Mercedes-Benz zeigt neues Showcar Vision AVTR auf der #CES

Mit der Präsentation eines neuen Showcars zeigt sich Mercedes-Benz auf der diesjährigen CES 2020 in Las Vegas – der Consumer Electronics Show 2020.  Wir haben uns die Studie Vision AVTR in der Wüstenstadt direkt vor Ort angesehen und können erste eigene Bilder und Eindrücke präsentieren.

Vision AVTR Showcar exklusiv für die CES 2020 in Las Vegas

Auf dem Mercedes-Benz Messestand im Las Vegas Convention Center  in den Staaten zeigt man als Weltpremiere ein Konzeptfahrzeug, welches von einer der innovativen Marken der Unterhaltungsbranche inspiriert wurde. Im Detail ließ sich Mercedes-Benz hier vom Hollywood Blockbuster „Avatar“ inspirieren und gleichzeitig von Filmemacher James Cameron direkt unterstützen. Dabei hat gar das gesamte Team von Cameron bei der Entwicklung der Studie unterstützt. Dabei steht der Name AVTR für ADVANCED VEHICLE TRANSFORMATION.

Unterstützung von US-Filmemacher James Cameron

Mit dem AVTR Modell will der Stuttgarter Hersteller den Begriff „Sustainable Modern Luxury“ neu definieren und gleichzeitig den Anspruch an eine nachhaltige Mobilität von heute, morgen und sogar schon der Zukunft symbolisieren. Dabei sind die kreativen und richtungsweisenden Elemente des Showcars passend zur aktuellen Markenphilosophie von Mercedes-Benz, die den Menschen in den Mittelpunkt setzen möchte und parallel Maßstäbe für die Zukunft der Mobilität setzt. Dabei werden zukünftige Fahrzeuge von Innen nach Außen entwickelt, was bislang andersherum getan wurde.


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Mögliche Mensch-Maschine Vernetzung auf der CES 2020

Die nun vorgestellte Studie Vision AVTR will dabei aufzeigen, wie die Verständigung zwischen Mensch, Auto und Umwelt in Zukunft geschehen könnte. Dabei soll das Modell jedoch absichtlich ganz weit in die Zukunft der Kommunikation zwischen Mensch und Auto blicken. Dabei sollte der Avantar Blockbuster mit einer fantastischer und liebevollen Welt auf das Fahrzeug übertragen werden.

Beim Design zeigt sich das Modell mit asphärischen Rädern mit integrierter Beleuchtung, wobei die runden großen Räder gezielt Zukunft und Neues ausstrahlen lässt. Während das Lichtdesign durch die Natur inspiriert wurde, zeigen sich am Heck 33 einzelne filigrane bionische Klappen, welche die Vision nicht nur lebendig werden lassen, sondern durch das System auch aerodynamisch nutzbar sind und gleichzeitig Lichtfunktionen übernehmen. Die Klappen erinnern an Reptilienschuppen und kommunizieren mit fließenden Bewegungen in subtilen Gesten mit der Außenwelt.

E-Antrieb mit Batterie in der Fahrzeugmitte und im Boden

Die Vision AVTR besitzt einen E-Antrieb mit einer Batterie in der Fahrzeugmitte sowie im Boden, was die größte Änderung in der Fahrzeugarchitektur seit 10 Jahren darstellt. Dabei muss das Computersystem eines Batterieantriebs mehr Leistung besitzen als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsantrieb. Die Softwareentwicklung zur Batteriesteuerung ist dabei komplexer als die Programmierung eines Betriebssystems eines PCs.

Erstmals setzt das Konzeptfahrzeug VISION AVTR eine revolutionäre Batterietechnologie ein, die auf graphenbasierter organischer Zellchemie basiert und völlig frei von seltenen Erden und Metallen ist. Die Materialien der Batterie sind kompostierbar und damit vollständig recycelbar. Auf diese Weise wird die Elektromobilität unabhängig von fossilen Ressourcen. Damit unterstreicht Mercedes-Benz die hohe Relevanz einer zukünftigen Kreislaufwirtschaft, der „Circular Economy“, im Rohstoffbereich.

In Zukunft besteht eine Fahrzeugbatterie aus einem Mix von Zelle und Hülle, deren Formen unterschiedlich sein werden. In den nächsten 5 bis 15 Jahren wird die Batterieentwicklung dazu unterschiedliche Entwicklungsschritte durchlaufen, – eine der Stufen wird die Solid State Battery darstellen. Eine weitere Stufe wird wohl die Lithium-Sauerstoff-Batterie darstellen, die ähnlich wie eine Brennstoffzelle funktioniert – mit hohen Energiegehalt, aber aktuell noch keinen langen Lebenszylklus erreicht. Je nach Nutzungszweck muss die Batterie aber angepasst werden: während die eine Batterie Batterie Schnelladefunktionen benötigt sowie weniger Reichweite, bietet eine andere Batterie eine hohe Reichweite – aber ohne Schnellladefunktion.

Veganer Innenraum aus PET-Flaschen

Im Interieur zeigt sich eine durchgehende Mittelkonsole – von vorne nach hinten -, wie man es bereits von der Vision EQS der IAA 2019 kennt. Das Design selbst stellt die Wellen des Meeres nach. Die Mittelkonsole nennt Mercedes-Benz jedoch „Tree Trunk“, inspiriert von den Bäumen. Die Sitze zeigen sich als eine Art Liegeschale, welche als Hängematte und Schlafplatz dienen können. Das Interieur der Vision AVTR ist dabei komplett vegan gehalten, teils aus Recycling Material aus PET-Flaschen. Der Boden wird aus „Karuun“ Ratan Palmen hergestellt.

Mercedes-Benz Showcar Vision AVTR zur CES 2020 in Las Vegas

Mercedes-Benz Showcar Vision AVTR zur CES 2020 in Las Vegas

Beim User Interface zeigt die Vision ein neues System, welches viele Jahre voraus sein soll. Spiegel oder Displays findet man im Innenraum dabei nicht, wobei der Mensch über natürliche Interaktion mit dem Fahrzeug kommunizieren soll. Die Control Unit in der Mittelkonsole dient als einzige Bedieneinheit im Fahrzeug und reagiert auf Touch sowie auf Bewegungen.

Anstelle eines herkömmlichen Lenkrads ermöglicht das multifunktionale Bedienelement in der Mittelkonsole die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Durch das Anlegen der Hand auf die Control Unit erwacht der Innenraum zum Leben und das Fahrzeug erkennt den Fahrer an seiner Atmung.

Mercedes-Benz Showcar Vision AVTR zur CES 2020 in Las Vegas

Mercedes-Benz Showcar Vision AVTR zur CES 2020 in Las Vegas

Reduzierung der Informationen

Die UX der Vision AVTR zeigt sich dabei mit einer Reduzierung der Informationen. Dabei vollzieht das Modell die Wandung von HMI (Human-Machine-Interface) nach HMM (Human-Machine-Merge). Mittels einfacher Handbewegungen mit einer gleichzeitigen Projektion auf der Hand wird die jeweilige Funktion ausgeführt, z.B. die Menüs gewechselt.

Beim autonomen Fahren dienen die Mittelkonsole sowie der Innenraum so selbst als Projektionsfläche, sodass die Insassen beim Fahren das Gefühl haben, in eine neue virtuelle Welt einzutauchen.

Mercedes-Benz Showcar Vision AVTR zur CES 2020 in Las Vegas

Weitere Infos + Bilder folgen in Kürze.

Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe

 

11 Kommentare
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Tom
4 Jahre zuvor

Ich weiß nicht, wie’s euch geht, aber ich brauch keine Showcars mehr, ich will realistische Autos am Markt sehen!

Michael
Reply to  Tom
4 Jahre zuvor

Dem kann ich nur zustimmen. Die Zeiten, in denen solchen realitätsfernen Studien Begeisterung hervorgerufen haben, sind meiner Meinung vorbei.

Jochen
4 Jahre zuvor

Wenn der Elektronikkonzern Sony (!) mit dem Vision S schon eine interessantere und realitätsnähere Studie als Mercedes auf der CES vorstellt, läuft irgendwas falsch.

Unterstützung von einem Filmteam…. Naja.

Ralf
4 Jahre zuvor

Ja, es ist ein Showcar, das niemand braucht.
Allerdings ist es einfach ein Technologieträger, der zeigen will, dass man auf die neue „Öko-Generation“ zugeht.
Würde Daimler das Auto nicht zeigen, hieße es wieder, man verschläft den Wandel…
Und klar, besser wäre es, sowas sofort in Serie zu bauen, aber das geht einfach nicht so ohne. Teile davon werden aber sicher zeitnah in Serienautos zu finden sein.

Chris
4 Jahre zuvor

So geht es mir auch. Realitätsnahe Studien die in ein bis zwei Jahren serienreif sind – ok. Aber solche Dinger finde ich ehrlich gesagt lachhaft…

Philipp
4 Jahre zuvor

Ist auf der CES mit der Vorstellung des Facelift der E-Klasse zu rechnen?

Reply to  Philipp
4 Jahre zuvor

@Philipp
Nein das Facelift der E-Klasse kommt erst im März

Rudi
4 Jahre zuvor

Ja, schrecklich. Was soll das sein?
Ein hässlicher Technologieträger, von dem die Formensprache hoffentlich nie in die Serie übernommen wird?
Die sollen lieber mal schauen, dass bezahlbare Mercedesmodelle mit E-Antrieb auf den Markt kommen.
Auf MFA-Basis. Warum gibt es da noch nichts?

Das wird ja immer schlimmer das Rummgeiere bei Mercedes – wer will den so etwas sehen…
Das Geld hätte man sich ruhig sparen und sinnvoller investieren können….

Sony macht das echt mal wieder besser, auch wenn ich pers. nicht dran glaube, dass E-Antriebe unsere Zukunft sind (also in 30-50 Jahren).

Mathias
4 Jahre zuvor

Während die Autoindustrie die klassischen Automessen am langen Arm verhungern lässt und Millionen von Autofans und erst recht eingefleischte Petrolheads nur noch am laufenden Band enttäuscht, feiert sie sich auf CE-Messen und elitären Tech-Summits mit den ganzen ruchlosen Dystopisten aus dem Valley ab.

Das Auto als Consumer Electronics? Aber klar doch, Ewiggestriger!

Denn wenn man jährlich 1.000 Euronen für ein Smartphone locker macht, dann gehen auch 100.000 Euronen für ein Auto alle drei Jahre, das selbstverständlich mit allen Features eines Gadgets gesegnet ist.

Ganz oben dabei die geplante Obsoleszenz von Bauteilen, gefolgt von miesen und fiesen OS-Bugs. Vor allem solche, welche die Batterie vorsätzlich stressen – der Nutzer bemerkt dies an ungewöhnlich hohem Stromverbrauch oder ungesunder Erhitzung des Geräts selbst bei unverdächtigen Tasks.

Und als Oberkracher gibt es da noch die Endlichkeit des Supports:

»Tut uns Leid, ihr Modell wird nicht mehr unterstützt! Aber wenn sie unser neues Spitzenmodell ab € 179.999 kaufen, offerieren wir ihnen im Rahmen eines Buybacks attraktive € 5.000.– für ihr Altauto, die bequem und ohne Umtriebe für sie als geschätzter Kunde bei Bezahlung des neuen Fahrzeugs angerechnet werden.«

Wie großzügig!

So langsam sollte auch dem Letzten dämmern, dass der orchestriete Umstieg auf batterieelektrische Autos ein weiterer Raubzug der Wirtschaft an der immer weiter schwindenden Kaufkraft des Bürgers ist. Mit der Umwelt oder Klima hat das nichts zu tun. Ginge es darum, würde anderes gejazzt wie Synfuel oder Erdgas.

Synfuel ermöglicht Senkung der CO2-Emissionen um 60%, sofort und mit dem bestehendem Fuhrpark – und diese Zahl basiert auf einer Well-to-Wheel-Berechnung!

Ganz abgesehen von dieser offensichtlichen Perfidie macht es mich traurig, wie hier ein Kulturgut zersört wird. Zugunsten von kurzlebiger »Consumer Electronics«, womit wir endgültig zu dauerkonsumierenden »Content«-Zombies umerzogen werden sollen. Genau deswegen springt Sony auf den Zug auf.

Und obwohl die Mercedes-Stude schemenhaft was vom Bugatti 57 SC Atlatique hat, an das wunderschöne und von Hand gedengelte Blech kommt sie nicht ran. Das ist einfach nur dummer »plastique chic«.

Was für ein Verrat am Automobil, diese ganze CE-Chose…

Christoph
Reply to  Mathias
4 Jahre zuvor

Chapeau! Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation mit feiner Klinge exzellent beurteilt. Es beruhigt mich ungemein, dass ich offensichtlich nicht der einzige antiquierte Idiot bin, der dieser „Entwicklung“ eher skeptisch gegenübersteht.

driv3r
Reply to  Christoph
4 Jahre zuvor

Diese „Entwicklung“ ist Teil einer gesellschaftlichen Veränderung hinsichtlich Mobilität im Allgemeinen und der Verfügbarkeit neuer Technologien im Besonderen.
Während das Interesse jüngerer Generationen am Automobil in klassischer Form weitestgehend abnimmt, das allgemeine Bedürfnis für Mobilität aber so groß ist wie noch nie, so sehen wir bereits heute die Auswirkungen dieser Entwicklungen mit überlasteten Verkehrswegen. Zusätzlich bedingt wird die Situation durch die weltweite Urbanisierung sowie der Tatsache, dass sich heute mehr Menschen als zuvor Mobilität leisten können und erlauben wollen. Übrigen Komponenten, die die Entwicklung des Automobils von Morgen beeinflussen, sind Ökologie, aber Geografie, Raumknappheit in Städten und global-regional heterogene Gesellschaften.

Die Automobile wie wir sie heute kennen werden also zukünftig nicht mehr in unterschiedliche Größenklassen bei gleichen Nutzungsmöglichkeiten differenziert sein, sondern viel mehr in unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bei unterscheidbaren Größenklassen. Mit anderen Worten: Während ich heute mit einer A-Klasse oder einer S-Klasse oder einer V-Klasse gleichermaßen von Hamburg nach München fahren kann, so wird es in Zukunft Automobile geben, die speziell dafür ausgerichtet sind autonom bspw. innerstädtische Verkehre abzuwickeln und es wird andere Automobile geben, die das „Selbstfahren“ in Teilbereichen noch erlauben und es wird Automobile geben, die gänzlich der Fahrfreude zugeschnitten sein werden. Dass dabei zwangsläufig auch nicht mehr jedes Automobil Eigentum oder Erwerb darstellt, sondern vieles davon auch mit zeitlich-begrenzten Nutzungskonzepten dargestellt wird, ist nochmals ein anderes Thema, ebenso wie die Frage nach den Lebenszyklen dieser Produkte, für die selbstverständlich das Thema Update- und Upgrade-Fähigkeit schon in naher Zukunft eine andere, skalierbarere Rolle spielen wird.

Die Zukunftsfrage ist nicht „Wie schaffen wir das Automobil ab?“ sondern viel mehr „Welche Anwendungsfälle wird es für das Automobil (bei all den erwähnten Einflussfaktoren) geben und wie sehen die passenden Automobile dafür aus?“. Eine Idee dazu gibt eben auch Vision AVTR.

Und es lohnt sich immer im Leben etwas Offenheit für neue Entwicklungen, egal ob technischer oder gesellschaftlicher Natur, mitzubringen. Denn sonst würden wir wohl heute noch auf Pferden reiten und in Kutschen fahren.