Dieser silberne Einsitzer prägt vor 90 Jahren den Namen, der bis heute für die Mercedes-Benz Rennwagen gilt – „Silberpfeile“. Der Mercedes-Benz W 25 hat im Eifelrennen am 3. Juni 1934 auf dem Nürburgring Premiere. Manfred von Brauchitsch siegt und stellt mit 122,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit einen neuen Streckenrekord auf. So beginnt eine Erfolgsgeschichte, die bis zu den jüngsten Rennwagen des Mercedes-AMG Petronas Formula One Teams reicht.
Das Mercedes-Benz Museum feiert die einzigartige Tradition der Sportlichkeit der Marke im Raum Mythos 7 mit der spektakulären Rennkurve. Hier ist der W 25 als Star inmitten vieler anderer silbern glänzender Wettbewerbsfahrzeuge der Marke zu erleben. Der Raum trägt den Namen „Silberpfeile – Rennen und Rekorde“. Das passt zu dem Grand-Prix-Rennwagen. Denn von dem ersten Silberpfeil werden auch Rekordfahrzeuge mit Acht- und Zwölfzylindermotor abgeleitet. Schnell ist der W 25 auf der Strecke, er erreicht Spitzengeschwindigkeiten bis 300 km/h. Tempo zählt aber auch an der Box. Deshalb hat die von vielen Lüftungsschlitzen durchzogene Motorhaube Schnellverschlüsse. So kann sie ohne Werkzeug in wenigen Sekunden geöffnet werden.
Rahmen, Schalthebel, Pedalerie, sogar die Aufhängung des Auspuffs – an vielen Stellen des W 25 im Mercedes-Benz Museum sind Erleichterungsbohrungen zu entdecken. Das zeigt, wie wichtig der Leichtbau bei seiner Entwicklung ist. Das Gewicht entscheidet sogar über die Startzulassung: Die 1932 bekannt gegebene Grand-Prix-Rennformel des Dachverbands Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus (AIACR) schreibt vor, dass die Rennwagen ohne Betriebsstoffe maximal 750 Kilogramm wiegen dürfen. Die 750-Kilogramm-Rennformel und die silberne Karosserie des Mercedes-Benz W 25 ergeben zusammen eine faszinierende Geschichte. Erzählt wird sie vom berühmten Rennleiter der Marke, Alfred Neubauer: Demnach wiegt der in der traditionellen Rennfarbe Weiß lackierte W 25 vor dem Eifelrennen ein Kilogramm zu viel. Der Lack wird über Nacht abgeschliffen. Zum Start steht der „Silberpfeil“ mit blanker Aluminiumhaut vor dem staunenden Publikum und erfüllt die Gewichtsvorschrift perfekt.
Der W 25 entsteht ab 1933 als klassischer Front-Mittelmotorrennwagen. Er wird während seiner Einsätze im Motorsport bis 1936 weiterentwickelt. Sein Debüt erlebt er mit einem 3,4-Liter-Reihenachtzylinder-Kompressormotor (M 25 A), der bis zu 260 kW (354 PS) bei 5.800/min leistet. Noch im selben Jahr 1934 folgt der 4-Liter-Motor M 25 B mit bis zu 316 kW (430 PS). Die gewaltige Leistung kann man auch am Exponat im Mercedes-Benz Museum ablesen: Das Auspuffrohr ist bis heute von der Hitze der Abgase bläulich verfärbt. Es führt auf der linken Fahrzeugseite vom Motorraum bis an das spitz zulaufende Stromlinienheck.
Quelle: Mercedes-Benz Group AG