Mercedes-Benz Trucks beim „Tribut an Carl Benz“

Eingebettet ins „Fest der Sinne“ hat Mercedes-Benz Trucks Classic beim traditionellen Event „Tribut an Carl Benz“ am vergangenen Sonntag fünf Mercedes-Benz Oldtimer-Highlights präsentiert. Vor der historischen Kulisse des Karlsruher Schlosses veranschaulichten die fünf Lkw aus der über 125-jährigen Lkw-Historie des Unternehmens, dass Nutzfahrzeuge mit Stern schon seit Jahrzehnten ein Sinnbild für die Erfüllung höchster Ansprüche an Qualität, Innovation, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit sind.

„Wir freuen uns, dass wir bei diesem Fest, das einen unserer Firmengründer ehrt, zum ersten Mal als Mercedes-Benz Trucks Classic dabei sein können“, so Bernd Hufendiek von Mercedes-Benz Trucks Classic und zuständig für die Betreuung der Fahrzeuge. „Besonders stolz sind wir darauf, dort fünf Schmuckstücke aus unserer Sammlung öffentlich zu zeigen, die zum Teil während der übrigen Zeit des Jahres in unserem Kundencenter in Wörth ausgestellt sind.“

Traditionsveranstaltung zu Ehren des Automobilerfinders Carl Benz

Zwischen 10 und 16 Uhr standen bei dieser sonntäglichen Hommage an den wohl berühmtesten Karlsruher Bürger Carl Benz die Fahrer und Oldtimerexperten von Mercedes-Benz Trucks Classic an den Fahrzeugen bereit und warteten mit spannenden Informationen für die Besucher auf. Die fünf Lkw-Raritäten aus dem Mercedes-Benz Lkw-Werk in Wörth waren direkt am Hauptzugang zur Veranstaltung in der Nähe des Karl-Friedrich-Denkmals positioniert und fuhren zuvor auf eigener Achse von Wörth nach Karlsruhe.

Knapp 400 Teilnehmer kamen zum „Tribut an Carl Benz“ auf den Schlossplatz. Oldtimer bis maximal Baujahr 1973 – darunter viele mit dem Stern -begeisterten dort mehrere zehntausend Besucher.

Seltene Lkw-Oldtimer von Mercedes-Benz Trucks Classic vor historischer Kulisse

Das älteste Exponat von Mercedes-Benz Trucks Classic auf dem Schlossplatz in Karlsruhe war ein Pritschenwagen Mercedes-Benz Typ L 3000 S aus dem Jahr 1939, von dem rund16 500 Einheiten gebaut wurden. Das „S“ steht für Standard, also Heckantrieb. Der Vorkammer-Dieselmotor OM 65 mit vier Zylindern in Reihe und 4850 cm³ Hubraum leistet 51 kW (70 PS) und ist kombiniert mit einem Fünfgang-Getriebe. Dies beschleunigt den mit Leiterrahmen und Starrachsen konventionell gebauten Dreitonner auf bis zu 70 km/h. Schon damals achteten die Ingenieure von Mercedes-Benz streng auf einen möglichst geringen Dieselverbrauch seiner Lastwagen: Er lag im L 3000 S bei rund 18 Litern pro 100 Kilometer – ein Spitzenwert in der damaligen Zeit.

1951 war die Geburtsstunde des Mercedes-Benz L 5000 mit 7274 cm³ Hubraum, 88 kW (120 PS) Leistung und fünf Tonnen Nutzlast, der in Karlsruhe als Pritschenwagen mit Plane zu sehen war. Diese Weiterentwicklung des L 4500 verfügt zugleich aber auch über eine zeitgemäße Ausstattung. Das Fahrzeug wurde im Werk Gaggenau gebaut. Die Grundkonzeption dieses Vorkammer-Reihensechszylinder-Lkw mit abgerundeten Formen hatte über 20 Jahre Bestand und wurde bis 1963 produziert.

Der Mercedes-Benz L 315 ist ein schwerer Hauben-Lkw. Insgesamt über 13 700 dieser hinterradgetriebenen und über sechs Gangstufen schaltbaren Pritschenwagen, Kipper und Sattelzugmaschinen wurden von 1950 bis 1958 im Werk Gaggenau hergestellt und von 1950 bis 1955 als L 6600 vermarktet. Beim „Tribut an Carl Benz“ war eine Allrad-Kippervariante Mercedes-Benz LAK 315 aus dem Baujahr 1955 ausgestellt. Charakteristisch ist der Sechszylinder-Vorkammermotor OM 315 mit 107 kW (145 PS) Leistung und 8276 cm³ Hubraum. 1957 ergänzte eine Frontlenker-Variante mit Heckantrieb das Typenprogramm, von der 2480 Lkw gebaut wurden.

Raritäten: doppelte Vorderachse aus Gaggenau und erster Lkw aus Wörth

Auch ein seltener „Tausendfüßler“ präsentierte sich in Karlsruhe mit einem Mauxion Schokolade-Kofferaufbau: Bei dem dreiachsigen 16-Tonnen-Lkw Mercedes-Benz LP 333 aus dem Jahr 1960 handelt es sich um einen der wenigen noch existierenden und fahrbereiten Frontlenker mit doppelter Vorderachse.
Nur 1 833 Fahrzeuge aus dieser außergewöhnlichen Lkw-Baureihe entstanden damals als Notlösung aufgrund der Seebohm’schen Gesetze, um bei gleichem zulässigem Gesamtgewicht eine höhere Nutzlast zu erreichen. Der Sechszylinder-Vorkammer-Dieselmotor OM 326 mit 10 809 cm³ Hubraum leistet 147 kW (200 PS) und verhilft dem Lkw zu einer Höchstgeschwindigkeit von 84 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Getriebe und Hinterradantrieb.

Das „jüngste“ Mitglied der in Karlsruhe vorgestellten Mercedes-Benz Lkw-Familie ist der LP 608, ein leichter Frontlenker-Pritschenwagen mit kurzer kubischer Fahrerkabine aus dem Jahr 1965. Es war ein Modell aus dieser Baureihe in identischer Farbe, das am 14. Juli 1965 als allererster Lkw im Werk Wörth vom Band rollte. Die wichtigsten Fahrzeugdaten des Exponats: Direkteinspritzer-Reihenvierzylinder OM 314 mit 59 kW (80 PS), 3783 cm³ Hubraum, Fünfgang-Getriebe, Hinterradantrieb und eine maximale Geschwindigkeit von 80 km/h.

Quelle: Daimler Truck AG