Seit 1977 schreiben die Mercedes-Benz E-Klasse T-Modelle eine durchgehende Erfolgsgeschichte der Kombilimousinen der oberen Mittelklasse und Oberklasse. Das neue E-Klasse T-Modell der Baureihe 214 ist die siebte Generation in der Historie dieser sportlichen Raumwunder.
Vorläufer: „Universal“- und „Strich-Acht“-Kombiwagen
Anfang der 1950er-Jahre finden in Europa die aus Nordamerika stammenden Kombinationswagen, kurz Kombis genannt, zunehmend Interesse. Die Fahrzeuge basieren auf Limousinen, deren Dach bis zum hinteren Karosserieabschluss gezogen wird. So entsteht zusätzliches Transportvolumen. Mercedes-Benz Typen der oberen Mittelklasse werden zunächst von unabhängigen Aufbauherstellern wie Binz, Lueg und Miesen als Kombi angeboten. Grundlage sind Mercedes-Benz Fahrgestelle mit Teilkarosserie.
1959 beschließt der Vorstand der damaligen Daimler-Benz AG zu den „Heckflosse“-Vierzylindertypen W 110 (1961 bis 1968), dass „die Entwicklung möglichst bald ‚station cars‘ fertigungsreif machen“ solle. Zunächst nimmt Mercedes-Benz ab 1966 die „Universal“-Kombiwagen des Aufbauherstellers IMA aus Mechelen in Belgien ins eigene Verkaufsprogramm auf. Es sind die ersten Kombilimousinen, welche die Marke direkt an ihre Kunden vertreibt. In der folgenden „Strich-Acht“-Generation der Baureihen W 115 und W 114 (1968 bis 1976) schreitet die Entwicklung eines eigenen Stationwagens weit voran. Der harmonisch wirkende Entwurf wird zwar nicht in Serie gefertigt, gibt aber wichtige Impulse für das erste Mercedes-Benz T-Modell, das in der Baureihe 123 erscheint.
Mercedes-Benz T-Modell der Baureihe 123
Das Kürzel steht für Tourismus und Transport – und so setzt das 1977 präsentierte T-Modell der Baureihe 123 Maßstäbe im Segment der Lifestylekombis für Freizeit und Sport. Das intern als S 123 bezeichnete Fahrzeug ist die dritte Karosserieform der Baureihe nach Limousinen und Coupés (beide 1977). Als erstes Mercedes-Benz Modell wird es von Bruno Sacco als Designchef verantwortet. Die große Modellpalette reicht bis hinauf zum Sechszylindertyp 280 TE (130 kW/177 PS). Die Aerodynamik des T-Modells ist sogar besser als die der Limousine. Das umfangreiche Angebot an Sonderausstattungen insbesondere für den Transport von Sportgeräten unterstreicht den Fokus auf sportlich-luxuriöse Freizeitnutzung.
Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell der Baureihe 124
Das T-Modell der Baureihe 124 stellt Mercedes-Benz auf der IAA 1985 unter dem Slogan „Die Eleganz des Praktischen“ vor. Wie die 1984 präsentierten Limousinen zeichnet sich das T‑Modell durch leistungsstärkere und gleichzeitig schadstoffärmere Otto- und Dieselmotoren, ein neues Fahrwerk mit Raumlenker-Hinterachse und eine strömungsgünstigere Karosserie aus. Fortschritte gibt es auch bei der passiven Sicherheit. Serienmäßig sorgt bei allen T-Modellen zudem das hydropneumatische Federungssystem mit Niveauregulierung für optimale Fahrsicherheit bei geringem Eigenlenkverhalten. Im S 124 hat 1985 auch das von Mercedes-Benz entwickelte, sich selbst zuschaltende Allradsystem 4MATIC Premiere. Mit Einführung der neuen Nomenklatur bei Mercedes-Benz heißt 1993 heißt es E-Klasse T-Modell. Ab dem gleichen Jahr wird das T-Modell als Karosserievariante auch in der C-Klasse der Baureihe 202 eingeführt. Der E 36 AMG ist ab 1993 das erste T-Modell von AMG im offiziellen Lieferprogramm der Marke. Dessen Vorläufer ist der 320 TE mit AMG-Technikpaket inklusive 3,6-Liter-Motor (195 kW/265 PS).
Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell der Baureihe 210
Ein echter Ladekünstler ist das E-Klasse T-Modell der Baureihe 210, das 1996 erscheint. Nach VDA‑Norm beträgt das Volumen mit umgeklappten Lehnen der hinteren Sitzbank 1.975 Liter statt 600 Liter in normaler Konfiguration. Erstmals werden die drei unterschiedlichen Design- und Ausstattungslinien CLASSIC, ELEGANCE und AVANTGARDE angeboten. Serienmäßig sind nun unter anderem Gurtkraftbegrenzer, Sidebags, Regensensor für die Scheibenwischer und die Einparkhilfe PARKTRONIC. 1997 hat die neu entwickelte 4MATIC der zweiten Generation Premiere im E 280 4MATIC T-Modell. Das E 55 AMG T-Modell wird 1998 zum neuen Topmodell. Verschiedene Innovationen, die Einführung neuer Motorisierungen und die Modellpflege im Jahr 1999 halten das T‑Modell der Baureihe 210 bis zum Produktionsende im Jahr 2002 stets aktuell.
Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell der Baureihe 211
Das im Januar 2003 in Detroit vorgestellte T-Modell der Baureihe 211 ist noch enger mit den Limousinen verwandt als bei den vorherigen Baureihen. Vor allem die Seitenwände mit C- und D‑Säulen sowie die Dachbeplankung mit Rahmen und Versteifungen unterscheiden sich, außerdem Teile des Heckbodens. Das Sicherheitskonzept des T-Modells entspricht dem der Limousinen. Eine abfallende Dachlinie sorgt für eine sportlichere Silhouette, während gleichzeitig Kniefreiheit und Kopffreiheit auf der Rückbank weiter zunehmen. Die Motorisierungen reichen vom E 220 CDI bis zum E 55 AMG. Zu den bestehenden Ausstattungsvarianten kommt die Individualisierungsoption designo hinzu. Zu den technischen Innovationen gehören das Kurvenlicht Active Light System (ALS) als Sonderausstattung sowie das ab Herbst 2003 lieferbare, modifizierte Allradsystem 4MATIC. Es hat ein neues Verteilungsverhältnis der Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis von 40 zu 60 Prozent.
Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell der Baureihe 212
Das T-Modell der Baureihe 212 hat im Herbst 2009 Premiere. Das dynamische Design ist von dem im selben Frühjahr vorgestellten Vieraugengesicht der Limousine mit rechteckigen Scheinwerfern geprägt. Erhältlich sind Ausstattungsvarianten von der Basisversion über die Linien ELEGANCE und AVANTGARDE bis zum Sport Paket AMG. Sehr umfangreich sind auch die Möglichkeiten zur Innenraumgestaltung. Gegenüber dem Vorgängermodell wächst das Raumvolumen weiter: Das Kofferraumvolumen steigt von 670 auf 695 Liter und das nutzbare Raumvolumen auf 1.950 Liter. Die Typenauswahl reicht vom E 200 CGI BlueEFFICIENCY bis zum E 63 AMG mit dem von AMG entwickelten 6,2-Liter-V8-Motor M 156 (368 kW/525 PS). Neu im S 212 sind unter anderem die DIRECT CONTROL-Lenkung (Serie bei V6- und V8-Versionen sowie 4MATIC) sowie ein umfangreiches Angebot an Assistenzsystemen für die aktive Sicherheit. Dazu kommen zahlreiche Sonderausstattungen rund um Komfort und Sicherheit. Der S 212 ist seit der Modellpflege im Jahr 2013 als erstes E-Klasse T-Modell in der Ausstattungsvariante AVANTGARDE und als AMG-Modell auch mit dem sportlichen Zentralstern im Kühlergrill erhältlich.
Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell der Baureihe 213
Der intelligentesten Businesslimousine (W 213) stellt Mercedes-Benz im Jahr 2016 das T-Modell zur Seite. Die Summe der Innovationen insbesondere bei den Assistenzsystemen zeichnet diese Generation des E-Klasse T-Modells aus. Vom S 213 wird im Jahr 2017 auch die Version All-Terrain abgeleitet. Das Erweitern des Laderaums ist durch das neue „Quickfold“-System noch leichter als bisher. Das Ladevolumen beträgt bis zu 1.950 Liter. Einzigartig im Fahrzeugsegment ist die optional erhältliche Klappsitzbank im Laderaum – bekannt bereits aus den Vorgängerbaureihen. Das T-Modell hat serienmäßig eine Luftfederung samt Niveauregulierung an der Hinterachse. Mit der Modellpflege 2020 führt Mercedes-Benz unter anderem die nächste Generation der Fahrassistenzsysteme ein und steigert den Komfort im Innenraum weiter. Ein Schwerpunkt liegt außerdem auf der Elektrifizierung der Modellpalette.
Quelle: Mercedes-Benz Group AG