An den Namen müssen wir uns wohl noch gewöhnen, zumindest wie Mercedes-AMG den Panamera-Konkurrent nennt: Mercedes-AMG GT 4-Türer Coupé. Die Leistungswerte gehen hingegen schon besser in das Gedächtnis über: maximal 639 PS als (aktuelles) Topmodel, 4 Liter V8 Bi-Turbo sowie einer Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h. Wir haben uns das Modell in Genf erstmals genauer angesehen.
4-Türer mit Alltagsnutzen
Der 4-Türer von Mercedes-AMG ist für Kunden gedacht, die ein Fahrzeug für den täglichen Einsatz suchen, aber nicht auf die Performance von Mercedes-AMG und dessen AMG GT Familie verzichten möchten. Dabei wird es das Fahrzeug vorab in drei Leistungsstufen geben – mit R6 und V8 Motoren von 435 bis 629 PS.
Front & Heckansicht
Die Frontansicht mit langer Motorhaube und zwei Powerdomes lässt keinen Zweifel an der Zugehörigkeit des jüngsten Mitglieds der AMG GT Familie aufkommen. Das 4-türige Coupé folgt der Design-Tradition der erfolgreichen AMG GT Modelle: Der kraftvolle Körper vermittelt Dynamik und Leistungsbereitschaft. Die Silhouette zeigt sich fließend, das Greenhouse geduckt sportlich. Schmale MULTIBEAM LED-Scheinwerfer, die AMG-spezifische Kühlerverkleidung, die Shark-Nose sowie die Frontschürze mit weiterentwickeltem Jet-Wing (mit fließendem A-Wing beim Sechszylindermodell) verleihen auch dem jüngsten Modell aus Affalterbach die typische Präsenz der AMG GT Familie.
Mit rahmenlosen Seitenscheiben und einer flachen, weit nach hinten geneigten Windschutzscheibe werden Elemente der klassischen Coupé-Architektur zitiert. Auch mit der zusätzlichen Sitzreihe im Fond wird die charakteristische Linienführung der AMG GT Modelle nicht beeinträchtigt. Die taillierte Seitenfallung und die breiten Schultern verweisen auf die athletisch-sportliche Orientierung des Fahrzeugs, die durch stark ausgeprägte Heckradhäuser zusätzlich betont wird.
AMG GT Formensprache
Auch die Rückansicht des neuen 4-Türer Coupés greift bekannte Designelemente der AMG GT Formensprache auf: Extrem schmale LED-Heckleuchten definieren die typische Ladekantenlinie, der mehrstufig ausfahrbare Heckflügel unterstreicht nicht nur die Familienzugehörigkeit, sondern ist ein wichtiger Baustein der aktiven Aerodynamik.
Optische Unterscheidung der Motorisierungen
Die beiden Achtzylindermodelle sind an den drei horizontalen Lamellen in den seitlichen vorderen Lufteinlässen, dem Jet-Wing mit Zierteil in Silver Shadow, dem markanten Diffusor am Heck sowie an der doppelflutigen Abgasanlage mit trapezförmigen Endrohrblenden zu erkennen. Die Sechszylinder-Variante hingegen verfügt über jeweils eine Lamelle in den Lufteinlässen, runde Doppelendrohrblenden und einen etwas weniger stark ausgeprägten Heckdiffusor.
Aktive Aerodynamik
Einen wesentlichen Beitrag zur hohen Fahrdynamik und Fahrsicherheit leistet die aktive Aerodynamik, die in umfangreichen Simulationen, Windkanaltests und Fahrversuchen auf die speziellen Erfordernisse des viertürigen Coupés abgestimmt wurde. Hauptbestandteile sind das aktive Luftregelsystem AIRPANEL in der Frontschürze sowie der kompakte, mehrstufig ein- und ausfahrbare Heckspoiler.
Bei schneller Geradeausfahrt stellt sich der Heckflügel automatisch in eine flachere Position, um den Luftwiderstand zu verringern und so die Endgeschwindigkeit zu erhöhen. Erkennt das System Querdynamik, bewegt sich der Spoiler in eine steilere Position, um den Abtrieb an der Hinterachse zu erhöhen und so ein gleichermaßen dynamisches wie sicheres Fahrverhalten zu gewährleisten.
Aerodynamik-Paket optional
Exklusiv in seinem Marktsegment lässt sich das neue AMG GT 4-Türer Coupé auf Wunsch auch mit einem Aerodynamik-Paket ausrüsten. Es enthält zusätzliche Flics sowie einen vergrößerten Frontsplitter, was den Luftdurchsatz und das Abtriebsniveau an der Vorderachse nochmals optimiert. Gleiches gilt für den modifizierten Diffusor in Verbindung mit dem feststehende Heckflügel, der wahlweise auch in Carbon-Ausführung erhältlich ist. Das dreidimensionale Flügelprofil lässt sich mechanisch verstellen, um das Fahrzeug beispielsweise an die Bedingungen verschiedener Rennstrecken anzupassen. Das Aero-Paket erhöht den Anpressdruck an der Hinterachse, wobei der Luftwiderstand unverändert bleibt.
Die AMG GT 53 und AMG GT 63 Varianten des viertürigen AMG GT Coupés stehen serienmäßig auf 10-Speichen-Felgen, vanadiumsilber lackiert, in der Größe 9,5 J x 19 H2 ET 22 und Bereifung 255/45 R 19 vorn sowie 11,0 J x 19 H2 ET 17 mit der Reifendimension 285/40 R 19 hinten. Der AMG GT 63 S 4MATIC+ steht auf Leichtmetallfelgen mit fünf Doppelspeichen, tantalgrau lackiert und glanzgedreht, in der Dimension 9,5 J x 20 H2 ET 22,5 mit der Bereifung 265/40 R 20 vorn sowie 11,0 J x 20 H2 ET 20 und der Bereifung 295/35 R 20 hinten.
Interieur
In Interieur zeigt sich u.a. das neue AMG Performance Lenkrad mit Touch Control Buttons sowie die optionalen Zusatzelemente (runter Drehregler mit integriertem Display) unterhalb der rechten Lenkradspeiche sowie zwei vertikal positionierte, farbigen Display-Tasten mit Schalter unterhalb der linken Lenkradspeiche. Auffällig aber auch die Mittelkonsole.
Displaytasten
Neu und einzigartig sind die in den markanten und maßgeschneiderten Zierrahmen integrierten, farbigen Displaytasten für die integrierte Anzeige und Steuerung von Getriebelogik, Fahrwerk, ESP®, Abgasanlage, Start-Stopp-Funktion und Heckflügel. Die in TFT-Technologie ausgeführten Displaytasten zeigen über farbige, intuitiv verständliche Symbole deren Funktion an und lassen sich mit einem kleinen Fingertipp entsprechend einfach bedienen. Ergänzt werden die Displaytaster von den beiden Wippenschaltern für Fahrprogramme und Lautstärkenregelung.
Kapazitive Schalter
Eine weitere Neuheit bei AMG sind die kapazitiven Schalter direkt vor dem stilisierten V der Mittelkonsole. Über diese Näherungsschalter lassen sich Rückfahrkamera, Navigation, Radio, Media, Telefon und Fahrzeug-einstellungen bedienen. Nähert sich der Finger der Schaltfläche mit minimalem Abstand, leuchtet das entsprechende Symbol direkt in der Headunit auf und wählt den Menüpunkt vor. Durch Drücken wird die entsprechende Funktion letztendlich aktiviert.
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe