Elektrifizierung und Digitalisierung verändern die Arbeitswelt grundlegend. Mit der Transformation werden sich bei Mercedes-Benz alle Jobprofile weiterentwickeln. Das Unternehmen stellt deswegen lebenslanges Lernen und die Weiterbildung der Beschäftigten in den Mittelpunkt der nachhaltigen Personalentwicklung.
Allein in Deutschland investiert Mercedes-Benz bis 2030 insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Euro in die Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten. Turn2Learn ist eine umfangreiche Offensive von Mercedes-Benz, welche die Qualifizierung im Unternehmen auf ein neues Niveau hebt. Sie verbindet drei Elemente: ein breites Lernangebot über eLearning-Plattformen, passgenaue Lernpfade und ergänzend die bisherigen Bildungsmöglichkeiten. Diese bieten den Beschäftigten maßgeschneiderte Qualifizierungsmöglichkeiten in Produktion und Verwaltung – in unterschiedlicher Kombination digital und in Präsenz.
„Mit dem Ziel einer vollelektrischen und digitalen Zukunft als Luxusmarke haben wir eine spürbare Aufbruchsstimmung bei Mercedes-Benz erzeugt. Mit Turn2Learn greifen wir diese auf und stellen die Qualifizierung für alle Beschäftigten bei Mercedes-Benz neu auf. Wir schaffen mit Turn2Learn grenzenlose Möglichkeiten für lebenslanges Lernen. Jede und jeder kann sich zeit- und ortsunabhängig weiterbilden – über alle Bereiche und Ebenen hinweg. Als Unternehmen setzen wir dabei vor allem auf Lernpfade, die uns bei Digitalisierung und Elektrifizierung voranbringen. Ich freue mich sehr, dass sich Kolleginnen und Kollegen mit Turn2Learn auch nach persönlichen Interessen weiterbilden können, um die Bereitschaft für lebenslanges Lernen zu fördern. In der Transformation ist lebenslanges Lernen kein Modewort, sondern die Bedingung für den Erfolg – für das Unternehmen und für jede einzelne Kollegin und jeden einzelnen Kollegen“, sagt Sabine Kohleisen, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin der Mercedes-Benz Group AG.
Digitale eLearning-Plattformen
Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat haben sich darauf verständigt, ein umfangreiches Weiterbildungs- und Umschulungsangebot über eLearning-Plattformen zur betrieblichen und privaten Nutzung einzuführen. Damit bietet sich den Beschäftigten in Zukunft eine bisher nicht dagewesene Vielfalt, um selbstbestimmt und flexibel für den bisherigen Job oder den zukünftigen Traumjob zu lernen. Durch den freien Zugang zum Gesamtangebot der Plattformen erhalten die Beschäftigten auch die Möglichkeit, sich nach persönlichen Interessen fortzubilden. Das Unternehmen übernimmt auch hier die Kosten für die Lizenzen. Der Rollout startet sukzessive im dritten Quartal in der Verwaltung und in ersten Pilotbereichen der Produktion.
Digitale eLearning-Plattformen bieten in der Regel mehrere tausend Online-Kurse für nahezu alle Fachbereiche. Das Angebot umfasst Themenfelder wie beispielweise Software, Data Science und Cloud-Computing, die Vermittlung von allgemeinem Business Know-How und Präsentationstechniken sowie agilen Arbeitsmethoden. Die Lerninhalte sind jederzeit nutzbar und in kompakten Einheiten verpackt – oft in Form von Video-Tutorials, digitalen Lern-Karten oder Online-Übungen.
Passgenaue Lernpfade
Aus dem sehr breiten Angebot an Qualifizierungsmöglichkeiten werden Beschäftigte in Zukunft passgenaue Lernpfade als Orientierung für eine zielgerichtete und zukunftsweisende berufliche Weiterbildung definieren. Bei der Auswahl der Formate ermöglicht das Unternehmen eine möglichst hohe Selbstbestimmung der Beschäftigten. Lernen und Bildung werden so zu einem selbstverständlichen Teil des Berufsalltags. Die Lernpfade sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das ganze Berufsleben begleiten. Sie werden kontinuierlich nachjustiert. Damit erhöht das Unternehmen auch die team- und bereichsübergreifende Transparenz über Kompetenzen und Fähigkeiten.
Einen besonderen Schwerpunkt wird Mercedes-Benz auf Qualifikationen legen, die für die erfolgreiche Umsetzung der nachhaltigen Geschäftsstrategie und der Digitalisierung des Unternehmens entscheidend sind. Beispielsweise werden für die sogenannten Data Worker spezifische, vorkonfigurierte Lernpfade wie Data Scientist oder Data Architect definiert, die individuell ergänzt und angepasst werden können. Für eine möglichst hohe Individualisierung der Lernpfade und effiziente Nutzung der Lernplattformen wird künftig zudem auch künstliche Intelligenz eingesetzt.
Qualifizierung in der Produktion
Beschäftigte in der Produktion werden bereits heute vielfältig in den Themen der Digitalisierung und Elektrifizierung weitergebildet. Produktionsanlagen werden immer intelligenter, sind vernetzt und erheben eine Vielzahl an Daten. Mit neu erworbener Daten- und Methodenkompetenz können Beschäftigte beispielsweise als Data Specialist die Anlagen deutlich besser analysieren sowie effizienter und effektiver nutzen. Herausforderungen und etwaige Störungen im Produktionsprozess können so in Zukunft noch früher erkannt und Unterbrechungen vermieden werden.
Für die anhaltende Transformation der Beschäftigungsprofile in der Produktion bietet das Unternehmen beispielsweise passend zugeschnittene digitale Umschulungen mit individueller Betreuung und definierten Zielstellen. Nach einem ersten erfolgreichen Pilotprojekt, bei dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die sogenannten „Digitalen Pioniere“– aus dem Werk Berlin auf ihrer individuellen Reise zum Berufsziel „Junior Software-Entwickler“ weiterbilden, geht es weiter: Im Mercedes-Benz Powertrain Werk Untertürkheim starteten „Digitale SuperheldInnen“ aus Produktion und produktionsnahen Bereichen im Juni ihre berufsbegleitende Qualifizierung zum Data Specialist. Die Pilotprojekte sollen anschließend weiter ausgerollt werden.
Für eine vollelektrische Zukunft schult Mercedes-Benz seine Beschäftigten im Bereich Elektrik/Elektronik vom Basis- bis zum Experten-Level. Die Qualifizierungen orientieren sich an den konkreten Aufgaben der Beschäftigten und variieren in Umfang und Inhalt. Grundvoraussetzung, dass sich Beschäftigte im Hochvolt- Umfeld bewegen dürfen, sind beispielsweise Hochvolt-Sicherheitsunterweisungen, die nur wenige Stunden dauern. Für das eigenständige Arbeiten an Hochvolt-Systemen ist dann zusätzlich eine mehrwöchige Grundlagenausbildung zur Elektrofachkraft erforderlich.
Turn2Learn ist die konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Qualifizierungswegs
Für die digitale Transformation ist es essentiell, dass in allen Bereichen des Unternehmens in die Entwicklung digitaler Kompetenzen investiert wird. Insgesamt wurden Mercedes-Benz Beschäftigte letztes Jahr allein in Deutschland knapp 1,3 Millionen Stunden fachlich und persönlich qualifiziert. 2021 gab es weltweit in der Mercedes-Benz Group AG rund 75.000 Teilnahmen an Schulungen zu Software, Coding und IT. Bei Mercedes-Benz sind bereits heute etwa 80 Prozent aller Schulungsformate digital oder hybrid. Über die zusätzlich geplanten eLearning-Plattformen können Lernbedarfe schneller gedeckt und Lernerfolge besser nachverfolgt werden.
Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation hat Mercedes-Benz weltweit die virtuelle Weiterbildung „Digital Readiness Program“ ausgerollt. Ziel des Programms war es, dem gesamten Mercedes-Benz Team ein digitales Grundwissen zu vermitteln – von Machine Learning über das Internet der Dinge bis zur Blockchain-Technologie.
Auch die Belegschaft in der Produktion befindet sich mitten im Qualifizierungsprozess. Seit 2020 haben rund 57.500 Beschäftigte eine Weiterbildung zu Themen rund um die Elektromobilität in unseren MB Tech Academies in Deutschland erfolgreich absolviert.
Neben der bedarfsorientierten Qualifikation der Beschäftigten setzt Mercedes-Benz auch auf gezieltes Recruiting neuer Talente mit entsprechendem Know-how. Mit einem überarbeiteten Berufeportfolio für die Berufsausbildung und Duale Hochschule fokussiert Mercedes-Benz sich auch in diesem Bereich frühzeitig auf zukünftig benötigte Kompetenzen und notwendige Qualifikationen. Das Unternehmen bietet zukunftsorientierte Ausbildungsberufe wie beispielsweise den Fachinformatiker oder den neuen dualen Studiengang Embedded Systems, der Ingenieurwesen und Informatik verbindet.
Quelle/Bild: Mercedes-Benz Group AG