Am 13.02.2013 lief im Mercedes-Benz Werk Gaggenau das erste Getriebe mit der Bezeichnung Detroit Transmission 12 Gear, kurz „DT12“ für den Einsatz im Freightliner-Lkw Cascadia vom Band.
Dabei handelt es sich um ein Getriebe der im Actros bewährten PowerShift-Modelle G 281-12K und G 330-12K, die für den Einsatz im US-Truck leicht modifiziert wurden. Damit setzt Daimler Trucks einen weiteren Schritt in der Modul- und Gleichteilestrategie um und bietet somit auch auf dem amerikanischen Markt einen komplett abgestimmten Antriebsstrang in Kombination mit den Heavy-Duty-Motoren aus Detroit und den eigenen Achsen an. Die Markteinführung der Getriebe unter dem Detroitlogo ist stufenweise ab Mai 2013 geplant.
„Es ist für unsere Mannschaft ein großer Erfolg – aber auch eine große Herausforderung, automatisierte Getriebe aus Gaggenau für das Flaggschiff von Freightliner zu liefern. Der amerikanische Markt ist fest in der Hand von großen Speditionen, die hohe Qualitätsansprüche haben. Dabei waren bis jetzt hauptsächlich manuelle unsynchronisierte Getriebe in den US-Trucks im Einsatz. Wenn wir mit automatisierten Getrieben in den US-Markt gehen, muss von Anfang an alles passen“ sagt Standortleiter Dr. Matthias Jurytko zum Produktionsstart.
Ein Projektteam aus deutschen und amerikanischen Spezialisten hat seit 2010 zusammengearbeitet, um diese hochmodernen 12-Gang Getriebe in den Freightliner Cascadia, den Stückzahlträger bei Freightliner, zu integrieren. Dabei war eines der Hauptziele, die Getriebe so wenig wie möglich zu verändern. So wurde die Steuerung der Bordspannung von 24 auf 12 Volt angepasst. Außerdem änderten sich Anschlüsse und Anschraubpunkte an den Gehäusen zur Montage im Fahrzeug sowie der Abtriebsflansch. Alle internen Teile des Getriebes wurden unverändert übernommen. Damit ist dieses Gemeinschaftsprojekt ein Paradebeispiel für die weitere Umsetzung der sog. Commonality-Strategie, der Verwendung gleicher Basis-Aggregate in mehreren Fahrzeugmarken. Das Gaggenauer Heavy-Duty-Getriebe wird bereits erfolgreich in Fahrzeugen der Marke FUSO in Asien eingesetzt.
Anders als in Deutschland sind US-Trucks meist mit manuellen, unsynchronisierten Getrieben ausgestattet. Nun steigt das Interesse an automatisierten Getrieben auf dem US Getriebemarkt stark. Gestiegene Spritpreise rücken den Verbrauch der Trucks immer weiter in den Focus. Hier können die leichten und effizienten Getriebe aus Gaggenau punkten. Auch wird es für die US-Spediteure zunehmend schwieriger gut ausgebildete Fahrer zu finden, die mit den vorherrschenden, manuellen Getrieben sparsam und materialschonend umgehen können. Die automatisierten Getriebe machen dies auch weniger geübten Fahrern möglich. Ein weiteres Argument für die automatisierten Getriebe ist die tiefgehende Steuerungsintegration zwischen den Detroit HDEP-Motoren und den Detroit-Getrieben, die ein Wettbewerber in dieser Form nicht bieten kann.
Quelle: Daimler AG