Mercedes-Benz ruft über 13.000 EQC in China zurück

Mercedes-Benz muss in China erneut tausende Elektroautos zurückrufen. Konkret geht es um 13.447 EQC-Modelle, die zwischen Ende 2018 und Mitte 2022 lokal vor Ort produziert wurden. Grund ist dabei ein Softwarefehler im Batteriemanagementsystem, der im Extremfall zu einer Überhitzung der Hochvoltbatterie und damit zu einem Brandrisiko führen kann.

Mercedes-Benz ruft über 13.000 EQC in China zurück

Die chinesische Marktaufsicht SAMR spricht beim Problem des EQC Modells von einem möglichen „thermischen Durchgehen“ der Batterie. Mercedes reagiert mit einem kostenlosen Software-Update, das jedoch erst ab dem 27. September 2025 bereitstehen soll. Bis dahin empfiehlt der Hersteller, die Ladung auf 80 % zu begrenzen und Schnellladungen möglichst zu vermeiden.

Mercedes-Benz ruft über 13.000 EQC in China zurück

Bereits im März hatte Mercedes in China rund 12.300 EQA- und EQB-Modelle wegen Batterieproblemen zurückgerufen. Die Häufung solcher Fälle könnte das Vertrauen chinesischer Kunden in die Marke weiter belasten – vor allem in einem Markt, der zunehmend von lokalen Herstellern wie BYD oder Nio dominiert wird. Ob man in China den Kompaktwagen-Rückruf des EQA bzw. EQB ähnlich gelöst hat, wie in Deutschland – ist nicht bekannt. Auf dem heimischen Markt hat man die Ladeleistung deutlich begrenzt, was sich u.a. in einen Reichweitenverlust von 25 bis 55 Kilometern bemerkbar gemacht hat.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
17 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Snoubort
20 Tage zuvor

Es gibt 13.000 EQCs in China? 😉

CH-Elch
20 Tage zuvor

Woww. Der Hersteller erbarmt sich und merzt SEINEN (!!) Fehler mit einem „kostenlosen Software-Update“ aus. Wie sehr dass die Kundschaft hoffentlich zu schätzen weiss…!

Also ich weiss nicht. All die Meldungen in letzter Zeit zu Elektrotechnik bei MB lässt mich nicht grad jauchzend den Groschen in einen neuen CLA stecken.

Pano
Reply to  CH-Elch
19 Tage zuvor

Der CLA fährt nicht los wenn man nen Groschen einwirft, sondern wenn man vorne die Kurbel betätigt 🙂
Grüße
Pano

Baron on Fire
20 Tage zuvor

Fatal, gerade in China.

Nehme an OTA heißt weiterhin „Over the Autohaus“…?

Jürgen
20 Tage zuvor

Sehr bedauerlich.
Leider sieht man hier wieder, dass der Zugriff auf Steuergeräte für OTA Updates extrem wichtig ist.
Mercedes hat sich lange dagegen gewährt. „Geht nicht, Verantwortung liegt beim Lieferanten, etc..“
Die Ausreden waren vielfältig.
Dies fällt Ihnen hier mal wieder auf die Füße.
Eine Software ist nie fertig und lebt davon Updates zu bekommen.
Dieses Mindset muss sich noch komplett ändern bei Mercedes.

Pano
20 Tage zuvor

Mei, so ein Software-Update Zeile für Zeile zu schreiben dauert halt ein bißchen…
Grüße
Pano

Urs
20 Tage zuvor

Eine Begrenzung der Ladeleistung reduziert nicht die Reichweite.
Bei EQA/EQB haben sie Ladeleistung UND nutzbare Kapazität begrenzt. Das ist unpräzise im Text.

Und zum Artikel: ich bin positiv überrascht, daß in China so viele EQC verkauft wurden.

Karl Frohlich
Reply to  Urs
20 Tage zuvor

So viele???? Es gibt doch 1.411 Milliarden Menschen in China!!!!

Rainer
Reply to  Urs
20 Tage zuvor

Der EQC war/ist halt ein sehr nettes Auto mit relativ guter Ausstattung und hoher Qualitätsanmutung.

IMHO:
Da man in China eh‘ nicht so schnell fährt und in der Stadt oft im Stau steht, war die langsame Schnellladung und der hohe Verbrauch nicht so relevant. 2018/2019 sahen die chinesischen BEVs noch ganz anders aus, da konnte man mit dem Ding Eindruck schinden.

EQ44fahrer
Reply to  Rainer
19 Tage zuvor

Korrekt. Jetzt nicht mehr.

Mehmet
19 Tage zuvor

Hiobsbotschaft beim EQA, EQB, jetzt beim EQC. Mal gespannt wie lang es dauert bis zum EQE und EQS…

EQ44fahrer
19 Tage zuvor

Es ist egal. Hier in China sieht MB, zusammen mit den anderen beiden deutschen Herstellern sowieso kein Land mehr. Niemals. Ich saß inzwischen in den neuesten Fahrzeugen von Nio, Huawei und Xiaomi. Die Verarbeitungsqualität ist 1a, insbesondere bei Xiaomi und Huawei, die das Software- und Connectivitythema absolut von Haus aus beherrschen. Hier wird direkt schon 5G in den Fahrzeugen verbaut. Die MB-Dilettanten halten aktuell bekanntlich weiterhin an LTE-only-Modulen fest und so wird sich das hässliche Abschaltdrama wie bei 3G definitiv auch in Zukunft erneut wiederholen.

Mir ist jetzt klar, warum die Boschler letztes Jahr kreidebleich nach Hause kamen. Auch die braucht hier nämlich niemand. Die Automobilbauer sind weitestgehend vertikal integriert entlang der Wertschöpfung (zum Teil ja sogar inklusive Batterietechnologie – BYD!). Da gibt es nichts mehr abzugreifen.

Wäre der scheiß EU-Zollprotektionismus nicht, könnten wir auch in Europa großartige, erschwingliche e-Autos haben.

MB sollte besser heute als morgen alle Werke in Deutschland dicht machen und die Produktion ins tiefe Osteuropa verlegen. Rumänien und Bulgarien wären eine gute Option von der politischen Stabilität und Kostenstruktur her.

martin
Reply to  EQ44fahrer
18 Tage zuvor

Warum ? Erst richtig informieren was die Chinsen wirklich machen und dann motzen.
Die Chinesen betreiben genau so ihren Protektionismus gegenüber allen anderen Ausländern.Und ohne chinesischen Staatszuschuss pro Auto würden die Fahrzeuge IN China auch nicht so günstig sein. Zudem sind die Preise das Ergebnis massiver Überkapazitäten weil sie nicht mehr wissen wohin mit dem Schrott.
Sollen sie hier in Europa Fabriken bauen, unter Einhaltung europäischer Arbeits und Sicherheitsstandards,an denen die europäischen Hersteller mind 51% halten müssen,so wie es umgekehrt in China läuft. Dann braucht es auch keine Zollschranken.
DAS wäre dann auch ein fairer Wettbewerb.

Oili Coolanus
Reply to  martin
18 Tage zuvor

Als Endkunde kann einem „fairer Wettbewerb“ in dieser grundlegend unfairen, protektionistischen Industrie (die Europäer sind da keinen Deut besser mit Blick auf Handelsschranken – egal ob ggü. China, den USA oder sonstwem, zum Teil ja sogar untereinander in jeweils exklusiver, nationaler Fördermanier) völlig egal. Für mich zählt nur das Produkt und ein angemesser Preis, den ich dafür bezahle.

Es ist bekannt was die Chinesen machen. Da ist inzwischen nicht mehr so viel Subvention dahinter. Man arbeitet inzwischen verstärkt mit krassen Pönalen. U. a. kostet in manchen Städten die Zulassung mehr als das Fahrzeug selbst. Ein heftiges Instrument. Wäre aber vielleicht auch ein Weg, wie man das Thema E-Mobilität in den Griff bekommt ohne starre Fristen.

Und eined muss man den Chinesen lassen – die Subventionen haben wohl gewirkt. Im Gegensatz zu den blamablen Versatzsstücken, die Deutschland abgeliefert hat. Zuletzt Northvolt. *hust*