Emotionale Rückkehr in die Formel 1: Romain Grosjean wird nächsten Monat zum ersten Mal seit seinem dramatischen Unfall beim Großen Preis von Bahrain 2020 wieder das Steuer eines Formel 1-Autos übernehmen. Hierzu nimmt er Ende Juni auf dem Circuit Paul Ricard im Cockpit eines W10 Platz, dem Weltmeisterauto von Lewis Hamilton aus der Saison 2019.
Die gesamte Welt hielt den Atem an, als sich Romain im vergangenen November aus dem brennenden Wrack seines Haas-Boliden befreite. Der 35-Jährige hatte das Glück, bei dem Unfall lediglich schwere Verbrennungen an seinen Händen davonzutragen. Trotz seiner tapferen Versuche, sich rechtzeitig für die letzten beiden Saisonrennen zu erholen, durfte Romain nicht an diesen teilnehmen. Damit schien seine Formel 1-Karriere nach 179 Starts und zehn Podestplätze beendet zu sein.
Nach dem Unfall versprach Toto Wolff jedoch, dass der Crash nicht das letzte Kapitel in Romains Formel 1-Geschichte bleiben sollte. Toto hielt Wort und lud Romain am 30. März zu einer Sitzanpassung in die Mercedes F1-Zentrale nach Brackley ein, wo sich der Franzose zudem im Simulator auf einen speziell für ihn organisierten Test vorbereitete. Der Test findet am 29. Juni auf Romains Heimstrecke in Le Castellet statt – auf den Tag genau sieben Monate nach seinem Unfall. Am Sonntag, 27. Juni wird er zudem einige Demorunden im Rahmen des Großen Preises von Frankreich absolvieren.
In dieser Saison geht Romain für Dale Coyne Racing with RWR in der IndyCar Serie an den Start. Der Mercedes-AMG W10 EQ Power+, den Romain in Frankreich fahren wird, erzielte in der Saison 2019 15 Siege, zehn Pole Positions und neun schnellste Rennrunden. Zudem gewann Lewis mit dem Auto die Fahrer-Weltmeisterschaft und das Team holte damit den Titel in der Konstrukteurs-Wertung.
Romain Grosjean: „Ich freue mich sehr darauf, wieder in ein F1-Auto zu steigen! Das ist eine ganz besondere Chance für mich und es wird eine einzigartige Erfahrung, einen Weltmeister-Mercedes zu fahren.
Ich bin Mercedes F1 und Toto sehr dankbar für diese Gelegenheit. Das erste Mal, als ich von der Möglichkeit erfahren habe, einen Mercedes zu fahren, lag ich noch in meinem Krankenhausbett in Bahrain. Toto erzählte damals den Medien davon und lud mich in diesem Zuge zu einem Test ein. Das zu lesen hat mich unheimlich aufgemuntert!“
Toto Wolff: „Wir freuen uns sehr, Romain diese besondere Gelegenheit ermöglichen zu können. Die Idee entstand, als es danach aussah, dass Romain seine aktive Formel 1-Karriere beenden würde und wir wollten nicht, dass dieser Unfall sein letzter Moment in einem F1-Auto sein sollte.
Ich kenne Romain seit seiner Zeit in der Formel 3, als er die Meisterschaft gewonnen hat. Er kann auf eine lange und erfolgreiche F1-Karriere zurückblicken und wir wollten sicherstellen, dass seine letzten Erinnerungen in der Formel 1 am Steuer eines Weltmeisterautos entstehen. Ich bin gespannt darauf, wie Romains Feedback zum W10 ausfallen wird.
Romains Unfall erinnert uns alle an die Gefahren, denen sich diese Jungs jedes Mal aussetzen, wenn sie ins Cockpit steigen. Es ist aber auch ein Beleg dafür, welche unglaublichen Fortschritte unser Sport über die Jahre im Bereich der Sicherheit gemacht hat. Ich weiß, dass die F1-Gemeinschaft sich darüber freuen wird, Romain wieder auf der Strecke zu sehen.“
Quelle: Daimler AG