hat Daimler Trucks auch in schwierigen Jahren sein Engagement in Brasilien nicht reduziert, sondern das Geschäft für die Zukunft fit gemacht. Für die neue Lkw-Montagelinie hat Daimler Trucks in den vergangenen drei Jahren rund 125 Millionen Euro (R$ 500 Mio) investiert. Um künftig vom zurückkehrenden Marktwachstum in Brasilien zu profitieren, investiert Daimler Trucks bis 2022 weitere 600 Millionen Euro (R$ 2.4 Mrd) in die Modernisierung des Lkw-Portfolios, in digitale Dienste und in die Modernisierung der beiden Produktionswerke in Sao Bernardo do Campo (Sao Paulo) und Juiz de Fora (Minas Gerais). Die Geschäftsentwicklung von Mercedes-Benz Lkw in Brasilien gibt Anlass zu Optimismus: Mercedes-Benz Lkw konnte im abgelaufenen Jahr seine Verkäufe auf 13.400 Einheiten (i.V. 12.100) steigern und gehörte 2017 mit einem Marktanteil von 27,6 Prozent im mittleren und schweren Segment zu den Marktführern im größten lateinamerikanischen Markt. Für 2018 ist in Brasilien nach der lang anhaltenden Schwächephase der vergangenen Jahre damit zu rechnen, dass die etwas schwungvollere wirtschaftliche Erholung auch einen deutlichen Anstieg des Lkw-Marktes mit sich bringen wird.

Hightech auf der ganzen Linie

Zu den Industrie 4.0-Konzepten gehören eine Reihe von Technologien und Werkzeugen, die alle vollständig miteinander in Echtzeit vernetzt sind (Hyper-Konnektivität). So ist die neue Montage-Linie zu 100 Prozent mit allen anderen Produktionsbereichen von Mercedes-Benz do Brasil verbunden. Mitarbeiter und Management haben mit Hilfe einer Smartphone-App jederzeit sämtliche relevante Daten der Montagelinie auf ihren mobilen Endgeräten verfügbar. Dazu gehören auch die Daten der rund 60 autonom agierenden Fahrerlosen Transportsysteme (FTS) sowie der neuartigen elektronischen Schrauber, die mit vorprogrammierten Drehmomenten arbeiten. Sie sind ebenfalls über Big Data Intelligence in einer Cloud vernetzt und garantieren schnellere Reaktionszeiten in der Fertigung. Hinzu kommen neue Gabelstapler mit Lichtsensor-Technik für einen beschleunigten Materialfluss in der Teilelogistik sowie der Einsatz von 3D-Druckern für eine agilere Fertigung von Neuteilen zu geringeren Kosten. Fallen Wartungsarbeiten an, nutzen die Service-Kräfte künftig Augmented-Reality-Brillen anstelle von umständlichen Handbüchern, um auf detaillierte Informationen zu jeder Komponente zugreifen zu können.

Ausweitung von Industrie 4.0 auf weitere Produktionsbereiche

Durch den Einsatz von Industrie 4.0-Konzepten ermöglicht die neue Lkw-Montagelinie, rund15 Prozent effizienter zu fertigen als auf den alten Bändern. Durch die neue Fertigung konnte man die Anzahl der Teilelager von 53 auf 6 reduzieren und die Lagerdauer von Komponenten von 10 Tagen auf maximal 3 Tage verringern. Verglichen mit der früheren Produktion lässt sich somit die gesamte Teilelogistik um 20 Prozent effizienter durchführen. Mercedes-Benz do Brasil wird die innovativen Konzepte der Industrie 4.0-Produktion jetzt sukzessive auf alle Produktionsprozesse der Aggregate-Linien (Motoren, Getriebe und Achsen) sowie auf die Fertigung von Busfahrgestellen und Lkw-Fahrerhäusern in den beiden Werken Sao Bernardo do Campo und Juiz de Fora (Minas Gerais) ausdehnen.

Quelle: Daimler AG