Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

Der Mercedes-Benz SLC der Baureihe 107, produziert zwischen 1971 und 1981, war ein elegantes und sportliches Coupé, das auf dem erfolgreichen SL basierte. Vorgestellt wurde das Modell erstmals im Oktober 1971 auf dem Pariser Salon als Typ 350 SLC. Es trat die Nachfolge der älteren Coupé-Typen 280 SE und 280 SE 3.5 an, deren Produktion im selben Jahr eingestellt wurde. Das neue Coupé unterschied sich von seinen Vorgängern, indem es nicht auf einer Oberklasse-Limousine basierte, sondern als viersitziges Pendant zum 350 SL entwickelt wurde. Der SLC war durch einen um 360 mm verlängerten Radstand im Vergleich zum SL gekennzeichnet, was zu einem geräumigeren Innenraum und der Möglichkeit eines vollwertigen Viersitzers führte.

Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

Das SLC Modell profitierte von den sicherheitsrelevanten Innovationen, die erstmals im 350 SL eingeführt wurden. Dazu gehörte der kollisionsgeschützte Einbau des Kraftstofftanks über der Hinterachse sowie ein stark gepolstertes Armaturenbrett, deformierbare Schalter und Hebel, und ein Vierspeichen-Sicherheitslenkrad. Die Sichtverhältnisse wurden durch spezielle Windleitprofile an den A-Säulen verbessert, die bei Regen als Schmutzwasserrinnen dienten und die Seitenscheiben sauber hielten.

Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

Ab April 1973 wurde das SLC-Coupé mit einem leistungsstärkeren 4,5-Liter-V8-Motor mit 225 PS angeboten, während eine auf den US-Markt abgestimmte Version des Motors bereits zuvor in Nordamerika eingeführt wurde. Im Juli 1974, als Reaktion auf die Ölkrise von 1973, wurde das Modellprogramm erweitert, und der SLC war nun auch mit einem wirtschaftlicheren 2,8-Liter-Motor erhältlich. Damit standen den Kunden drei Motorvarianten zur Auswahl, die äußerlich nur schwer zu unterscheiden waren.

Zwischen 1975 und 1976 wurden die Kraftstoff-Einspritzanlagen aller drei Motoren auf die mechanisch geregelte Bosch „K-Jetronic“ umgestellt, um den strenger gewordenen Emissionsgesetzen in Europa gerecht zu werden. Gleichzeitig wurden die V8-Motoren mit einer kontaktlosen Transistorzündung und einem hydraulischen Ventilspiel-Ausgleich ausgestattet, was die Wartung erleichterte.

Ein bedeutender Meilenstein war die Einführung des 450 SLC 5.0 im September 1977 auf der IAA in Frankfurt. Dieses neue Spitzenmodell verfügte über einen 5,0-Liter-Leichtmetallmotor, der das Gewicht des Fahrzeugs um über 40 kg reduzierte und gleichzeitig die Leistung auf 240 PS steigerte. Zusätzlich wurden gewichtsreduzierende Maßnahmen an der Karosserie vorgenommen, indem Teile wie die Motorhaube und Stoßstangen aus Aluminium gefertigt wurden. Äußerlich war der 450 SLC 5.0 an einem Frontspoiler und einem schwarzen Kunststoff-Heckspoiler erkennbar, die die Aerodynamik verbesserten.

Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

Die Serienproduktion des 450 SLC 5.0 begann 1978, und das Modell diente als Technologieträger für zukünftige Entwicklungen in der Großserie, insbesondere für die S-Klasse. Im Mai 1979 wurde der Motor leicht modifiziert, um Homologationsanforderungen zu erfüllen, was zu einem geringfügig reduzierten Hubraum von 4.973 ccm führte.

Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

1980 erfolgte eine letzte Überarbeitung der Baureihe. Die Innenausstattung wurde modernisiert und der Technikstand an die S-Klasse angepasst. Der 450 SLC 5.0 wurde in 500 SLC umbenannt, und die Modellpalette wurde durch den neuen 380 SLC ergänzt, während der 280 SLC unverändert blieb. Diese Überarbeitungen brachten auch äußerliche Veränderungen wie den serienmäßigen Frontspoiler mit sich.

Die SLC Coupés von Mercedes-Benz der Baureihe 107

Im Laufe der zehnjährigen Produktionszeit wurden insgesamt 62.888 SLC-Modelle gebaut. Im Jahr 1981 wurde die Produktion eingestellt, und das SLC-Coupé der Baureihe 107 wurde durch neue Modelle ersetzt, die wieder auf der S-Klasse-Limousine basierten.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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Mathias
29 Tage zuvor

Das heisst SLC keinen Cabrio zu SL?

Eric_der_kein_Bier_trinkt
29 Tage zuvor

Was habe ich die Dinger geliebt.
Der 450 SLC 5.0 wurde nicht nur zum 500 SLC umbenannt, sondern es tat sich auch etwas am Auto.
Hauben, Heckschürze, Kofferraumdeckel aus Alu, und vor allem 4 Gang Automatik statt 3 Gang.
Der war damals nicht langsam.

Jochen Beideck
29 Tage zuvor

Dieses Auto begeistert mich seit meiner Kindheit. Wenn ich Geld übrig hätte, wäre das mein Oldtimer für schöne Wochenendausflüge…

Dr Alexander
Reply to  Jochen Beideck
28 Tage zuvor

Nun für 30.000 Euro können Sie schon gute SLC erwerben. Finger weg von einem 350er (säuft gerne mal 20 Liter/100 km und von einem 380er = lahme Kiste.

Oläf
Reply to  Dr Alexander
28 Tage zuvor

Hach, ein Träumchen! Am liebsten einen in feinstem ikonengold mit schönen Barockfelgen, das ist oberpornomäßigsupergeil! Das wäre genau meins, Motorisierung Wurst Zustand mindestens 2 🙂

Dr Alexander
Reply to  Oläf
28 Tage zuvor

Zustand 2 bedeutet guter, mängelfreier Gesamtzustand mit leichten Gebrauchsspuren. Da wird es mit 30.000 Euro schon ein wenig schwierig. Sie haben Recht, die Farbe hieß tatsächlich „ikonengold“ mit den „Fuchs“-Barockfelgen

KoppaKabana Joe
Reply to  Dr Alexander
28 Tage zuvor
Snoubort
Reply to  Oläf
26 Tage zuvor

Was hätte ich also für dieses Fahrzeug zu investieren?

Bernd
Reply to  Dr Alexander
28 Tage zuvor

Bis Du einen 350er über einen längeren Zeitraum gefahren ? Ich fahre meinen seit 2016. Und das auch zügig. Über 14 ltr./100 km komme ich nicht.

Dr Alexander
Reply to  Bernd
27 Tage zuvor

Ja ich habe einen 350er ein Jahr gefahren. Und Verbräuche von 20 Liter waren keine Seltenheit

XRT 78
Reply to  Dr Alexander
23 Tage zuvor

Über die Spritpreise von damals kann man nur noch lachen. In der heutigen Zeit unvorstellbar. Es sei denn, man kann sich ein Auto mit 20 Liter Spritverbrauch leisten.

Hightechsilber
28 Tage zuvor

Interessante Parallele zu heute:
…Es trat die Nachfolge der älteren Coupé-Typen … an, deren Produktion … eingestellt wurde. Das neue Coupé unterschied sich von seinen Vorgängern, indem es nicht auf einer Oberklasse-Limousine basierte, sondern als viersitziges Pendant zum 350 SL entwickelt wurde…“

Frage an die Fahrer der damaligen Zeit:
Wie stand man eigentlich aus damaliger Sicht zu den Vollkunststoff-Schalthebeln und Knäufen?
Und auch dazu dass man den SL unter anderem ohne Holz-Zierteiele bekommen konnte?

Marc W.
Reply to  Hightechsilber
27 Tage zuvor

Laut Standardwerk von Engelen war die Historie wie folgt:
Aus Unfallforschungserkenntnissen Entfall von Holz ab Serienbeginn.
Ab 09/77 serienmäßig (wohl verbesserte auf Alu geklebte) Holzfurniere (Zebrano, Beizton kaukasischer Nussbaum)
Ab Mopf 1985 serienmäßig Wurzelholz. Dies hatte der 450 SLC 5.0 seit Serienbeginn (zur Unterscheidung) bekommen.

Oliver
26 Tage zuvor

1982 suchten meine Eltern nach einem gebrauchten Mercedes-Benz, den sie in Deutschland kaufen und in die USA exportieren konnten. Wir hatten uns einen 350 SLC von 1975 mit Schweizer Zulassung und einen teureren 450 SEL von 1977 mit deutscher Zulassung angesehen.

Wir entschieden uns für den 450 SEL, da er für eine vierköpfige Familie (mit zwei Söhnen im Teenageralter) weitaus praktischer war als der zweitürige 350 SLC. Der 450 SEL hatte elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Zentralverriegelung, Scheinwerferwaschanlage und -wischer sowie eine hydropneumatische Federung hinten.

Die beste Entscheidung aller Zeiten!