Während Mercedes-Benz das neue CLA Coupé erst vor wenigen Tagen präsentierte, hatten wir nun die Gelegenheit, uns das Serienmodell in der Progressive Line aus nächster Nähe anzusehen. Besonders interessant waren für uns das Frontdesign im Exterieur sowie die Displaylandschaft im Interieur.
Wir konnten ein Fotomodell des CLA Coupés begutachten, das sich noch in einer frühen Vorserienphase befand. Es entsprach optisch bereits weitgehend der Serienversion, jedoch hatte sich das Fahrwerk nach dem Transport noch nicht vollständig gesetzt. Auch die Software war noch nicht final, was sich unter anderem in Fehlern im Kombiinstrument zeigte. Dennoch eignete sich das Fahrzeug hervorragend, um einen ersten Eindruck vom Design und der Innenraumgestaltung zu gewinnen.
Exterieur: Ein neues Gesicht mit Wiedererkennungswert
Besonders ins Auge fällt beim vollelektrischen CLA Coupé der geschlossene Kühlergrill mit beleuchtetem Markenlogo und 142 kleinen Mercedes-Sternen – ein Designelement, an das man sich erst gewöhnen muss. Während die durchgehende Lichtleiste am Heck mit ihren einzelnen LED-Elementen auf Anhieb gefällt, sorgt die Frontpartie für mehr Diskussion. Doch ikonisches Design braucht Zeit, um zu wirken. In der Realität hinterlässt die Front doch einen harmonischeren Eindruck als auf den ersten Pressebildern.
Beim kurzen „Hands-on“ am Kühlergrill fiel uns auf, dass die Stern-Pattern fühlbar sind, während der zentrale Stern dreidimensional, aber eher flach ausgeführt ist. Nachts wird der Grill in der EU-Version beleuchtet – allerdings nur die kleinen Sterne und das mittige Mercedes-Logo, nicht jedoch die Umrandung. Bei der oberhalb des Grills positionierten Lichtleiste sind wir uns nicht sicher, ob das bei jeder Lackfarbe gut wirkt – die hätte Mercedes aber auch gern weglassen können. In Kombination mit weißen Lack stört die Leiste aber nicht unbedingt.
Interieur: Moderne Displays und hochwertige Details
Im Innenraum interessierte uns besonders das neue MBUX Superscreen, das in diesem Vorserienmodell jedoch nicht verbaut war. Die Serienvariante inklusive Zierelement hat jedoch identische Abmessungen. Die Displaylandschaft, intern als „The Wall“ bezeichnet, wirkt in der Realität deutlich stimmiger als auf Bildern. Die Höhe der Bildschirme schließt fast bündig mit dem Armaturenbrett ab. Im Vergleich zu den bisherigen 10,25-Zoll-Displays des Vorgängers bedeutet dies eine neue Dimension des digitalen Cockpits. Leider blieb uns keine Gelegenheit, das neue MB.OS in Aktion zu erleben.
Trotz der frühen Produktionsnummer (im dreihunderter Bereich) machte der Innenraum des CLA Coupé bereits einen wertigen Eindruck. Als Einstiegsmodell in die Mercedes-Benz-Welt kommt unterhalb der Displays weiterhin Hartplastik zum Einsatz, was jedoch nicht direkt negativ ins Gewicht fällt. Plastik ist jedoch definitiv vorhanden – grob ab der Höhe unterhalb der Displaylandschaft. Weniger gefallen hat uns die Mittelkonsole selbst mit dessen „offenen Ablagefächern“ – hier hätten wir uns gern jegliche Art von Abdeckung gewünscht.
Aufgrund der begrenzten Zeit konnten wir jedoch nicht jedes Eck im Detail betrachten, was wir sonst gerne machen und vor allen in Ruhe auch gerne gemacht hätten. Ein Blick auf den neuen und echt großzügigen Frunk mit 101 Liter Volumen und ein Blick in den Kofferraum war jedoch ebenso noch Pflichtprogramm.
Erstes Fazit:
Hätten wir uns anhand der ersten Pressebildern einen Eindruck vom ersten MMA Fahrzeug verschaffen sollen, hätten wir bei der Front wohl eine leichte Tendenz auf „hässlich“ – während das Heck gleich gefallen konnte. Das Interieur mit den neuen Displays wäre uns dann zu hoch, wobei „The Wall“ durchaus treffend wäre.
Nach unseren ersten Eindruck vor Ort müssen wir uns jedoch doch korrigieren: in Kombination mit einer passenden Lackfarbe gefällt selbst die Front nach einiger Zeit – und wenn die Lichtleiste auch noch abschaltbar ist (wovon wir aktuell auch ausgehen), wird es besser. Alleine von den technischen Daten, niedrigen Verbrauch und verbauter Technik hat das Coupé aber schon die besten Voraussetzung zum Kassenschlager – sofern man das Fahrzeug auch noch passend einpreist. Im Segment selbst ist das Modell hingegen bereits jetzt wohl führend. Man mag es den Stuttgartern wünschen.
Bilder: MBpassion.de