Bernd Pischetsrieder zieht in den Aufsichtsrat – Dividende von 1,35 Euro nun offiziell bestätigt

Der Aufsichtsrat der Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat auf seiner konstituierenden Sitzung im Anschluss an die virtuelle ordentliche Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2020 am Mittwoch einen neuen Vorsitzenden gewählt. Bernd Pischetsrieder folgt auf Manfred Bischoff, der nach 14 Jahren an der Spitze das Kontrollgremium auf eigenen Wunsch verlässt. Mit dem Ausscheiden von Bischoff endet eine Ära. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Manfred Bischoff ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte geprägt hat. Dieses Unternehmen ist hervorragend für die Zukunft gerüstet. Das ist zu großen Teilen sein Verdienst“, sagte Ola Källenius in seiner Rede auf der virtuellen Hauptversammlung.
Als Nachfolger von Bischoff hat der Aufsichtsrat im Dezember 2020 Bernd Pischetsrieder vorgeschlagen.

Nach seiner erfolgreichen Managementkarriere wurde Manfred Bischoff in den Aufsichtsrat von DaimlerChrysler berufen, 2007 übernahm er den Vorsitz des Kontrollgremiums. Er verhalf dem Unternehmen immer wieder zu wegweisenden strategischen Entscheidungen. Damit wurden unter anderem die Weichen für die Rückkehr der Marke Mercedes-Benz an die Spitze des Premiumsegments gestellt. In fünf Jahrzehnten des Wandels war Bischoff eine verlässliche Konstante. Deshalb soll er dem Unternehmen mit seinem Wirken erhalten bleiben: als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates der Daimler AG.

Mit großer Mehrheit neu in den Aufsichtsrat wurden von den Aktionärinnen und Aktionären Elizabeth Centoni, Chief Strategy Officer and General Manager of Applications bei Cisco Systems, Inc., Ben van Beurden, CEO Royal Dutch Shell plc, sowie Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE, gewählt. Sie folgen auf Petraea Heynicke und Jürgen Hambrecht, die neben Manfred Bischoff ebenfalls aus dem Kontrollgremium ausscheiden. Die Amtszeit der neu gewählten Mitglieder beginnt mit Beendigung der Hauptversammlung 2021 und endet mit der Aktionärsversammlung im Jahr 2025.

Die Aktionärinnen und Aktionäre stimmten den Vorschlägen der Verwaltung mit überwältigender Mehrheit zu und beschlossen unter anderem die Ausschüttung einer Dividende von 1,35 (2019: 0,90) € pro Aktie für das vergangene Geschäftsjahr. Die Ausschüttungssumme beträgt 1,4 (2019: 1,0) Mrd. €. Die Dividende wird am dritten Geschäftstag nach Beschlussfassung der Hauptversammlung, dem 7. April 2021, an alle Aktionäre ausgeschüttet, die am 31.03.2021 Aktien der Daimler AG gehalten haben.

Die Mitglieder des Vorstands wurden mit 97,94%, die Mitglieder des Aufsichtsrats mit 95,17% des vertretenen Grundkapitals entlastet. Die virtuelle Hauptversammlung verfolgten mehr als 4.000 Zuschauer im Internet. Insgesamt waren 57,21% des Grundkapitals vertreten.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Dividende pro Aktie 1,35 €
Ausschüttungssumme 1,4 Mrd. €
Entlastung des Vorstands 97,94%
Entlastung des Aufsichtsrats 95,17%
Vertretenes Grundkapital 57,21%

Quelle: Daimler AG

36 Kommentare
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S-Fahrer
3 Jahre zuvor

Unverantwortlich.

Dr. Irk
Reply to  S-Fahrer
3 Jahre zuvor

Ich hätte mir auch eine höhere Dividende gewünscht. Aber so ist das nun mal. Müssen wir mit leben.

Carsten
Reply to  Dr. Irk
3 Jahre zuvor

@ Dr. Irk: Eine höhere Dividende????. Dieser Kommentar bringt es auf den Punkt. Mehr muß man dazu nicht sagen.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/kommentar-daimler-dividende-100.html

Cornelius
Reply to  Carsten
3 Jahre zuvor

Daimler verdient sein Geld hauptsächlich in China und in den USA, nicht in Deutschland. Früher oder später wollen diese Länder auch die dazugehörigen Arbeitsplätze haben. Das Kurzarbeitergeld hilft, diese Arbeitsplätze länger in Deutschland zu halten. Der Kommentator, dessen Gehalt mit dem Rundfunkbeitrag bezahlt wird, sollte besser den Mund halten.

Carsten
Reply to  Cornelius
3 Jahre zuvor

@Cornelius: Du machst es Dir aber etwas einfach. Nicht nur die (ÖRR) Medien haben diese Gangart von Daimler kritisiert, sondern auch die Politik. Und jetzt bitte nicht damit kommen, daß die auch nur vom Steuerzahler finanziert sind.
Daimler ist nicht unantastbar, und etwas Fingerspitzengefühl schadet sicher nicht. Nicht alles was erlaubt ist, ist auch moralisch in Ordnung. Vorallem nicht in einer Krise, in der viele kleinere Unternehmen und Selbstständige um ihre Existenz bangen müssen. Was sagen denn die zu sowas? Von den geplanten Personaleinsparungen bei Daimler will ich überhaupt nicht reden. Es kann doch nicht immer nur ums Geld, Gewinnmaximierung usw. gehen.
Ich dachte, wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft.

Und das Firmen wie Daimler immer noch in Deutschland produzieren, hat nicht nur mit dem Kurzarbeitergeld zu tun. Oft stimmt auch die Qualität in ausländischen Werken nicht, im Vergleich zu hier. Der GLB war ja anfangs so ein Beispiel. Aber das kommt eben, wenn man nur Kosten sparen möchte.

Cornelius
Reply to  Carsten
3 Jahre zuvor

Ich verstehe Ihre Kritik wirlich nicht. Daimler hat doch in 2020 wesentlich weniger Gewinn gemacht als z.B. 2018 oder 2017, gerade wegen der Krise, und zahlt auch weniger Dividende aus als in diesen Jahren. Alle Staatsbediensteten und ÖRR-Journalisten bekommen dagegen ihr volles Gehalt weiterbezahlt. Muss man wirklich 2019 als Referenzjahr nehmen, welches von Dieselrückstellungen stark beeinträchtigt war, und sich dann an der Steigerung gegenüber diesem Jahr festbeißen? Oder sollte man nicht besser anerkennen, dass Daimler als international erfolgreicher Konzern und dessen Eigentümer mit 130.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, von denen viele auch in der Produktion angesiedelt sind und dort ungebildeten Arbeitskräften der Unterschicht einen sicheren Job bieten, unserer Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst erweisen?

Christian Becker
Reply to  Carsten
3 Jahre zuvor

@Carsten: Pahahah. Was ein Schrott-Kommentar vom SWR.
Der ÖRR zickt über ’ne Dividendenerhöhung von Daimler herum? Warte Mal; wer wollte noch vor kurzem – in CORONA ZEITEN – die RUNDFUNKGEBÜHREN ERHÖHEN???? Jahahaha, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Was eine elendige Heuchlerei der Moralapostel des ÖRR.

mete111
Reply to  Dr. Irk
3 Jahre zuvor

Natürlich ist die Dividende sehr wenig, aber in diesen schwierigen Zeiten muss man froh sein, dass Daimler dennoch Dividenden ausschütten kann. Ich bin eher auf die Folgejahre gespannt. Man muss ja davon ausgehen, dass durch die Elektrifizierung die Renditen erstmal unter Druck geraten werden.

Thomas
Reply to  S-Fahrer
3 Jahre zuvor

Stimme zu. Herr Pischetsrieder ist keine gute Wahl.

Marc W.
Reply to  Thomas
3 Jahre zuvor

Ganz sicher besser als zB Mehdorn, Grube, Schrempp, Zetsche, Reitzle usw.

Christian Becker
Reply to  Marc W.
3 Jahre zuvor

Zetsche??? Wie bitte?

S-Fahrer
Reply to  Thomas
3 Jahre zuvor

Ich frage mich auch warum in den Dax-Unternehmen eigentlich immer nur die selben alten Dörrpflaumen von Vorstand zu Vorstand gereicht werden?

Snoubort
Reply to  Thomas
3 Jahre zuvor

Wer weiß, vielleicht will Daimler ja in GB auf Einkaufstour gehen oder von einem französischen Hersteller 3 Zylinder beziehen? Dafür wäre er auf jeden Fall der richtige „Visionär“…
Ansonsten sieht man an Ihren Beispielen gut den Unterschied zwischen den Unternehmen mit (langfristig orientierten) Mehrheitsaktionären (quasi „Familienbetrieben“), und dem anderen…

Andreas
Reply to  Thomas
3 Jahre zuvor

Zu den 500€ Erfolgsbonus kann man stehen wie an will. Die einen sehen es als Unverschämtheit oder Almosen, die anderen sehen es als Bonus den man gerne mitnimmt, aus einem sehr schwierigen Jahr 2020.
Nur was die wenigsten wissen ist, dass die Betriebsrente separat und unabhängig vom Erfolgsbonus, In meinem Fall sind es bisher im Schnitt 5000€ /a. eingezahlt wird. Ich weiß nicht wie es bei den anderen Unternehmen geregelt ist, nur hat mir ein Kollege, der vorher bei Porsche war, gesagt, dass die betriebliche Altersvorsorge aus der Gewinnbeteiligung entnommen werden muss. Wenn das stimmt relativiert sich die hohe Gewinnbeteiligung bei Porsche schon dann schon beträchtlich.

Grüße

Javierham93
3 Jahre zuvor

Ah wie schön mehrere Hundert Millionen durch den Steuerzahler bekommen Prämienzuschüsse für EV durch den Steuerzahler bekommen und nun dann beste Beispiel von die Reichen werden reicher. ( ja ich weiß das auch kleine Anleger Aktien von Daimler halten aber wirklich profitieren tut das Großkapital)

Der Transporter
Reply to  Javierham93
3 Jahre zuvor

Falsch!Es ist die große Umverteilungsorgie die durch die Politik forciert wird!Die Gelder wandern vom Mittelstand zu den Groskonzernen.Ganz großes Tennis!

Heinz Erhardt
Reply to  Javierham93
3 Jahre zuvor

Pischetsrieder ist ein ganz schwaches Zeichen. Welche Verdienste hat er bei BMW?
Bei der Dividende muss man festhalten, dass ein Teil des Kapitals ausgezahlt wird, dass die Aktionäre halten und keine Staatshilfen. Daher ist der Kurs nach Auszahlung immer um die Dividende niedriger. Wer das bemängelt, will von staatlichem Versäumnissen ablenken und gibt den Populisten. Auf der anderen Seite bräuchte Daimler jeden Cent im Unternehmen, um den Laden umzubauen. Aber jetzt haben sie ja den Top Mann Pischetsrieder. Echt schwach.

Julian
Reply to  Javierham93
3 Jahre zuvor

Schade an der Stelle finde ich, dass der Gesetzgeber ‚vergessen‘ hat, Kurzarbeitergeld und Unternehmensgewinn miteinander zu koppeln.
Fällt am Ende des Jahres doch Unternehmensgewinn an, muss der Arbeitgeber eben Kurzarbeitergeld ‚zurückzahlen‘.

So können alle moralisch auf dem Unternehmen plakativ herumhacken und übersehen dabei schön, dass unsere Politik da ein halbgares Gesetz geschaffen hat.

Und die Dividenden aus 2018 & 2019 fehlen in der Presse leider auch …

Peter
3 Jahre zuvor

Schön Corona-Hilfen an Aktionäre ausgezahlt.

Richard
Reply to  Peter
3 Jahre zuvor

Bei solchen Sätzen gibts bei mir nur noch ein Kopfschütteln! Wow

Thomas
Reply to  Peter
3 Jahre zuvor

Jeder konnte vor einem Jahr für unter 20 Euro Aktionär werden. Neben der Dividende freut man sich heute über einen Kurs von 75 Euro. Aber in D jammert man lieber.

C216500
Reply to  Peter
3 Jahre zuvor

Es werden keine Corona Hilfen an Aktionäre ausgeschüttet. Die Diskussion ist unsachlich und wird von antikapitalistischen Vereinen und Medien angeheizt.
Traurig, dass tatsächlich Leute auf diese Stimmungsmache hereinfallen.

Thomas
Reply to  C216500
3 Jahre zuvor

100% Zustimmung

HO
Reply to  C216500
3 Jahre zuvor

Was ist daran falsch, dass Daimler nur eine so hohe Dividende auszahlen kann, weil der Staat ordentlich Geld rübergeschoben hat?

Heinz Erhardt
Reply to  HO
3 Jahre zuvor

Es ist das Kapital der Anleger, das zu einem Teil ausgeschüttet wird. Nach der Ausschüttung ist der Aktienkurs um den Dividendenwert niedriger. Das heißt, der Anleger bekommt einen kleinen Teil seiner Einlage zurück.

Langstrecke
Reply to  Heinz Erhardt
3 Jahre zuvor

Ich sehe zwar kein Problem (weder juristisch noch moralisch) zwischen Kurzarbeitergeld und Dividende, aber dass die Dividende aus dem Kapital der Anleger bezahlt wird, ist natürlich hahnebüchener Unsinn den Du schon mehrfach verzapft hast.
Entscheidend ist, aus welcher Kasse das Geld kommt welches ausgeschüttet wird.
Dies kommt aus den Erträgen, die das Unternehmen erwirtschaftet hat. Das nach der Dividendenausschüttung der Kurs um denselben Betrag nachgibt, ist nur eine technische Reaktion.
Durch die Ausschüttung hat Kapital das Unternehmen verlassen und deshalb reduziert sich auch der Aktienkurs.

Engelbert
3 Jahre zuvor

2022 kommt dann Chris Bangle und die Transformation ist komplett.
#makemercedesmercedesagain

Snoubort
Reply to  Engelbert
3 Jahre zuvor

Bin dabei

Marc W.
Reply to  Engelbert
3 Jahre zuvor

Manchmal wäre
#savethesouthfusionnow!
angebracht 😉

Snoubort
3 Jahre zuvor

„Zu spät habe ich erkannt, den Falschen gewählt zu haben. Ich habe das mit Mühe im November korrigiert.“

Bernd Richter
3 Jahre zuvor

Was wollen die immer mit so alten Böcken?

Dachte man will festgefahrene Strukturen endlich mal aufbrechen.

Kanitverstan
3 Jahre zuvor

Wenn man sich mal anschaut, wer zu diesem Artikel seine negativen Ansichten abgegeben hat, dann hat man hier fast alle gesammelt, die auch zu anderen Artikeln im blog durch Unwissenheit, Banalitäten und andere „therapiebedürftige“ Äußerungen auffallen.
Wie hat doch @Richard sehr zutreffend formuliert: „Bei solchen Sätzen gibts bei mir nur noch ein Kopfschütteln! Wow“.
Ich kann mich dem nur anschließen.
Für einige vielleicht nochmal eine kurze, aber erforderliche Erläuterung: Kopfschütteln heißt nicht nicken …….

Langstrecke
3 Jahre zuvor

Das Kurzarbeitergeld hat nicht die Mercedes Benz AG bekommen, sondern deren Mitarbeiter für Zeiten an denen sie nicht gearbeitet haben. Dies ist ein extrem sinnvolles Werkzeug zur Arbeitsplatzsicherung in Krisenzeiten und fliesst keinesfalls in die Kasse des Unternehmens. Im Frühjahr 2020 hat die komplette Automobil- inklusive Zuliefererindustrie Produktionswerke geschlossen und temporär Kurzarbeit angemeldet. Fast die komplette Industrie hat aber trotzdem im Jahr 2020 Geld verdient. Es ist absolut üblich dass ein Teil dieses Geldes an die Gesellschafter ausgeschüttet wird. Bei Aktiengesellschaften erfolgt dies halt durch eine Dividende, bei GmbHs durch Gewinnabführungsverträge oder Ausschüttungen.
Die Alternative wäre übrigens nicht „keine Dividende zu bezahlen“, sondern Mitarbeiter in der Krise zu entlassen oder sie in unbezahlten Urlaub zu schicken, so wie dies in Ländern ohne Kurzarbeitergeldregelungen regelmäßig passiert.

A.B.
Reply to  Langstrecke
3 Jahre zuvor

Das ist bedingt richtig. Das Kurzarbeitergeld wird zunächst vom Unternehmen ausgezahlt, welches es sich dann (auf Antrag) wieder erstatten lassen kann. Es ist somit eine Art Vorleistung des Arbeitgebers. Natürlich hat Daimler von diesem Instrument profitiert und ca. 700Mio € an Lohnkosten gespart. Und das Argument “ es wurde aber auch vorher eingezahlt“ wäre nur solange richtig, wie das Kurzarbeitergeld auch tatsächlich auch nur durch diese Rücklagen finanziert wird. Dies ist aber nicht mehr der Fall (Link: https://www.arbeitsagentur.de/presse/2021-07-haushalt-der-ba-rekordausgaben-im-jahr-2020).

Ein persönlicher Gedanke: Was hätte Daimler eigentlich daran gehindert Ihre Mitarbeiter weiterzubezahlen? Das Kurzarbeitergeld ist ein Instrument um Massenentlassungen zu verhindern. Es scheint aber, als ob es ein Freifahrtschein für Unternehmen ist und diese von der Verantwortung gegenüber Ihren Beschäftigten entbindet => siehe Werk Rastatt bzw. Kurzarbeit aufgrund Lieferschwierigkeiten (Link: https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/daimler-werk-stoppt-produktion-mercedes-benz-autos-unfertig-mitarbeiter-kurzarbeit-stillstand-krise-90165810.html).

Sicherlich gibt es momentan keine juristischen Einwände, allerdings kann ich nachvollziehen welches Bild sich für die Öffentlichkeit ergibt. Das gilt nicht nur für Daimler, sondern ebenso gut für weitere Großkonzerne, welche ähnlich agiert haben => BASF; Siemens etc.

Kautz
3 Jahre zuvor

Für mich passt das Zitat von Nassim Taleb zum Artikel:
“My biggest problem with modernity may lie in the growing separation of the ethical and the legal”

A.B.
3 Jahre zuvor

Das ist bedingt richtig. Das Kurzarbeitergeld wird zunächst vom Unternehmen ausgezahlt, welches es sich dann (auf Antrag) wieder erstatten lassen kann. Es ist somit eine Art Vorleistung des Arbeitgebers. Natürlich hat Daimler von diesem Instrument profitiert und ca. 700Mio € an Lohnkosten gespart. Und das Argument “ es wurde aber auch vorher eingezahlt“ wäre nur solange richtig, wie das Kurzarbeitergeld auch tatsächlich auch nur durch diese Rücklagen finanziert wird. Dies ist aber nicht mehr der Fall (Link: https://www.arbeitsagentur.de/presse/2021-07-haushalt-der-ba-rekordausgaben-im-jahr-2020).

Ein persönlicher Gedanke: Was hätte Daimler eigentlich daran gehindert Ihre Mitarbeiter weiterzubezahlen? Das Kurzarbeitergeld ist ein Instrument um Massenentlassungen zu verhindern. Es scheint aber, als ob es ein Freifahrtschein für Unternehmen ist und diese von der Verantwortung gegenüber Ihren Beschäftigten entbindet => siehe Werk Rastatt bzw. Kurzarbeit aufgrund Lieferschwierigkeiten (Link: https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/daimler-werk-stoppt-produktion-mercedes-benz-autos-unfertig-mitarbeiter-kurzarbeit-stillstand-krise-90165810.html).

Sicherlich gibt es momentan keine juristischen Einwände, allerdings kann ich nachvollziehen welches Bild sich für die Öffentlichkeit ergibt. Das gilt nicht nur für Daimler, sondern ebenso gut für weitere Großkonzerne, welche ähnlich agiert haben => BASF; Siemens etc.