Mercedes-Benz prüft Verkauf des PKW-Werks Hambach / Frankreich

Mercedes-Benz AG beabsichtigt die Straffung ihres globalen Produktionsnetzwerks und prüft den Verkauf des Pkw-Werks im französischen Hambach Mercedes-Benz AG intends to streamline its global production network and explores the sale of the car assembly plant in Hambach, France // Mercedes-Benz AG a l'intention de rationaliser son réseau de production mondial et examine la vente d'une usine de voitures particulières à Hambach, en France

Die Mercedes-Benz AG investiert aktuell massiv in die Transformation des Unternehemens und konzentriert sihc auf die Elektrifizierung der Produktpalette. Gleichzeitig will man seine Kostenstruktur nachhaltig verbessern.  Ein wichtiger Stellhebel hierfür ist die Anpassung und Neuausrichtung der Kapazitäten innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt das Unternehmen, Gespräche über den Verkauf seines Pkw-Werks im französischen Hambach aufzunehmen.

Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG: „Wir treiben die Transformation unseres Unternehmens und unserer Produkte weiter mit Hochdruck voran. Angesichts der hohen Zukunftsinvestitionen, vor allem in die Elektrifizierung und Digitalisierung, setzen wir Maßnahmen zur Effizienzsteigerung konsequent um. Dies betrifft weltweit alle Unternehmensbereiche. Zusätzlich führen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Wirtschaft zu neuen Rahmenbedingungen im Markt und in diesem Zusammenhang optimieren wir unser globales Produktionsnetzwerk. Deswegen beabsichtigen wir, Gespräche über den Verkauf des Werks Hambach aufzunehmen.

Damit verbundene Bewertungseffekte des Anlagevermögens führen bei der Mercedes-Benz AG zu einem negativen Sondereffekt aus Restrukturierungsmaßnahmen von einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag im zweiten Quartal. Das Unternehmen erwartet keinen Einfluss aus dieser Abwertung auf den Free Cash Flow des Industriegeschäfts. Im weiteren Verlauf von Verhandlungen können weitere Belastungen hinzukommen.

Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG; verantwortlich für Daimler Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars COO: „Die Transformation zur CO₂-neutralen Mobilität der Zukunft erfordert auch Veränderungen in unserem weltweiten Produktionsnetzwerk. In einer Phase wirtschaftlicher Herausforderungen bringen wir Nachfrage und Kapazität in Einklang und passen nun unser Produktionsnetzwerk an. Diese Veränderungen betreffen auch das Werk Hambach. Ein wichtiges Ziel ist für uns, die Zukunft des Standortes zu sichern. Weitere Prämisse: Die aktuellen smart Modelle sollen weiter in Hambach produziert werden.

Die nächste Generation von smart Elektrofahrzeugen wird im Joint Venture smart Automobile Co., Ltd. in China produziert. Das Gemeinschaftsunternehmen ist ein Zusammenschluss der Mercedes-Benz AG und der Zhejiang Geely Group (Geely Holding).

17 Kommentare
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Wildschütz Jennerwein
3 Jahre zuvor

Bye, Bye…!

AMG1977
Reply to  Wildschütz Jennerwein
3 Jahre zuvor

Nach Jahrzehnten des stetigen Wachstums im zweistelligen Bereich nun eine leichte Normalisierung. Die Zukunft der Automobilindustrie wird wohl im Auftrags bezogenen fertigen liegen. Eine Angleichung im Lohngefälle zur Deutschen Handwerksbranche war ebenfalls längst überfällig und wird hoffentlich bald folgen.

S_B_G
Reply to  AMG1977
3 Jahre zuvor

So sieht es aus. Ich weiß ja nicht, in welcher Branche AMG1977 arbeitet, aber er scheint unabhängig von der Kaufkraft der Bevölkerung zu sein. Sonst kann ich mir solche Aussagen nicht erklären. Sonst könnte es sein, dass auch die Einnahmen von AMG1977 sinken, und dann ist’s halt GTI1977. Oder Dacia1977

MRKA
Reply to  AMG1977
3 Jahre zuvor

Und wie soll das funktionieren?

Das geht natürlich über Inflation. Das bedeutet dann natürlich eine Angleichung der Kaufraft.
Nur…ein Preisniveau wie in der Schweiz oder Australien sind dann sehr wahrscheinlich.
Was dem einen sein Einkommen sind die Kosten des anderen

Entscheidend sind in einer Volkswirtschaft nur eines. Die Produktion von Waren und Dienstleistungen die Mehrwert besitzen.
Alles andere sind Details

Geld ist nur ein Tauschmittel

benstaxy
3 Jahre zuvor

Zuallererst wird die Kaufkraft im und um Hambach massiv sinken, weil das Werk entgegen der Zusage von Daimler verkauft werden soll. Offensichtlich ist die Strategie völlig unzuverlässig. Da werden planlos Werke auf anderen Kontinenten gebaut und dann stellt man fest, dass es in Europa Überkapazitäten gibt. Das finde ich höchst bedenklich. Die Art der Fehlplanung erinnert mich eher an Opel…

benstaxy
3 Jahre zuvor

Zuallererst wird die Kaufkraft in und um Hambach erheblich sinken, da das Werk trotz gegenteiliger Zusagen verkauft werden soll. Offensichtlich ist die Strategie von Daimler völlig unzuverlässig. Da werden Werke auf anderen Kontinenten eröffnet und danach festgestellt, dass es in Europa Überkapazitäten gibt. Das finde ich höchst bedenklich. Diese Art der Fehlplanung erinnert mich an Opel…

MRKA
3 Jahre zuvor

@Aloys…

Sicherlich…im Durchschnitt schon.
Nur..die Schweiz ist wohlhabener als D. Sie produziert höherwertige Waren und Dienstleistungen. Das ist das einzige was wirklich zählt. Eine Einkommensumverteilung in D wird nicht automatisch diese Produktion erhöhen.

Ein VW Haustarifarbeiter in Emden wird höchstwahrscheinlich in einem vergleichbaren Job in der Schweiz weniger Kaufkraft besitzen…aufgrund des Preisniveaus.

Dieter Z
3 Jahre zuvor

Grandiose Management Entscheidungen wie man sie gewohnt ist von Daimler (Chrysler, MTU).
Nur mal zur Erinnerung, in Kecskemet Ungarn steht ein halb fertiges 2. Werk neben dem bestehenden, mit fertig gebautem Lack und Rohbau. Leider wird dieses 3 stellige Millionengrab schon seit letztem Jahr nicht mehr benötigt. Bei dem jetzigem Einbruch an Absatz kann man das genauso abschreiben, wie die Millionen an Euro die schon in Hambach verbaut wurden (da gab es auch einen neuen Rohbau und Lack + den Umbau für GLA und EQB).
Was ich mich jetzt Frage ist, wo soll denn jetzt der EQB gefertigt werden¿?
Der sollte für den Weltmarkt, exklusiv China, aus Hambach kommen.
Rastatt und Kesckemet haben keine Kapazität für noch eine Karosserievariante, zumal der normale GLB für den Weltmarkt nur aus dem Katastrophenwerk in México kommt.

driv3r
Reply to  Dieter Z
3 Jahre zuvor

Da reiht sich auch das Werk Jawor ein, dass man zurzeit ungefähr so dringend benötigt wie Halsschmerzen oder Husten.
Wenn Peking den EQB nicht exklusiv bekommen sollte, dann wäre Kecskemet II eine Option. Ich sehe eher weniger, dass man den ganzen Elektro-Zirkus in Aguascalientes hochzieht (geschweige denn geeignete Partner in der Nähe hat).

MarkusGLK
Reply to  driv3r
3 Jahre zuvor

Jemand, der die Bedingungen in Aguascalientes genau kennt, hat mir dringend davon abgeraten, in den nächsten 2 Jahren ein MB Produkt made in Mexico (GLB) zu kaufen. Die Probleme sind wohl vielfältig. Über Kecskemet hört man hingegen nur Positives. Wir sind mit unserem X117 auch top zufrieden. Warum sich eine GLB Fertigung dort nicht rechnet, wird sich mir wohl eher nicht erschließen.

Pano
3 Jahre zuvor

Laut Automobilwoche soll der EQB ausschließlich in China gebaut werden. So wie das BMW mit dem iX3 machen wird:(https://www.automobilwoche.de/article/20200703/AGENTURMELDUNGEN/307039935/1339/anpassung-der-kapazitaeten-daimler-will-smart-werk-in-hambach-verkaufen).
Stellt sich die Frage welcher Hersteller oder Zulieferer in diesen Zeiten in der Lage und Willens ist ein Autmobilwerk zu kaufen?
Grüße
Pano

Klaus
Reply to  Markus Jordan
3 Jahre zuvor

… oder dem potentiellen Käufer die Fertigung des EQB als Mitgift aufs Auge drücken, damit das Werk für die nächsten Jahre eine gesicherte Auslastung hat, die Investitionen der letzten Jahre nicht ganz für die Katz waren und man nicht die Planung mit den Lieferanten wieder über Bord schmeißen muss. Nur eine Vermutung.

Helge
3 Jahre zuvor

Oder man baut Standorte wie Kecskemet (in Ungarn) weiter aus. Denn im Osten sind ja das Lohngefüge noch niedriger.
So läufts ja oft in vielen Branchen. Wenn es irgendwo mit der Produktion zu teuer wird, zieht man eben weiter, dahin, wo man noch günstig(er) produzieren kann. Nach der Qualität fragt man dann aber besser nicht. Die kann dann auch dementsprechend sein. Hauptsache eben, der Gewinn stimmt.

harry
Reply to  Helge
3 Jahre zuvor

Genau Helge, die ungarischen Kollegen verdienen ja auch alle soviel Geld, daß sie sich gleich einen neuen Mercedes Jahreswagen leisten können. Die Qualität jedenfalls scheint in Ungarn allgemein zustimmen.

MRKA
Reply to  Helge
3 Jahre zuvor

Du beschwerst dich über das sinkene Lohnniveau in der Industrie aber gleichzeitig möchtest Du nicht das Handwerker besser verdienen, weil Du dann mehr bezahlen musst.

Das nennt man auch Heuchelei…oder wie die Angelsachsen sagen…me, myself an I.

Unglaubluch deine Einstellung..aber normal bei euch in D..leider

Helge
3 Jahre zuvor

@Harry
Die Ungarn verdienen weniger. Das habe ich ja mit dem Lohngefüge gesagt. Habe nicht gesagt, daß die sich gleich einen Mercedes leisten können, selbst wenn das nun von Dir ironisch gemeint war.
Weiß nicht, wie Du darauf kommst.