Mercedes-Benz führt Steer-by-Wire-Technologie ein

Mercedes-Benz wird künftig eine „Steer-by-Wire“-Lenkung anbieten, die mit einem neuartigen Lenkrad – ähnlich dem des AMG One – kombiniert wird. Dadurch soll sich die Agilität im Stadtverkehr erhöhen, während gleichzeitig der Fahrspaß bei höheren Geschwindigkeiten steigt. Zudem soll das System perfekt mit der bereits vorhandenen Hinterachslenkung harmonieren und das Einparken erleichtern. In welches Fahrzeugmodell die Technik erstmals angeboten wird, verrät der Hersteller jedoch noch nicht.

Im Vergleich zu herkömmlichen mechanischen Lenksystemen ersetzt die neue Steer-by-Wire-Technologie die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern vollständig durch eine elektronische Steuerung. Dies ermöglicht eine komplette physische Trennung der beiden Komponenten. Allerdings ist Mercedes-Benz kein Vorreiter auf diesem Gebiet – bereits vor über einem Jahrzehnt setzte Nissan ein ähnliches System im Infiniti Q50 ein. Auch der Tesla Cybertruck verfügt über eine vergleichbare Technologie.

Die Steer-by-Wire-Lenkung lässt sich in zwei Hauptkomponenten unterteilen: das Lenkradmodul und das Lenkgetriebemodul. Das Lenkradmodul umfasst neben dem Lenkrad einen Lenkwinkelsensor sowie einen Feedback-Aktuator, der für ein realistisches haptisches Fahrgefühl sorgt. Während bei herkömmlichen Systemen die Lenkradübersetzung über Zahnstange und Ritzel erfolgt, kann die neue Technologie den üblichen Drehwinkel von 180 Grad auf 200 Grad erweitern. Ob Mercedes-Benz zusätzliche Sicherheitsmechanismen integriert, um die fehlende physische Verbindung zu kompensieren, ist derzeit noch nicht bekannt.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

25 Kommentare
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Steffen
1 Monat zuvor

Und nun gibt man das Steuer/Ruder aus der Hand. Es ist alles bildlich zu sehen

Timo
Reply to  Steffen
1 Monat zuvor

Man kann sich auch große Mühe geben, alles negativ zu sehen.

Michael Kauf
Reply to  Steffen
1 Monat zuvor

Leider nein, wieder ein Schritt in die Entmündigung…Bald wird vom großen Bruder abgeschaltet- du fährst zu schnell, zu aggressiv, zu müde,….

Steffen
Reply to  Michael Kauf
1 Monat zuvor

Wenn die Menschen sich dem verweigern, dann ist es aus. Darum geht es immer – zeige den Bequemen wohin es führt und lasse einige auch richtigen Schmerz fühlen.

Michael Kauf
Reply to  Steffen
1 Monat zuvor

Bin ich froh, seit 1978 den Schein zu haben und, dank Papa, schon damals mit GTIs die Alpen und Dolomiten befahren zu dürfen.
Kann heute niemand nachvollziehen, wie locker das bis Mitte der 1990er war. Dank video freue ich mich heute noch!

Mehmet
1 Monat zuvor

Kann man auf den ersten Rückruf täglich warten. Mit der Wickelfederkassette hatten sie es ja auch immer nicht so.

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Mehmet
Snoubort
1 Monat zuvor

Schöner Pralltopf

Hans W.
1 Monat zuvor

Jetzt erst?
Das habe ich schon auf der IAA 1998 gesehen!

Was ist eigentlich aus der Steuerung per Joystick von 1996 (Mercedes F200) geworden?

Zuletzt editiert am 1 Monat zuvor von Hans W.
Hans W.
Reply to  Markus Jordan
1 Monat zuvor

Und einen Stick in der Fahrertür, ist nur auf dem Foto schlecht zu erkennen (beim F200)

Ich kann mich erinnern damals im TV einen Bericht über eine Fahrschule gesehen zu haben, die 3 auf JoyStick umgebaute Fahrzeuge hatte und die Fahrschüler auch mal mit fahren lies.

Weiß aber nicht mehr ob das Mercedes oder andere Fahrzeuge waren.

Auch gibt es noch ein Video vom WDR Computer Club bei dem sie einen Mercedes zeigen mit Steer by Wire, aber mit Lenkrad. War glaub ich ein W210 oder C208

Dr. Holzhausen
1 Monat zuvor

Hatte der Cybertruck ja zuerst.

Ralf
Reply to  Dr. Holzhausen
1 Monat zuvor

Prima. 😉
Oder der Infiniti, wie man es sehen will.

Nichtsdestotrotz, viele hatten Sachen früher. Auch Apple hat das Touchscreen mit dem iPhone nicht erfunden, trotzdem wurde es eben besser umgesetzt und dann erfolgreich.
Beim Cybertruck gibt es übrigens viel negative Kritik gerade am (verzögerten) Lenkverhalten. Aber davon merkt man in der Bubble nix. 😉
Ich hoffe, dass es Mercedes besser hinkriegt…

Rainer
Reply to  Ralf
1 Monat zuvor

Der Infiniti hat noch Backup. Der Cybertruck hat das nicht. Hätte mich auch gewundert. Elon und so.

Die Verzögerung ist wohl real und vor allem bei grossen Geschwindigkeiten eher unangenehm. Weil aber in USA bei 70 oder 75 MPH meistens Schluss ist, fällt das da durch den Rost.

Aztasu
Reply to  Dr. Holzhausen
1 Monat zuvor

Von ZF, ja. NIO benutzt ebenfalls ein steer-by-wire von ZF. Also wenn, dann müsste man ZF dafür applaudieren

Pano
1 Monat zuvor

Steer by wire, Feststoffakku, Point-to-Point-Navigation etc. Will ja nicht auf Dicke Hose machen. Aber da waren Ralf, Snoubort und ich in unserer Abteilung mal so richtig fleißig 😉
Grüße
Pano

Ralf
Reply to  Pano
1 Monat zuvor

Ja, wir mussten die jungen Leute aber überzeugen. 😉

Stefan
1 Monat zuvor

Da kann man, bei der heutigen Software-Qualität von MB, nur noch beten

Peter
1 Monat zuvor

Echt?
und das funktioniert auch noch in 20 Jahren?

Marc
1 Monat zuvor

Leute was ist denn los bei euch von Mercedes… Ihr könnt doch nicht so schöne belederte Pralltöpfe in euren Studien zeigen und dann euren Kunden für sechsstellige Beträge diese Plastik-Dinger andrehen.

EQ44fahrer
1 Monat zuvor

Ich erkenne den kundenseitigen Vorteil der Technologie nicht wirklich, da ich das Marketingbla immer wegblende.
Geht es hier nur um die weitere Entmündigung des Kunden oder nur um dessen Demütigung?

Es gibt sehr gute Gründe an der Steuerung mit Servo-Lenkrad festzuhalten und dies nicht durch anfälligere „moderne“ Technik zu ersetzen.

Rainer
Reply to  EQ44fahrer
1 Monat zuvor

Man kann endlich Yoke-Lenkräder ohne Einschränkungen nutzen. Zusammen mit der Hinterrad-Lenkung wäre das ziemlich cool.

Der Nutzen ist – wie bei so vieler Sonderausstattung – hauptsächlich im Auge des Betrachters.

Manche wollen nix mehr ohne HUD, manchen ist es egal bzw. es irritiert sie. Dito für Schiebedach, belüftete oder Massagesitze etc.pp.

Christian
Reply to  EQ44fahrer
1 Monat zuvor

Vorteil ist z.B. schnellere und präzisere Lenkeingriffe der ADAS Systeme, mehr Möglichkeiten des automatisierten Fahren oder leichteres Packaging. Du brauchst ja keine direkte Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkung mehr. Auch das Lenkrad im Innenraum kann ganz anders angeordnet werden.

Rainer
Reply to  Christian
1 Monat zuvor

Stimmt, wenn das mal „berrschbar“ ist könnte man ein symmetrisches Armaturenbrett haben, wo man Links- oder Rechtslenker jederzeit wechseln kann, weil das Lenkrad wirklich nur gesteckt ist.

(Tesla liefert ja schon einige Zeit keine Rechtslenker Fahrzeuge für S und X mehr aus, was die paar Besteller in UK, die noch davon ausgingen einen Rechtslenker zu bekommen ziemlich angepisst hat bei der Auslierferung…)

B B
1 Monat zuvor

Das ist mal eine technische Neuerung, die ich ziemlich cool finde. Eine Bevormundung sehe ich da nicht.

Bis die Markteinführung kommt, werden es 40 Jahre nach der Einführung in der Zivilluftfahrt sein (Fly by Wire erstmals im A320 ca. 1988). Hat lange lange gedauert, ich habe es mir schon in den Neunzigern gewünscht für PKW.

Damals waren es vor allem Piloten von Boeing-Derivaten, die sich bevormundet gefühlt hatten. Der überwiegende Teil der auf A320 / A340 umsteigenden Piloten war allerdings ziemlich begeistert von der Technologie.

Ich glaube nicht, dass es im Fahrzeugbau anders sein wird. Man muss mit der Zeit gehen, es bietet viele Vorteile. Ein Verreißen des Lenkrades durch Überreaktion (zum Beispiel beim Ausweichen) und daraus resultierender Kontrollverlust könnte so verhindert werden. Das wäre großartig… 🙂