Der neue EQV 300: was noch interessant ist oder wird

Mit der Bestellfreigabe für den EQV 300 bietet Mercedes-Benz nun bereits ein zweites EQ-Modell an, – diesmal ein Fahrzeug mit bis zu acht Sitzplätzen und reinen Vorderradantrieb. Wir haben weitere Details dazu zusammengestellt.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

EQV 300 nur mit Frontantrieb verfügbar

Der EQV 300 besitzt eine Fahrzeuglänge von 5.140 mm sowie eine Fahrzeughöhe von 1.900 mm (ohne Dachreling) Die Bodenfreiheit des Fahrzeuges liegt bei rund 106 mm. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 3.500 kg (Achslast VA/HA: 1.750/1.800). Neben der bereits langen Variante des EQV 300 folgt später noch die Variante „Extra-Lang„“ mit einer Länge von 5.370 mm und sonst identischen Daten. Eine kompakte Version des EQV kommt nicht, eine Rechtslenker-Variante ist aktuell noch in Vorbereitung.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Der EQV erhält gegenüber der normalen V-Klasse – aufgrund seiner eigenen Gewichtsvariante mit 3,5 Tonnen -ein neu abgestimmtes Fahrzeug („Basisfahrwerk Plus“) sowie eine verstärkte Bremsanlage(innen belüftete Bremsscheibe mit 330 mm an der Vorderachse). Optional ist – voraussichtlich ab November – auch AIRMATIC verfügbar. Die Gewichtsvariante von 3.500 kg ist nicht reduzierbar.

Bei der Bereifung nutzt Mercedes-Benz Reifen in der Dimension 245/55R17 XL (Lastindex 106 !). Zur Auswahl stehen 2 Leichtmetallräder, wahlweise im 20-Speichen-Design oder im 5-Doppelspeichendesign.  In Verbindung mit dem optionalen Luftfahrwerk AIRMATIC werden später auch drei 7,5Jx18 Felgensätze zur Verfügung stehen.

Motorleistung

Bei der Motorleistung besitzt der EQV 300 maximal 150 kW / 204 kW, wobei die Dauerleistung mit 70 kW angegeben wird (362 Nm). Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 140 km/h limitiert, optional sind jedoch 160 km/h möglich. Die Reichweite liegt bei 418 km (bei Extralang voraussichtlich minimal weniger). Mercedes-Benz gibt den Stromverbrauch für die aktuell bestellbare Variante des EQV mit 26,3 kWh an.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Reiner Vorderradantrieb – 4MATIC nicht verfügbar

Der Antrieb für den EQV erfolgt ausschließlich über die Vorderachse mittels Elektromotors (als Teil des elektrischen Antriebsstanges eATS) mit 150 kW Leistung. Der E-Motor mit 3 Phasen und 6 Polen ist dabei ein asynchron drehende Induktionsmotor, welcher als Motor oder als Generator betrieben werden kann. Der Stator wird durch ein Wasser/-Glykol-Kreislauf gekühlt. Die Dauerleistung liegt bei 70 kW, die Peak-Leistung bei 150 kW. Der Serviceintervall im EQV liegt bei 40.000 km oder bei einem Jahr.

Hochvoltbatterie

Der EQV 300 verfügt über eine Batteriekapazität von 100 kWh, wobei die nutzbare Batteriekapazität bei 90 kWh liegt. Die Lithium-Ionen Batterie ist im Unterboden verbaut, das Gewicht – mit Crashstruktur – beträgt rund 700 kg. Ein wasserbasiertes Thermomanagmentsystem hält die Batterie möglichst im Temperaturfenster von 25-35 Grad Celsius.

Über das kombinierte Ladesystem kann das Fahrzeug mittels Wechselstroms (AC) sowie Gleichstrom (DC) per Typ 2 bzw. CCS2-Stecker geladen werden. Die AC Ladeleistung liegt bei 11 kW, bei DC bis zu 110 kW. Somit kann das Fahrzeug innerhalb von knapp 45 Minuten von 10 auf 80 % SoC (für 90 kWh) geladen werden. Eine Batterieerweiterung für erhöhte Reichweite ist nicht möglich.

Für die Batterie wird ein Batteriezertifikat mitgeliefert, was eine Leistungskapazität von mindestens 180 Ah nach 8 Jahren oder 160.000 km Laufleistung garantiert.

Ab einer Restreichweite von unter 50 km wird die Reservewarnlampe aktiviert, unterhalb von 20 wird die Vortriebsleistung (Ansprechverhalten des Gaspedals) reduziert. Ab einer Restreichweite von unter 10 km wird keine Restreichweite angezeigt.

Der EQV 300 ist mittels entsprechenden Ladekabel in Deutschland über 3 Phasen mit je 16 A aufladbar (3 Phasen x 16 A x 230 V = 11 KW). Im Fall eines 1-phasigen Netzanschlusses kann bis zu 32 A geladen werden, sofern der Netzanschluss entsprechend abgesichert ist. Ab Werk liefert man ein Ladekabel Mode 3 (Typ 2, 3 x 20 A) mit 5 Meter Länge mit.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Getriebe

Der Antriebsstrang verfügt über ein zweistufiges Zahnradgetriebe mit starren Übersetzungsverhältnis von i=10,215 mit einen Vorwärts- und einen Rückwärtsgang. Die Vorwärts bzw. Rückwärtsfahrt wird durch einen Wechselrichter des Motors gesteuert.

Zur Rekuperation besetzt das Fahrzeug fünf Stufen, welche über die Lenkradschaltpaddles ausgewählt werden können:

    • D– für maximale Rekuperation, Verzögerung ca. -2 m/s², Ein-Padel-Fahren (nahezu) möglich.
    • D – für normale Rekuperation, Verzögerung ca. -1,5m/s²
    • D für geringe Rekuperation,Verzögerung ca. -0,6 m/s²
    • D+ – keine Rekuperation, Segeln
    • D Auto für Intelligente Rekuperation, Radar- und Navigationsdatenbasiert (keine Bremsung bis zum Stillstand) unter Einbeziehung der Daten des Verkehrszeichenassistenten.

Bei den Fahrprogrammen steht S, C, E sowie E+ und optional LIFT zur Verfügung:

  • S für SPORT: max. Leistungsfähigkeit, direktes, sportliches Ansprechverhalten. Heiz und Klimaleistung normal (somit reduzierte Reichweite möglich)
  • C für COMFORT: wird das Grundfahrprogramm nach jedem neuen Motorstart voreingestellt. Dabei abgestimmte Leistungsbereitschaft mit komfortabler Beschleunigung. Normale Heiz- und Klimaleistung (reduzierte Reichweite möglich)
  • E für ECONOMY: ausgeglichenes und verbrauchsoptimiertes Ansprechverhalten, ausbalancierte Heiz- und Klimaleistung
  • E+ als ECONOMY PLUS: verzögertes Ansprechverhalten, stark reduzierte Heiz- und Klimaleistung, Sicherstellung der maximalen Reichweite.
  • LIFT (Optional mit AIRMATIC) für langsame Fahrten bis 30 km/h mit erhöhten Fahrzeugniveau mit einer größeren Bodenfreiheit von ca. 27 mm.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Ausstattungen des EQV 300

Zur Grundversion des EQV sind drei Ausstattungspakete wählbar: AVANTGARDE Line, EQV Design-Paket Exterieur und Interieur.

Die Avantgarde Line baut auf die klassische AVANTGARDE Ausstattung auf. In Verbindung mit dem EQV Design-Paket Interieur wird die Bestuhlung in Leder Lugano schwarz mit Ziernaht rosegold ausgeführt. Optional ist hierzu Leder Lugano seidenbeige verfügbar.

Das EQV Design-Paket Exterieur beinhaltet das EQV Frontdesign High mit eigenständiger Ästhetik durch Black Panel Kühlergrill mit Chromlamellen sowie Chromsprangen links und rechts im Stoßfänger, zusätzlich gibt es Schweller Exterieur und Außenspiegel in schwarzer Lackierung. Ebenso Bestandteil des Pakets ist LED Licht in schwarz mit schwarzer Zierleiste, sowie 7×17 5-Doppelspeichen-Design Leichtmetallräder und Colorverglasung im Fond (Schwarzglas). Das Paket ist nur in Verbindung mit LED Lichtsystem, Schiebetür links sowie separat zu öffnende Heckscheibe erhältlich.

Ausstattung dazu im Detail:

  • Frontdesign „High“ im EQ Design mit avantgardistischer eigenständiger Ästhetik mit Black Panel Kühlergrill mit Chromlamellen sowie Chromspangen links und rechts im Stoßfänger.
  • Schweller Exterieur
  • Außenspiegel in schwarz lackiert
  • AMG Abrisskante auf Heckklappe
  • LED ILS System schwarz (erhält eine schwarze Zierleiste)
  • 7,0Jx17 5-Doppelspeichen-Design Leichtmetallfelgen
  • Colorverglasung im Fond (Schwarzglas)
  • hinzugesteuert wird hierbei: LED Intelligent Light System, Schluss, Brems- und Blinklicht in LED Technik, sowie Schiebetür links und separat zu öffnende Heckklappe

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Das EQV Design-Paket Interieur beinhaltet ein Zierelement in gebürstetem Alu (dunkel), Stoff Santos schwarz mit Akzenten in blau oder (i.V.m. der AVANTGARDE Line) Leder Lugano schwarz mit Ziernaht rosegold.  Zusätzlich sind hier Sportpedale verbaut und der Innenhimmel in schwarz gehalten. Das Paket ist ausschließlich in Kombination mit dem EQV Design-Paket Exterieur kombinierbar.

Eine Anhängekupplung für den EQV 300 gibt es nicht. Ein Fahrradträger ist jedoch an der Heckklappe zu befestigen.

Serienmäßig erhält der EQV 300 ein Heiz/Klima-System mit Vorklimatisierung. Hierzu steht zusätzlich der MaxComfortModus zur Verfügung, der sich bei eingeschalteter Zündung aktivieren lässt. Hierzu steht die maximale Heiz/Kühlleistung des Systems zur Verfügung. Bei ausgeschalteter Zündung kann der Innenraum maximal 30 Minuten weiter klimatisiert werden.

Die Vorklimatisierung ist im EQV auch ohne Anschluss an einer Ladesäule möglich. Hierzu können Abfahrzeiten, wie auch Zonen (z.B. nur Fahrersitz) im Bordmenü oder per App ausgewählt werden.

Der Akustische Umfeldschutz ist Serienausstattung und ist bis 30 km/h aktiv. Eine Einstellmöglichkeit, Deaktivierung oder Änderung des Sounds und dessen Lautstärke ist nicht möglich.

Bei der Sicherheit ist im EQV 300 ein Standard-Fahrassistenz-Paket in Serie verbaut, was den Aktiven Brems-Assistenten, Totwinkel-Assistent, sowie Spurhalte-Assist und den Fahrlichtassistenten umfasst. Optional ist hier Pre-Safe hinzubestellbar.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Der EQV 300 erhält in Serie MBUX mit 10 Zoll Touchdisplay mit spezieller „EQ-Kacel“ für direkte Einstell- und Abfragemöglichkeiten. Die Navigation verfügt über Electric Intelligence und berechnet notwendige Ladestopps für das Ziel. Dabei wird die Route sowie die Ladestopps während der Fahrt laufend überprüft und berechnet (Reichweitenassistent bzw. Aktive Reichweiten-Überwachung). Die Routenplanung berücksichtigt die Ladesäulen und deren aktuelle Verfügbarkeit und zeigt die theoretische Reichweite in der Karte mit an.

Das Navigationssystem zeigt dazu ua. die theoretische Reichweite an, wie auch Ladesäulen und deren aktuelle Verfügbarkeit.

Der neue EQV 300: was noch interessant ist

Bilder: Daimler AG

6 Kommentare
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Hagen
4 Jahre zuvor

Mir fehlt leider derzeit noch die Option des Falt-Daches, ohne das gewichtige restliche MarcoPolo Zubehör.

Boopa
Reply to  Hagen
4 Jahre zuvor

So eine Art EQV Horizon? Also analog der V-Klasse Horizon, nur das Aufstelldach aber ohne die Camper-Küche/Ausstattung? Ist halt die Frage, wie viele Kunden solch eine Nischenversion wünschen, Elektro+Schlafdach..

Helge
4 Jahre zuvor

Leider geht aus dem Bericht nicht hervor, wieviel man an Gepäck zuladen kann, sondern es steht nur das zulässige Gesamtgewicht da. Das Leergewicht wäre da hilfreich.

Wenn man nun davon ausgeht, daß die V-Klasse leer 2500 kg wiegt, dann bliebe noch 1 t übrig.
Wenn man nun die Sonderausstattung abzieht sind noch weniger.
Und wenn man dann mal rechnet: 7 Sitzer x 70 kg (pro Person) = 490 kg. Dann bleiben noch 400 kg etwa an Zuladung.
Und dann ist die Reichweite vollbesetzt mit Gepäck auch nicht mehr bei 414 km, sondern bei 350 km und im Winter noch weniger.

Man muß es sich also genau überlegen.

Boopa
Reply to  Helge
4 Jahre zuvor

Das Leergewicht jedes Fahrzeuges hängt ja von den gewählte Ausstattungen ab. Klar, könnte man hier den leichtesten EQV ausweisen aber mal ehrlich, wieso wird die Gewichtsvariante überhaupt erwähnt?
Den ich stelle mir bereits seit Jahren die Frage, wieso bei der V-Klasse diese ganzen Gewichtsvarianten existieren. Niemand hat sich gefühlt bis heute, jemals für eine Gewichtsvariante bei PKWs interessiert. Und die V-Klasse wird in diesem Segment von Mercedes angeboten, sodass ich meiner Meinung nach nicht nachvollziehen kann, wieso man sich diese Aufwände überhaupt antut. Vielleicht liegt es daran, dass das Fahrzeug mal Historisch ein „VAN Nutzlasttier“ war und erst seit 2014 ein echter PKW geworden ist.. who knows?! Mich interessiert bei meinem GLE auch nicht die Gewichtsvariante, zumal ich diese auch wirklich nicht kenne bzw. noch nie im Fahrzeugschein nachgeschaut habe. Aber sebst wenn, steckt ja im ETG Leergewicht des CoC sowie Schein bereits, 68kg+7kg Gepäck, also 75kg pro Person im Leergewicht. Aber mal im ernst, wie viele Leute achten darauf, wenn sie mit einem Hänger fahren, die Stützlast des Anhängers zum Fahrzeuggewicht dazuzurechnen? bestimmt nicht viele…
Des Weiteren meine ich mal ein Vito Taxi mit 9+1 Sitzplätzen gesehen zu haben, und das passt auch und das sogar mit einer geringeren Gewichtsvariante. Zumindest habe ich keine 3.500kg beim Vito gefunden..

Helge
4 Jahre zuvor

@Boopa
Richtig im Normalfall spielt auch bei einer V-Klasse das zulässige Gesamtgewicht nur zweitrangig eine Rolle. Da man mit 7 Personen normalerweise nicht an die Grenze kommt.
Aber bei einem E-Auto verringert sich schon die Nutzlast, da natürlich der Akku und die SA’s auch etwas wiegen. Und solche Fahrzeuge wie die V-Klasse werden eben nicht nur zur reinen Personenbeförderung benutzt, sonst auch als Lademeister, wenn man die Sitze ausbaut. Oder man stellt sich den EQV mal als Marco Polo vor. Dann ist man schnell bei den 3,5 t. zul. Gesamtmasse.
Vorallem bricht natürlich dann die Reichweite ein.
Und das es den EQV nur als Fronttriebler gibt, ist auch nicht ganz optimal.
Hier wäre auch ein Diesel oder Benzin Plugin-Hybrid eine sinnvolle Alternative gewesen, zum reinen Dieselantrieb.

Rainer Hünig
3 Jahre zuvor

Also ich bin 70 Jahre alt und Rentner. Ich brauche im Prinzip nur vorne 2 Sitze und eine Bank mit 2 Sitzplätzen, die zu einem Bett umgebaut werden kann. Außerdem eine kleine Küche die man herausnehmen kann. Bis jetzt hat Pössl kein Interesse den Wagen zu bauen, da der Wagen dann zu schwer würde. Der M-Benz Diesel V-Klasse wiegt ungefähr 2,3 Tonnen mit 7 Sitzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Batterien, das Hochdach und die Küche mehr als 800 Kilo wiegen!? Meine Frau und ich und etwas Gepäck für 3 bis 4 Tage benötigen höchstens 350 Kg., dass müsste also reichen.
Ich würde mir heute jedenfalls kein Auto mit Verbrennermotor kaufen. Außerdem habe ich gerade eine Solaranlage auf unserem Dach instalieren lassen.