Mercedes-Benz erwägt einen Teilverkauf seines traditionsreichen Werks in Berlin-Marienfelde. Der Schritt ist Teil einer umfassenden Transformation des Standorts, der sich zunehmend auf Elektromobilität und digitale Produktionsprozesse ausrichtet.
Bereits seit 2022 befindet sich das Werk in Marienfelde im Umbau zu einem sogenannten „Digital Factory Campus“. Hier werden innovative Softwarelösungen für die globale Fahrzeugproduktion entwickelt und getestet. Mit diesem Wandel reagiert der Konzern auf den zunehmenden Technologiewandel in der Automobilbranche. Ein zentrales Element dieser Neuausrichtung ist der humanoide Roboter „Apollo“, der in Kooperation mit dem US-Unternehmen Apptronik entwickelt wurde. Er soll künftig monotone Aufgaben übernehmen und die Effizienz in der Fertigung steigern – ein weiterer Schritt hin zur Automatisierung.
Ab 2026 soll das Werk zudem Hochleistungs-Elektromotoren für die sportlichen AMG-Modelle von Mercedes-Benz produzieren. Dafür investiert der Konzern einen dreistelligen Millionenbetrag in die Modernisierung des Standorts. Trotz der Umstrukturierung steht der Standort nicht zur Disposition: Die Beschäftigung von rund 2.500 Mitarbeitenden ist durch eine Vereinbarung mit der IG Metall bis mindestens 2030 abgesichert. Politik und Wirtschaftsförderung unterstützen die Neuausrichtung aktiv.
Ein möglicher Teilverkauf von Werksflächen soll jedoch neue Partner anlocken und zusätzliche Synergien schaffen – ein Schritt, der den Standort stärken und seine strategische Rolle im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz langfristig sichern soll.
Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG