Rückruf für aktuelle A-Klasse sowie CLA wegen Problemen am Inertisierungssystem

Mercedes-Benz ruft aktuell Fahrzeugmodelle der A-Klasse sowie des CLA aus dem Produktionsfenster 06. Mai bis einschließlich 14. Mai 2019 aufgrund Probleme am Inertisierungssystem zurück. Betroffen sind weltweit jedoch lediglich 1.075 Modelle, davon nur 385 in Deutschland.

Inertisierungssystem möglicherweise beeinträchtigt

Die sogenannte Inertisierungsanlage, die aus Sicherheitsgründen als eine Art Feuerlöscher aufgrund des Klimaanlagen-Kältemittels R1234yf verbaut wurde und mit dem Schutzgas Argon arbeitet, ist nun Grund eines aktuellen Rückrufes für die A-Klasse der Baureihe 177 sowie für den CLA der Baureihe 117.

Gasleitung wird überprüft

Eine mögliche nicht korrekte Verbindung der verwendeten Gasleitung am Gasgenerator könnte eine vorgesehene Verteilung des Schutzgases beeinträchtigen, wodurch das Brandentstehensrisiko im Crashfall nicht so reduziert werden könnte, wie ursprünglich vom Hersteller vorgesehen.

Im Rahmen des Rückrufes wird die Befestigung der Gasleitung an den Gasgenerator geprüft und ggf. korrigiert, was i.d.R. rund eine Stunde dauern sollte (Rückruf Code: 8690001, KBA Referenz 9931). Betroffene Halter werden schriftlich kontaktiert.

Bilder: Daimler AG

 

5 Kommentare
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Mücke
3 Jahre zuvor

Zwar ist der Anlass nicht allzu schön, aber ich finde es dennoch cool, dass die „Argon-Brodel mit Löschlanze über’m Abgasturbolader“ mal wieder zur Sprache kommt. Wie viele Leute wohl überhaupt wissen, dass sie sowas im Auto haben und wozu?
Für mich hat das damals jedenfalls ein völlig anderes Licht auf die ganze Kältemittel-Debatte insgesamt geworfen (ähnlich, wie das die 205er laut Baureihe zulassungstechnisch ja noch 204er sein müssten, damit R134a weiter eingefüllt werden durfte, wenn auch nur anfänglich). Wenn ein Hersteller pro Fahrzeug die horrenden Mehrkosten einer solchen „Löschanlage“ investiert, hat das extrem ernsthafte Gründe und Signalwirkung (will nicht wissen, was da im Crash-Labor damals abging) – und das in Zeiten, in denen an anderer Stelle 3€-Uhren in der Mittelkonsole und 0,50€-Leuchten im Heckdeckel dem Rotstift zum Opfer fallen! Nee, bei den Mehrkosten pro Auto hatte die Aktion nun wirklich nichts damit zu tun, dass man sich damit lediglich die Anschaffungskosten der R1234yf-Befüllanlagen für die Werkstätten vom Leibe hätte halten wollen (wie manchmal mit eiserner Borniertheit behauptet wird).

Wünsche allen Betroffenen einen angenehmen Werkstattaufenthalt, allzeit gute Fahrt und möchte nochmal erinnern: Seid froh, dass ihr im Gegensatz zum Restmarkt überhaupt etwas habt, das zurückgerufen werden kann (und auf das man scheinbar immer noch wert legt, wie man an der Aktion sieht)
Mücke

Joachim
3 Jahre zuvor

Wie immer sehr informativ von Dir. Schön, dass Du nach einer gewissen Pause mal wieder etwas technisch erläuterst.

Helge
3 Jahre zuvor

So ein Sicherheitssystem ist schon wichtig, da meines Wissens unter ungünstigen Bedingungen Flussäure entstehen kann. Ich kann mich noch an die Debatte um das Kältemittel erinnern.
Es ist halt immer ein Abwägen. Es gibt wohl kein Kältemittel welche in sämtlichen Belangen umweltfreundlich ist, und dazu dann noch schwer entflammbar.

Mücke
Reply to  Helge
3 Jahre zuvor

Das hatte nichts mit Abwägen, sondern mit sinnloser Fremdbestimmung seitens der EU, zu tun (wie auch die CO2-Grenzwerte)! Den Schwachsinn hat sich kein Hersteller freiwillig ausgesucht – es ging einzig darum, dass Honeywell nun mal schon den Zuschlag erhalten hatte und man nicht mehr zurückrudern wollte (der Umwelt zuliebe, ha ha).
Statt dem Einsatz eines potentiell gefährlicheren Kältemittels, hätte man gut daran getan, lieber eine Art Mindestlebensdauer der relevanten Klimakomponenten vorzuschreiben (Kompressor, Kondensator, Verdampfer). Bei Mercedes geht’s ja, aber wenn ich mir da manch Konkurrenten so ansehe, wo sich die Systeme beinahe jährlich gen Atmosphäre wegen Undichtigkeit von selbst entleeren – das macht in Summe trotz „grünem Kältemittel“ 100-mal mehr Schaden, als eine Anlage mit Giftgas pur, die dafür aber dicht ist (Unfälle mal außen vor gelassen, da darf so ein Kreislauf dann auch schon mal abblasen, aber das ist ja wohl nicht die Masse).

Helge
3 Jahre zuvor

@Mücke
Habe schon von mehreren Werkstätten gehört, daß kein Klimasystem im Auto 100%ig dicht ist.
Die Hersteller reden gerne von einem geschlossenen Kreislauf, der nie nachgefüllt werden bräuchte.
Die Realität sieht aber anders aus.
So muß fast jede Anlage irgendwann mal nachgefüllt werden, unabhängig vom Kältemittel.