US-Genehmigung der Markierungslichter für automatisiertes Fahren

Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller eine Ausnahmegenehmigung für spezielle Markierungslichter für automatisiertes Fahren in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada erhalten. Die Ausnahmegenehmigung für Entwicklungsfahrzeuge in Kalifornien ist zunächst auf zwei Jahre befristet. In Nevada ist hingegen der Einsatz in Serienfahrzeugen ab Modelljahr 2026 gestattet und die Genehmigung ist unbefristet gültig, bis die Gesetzeslage den regulären Betrieb zulässt.

Beide Genehmigungen sollen wichtige Erkenntnisse im Umgang mit automatisierten Fahrzeugen liefern. Die Markierungslichter können die Akzeptanz und die Sicherheit erhöhen, da ein automatisierter Fahrmodus damit auch von außen klar erkennbar ist. Dies schafft Transparenz und gestattet einen natürlicheren Umgang mit automatisiert fahrenden Fahrzeugen. Auch Verkehrsbehörden und Polizeibeamte können dadurch den Systemstatus einfacher erkennen und daraus ableiten, dass sich Fahrer bei aktiviertem DRIVE PILOT während der hochautomatisierten Fahrt Nebentätigkeiten widmen dürfen. Die Markierungslichter für automatisiertes Fahren werden in die Front- und Heckleuchten sowie in die beiden Außenspiegel integriert und in Kalifornien eine türkisfarbene Beleuchtung aufweisen.

„Mit der Entwicklung der Markierungslichter für automatisiertes Fahren setzt Mercedes-Benz erneut Maßstäbe in der Industrie. Wir sind der weltweit erste Automobilhersteller, der in den USA in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada eine Genehmigung für den Einsatz dieser Technologie erhalten hat. Je mehr automatisiert fahrende Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, desto wichtiger werden die Kommunikation und Interaktion zwischen dem Fahrzeug und seiner Umgebung.“ so Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes‑Benz Group AG, Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf

Erster Anwendungsfall: DRIVE PILOT
Die Markierungslichter für automatisiertes Fahren werden zunächst in Erprobungsfahrzeuge in Kalifornien integriert, die mit DRIVE PILOT ausgestattet sind. Das weltweit erste SAE-Level 3-System für hochautomatisiertes Fahren mit international gültiger Systemgenehmigung hat 2021 die Zertifizierung in Deutschland erhalten. 2023 hat es in den USA die Zertifizierung in den Bundesstaaten Nevada und Kalifornien erhalten. In den USA setzt jeder Bundesstaat eine separate Zertifizierung voraus. In Deutschland ist DRIVE PILOT bereits seit 2022 erhältlich. In den USA debütierten die ersten Serienfahrzeuge vor Kurzem auf den Straßen Kaliforniens und Nevadas.

Farbwahl der Markierungslichter für automatisiertes Fahren

Türkis erfüllt zwei der wesentlichsten Kriterien, die zu dieser Farbwahl beigetragen haben. Die Sichtbarkeit gestattet eine zuverlässige und schnelle Erkennung für andere Verkehrsteilnehmer. Überdies ist Türkis deutlich unterscheidbar von bereits bestehenden Fahrzeugbeleuchtungen und Verkehrssignalen wie Ampeln oder Notbeleuchtungen. Dadurch kann eine Verwechslungsgefahr stark reduziert werden. Darüber hinaus haben Probandenstudien aufgezeigt, dass Türkis die optimale Farbe für automatisiertes Fahren ist: Sowohl bei physiologischen wie auch bei psychologischen Faktoren erreichte Türkis höhere Werte als andere Farben. Türkis ist außerdem in der SAE J3134 „ADS Marker Lamps“ als Farbe beschrieben, die den Systemzustand anzeigt. Für die Entwicklung und Genehmigung des neuen Lichtkonzeptes haben Ingenieure, Compliance-Manager, Datenschützer und Experten für Ethik fachübergreifend als interdisziplinäres Team zusammengearbeitet.

Standardisierung und Harmonisierung für mehr Sicherheit

Mercedes-Benz setzt sich dafür ein, die Farbe Türkis zur Visualisierung des automatisierten Fahrzustandes zu standardisieren, um weltweit Verständnis und Akzeptanz für diese Technologie zu schaffen. Bislang existiert in den USA, China und der UN-ECE (Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) kein einheitlicher Rahmen, der den Einsatz der türkisfarbenen Leuchten in Serienfahrzeugen vorsieht. Kalifornien und Nevada haben mit den nun erteilten Ausnahmegenehmigungen den ersten wichtigen Schritt gemacht. Eine zukünftige, weltweit harmonisierte Regelung für türkisfarbene Markierungslichter für automatisiertes Fahren stellt die Grundlage für mehr Sicherheit im Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer und für weitere technische Innovationen dar.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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Marc W.
9 Monate zuvor

Finde ich sehr gut und schlüssig. Nun sollte man noch das KI bei aktiviertem Drive Pilot auf türkis schalten, damit zusätzlich innen klar der Fahrzustand erkennbar ist. Die Tasten im Lenkrad finde ich zu wenig prominent (tags).

Cornelius
9 Monate zuvor

Cool. Ist natürlich geniales Marketing für Mercedes, wenn man Autos auf der Straße sieht, die sichtbar etwas können, was das eigene Auto nicht kann.

Dabei ist es noch ein guter Schutz für Mercedes, dass die Autos nur auf der Autobahn autonom fahren können. Bei Google’s selbstfahrenden Autos machen Passanten aus Jux allen möglichen Blödsinn, um das Auto zu irritieren.

Cornelius
Reply to  Cornelius
9 Monate zuvor

Hier sind ab Minute 26 ein paar witzige Situationen dargestellt, denen Google’s selbstfahrende Autos ausgesetzt sind:

https://www.youtube.com/watch?v=Uj-rK8V-rik

Bensen
9 Monate zuvor

Zuuufälligerweise ist türkis bei Mercedes schon eine bekannte Farbe. (Petronas)

Lackfarbe
9 Monate zuvor

In den USA debütierten die ersten Serienfahrzeuge vor Kurzem auf den Straßen Kaliforniens und Nevadas.

Von welchen Fahrzeugen redet Mercedes Benz hier?

DRIVE PILOT war und ist in den US-Preislisten für die Modelljahre 2023 und 2024 der Baureihen S-Class und EQS sedan nicht zu finden.

Gegenbehauptungen bitte nur mit Screenshot-Beleg.

Cornelius
Reply to  Lackfarbe
9 Monate zuvor

Vielleicht wird die Funktion im ersten Schritt nur ausgewählten Kunden angeboten? Auch für den AMG One gibt’s keine Preisliste. Heißt aber nicht, dass es den nicht gibt.

JMK
Reply to  Lackfarbe
9 Monate zuvor

Ist doch logisch, dass dies in den Preislisten für die gesamten Vereinigten Staaten nicht aufgeführt ist. Denn das System ist ja nur in zwei Bundesstaaten zugelassen, da würde MB ja sofort wegen irreführende Werbung verklagt werden.

Südhesse
Reply to  Lackfarbe
9 Monate zuvor

Den Drive Pilot wirst du vorerst auch nicht im Online Konfigurator finden, da er aktuell nur in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada eine Genehmigung hat. Er kann nichtsdestotrotz bei lokalen Händlern in den beiden Bundesstaaten bestellt werden.

Siehe auch hier:
DRIVE PILOT wird über teilnehmende Mercedes-Benz Vertragshändler in Kalifornien und Nevada für EQS sowie S-Klasse bestellbar sein

Testfahrer
9 Monate zuvor

Aus sicht Trainingsdatem im realen Umfeld zu generieren schlecht, wenn andere Fahrer merken,dass das Auto autonom fährt und sich ggf anders verhalten

Irek
9 Monate zuvor

Einfach nur Cool!!!