Mercedes-Benz bringt Car-to-X Technologie

Noch in diesem Jahr wird Mercedes-Benz im Rahmen seiner „Intelligent Drive“-Strategie die Car-to-X Technologie auf die Straße bringen und so den Informationsaustausch von Fahrzeugen untereinander sowie zwischen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur ermöglichen.

Durch den Einsatz der Car-to-X Technologie werden Informationen über potentielle Gefahren im Straßenverkehr frühzeitig an die Fahrer weitergegeben, so dass sich diese darauf einstellen können und kritische Situationen gar nicht erst entstehen.

Prof. Dr. Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung: „Mit der Einführung der Car-to-X Technologie belegen wir erneut unsere Rolle als Sicherheitspionier und zeigen, dass wir konsequent daran arbeiten, Innovationen zum Nutzen sowohl unserer Kunden als auch anderer Verkehrsteilnehmer auf die Straße zu bringen.“

Car-to-X erweitert den Horizont der Telematik

Die Car-to-X Technologie erweitert die bisherige Fahrzeugsensorik, wie beispielsweise Radar- oder Kamerasysteme, deutlich. Sie ermöglicht einen Blick um die Ecke oder durch Hindernisse hindurch und trägt dazu bei, einen blinden Fleck der bisherigen Sensorik abzubauen. In dieser Erweiterung des Horizonts der Telematik liegt das große Potential der Technologie. „Mit der Car-to-X Kommunikation haben wir eine Basistechnologie zur Marktreife entwickelt, die künftig eine neue Generation von Fahrerassistenzsystemen ermöglichen wird“, so Prof. Dr. Weber. „Durch intelligente Fusion unterschiedlichster Sensordaten erhalten wir ein sehr genaues Abbild auch der weiter entfernten Fahrzeugumgebung – was uns auch bei der Weiterentwicklung unserer autonomen Fahrfunktionen im Auto hilft.“

Neben der Erhöhung von Sicherheit und Komfort kann die Car-to-X Technologie auch zu einer effizienteren Mobilität beitragen, indem hochgenaue Verkehrslageinformationen der Car-to-X Kommunikation beispielsweise zur Verbesserung des Verkehrsflusses durch eine bedarfsgerechte Steuerung von Lichtsignalanlagen genutzt werden.

Start der Car-to-X Technologie noch in diesem Jahr

Noch 2013 bringt Mercedes-Benz die Car-to-X Technologie auf die Straße. Im ersten Schritt wird dazu das Drive Kit Plus genutzt, das in Kombination mit einem Smartphone und der von Mercedes-Benz entwickelten Digital DriveStyle-App das Fahrzeug gleichzeitig zum Sender und Empfänger von Informationen macht.

Daimler nutzt diesen mobilfunkbasierten Ansatz, da er die schnellste Verbreitung der Zukunftstechnologie verspricht und damit die schnellstmögliche Erschließung des Sicherheitspotentials der Car-to-X Technologie ermöglicht. Daimler ist aber auch an der Weiterentwicklung der Car-to-X Technologie beteiligt und kann seine Systeme im Sinne eines hybriden Ansatzes auch in Richtung der so genannten ad-hoc Kommunikation zwischen Fahrzeugen erweitern.

Wie funktioniert die Car-to-X Technologie im Fahrzeug? Wenn es in der Umgebung des Fahrzeugs Warnmeldungen wie beispielsweise ein Einsatzfahrzeug mit Signalfahrt oder ein Pannenfahrzeug gibt, wird der Fahrer rechtzeitig vorher gewarnt und die Gefahrenstelle auf der Karte markiert. Damit hat er die Möglichkeit, seine Fahrweise und Geschwindigkeit so anzupassen, dass eine gefährliche Situation gar nicht erst entsteht. Auch kann der Fahrer dank Car-to-X Technologie frühzeitig vor Geisterfahrern oder gefährlichen Witterungsbedingungen gewarnt werden.

Neben dem Empfangen von Gefahrenmeldungen kann jedes Fahrzeug, das mit Car-to-X Technologie ausgestattet ist, auch Gefahren an andere Verkehrsteilnehmer senden und damit zu einer Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Viele dieser Gefahren können Mercedes-Benz Pkw aufgrund der nahtlosen Integration des Car-to-X Systems in die Fahrzeugsysteme automatisch erkennen, ohne dass es einer Aktivität des Fahrers bedarf. Für Gefahren, die nicht oder noch nicht automatisch detektierbar sind, wurde eine effiziente manuelle Meldemöglichkeit geschaffen. Per Knopfdruck lassen sich Liegenbleiber oder Tiere auf der Fahrbahn, Geisterfahrer oder verlorene Ladung in die Mercedes-Cloud melden. Diese sendet dann eine Warnmeldung an alle mit Car-to-X Technologie ausgestatteten Fahrzeuge in der Nähe der Gefahrenstelle aus.

Selbstverständlich wurde bei der Entwicklung des Systems darauf geachtet, dass der Fahrer so wenig wie möglich vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Die Car-to-X Technologie arbeitet im Hintergrund und informiert den Fahrer punktgenau in sicherheitsrelevanten Situationen. Das funktioniert nicht zuletzt deshalb so zuverlässig, weil die Car-to-X Technologie ausschließlich hochaktuelle Informationen über tatsächlich vorhandene Gefahren verbreitet. Damit integriert sich die Car-to-X Technologie in die „Mercedes-Benz Intelligent Drive“-Strategie und stellt zusätzliche Informationen für die Fusion der Sensordaten zur Verfügung.

Modularer Ansatz sorgt für schnelle Markteinführung und ermöglicht das Nachrüsten der Technologie in viele Mercedes-Benz Fahrzeuge

Da die Car-to-X Technologie einen Beitrag dazu leisten kann, den Straßenverkehr in Summe sicherer zu machen, ist es für Mercedes-Benz als Sicherheitspionier besonders wichtig, diese Technologie schnell und möglichst flächendeckend auf die Straße zu bringen.

Durch die Integration der Car-to-X Technologie in das Drive Kit Plus und die Digital DriveStyle-App schafft Mercedes-Benz die Voraussetzung dafür, dass möglichst viele Mercedes-Benz Kunden von der Car-to-X Technologie profitieren können. Denn das Drive Kit Plus kann sowohl für Neufahrzeuge bestellt werden, wie auch als Nachrüstlösung in Bestandsfahrzeuge verbaut werden. Damit ist die Car-to-X Technologie unabhängig von der Markteinführung eines neuen Modells und wird den Kunden ab Ende des Jahres flächendeckend in fast allen Mercedes-Benz Fahrzeugen angeboten.

Selbstverständlich arbeitet Mercedes-Benz für künftige Modelle auch an einer voll systemintegrierten Einbindung der Car-to-X Technologie, um Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmern einen weiteren Zugewinn an Sicherheit und Komfort zu ermöglichen.

Neben dem Ausrüsten der eigenen Modellpalette mit Car-to-X Technologie, unterhält das Unternehmen auch enge Kontakte mit anderen Stakeholdern. Da der Nutzen von Car-to-X Systemen mit jedem weiteren Teilnehmer steigt, wird der Austausch von Daten, zum Beispiel zu gemeldeten Gefahrenstellen, mit anderen Fahrzeugherstellern angestrebt. Wünschenswert wäre auch, dass Baustellenwarnanhänger auf Autobahnen oder Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettungskräften möglichst schnell und flächendeckend mit Car-to-X Technologie ausgestattet werden.

Pionier der Car-to-X Kommunikation

Daimler hat die großen Potentiale der Car-to-X Kommunikation früh erkannt und ist seit Jahrzehnten treibende Kraft in Forschung und Entwicklung dieser Technologie. So initiierte das Unternehmen die Forschungsprojekte zur Schaffung der notwendigen Technologiebasis und war beziehungsweise ist weltweit an den wesentlichen Projekten zur Car-to-X Kommunikation beteiligt. Daimler arbeitet als Gründungsmitglied des Car 2 Car Communication Consortium aktiv auf ein europaweit standardisiertes System zur Car-to-X Kommunikation hin. Mit der Projektleitung im deutschen und europäischen Feldversuch zur Praxiserprobung der Car-to-X Kommunikation ist Daimler auch Treiber für die Vorbereitung der Markteinführung von Car-to-X Systemen.

Quelle: Daimler AG

14 Kommentare
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Hr. Vogel
10 Jahre zuvor

Es bietet sich an, dass es das dann auch (als App) für das Comand Online geben wird und nicht rein auf das DKP beschränkt ist.

Ist hierzu etwas bekannt?

Hr. Vogel
10 Jahre zuvor

Klasse, danke Dir.

Das sollte dann als kostenlose Erweiterung Einzug (als Fahrzeugstandard) halten, wie einige andere Apps, um sich ein wenig von der Konkurrenz abzugrenzen.

Das Konzept dahinter gefällt mir sehr gut.

Daniel
10 Jahre zuvor

Beim Comand Online ist dann aber eine Handy oder SAP Anbindung erforderlich?

Bernd
10 Jahre zuvor

ich empfehle den Artikel über MB comand online in der FAZ (online). Anschliessend macht man sich keine Illusionen mehr. Klingt alles so einfach und aktuell funktioniert in den meisten Fällen noch nicht einmal eine Internetanbindung.
Zum Glück kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen, ich habe noch nie Internet im Auto benötigt. Ich fahre einfach konzentriert. Die vielen Helferlein im Auto sind doch nur nötig weil jeder glaubt neben dem Fahren auch noch telefonieren, emails lesen etc. zu können.

Marc W.
10 Jahre zuvor

Internet im Auto ist ein großes Wort. Nehmen wir doch einfach wahr, dass -ähnlich der TMC-Datenübertragung- regelmäßig, auch abbrechend Informationen aus vielfältigen Quellen das Auto erreichen, um weiterverarbeitet zu werden. Jedweder noch so kleine Sicherheitszuwachs, besonders nachts oder bei Nebel, macht auch dem umsichtigsten Fahrer die eine oder andere Gefahrenbremsung entbehrlich und wirkt dadurch unmittelbar unfallvermeidend an andere, noch nicht ausgerüstete Folgefahrer.
Der Gesetzgeber sollte dies nach Kräften fördern (ähnlich der automatischen Notruffunktionalität) – nicht über Subventionen, sondern zB über Verbauzwang bei Einsatz- und Dienstfahrzeugen, damit schnellstmöglich eine Marktdurchdringung erreicht wird.

Daniel
10 Jahre zuvor

E-Mails im Auto brauch ich auch nicht, aber Stauinformationen, Unfall, Wetter-Warnungen, all diese sachen sind schon nützlich.

Daniel
10 Jahre zuvor

Wann gibt es das Drive Kit Plus für Android Geräte?

KF
10 Jahre zuvor

Bravo, Daimler!

Hr. Vogel
10 Jahre zuvor

Es ist ca. Mitte 2014 auch für Android-Geräte verfügbar.

Alex Hart via Facebook
10 Jahre zuvor

Sau cool!!!:)

Hans Wurst
10 Jahre zuvor

Wie dektektiert die Drivestyle App den aus der Fahrzeugelektronik Gefahrenmeldung? Dachte die Drivestyle App kann auf solche Daten gar nicht zugreifen. Weil sie doch komplett auf dem iPhone läuft?

Hr. Vogel
10 Jahre zuvor

Hi,

eine gute Frage. Ich kann bislang keine sensorische Kopplung erkennen. Wahrscheinlich wird es diese nur in Neufahrzeugen geben.