Die Mercedes-Benz Group AG (Börsenkürzel: MBG) hat durch den Absatzanstieg von Top-End-Fahrzeugen und Premium-Vans im ersten Quartal ein solides Finanzergebnis erzielt. Dabei konnten dank verbesserter Preisdurchsetzung höhere Materialkosten kompensiert werden. Dies führte in Kombination mit einem vorteilhaften Produktmix zu einem Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,5 Mrd. € (Q1 2022: 5,2 Mrd. €). Zudem konnte der Konzernumsatz im ersten Quartal um 8% auf 37,5 Mrd. € (Q1 2022: 34,9 Mrd. €) gesteigert werden, das bereinigte Konzern-EBIT stieg auf 5,4 Mrd. € (Q1 2022: 5,3 Mrd. €). Sechs Quartale in Folge mit zweistelligem Margenergebnis demonstrieren eine strukturell verbesserte Geschäftsentwicklung und eine gesteigerte Resilienz.
Der hohe Absatz von Fahrzeugen der G-Klasse, Mercedes-AMG und Mercedes-Maybach verhalfen Mercedes-Benz Cars zu einer bereinigten Umsatzrendite von 14,8%. Begünstigt durch Auslieferungen von großen Transportern erreichte die bereinigte Umsatzrendite bei Mercedes-Benz Vans 15,6%.
Der Absatz vollelektrischer Varianten stieg bei Mercedes-Benz Cars um 89% und bei Mercedes-Benz Vans um 22%.
„Die Fokussierung auf Top-End-Pkw und Premium-Vans hat Mercedes-Benz wetterfester gemacht. Dadurch können wir unsere digitale und elektrische Transformation weiter beschleunigen – auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Die anhaltende Kostendisziplin in Kombination mit wichtigen Produkteinführungen wie dem vollelektrischen Mercedes-Maybach EQS SUV [1] halten uns auf Kurs, um weiterhin nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.”
Harald Wilhelm, Finanzvorstand der Mercedes-Benz Group AG
Mercedes-Benz steuert mit vollem Tempo auf eine vollelektrische und softwaregetriebene Zukunft zu. Nachdem bereits Anfang des Jahres eine Plug-In Hybrid Version des Mercedes-Maybach S 580 e[2] vorgestellt wurde, präsentierte Mercedes-Benz auf der Auto Shanghai 2023 zudem den vollelektrischen Mercedes-Maybach EQS SUV [1]. Dieses Top-End EQ-Fahrzeug erfüllt insbesondere die Kundenerwartungen in den wichtigen Märkten China und USA. Weitere Meilensteine der Transformation erreichte die Marke mit dem Stern zudem mit der Vorstellung seiner eigenen Software-Strategie und dem Betriebssystems MB.OS, dem Spatenstich für eine Recyclinganlage für Batterien in Kuppenheim (Baden-Württemberg), der Unterzeichnung eines Stromabnahmevertrags über 140-Megawatt mit Iberdrola zur Ergänzung seiner grünen Energiequellen für die Produktion sowie der Erweiterung des Green Finance Frameworks um Green Asset Backed Securities.
Mercedes-Benz Group | Q1-2023 | Q1-2022 | Veränd. 23/22 | ||||
Umsatz* | 37.516 | 34.858 | +8% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)* | 5.504 | 5.229 | +5% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt* | 5.422 | 5.301 | +2% | ||||
Konzernergebnis* | 4.011 | 3.586 | +12% | ||||
Free Cash Flow (Industriegeschäft)* | 2.164 | 1.216 | +78% | ||||
Free Cash Flow (Industriegeschäft) bereinigt* | 2.245 | 1.210 | +86% | ||||
Ergebnis je Aktie (EPS) in € | 3,69 | 3,26 | +13% | ||||
*in Millionen € |
Investitionen, Free Cash Flow und Liquidität
Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts erhöhte sich auf 2,2 Mrd. € (Q1 2022: 1,2 Mrd. €). Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts stieg auf 28,9 Mrd. € (Ende 2022: 26,6 Mrd. €). Die Investitionen des Konzerns in Sachanlagen betrugen im ersten Quartal 0,8 Mrd. € (Q1 2022: 0,9 Mrd. €). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung beliefen sich aufgrund höherer Investitionen in zukünftige Plattformen und Technologien, darunter MB.OS, auf 2,5 Mrd. € (Q1 2022: 2,0 Mrd. €). Vorstand und Aufsichtsrat der Mercedes-Benz Group AG haben zudem im Februar 2023 beschlossen, ein Aktienrückkaufprogramm zu starten. Seit März 2023 werden über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren eigene Aktien im Wert von bis zu 4 Mrd. € (ohne Erwerbsnebenkosten) an der Börse erworben und anschließend eingezogen.
Ergebnisse der Divisionen
Der Absatz von Mercedes-Benz Cars lag im ersten Quartal trotz anhaltender Unterbrechungen der Lieferkette, wirtschaftlichen Gegenwinds und geopolitischen Unsicherheiten bei 503.483 Einheiten (+3%). Der BEV-Absatz von Mercedes-Benz Pkw (ohne smart) hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt (+119%). Der Anteil von Elektrofahrzeugen lag im ersten Quartal damit bei 10% des Gesamtabsatzes. Der Absatz im Top-End-Segment stieg auf 91.772 Einheiten (+18%). Dabei konnte der Absatz von Mercedes-AMG um 44% auf 40.330 Einheiten gesteigert werden, basierend auf Neuanläufen und einer starken Nachfrage im SUV-Segment. Im Core-Segment lag der Absatz bei 248.383 Einheiten (-11%), beeinflusst von Modell-Wechseln bei den absatzstärksten Modellen GLC- und E-Klasse. Im Entry-Segment stieg der Absatz im ersten Quartal um 27% auf 163.328 Einheiten. Der Absatz der Marke smart erreichte 5.358 Einheiten (-14%).
Mercedes-Benz Cars | Q1-2023 | Q1-2022 | Veränd. 23/22 | ||||
Absatz in Einheiten | 503.483 | 487.008 | +3% | ||||
– davon xEV | 91.698 | 74.000 | +24% | ||||
– davon BEV | 51.639 | 27.360 | +89% | ||||
Umsatz* | 27.812 | 25.836 | +8% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)* | 4.148 | 4.271 | -3% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt* | 4.113 | 4.243 | -3% | ||||
Umsatzrendite (RoS) in % | 14,9 | 16,5 | -1,6%Pkte | ||||
Umsatzrendite (RoS) bereinigt in % | 14,8 | 16,4 | -1,6%Pkte | ||||
Cash Flow vor Zinsen und Steuern (CFBIT)* | 2.981 | 1.847 | +61% | ||||
Cash Flow vor Zinsen und Steuern (CFBIT) bereinigt* | 3.020 | 1.680 | +80% | ||||
Cash Conversion Rate bereinigt | 0,7 | 0,4 | – | ||||
*in Millionen € |
Mercedes-Benz Vans steigerte seinen weltweiten Absatz im ersten Quartal 2023 deutlich auf 98.885 Einheiten (+12%) trotz der anhaltenden Herausforderungen in der Logistik. Der weltweite Absatz von vollelektrischen Transportern stieg im ersten Quartal 2023 deutlich auf 3.570 Einheiten (Q1 2022: 2.925). Damit beträgt der Anteil der vollelektrischen Modelle am Gesamtabsatz 4%. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) von Mercedes-Benz Vans stieg durch einen starken Beitrag der gewerblichen Vans auf 15,6% (Q1 2022: 12,6%). Im Februar präsentierte Mercedes-Benz Vans den neuen eSprinter, der bei Medien und Kunden auf sehr gute Resonanz stieß.
Mercedes-Benz Vans | Q1-2023 | Q1-2022 | Veränd. 23/22 | ||||
Absatz in Einheiten | 98.885 | 88.508 | +12% | ||||
Umsatz* | 4.615 | 3.687 | +25% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)* | 762 | 348 | +119% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt* | 719 | 466 | +54% | ||||
Umsatzrendite (RoS) in % | 16,5 | 9,4 | +7,1%Pkte | ||||
Umsatzrendite (RoS) bereinigt in % | 15,6 | 12,6 | +3,0%Pkte | ||||
Cash Flow vor Zinsen und Steuern (CFBIT)* | 410 | 378 | +9% | ||||
Cash Flow vor Zinsen und Steuern (CFBIT) bereinigt* | 450 | 437 | +3% | ||||
Cash Conversion Rate bereinigt | 0,6 | 0,9 | – | ||||
*in Millionen € |
Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres konnte Mercedes-Benz Mobility das Neugeschäft für BEVs (Batterie-Elektrofahrzeuge) auf 1,2 Mrd. € mehr als verdoppeln (Q1 2022: 0,5 Mrd. €). Das Gesamtportfolio belief sich Ende März 2023 auf 131,3 Mrd. € und liegt damit auf dem Niveau des Jahresendes 2022 (FY 2022: 132,4 Mrd. €). Auch das Neugeschäft von Mercedes-Benz Mobility bewegte sich mit 14,7 Mrd. € auf Vorjahresniveau (Q1 2022: 14,5 Mrd. €). Das bereinigte EBIT sank auf 539 Mio. € (Q1 2022: 733 Mio. €). Es wurde vor allem durch rückläufige Zinsmargen infolge höherer Zinsen beeinflusst sowie durch leicht gestiegene Investitionen im Rahmen der Transformation hin zu einem digitalen und nahtlos integrierten Kundenerlebnis innerhalb von Mercedes-Benz. Die bereinigte Eigenkapitalrendite (RoE) liegt damit bei 15,6% (Q1 2022: 20,2%).
Mercedes-Benz Mobility | Q1-2023 | Q1-2022 | Veränd. 23/22 | ||||
Umsatz* | 6.639 | 6.782 | -2% | ||||
Neugeschäft* | 14.701 | 14.540 | +1% | ||||
Vertragsvolumen (31. März)* | 131.267 | 134.404 | -2% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)* | 539 | 733 | -27% | ||||
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereinigt* | 539 | 733 | -27% | ||||
Eigenkapitalrendite (RoE) in % | 15,6 | 20,2 | -4,6%Pkte | ||||
Eigenkapitalrendite (RoE) bereinigt in % | 15,6 | 20,2 | -4,6%Pkte | ||||
*in Millionen € |
Russland: In dieser Woche hat Mercedes-Benz seine Russland-Geschäftsaktivitäten erfolgreich an Avtodom übertragen. Dieser Schritt hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Profitabilität und den Cash Flow. Für Mercedes-Benz Mobility rechnet das Unternehmen mit einem negativen Effekt im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, sobald der Verkauf wirksam wird. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Liquidität und die Kapitalausstattung erwartet.
Ausblick
Mit regionalen Unterschieden dürfte die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft insgesamt für den Rest des Jahres eher gedämpft bleiben. Hohe, wenn auch allmählich sinkende Inflationsraten in vielen Märkten dürften in Verbindung mit einer sehr restriktiven Geldpolitik der großen Zentralbanken das Wachstum weiterhin belasten. Darüber hinaus haben die jüngsten Turbulenzen im amerikanischen und europäischen Bankensektor neue Unsicherheiten für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft mit sich gebracht. Geopolitische Unwägbarkeiten bleiben ein weiterer Unsicherheitsfaktor. Bei den Energiepreisen wird dagegen mit einer geringeren Volatilität als im vergangenen Jahr gerechnet. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich die weltweiten Versorgungsengpässe weiter entspannen, was der Entwicklung der globalen Automobilmärkte zugutekommen dürfte.
Gesamtnachfrage: In Europa sind die Auftragseingänge im ersten Quartal weiterhin verhalten. Der derzeitige Auftragsbestand stützt den Absatz in den kommenden Monaten. In den Vereinigten Staaten bleibt die Nachfrage weiterhin auf einem guten Niveau. In China kehrte die Dynamik nach dem chinesischen Neujahrsfest mit starker Nachfrage und hohem Auftragseingang zum Ende des ersten Quartals zurück.
Der Absatz und der Umsatz von Mercedes-Benz Cars werden weiterhin auf dem Niveau des Vorjahres gesehen. Die bereinigte Umsatzrendite wird am oberen Ende der Spanne von 12%-14% und die bereinigte Cash Conversion Rate bei 0,8-1,0 erwartet. Die Investitionen in Sachanlagen werden deutlich über dem Vorjahresniveau gesehen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden nun deutlich über dem Vorjahresniveau erwartet, vor allem aufgrund von Ausgaben für MB.OS, AMG.EA und MB.EA.
Bei Mercedes-Benz Vans liegt der erwartete Absatz nun leicht über dem Vorjahresniveau. Der Umsatz wird deutlich über dem Vorjahresniveau gesehen. Es wird nun mit einer bereinigte Umsatzrendite in der Größenordnung von 11%-13% gerechnet. Die bereinigte Cash Conversion Rate dürfte bei 0,6-0,8 liegen. Die Investitionen in Sachanlagen dürften deutlich über dem Vorjahresniveau erwartet. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung dürften voraussichtlich deutlich höher ausfallen als im Vorjahr.
Mercedes-Benz Mobility rechnet beim Neugeschäft mit einem Anstieg leicht über dem Vorjahresniveau. Das Vertragsvolumen wird nun auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Der Umsatz wird leicht unter dem Vorjahresniveau gesehen. Der bereinigte RoE dürfte sich zwischen 12%-14% bewegen.
Die Mercedes-Benz Group erwartet einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres und ein EBIT leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts wird auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die CO2-Emissionen der Neuwagenflotte in Europa werden voraussichtlich deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.[3]
Bilder: Mercedes-Benz Group AG
Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen:
[1] Mercedes-Maybach EQS 680 SUV (vorläufige Werte: Stromverbrauch kombiniert: 24,4-22,5 kWh/100 km; CO2-Emissionen: 0 g/km)
[2] Mercedes-Maybach S 580 e (vorläufige Werte, Kraftstoffverbrauch kombiniert, gewichtet: 1,0-0,8 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert, gewichtet: 23-18 g/km, Stromverbrauch kombiniert, gewichtet: 25,0-22,9 kWh/100 km)
[3] Durchschnittliche CO2-Emissionen der Neuwagenflotte neu zugelassener Mercedes-Benz Pkw in Europa (Europäische Union, Norwegen und Island) im Berichtsjahr gemessen auf Basis des WLTP, d.h. inklusive Transporter, die als Pkw zugelassen sind