Mehr Bilder zum Actros L – der hochwertigsten Variante für den Fernverkehr

Nachdem Mercedes-Benz Trucks 2021 bereits mit dem auf Funktionalität getrimmten Actros F auf den Markt gebracht hat, stellt der Actros L das größte und hochwertigste Fahrzeug der Baureihe dar. Der Schwerlast-Lkw mit konventionellem Dieselantrieb kann bereits seit 1. Juli 2021 bestellt werden und geht im November 2021 in Produktion.

Die Qual der Wahl: Zukünftig nur noch Actros F oder Actros L 

Während der normale Actros zukünftig durch den  Actros F und Actros L vollständig ersetzt wird, hat man gestern das zukünftig Topmodell im Detail vorgestellt. Wir haben uns das Modell am Dienstag an dessen Produktionsstätte im Werk in Wörth näher ansehen können.

Actros L als Topmodell der Baureihe

Das Actros L Modell bietet Fahrerkabinen in den Varianten StreamSpace, BigSpace und GigaSpace mit einer Breüte von über 2,50 Meter und bietet so ein großzügiges Raumangebot.  Der fehlende Motortunnel im Fahrerhaus sorgt für einen ebenen Boden und damit für ein geradezu wohnliches Ambiente. Eine verbesserte Kabinen-Schalldämmung hält parallel unerwünschte Störgeräusche fern und trägt so vor allem auch in den Ruhezeiten zur Entspannung bei.

 

Zum entspannteren Fahren trägt unter anderem die um 40 Millimeter niedrigere Sitzposition bei, die zugleich vorteilhaft für eine komfortable Sicht auf die Straße wirkt. In diesem Zusammenhang sind insbesondere bei Dunkelheit auch die optional erhältlichen, neu designten LED-Scheinwerfer durch ihre im Vergleich zu Xenon-Scheinwerfern höhere Lichtstärke und die sehr gute Ausleuchtung der Fahrbahn ein großer Sicherheits-Mehrwert. Dazu kommt auch ein wirtschaftlicher Aspekt: Im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen sind LED-Scheinwerfer energiesparender und weisen eine höhere Lebensdauer auf, was weniger Werkstattarbeiten bedeutet.

Den Fahrerkomfort erhöhen zusätzlich weitere Ausstattungsdetails, wie ein stilvoller Sitzbezug, neue Türinnenverkleidung, komfortable Matratze inklusive 45 Millimeter dickem Topper und eine angenehme Haptik der Kabinenrückwand im Bettbereich. Mit zahlreichen Accessoires aus der Interieur Line von Mercedes-Benz Trucks lässt sich die Wohlfühl-Atmosphäre noch weiter steigern.

Aktive Sicherheitsassistenzsysteme

Ganz konsequent verfolgt Mercedes-Benz Trucks auch beim Actros L den Anspruch, mit aktiven Sicherheitsassistenzsystemen zu einem möglichst unfallfreien Straßenverkehr beizutragen und damit der Vision vom unfallfreien Fahren noch näherzukommen. Stellvertretend hierfür stehen neben dem Spurhalte-Assistenten, dem Abstandshalte-Assistenten sowie der MirrorCam anstelle von Haupt- und Weitwinkelspiegel noch zahlreiche weitere sicherheitstechnische Features.

Optional erhältlich ist für den Actros L u.a.  der Abbiege-Assistent S1X mit einer, gegenüber dem bisherigen System S1R, unter Umständen lebensrettenden weiteren Funktion. Denn der neue sogenannte Active Sideguard Assist kann den Fahrer nicht mehr nur vor auf der Beifahrerseite befindlichen und sich bewegenden Radfahrern oder Fußgängern warnen, sondern bis zu einer eigenen Abbiegegeschwindigkeit von 20 km/h auch eine automatisierte Bremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs einleiten, wenn der Fahrer nicht rechtzeitig reagiert. Der Active Sideguard Assist kann die Notwendigkeit dieses Bremseingriffs erkennen und im Idealfall eine mögliche Kollision verhindern. Eine weitere Ausstattungsoption im Actros L ist der Active Drive Assist der zweiten Generation (ADA 2). Das System unterstützt unter bestimmten Voraussetzungen den Fahrer aktiv bei der Längs- und Querführung des Lkw und kann automatisiert Abstand halten, beschleunigen sowie lenken, sofern die dazu notwendigen Systembedingungen wie etwa ein ausreichender Kurvenradius oder deutlich sichtbare Fahrbahnmarkierungen gegeben sind. Darüber hinaus ist die im ADA 2 enthaltene Teilfunktion des Emergency Stop Assist dazu in der Lage, einen Nothalt einzuleiten, wenn trotz optischer und akustischer Warnung das Lenkrad vom Fahrer nicht mehr geführt wird. Kommt der Lkw zum Stillstand, kann das System automatisch die neue elektronische Feststellbremse einlegen. Außerdem werden die Türen entriegelt, damit bei einem medizinischen Notfall die Rettungssanitäter oder andere Hilfeleistende direkt zum Fahrer gelangen können.

Notwendige Sicherheit serienmäßig 

Serienmäßig verfügt der Actros L darüber hinaus – sofern ein Notbremsassistent gesetzlich vorgeschrieben ist – über den Active Brake Assist (ABA) der fünften Generation mit Fußgängererkennung.  Der ABA 5 arbeitet mit einer Kombination aus Radar- und Kamerasystem. Erkennt das System die Gefahr eines Unfalls mit einem vorausfahrenden Fahrzeug, einem stehenden Hindernis oder einer querenden, entgegenkommenden, in der eigenen Spur laufenden oder vor Schreck plötzlich stehenbleibenden Person, erfolgt zunächst eine optische und akustische Warnung des Fahrers. Reagiert der Fahrer nicht adäquat, kann das System in einem zweiten Schritt eine Teilbremsung einleiten. Droht trotzdem eine Kollision, kann der ABA 5 eine automatisierte Vollbremsung ausführen – auf bewegte Personen bis zu einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 50 km/h. Zuletzt wird bei Stillstand automatisch die neue elektronische Feststellbremse eingelegt.

Mercedes-Benz Trucks verfolgt bei allen Assistenzsystemen das Ziel, den Fahrer innerhalb der Systemgrenzen beim Führen des Fahrzeugs so gut wie möglich zu unterstützen. Der Fahrer bleibt jedoch, wie auch gesetzlich normiert, zu jeder Zeit für das sichere Führen des Fahrzeugs vollumfänglich verantwortlich.

Mehr Effizienz durch maßgeschneiderte Konnektivität

Im Zusammenhang mit den Assistenzsystemen besticht zudem die intelligente Tempomat- und Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control (PPC) – auf Deutsch: vorausschauende Antriebsstrangkontrolle. Das System kann hierzu Topografie, Straßenverlauf und Verkehrszeichen unter bestimmten Umständen berücksichtigen. So kann unnötiges Bremsen, Beschleunigen und Schalten vermieden werden. Mit Hilfe der PPC verbraucht die jüngste Actros-Generation auf Schnellstraßen und Autobahnen bis zu drei Prozent und im Überlandverkehr sogar bis zu fünf Prozent weniger Diesel gegenüber Fahrzeugen, die nicht mit dem System ausgestattet sind. Zum Thema Kraftstoffeffizienz passt auch der neue Fahrweisen-Assistent Eco Support, der den Fahrer bei einem möglichst wirtschaftlichen Fahrstil unterstützt.

Aktivitäten und Funktionen von Assistenzsystemen wie ABA 5, ADA 2 oder PPC bekommt der Fahrer im serienmäßigen anwenderfreundlichen Multimedia Cockpit mit seinen zwei Farbdisplays als Herzstück des Human Machine Interface (HMI) angezeigt. Dazu zählt im Actros L als Sonderausstattung unter anderem auch die Anzeige des Gesamtgewichts von Zugfahrzeug und Trailer sowie der Vorderachslast auch bei teilluftgefederten Sattelzugmaschinen. Das hilft dabei, stets das Gewicht im Blick zu behalten, um so eine Überladung zu vermeiden. Wer sich als Ausbaustufe des Multimedia Cockpits für das Multimedia Cockpit interactive entscheidet, hat damit auch einen schnellen Zugriff auf das Mercedes-Benz Truck App Portal.

Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe

 

19 Kommentare
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Achim
3 Jahre zuvor

Die Sicherheitstechnik ist herausragend, aber leider immer noch deaktivierbar. Vielen Fahrern ist der Regeleingriff zu viel und schalten alles ab. Das sollte nicht sein können. Weiterhin vermisse ich den wahren Powertruck. Eine Überarbeitung des OM473 steht noch aus, trotzdem wird vermutlich der Actros weiterhin zu den schwächsten seiner Klasse zählen. Scania, Volvo, MAN und inzwischen auch Iveco bieten deutlich mehr, letzterer sogar 780PS aus einem 20L V8. Man könnte ja ein adäquates Aggregat aus dem Portfolio von MTU integrieren, da ginge dann tatsächlich noch einiges mehr. Vor allem für den Export (Road Trains) und den SLT interessant.

Toastbrot
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

780PS im Iveco sind mir bis dato unbekannt (abgesehen von einem nicht offiziell aussehendem Teaser). Woher hast du die Info?

Achim
Reply to  Toastbrot
3 Jahre zuvor

Es gibt inzwischen mehrere Artikel zum Thema. Dann ist meist auch was dran. Und ich meine jener Teaser war offiziell…

Marc W.
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

Was die Abschaltbarkeit angeht: volle Zustimmung. Wobei ich (privat im PKW) einräumen muss, meinen aktiven Spurhalteassi deaktiviert zu haben (zu häufig aktiv auf engeren Landstraßen unterwegs), die anderen Assis im Eingriff aber gelegentlich dankend erlebt zu haben.
Was die Motoren anbetrifft: siegt der Actros nicht dauernd bei den FuelRuns ???

Achim
Reply to  Marc W.
3 Jahre zuvor

OM470-OM472 sind bereits seit längerem aktualisiert. Die Wirtschaftlichkeit steht außer Frage…

Thorsten Baier
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

Solche hohe Leistungen bilden am Markt einen tatsächlich sehr sehr kleinen Anteil ab (bei Mercedes 0,x % bei der stärksten Ausbaustufe). Wirtschaftlich macht das keinen Sinn, da so gut wie gar nicht nachgefragt, Höchstens aus Marketing-technischer Sicht vielleicht sinnvoll, dafür aber eine recht teure Maßnahme.

Achim
Reply to  Thorsten Baier
3 Jahre zuvor

Dem stimme ich nicht zu. Man muss es global sehen! Es gibt Märkte mit 75T Zuggewichten und noch mehr. Da wird in den Medien die fehlende Leistung gegenüber der Konkurrenz bemängelt. Und natürlich ist es auch Prestige. Eigentlich will jeder am Markt den Power Truck schlechthin.

Remo
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

da muss ich dir leider wiedersprechen bei einem test in einer firma haben wir mit 90 tonnen rangiert der einzige wagen der das fast mühe los hingekrigt hat war der 3achs actros also 3363 mit einer trk der einzige dreiachser auf platz wurde nicht heiss beim rangieren und war richtig angenehm

Achim
3 Jahre zuvor

Und es gibt für mich noch einen erheblichen Mangel: warum kann man die Interieurfarbe nicht wählen? Dieses Beige/Braun gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Warum gibt es nicht wenigstens schwarz als Alternative?

Remo
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

was gibt es denn bei anderen herstellern für varianten beim armaturenbrett mir ist nicht bekannt dass diese gross gewählt werden kann

Joachim Griener
3 Jahre zuvor

Seit 2 Monaten fahre ich den mp5 vorher mp4 , das einzige was besser geworden ist ist das komfortablere federungsverhalten . Alles andere nervt und ist nach 20000km nicht mehr bedienbar – jeden knopf musst du 2x drücken . Das navi ist europaweit nicht zu gebrauchen und spricht auch nicht mehr mit mir . Auf das (freihändige) spurhaltesystem ist kein verlass – und für was soll das gut sein ? Alle systeme nerven total – bis auf den auch nicht ganz fehlerfreien bremsassistent ! Von den mirrorcams will ich erst garnicht anfangen … Was den kabinenplatz anbelangt, wo kann ich mich waschen und wo kochen wo eine nasse jacke verstauen ?

martin
Reply to  Joachim Griener
3 Jahre zuvor

Es hat doch sinen Grund warum Scania europäischer Marktführer im Bereich > 7,5 t ist. Auch wenn Daimler sich mit seinen diversen Marken immer als grösster LKW Hersteller der Welt präsentiert , sollte man sich doch mal fragen warum das so ist.
Mirrorcam ….? Das ist so eine Sache die Daimler m.E. demnächst wieder einstamppfen kann, das Ding ist einfach Schrott, wenn es was taugen würde hätten andere Hersteller das auch schon.

Achim
Reply to  martin
3 Jahre zuvor

Ich kenne Trucker die sind begeistert davon. Und inzwischen haben es mehrere: der neue DAF, der neue MAN. Weitere werden folgen.

Andre End
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

Ich bin zufrieden mit der Kamera und fahre ihn jetzt 58000 km nur der Abstandssensor nervt ab und zu sonst bin zufrieden

Peter
Reply to  Joachim Griener
3 Jahre zuvor

die nicht vorhandene Toiletten Papier Halterung wurde vergessen

Heiko janiszewski
3 Jahre zuvor

Mercedes kann keine LKWs bauen…

Stefan Kirsch
Reply to  Heiko janiszewski
2 Jahre zuvor

Heiko – woher willst du das denn wissen – als ob du jemals LKW gefahren bist!

Maik
3 Jahre zuvor

Gibt es hier, in den Kommentaren nur Actros Hasser?
Ich fahre einen MP4, bin vollkommen zufrieden.
Die erläuterten Neuerungen würden mich reizen. Meiner Meinung nach geht Mercedes hier den richtigen Weg. Der Fahrer, soll und muss in der Verantwortung bleiben. Dasdieeinzelnen Systeme abschaltbar sind, ist richtig. Denn am Ende mus der Fahrer die alleinige Verantwortung tragen. Wenn nichts mehr deaktivierbar ist, wird sich der Fahrer ausschließlich auf die Systeme verlassen. Das darf nicht so sein.