Die von der US-Regierung verhängten Strafzölle von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge und Autoteile haben weitreichende Konsequenzen für die globale Automobilindustrie. Besonders betroffen ist Mercedes-Benz, ein Unternehmen mit starker Marktpräsenz in den USA.
Preisanstieg und Nachfragerückgang
Durch die Strafzölle verteuern sich Mercedes-Modelle wie die S-Klasse und C-Klasse oder dem GLC Modells in den USA erheblich, was potenzielle Käufer abschrecken könnte. Analysten erwarten Umsatzverluste von bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar und sogar den Abbau tausender Arbeitsplätze in Europa, zumal Mercedes über 67 Prozent der US-Verkäufe im Jahr 2024 importiert hatte.
Mögliche Produktionsverlagerung
Mercedes-Benz betreibt bereits ein Werk in Tuscaloosa, Alabama, in dem SUVs wie der GLE und GLS produziert werden. Eine Verlagerung weiterer Produktionskapazitäten in die USA könnte helfen, die Zölle zu umgehen, würde jedoch hohe Investitionen und einen längeren Umsetzungszeitraum erfordern. Auch die Produktion des in den USA sehr beliebten GLC Modells könnte man für eine Produktion in den Staaten prüfen.
Die Strafzölle könnten jedoch auch die Wettbewerbsfähigkeit von Mercedes-Benz im Vergleich zu US-Herstellern wie General Motors und Ford beeinträchtigen. Zudem könnten asiatische Marken wie Toyota oder Honda profitieren, sofern sie weniger stark von den Zöllen betroffen sind.
Reaktionen der Industrie
Die deutsche Automobilindustrie kritisiert die Maßnahmen scharf. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), warnt bereits vor negativen Auswirkungen auf globale Lieferketten und fordert Verhandlungen zwischen der EU und den USA, um Handelshemmnisse zu reduzieren.
Strategische Maßnahmen von Mercedes-Benz
Mercedes-Benz prognostiziert einen deutlichen Gewinnrückgang für 2025 und plant ein Kostensenkungsprogramm, um die Produktionskosten bis 2027 um 10 Prozent zu reduzieren. Zudem sollen neue Modelle, darunter der elektrische CLA, den Absatz steigern und die Margen stabilisieren. Die US-Strafzölle stellen Mercedes-Benz vor erhebliche Herausforderungen. Steigende Preise könnten die Nachfrage drosseln, während Produktionsverlagerungen hohe Investitionen erfordern. Strategische Anpassungen und politische Verhandlungen sind entscheidend, um langfristige Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG