Daimler erhält Genehmigung für Erprobung von vollautomatisierten Fahrzeugen in Peking

Daimler hat als erster internationaler Autobauer eine Genehmigung für die Erprobung von vollautomatisierten Testfahrzeugen (Level 4) auf öffentlichen Straßen in Peking erhalten. Damit hat das Unternehmen in China einen weiteren wichtigen Meilenstein für die lokalen Forschungs- und Entwicklungsbestrebungen erreicht. Der urbane Verkehr ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zum autonomen Fahren. Mit der Genehmigung können Mercedes-Benz Erprobungsfahrzeuge nun im realen Verkehr getestet werden, um die Technologie in der chinesischen Hauptstadt Peking, einer Metropole mit einzigartigen und komplexen urbanen Verkehrssituationen, weiter zu perfektionieren.

Pionier bei neuen Technologien

Als ein weltweiter Pionier bei der Entwicklung neuer Technologien zum automatisierten Fahren hat Daimler bereits Genehmigungen für die Erprobung von automatisierten Fahrzeugen in Deutschland und den USA erhalten und treibt auch kontinuierlich die Entwicklung des automatisierten Fahrens in China voran. Zusammen mit seinen lokalen Partnern arbeitet das Unternehmen an der Anpassung seiner Technologien an die chinesische Verkehrsumgebung, um prioritär die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ständig zu verbessern. Für den Erhalt der Genehmigung wurden die mit zusätzlichen technischen Applikationen von Baidu Apollo ausgestatteten Mercedes-Benz Fahrzeuge in der ‘Nationalen Pilotzone für Intelligente Mobilitätʼ (Peking und Hebei) umfassend erprobt. Die Testfahrer absolvierten ebenfalls ein rigoroses Training für den Betrieb automatisierter Fahrzeuge.

Hubertus Troska, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für die China Aktivitäten:„Autonomes Fahren ist eine wichtige Säule unserer weltweiten C.A.S.E.-Strategie, und die heutige Ankündigung ist ein großer Schritt nach vorn für unsere Innovationsbestrebungen in China. Mit dem kontinuierlichen Ausbau unserer lokalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stellen wir unser Engagement für die Weiterentwicklung der chinesischen Automobilindustrie einmal mehr unter Beweis. Unter dem Motto ‚Inspiration aus China, Innovation für China‘ sind wir bestrebt, unseren hiesigen Kunden Technologien, Produkte und Dienstleistungen zu bieten, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Prof. Dr. Hans Georg Engel, Leiter von Mercedes-Benz Research and Development China: „Unterstützt durch starke lokale Partner führen unsere F&E-Aktivitäten in China zu konkreten Innovationen, die es uns ermöglichen, heute und in der Zukunft eine nachhaltige Entwicklung zu erzielen. Die intensivierte Forschung im Bereich des automatisierten Fahrens bietet eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung dieser Technologie, die die besonderen Herausforderungen des chinesischen Verkehrsumfeldes angeht. Damit möchten wir sicherstellen, dass unsere Technologien und unsere Produkte weiterhin die Sicherheit und den Komfort bieten, den unsere Kunden erwarten.

Daimler hat in seiner langen Geschichte technischer Innovationen Maßstäbe in der Fahrzeugsicherheit gesetzt. Insbesondere die Intelligent Drive Assistenzsysteme bieten wichtige Fortschritte auf dem Weg zum autonomen Fahren. Die Mercedes-Benz S‑Klasse und E‑Klasse Limousinen bieten mit Intelligent Drive wegweisende teilautomatisierte Fahrtechnologie. So verbessert beispielsweise die neue DIGITAL LIGHT Technologie die Verkehrssicherheit durch die visuelle Unterstützung der Fahrerassistenzsysteme mit Hilfe von Sensoren, die andere Verkehrsteilnehmer erkennen und die Lichtverteilung in allen Situationen anpassen.

Daimler hat durch den Ausbau seiner Kooperation mit lokalen Partnern auch die lokale Forschung und Entwicklung in den Bereichen des automatisierten Fahrens und der Fahrzeug-sicherheit aktiv ausgebaut. Zusammen mit Baidu und der ‘Apollo Open-Sourceʼ–P lattform für autonomes Fahren befasst sich Daimler mit der Erforschung von sichereren Lösungen für automatisiertes Fahren in China. Ziel ist ein tiefes Verständnis der besonderen Anforderungen für automatisiertes Fahren in China und die Entwicklung eines frühen Gespürs für lokale technische Trends. Darüber hinaus unterstützen Daimler und die renommierte chinesische Tsinghua Universität mit ihrem gemeinsamen Forschungszentrum für nachhaltige Mobilität seit 2012 zukunftsweisende Forschungsprojekte zur Entwicklung nachhaltiger, China-spezifischer Verkehrslösungen. Mit Schwerpunkt auf die Verbesserung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer umfasst die von dem Zentrum durchgeführte Forschungsarbeit unter anderem die Erfassung von Daten über typische Verkehrssituationen, die Erforschung einer ‚ bildverarbeitungsbasierten Erkennung von ungeschützten Verkehrs-teilnehmern‘ (vulnerable road users, kurz: VRU) und die Erstellung digitaler ostasienspezifischer Menschenmodelle für die Simulation von Crashtests.

Über die Mercedes-Benz Forschung und Entwicklung in China

Die Mercedes-Benz F&E in China gestaltet Mobilität und arbeitet zugleich an der Weiter-entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, um den Anforderungen der lokalen Kunden zielgenau zu entsprechen. Die lokalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Daimler begannen im Jahr 2005 mit der ersten lokal gefertigten Mercedes-Benz E‑Klasse. 2014 wurde das ‘Mercedes-Benz Research and Development China Centerʼ in Peking eröffnet, mit dem das Unternehmen die Bedürfnisse und den Geschmack der chinesischen Kunden besser kennenlernen will. Die Zahl der dort beschäftigten Designer und Ingenieure ist heute nahezu dreimal so hoch wie 2014. Daimler wird auch in Zukunft in lokale F&E-Aktivitäten investieren, die es dem Unternehmen ermöglichen, den Schwerpunkt auf C.A.S.E.-Themen zu legen und sie auf den chinesischen Markt zuzuschneiden.

Quelle: Daimler AG

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Stefan
5 Jahre zuvor

In chaotischen Ländern wie China, Indien etc. ist es sicher schwieriger Autonomes Fahren zu etablieren wenn sich nicht so an die Verkehrsregeln halten wie in Europa, oder?

driv3r
Reply to  Stefan
5 Jahre zuvor

Es geht hauptsächlich – wie schon beim World Drive mit der S-Klasse im letzten Jahr – um das Erproben der Technik in international sehr unterschiedlichen Begebenheiten und Aufbau der jeweiligen Infrastruktur.
Die Verkehrsdichte ist ein Schwerpunkt – wobei auch ein Berufsverkehr in Frankfurt oder Rom für die Systeme Höchstleistung ist – , vielmehr geht es noch um die Aspekte des Erkennens von Beschilderung, typische national unterschiedliche Bauunterschiede (z.B. linksseitige Autobahnabfahrten, Rechtsabbieger mit linksseitiger Wartezone…), Erkennen von national unterschiedlichen Fahrbahnmarkierungen oder auch das Fahren ohne Markierungen in Ländern, in denen häufig Markierungen fehlen oder schlecht erkennbar sind usw.
Generell hilft – egal wo – jeder erprobte und gefahrene Kilometer die Systeme weiter zu verbessern.

Hr.Schmidt
5 Jahre zuvor

Stefan so wie in Italien, Spanien und Frankreich z.B. 🙂